2: Niedrig dosiertes Naltrexon (LDN) bei Fibromyalgie und chronischem Erschöpfungssyndrom

LDN hat sich in den letzten Jahren als kostengünstige und effektive Maßnahme bei der Behandlung von Fibromyalgie und dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) erwiesen. Das bestätigen die Berichte Betroffener ebenso wie medizinische Studien.

Eine größere, placebokontrollierte doppelblinde Cross-Over-Studie6 ergab, dass es bei jenen Versuchspersonen, die täglich 4,5 Milligramm LDN einnahmen, zu einer deutlichen Schmerzreduktion und einer erheblichen Verbesserung des Gemütszustands kam. Außerdem waren sie allgemein zufriedener. Auf Müdigkeit und Schlaf hatte das Medikament jedoch keinen Einfluss.

Jarred Younger von der Stanford University plant eine Reihe weiterer LDN-Studien – mit folgenden Schwerpunkten:

  • Untersuchung der Frage, ob es zu einer Reduktion der Entzündungsmarker im Blut kommt, wenn sich der Zustand eines Patienten durch Verabreichung von LDN bessert;
  • Festlegung der geeigneten Dosierung – mit der Studie soll ermittelt werden, ob bei bestimmten Patienten eine höhere oder geringere Dosierung angebracht ist;
  • Untersuchung der Frage, ob LDN auch bei anderen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Arthrose, CFS und eventuell sogar Depressionen positive Auswirkungen zeigt;
  • Konzeption einee großen klinischen Studie (mit mehr als 200 Versuchspersonen) zum Thema LDN und Fibromyalgie.7

Nebenwirkungen von LDN

Für Dr. Nancy Klimas ist LDN das Mittel der Wahl gegen Schmerzen, die durch Fibromyalgie und CFS verursacht werden. Ihren Erfahrungen nach ist das Medikament wirksam und sicher.

Nebenwirkungen sind selten; möglich sind hier Priapismus (schmerzhafte Dauererektion), Schlafstörungen (meist zu Beginn der Behandlung) und Gewichtsabnahme. Die Nebenwirkungen werden im Allgemeinen als „gering“ bezeichnet und tauchen nur selten auf – übrigens auch bei den viel höheren Naltrexon-Dosen, die bei Suchtkrankheit und Alkoholismus verabreicht werden. Bei manchen Patienten mit CFS und / oder Fibromyalgie ist es jedoch ratsam, die Medikamentendosis nur sehr langsam zu erhöhen. […]

Kosten und Dosierung

Auf der Website www.ldninfo.org heißt es, dass LDN von der Pharmafirma Mallinckrodt unter dem Namen „Depade“ und vom Unternehmen Barr Pharmaceuticals als „Naltrexone“ angeboten wird. Eine Monatsration koste zwischen 15 und 40 US-Dollar.

Nach Dr. de Meirleir kann die Dosierung bei CFS zwischen 0,5 und 5 Milligramm liegen. Die 4 bis 6 Stunden, die das Medikament im Körper verbleibt, reichen aus, den endogenen Opioidspiegel für 18 bis 24 Stunden zu erhöhen. Wenn Sie Opioidanalgetika einnehmen, warten Sie vor dem Einsatz von LDN ab, bis Ihr Körper die Medikamente ausgeschieden und abgebaut hat. Wenn Sie an Hashimoto-Thyreoiditis leiden, sprechen Sie vor der Einnahme von LDN mit Ihrem Arzt und beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis.8

Mehr erfahren

Da LDN sehr einfach erhältlich ist, kann man davon ausgehen, dass es zu dem Medikament keine großangelegten Studien oder Marketingkampagnen der Pharmakonzerne geben wird. Besonders im Internet ist jedoch eine bemerkenswerte Basisbewegung zum Thema entstanden, die sich für LDN einsetzt und die Wirkungsweise des Mittels, empfohlene Dosen etc. erläutert. Die folgende Liste kann Ihnen den Einstieg in Ihre Recherchen erleichtern:

  • Got Endorphins? LDN (Low Dose Naltrexone): eine sehr aktiveFacebook-Seite zum Thema LDN (www.facebook.com/groups/GotEndorphins [Anmeldung beiFacebookerforderlich, Anm. d. Red.])
  • LDN Research Trust: jede Menge Informationen –plus Videos, Ärztelisten, Konferenzen und mehr (www.ldnresearchtrust.org)
  • LDN Science: wissenschaftliche Website über LDN (www.ldnscience.org)
  • LDN World Database: Hier findet man eine Menge Fakten und Daten zum Thema (http://www.ldndatabase.com).
  • Fiikus.net: Auf der LDN-Webseite von Maija Haavisto gibt es sehr viele Informationen und Bezugsquellen zu entdecken (www.fiikus.net/?ldn).
  • Low Dose Naltrexone: eine Website zum Thema (www.lowdosenaltrexone.org)
  • LDN-Dokumentation: ein 30 Minuten langes Video über LDN aufYouTube(„LDN documentary“, hochgeladen von DiamonDie, 10.02.2013; http://youtu.be/-U_F0aKkBEE)
  • LDN-Buch:Moore, E. A., Agrawal, Y. P., Wilkinson, S.: „The Promise Of Low Dose Naltrexone Therapy: Potential Benefits in Cancer, Autoimmune, Neurological and Infectious Disorders“ (Jefferson, NC: Mcfarland & Co, 2008)

Anmerkung der Redaktion

Den vorliegenden editierten Artikel finden Sie im englischsprachigen Original auf Cort Johnsons Website Health Rising unter http://bit.ly/1tu01Kv. Deutschsprachige Informationen zu LDN erhalten Sie z. B auf der Website www.ldnhilft.org. Dort finden Sie auch einen Link auf eine Diskussionsgruppe, in der Sie sich mit anderen Anwendern austauschen können. Eine Facebook-Gruppe finden Sie unter http://on.fb.me/1jUiBcS.

Endnoten

  1. Die Website LDN Science weist darauf hin, dass viele Apotheken, die selbst Rezepturarzneimittel herstellen, nicht vertrauenswürdig sind (vgl. „Reliability Problem With Compounding Pharmacies“ auf lowdosenaltrexone.org; aufgerufen: Mai 2014). Dort wird empfohlen, LDN nicht in der Retardformulierung anzuwenden und bestimmte Füllstoffe nicht zu verwenden.
  2. Ramanathan, S., Panksepp, J., Johnson, B.: „Is fibromyalgia an endocrine / endorphin deficit disorder? Is low dose naltrexone a new treatment option?“ in Psychosomatics, 2012, 53(6):591–594; http://1.usa.gov/1k1WUSc (aufgerufen: Mai 2014)
  3. Siehe dazu auch meinen Aufsatz: Johnson, C.: „Is Chronic Fatigue Syndrome (ME / CFS) an Autoimmune Disorder?“ auf PhoenixRising.com, 06.11.2011; http://bit.ly/1jLbKTa (aufgerufen: Mai 2014)
  4. Research Channel: „An Update on Fibromyalgia“ auf Youtube.com, 01.05.2009; http://youtu.be/jtc2JARVpPw (aufgerufen: Mai 2014)
  5. Younger, J., Mackey, S.: „Fibromyalgia symptoms are reduced by low-dose naltrexone: a pilot study“ in Pain Med., 2009, 10(4):663–672; http://1.usa.gov/1jDIcWi (aufgerufen: Mai 2014)
  6. Younger, J., Noor, N., McCue, R., Mackey, S.: „Low-dose naltrexone for the treatment of fibromyalgia: findings of a small, randomized, double-blind, placebo-controlled, counterbalanced, crossover trial assessing daily pain levels“ in Arthritis Rheum., 2013, 65(2):529–538; http://1.usa.gov/1vSL6ve (aufgerufen: Mai 2014)
  7. Siehe dazu auch meinen Artikel: Johnson, C.: „Low Dose Naltrexone, Inflammation and Pain: A Different Approach to Fibromyalgia“ auf CortJohnson.org,15.04.2014; http://bit.ly/1kb96VP (aufgerufen: Mai 2014)
  8. Vgl. „How can I obtain LDN and what will it cost?“ auf lowdosenaltrexone.org, 11.01.2014; http://bit.ly/1pjxvIW (aufgerufen: Mai 2014)

Kommentare

22. Juli 2014, 08:58 Uhr, permalink

Das einzig Wahre sind Nährstoffe ;-)

Das einzige was bei Fibromyalgie wirklich hilft: www.google.de/search?hl=de&source=hp&q=wallach+Fibromyalgia

LDN bekämpft doch nur Symptome und nicht die wahre Ursache ;)

25. Juli 2014, 11:32 Uhr, permalink

Bea

Ich hatte seit meiner Kindheit Fibromyalgie und mir hat Magnesiumchlorid Hexahydrat tgl 3 x 2-3g auf ein Glas Wasser geholfen! :)

30. Dezember 2015, 12:45 Uhr, permalink

Schorsch

Ich verwende die LDN-Kapseln der Schloss-Apotheke Aulendorf und bin sehr zufrieden damit. Ich kenne die Apotheke seit vielen Jahren und habe volles Vertrauen. Mir hilft LDN sehr gut. Ich echt zufrieden. Seit ich LDN nehme habe ich meine Autoimmunerkrankung im Griff.

www.naltrexon-apotheke.de

Die Schloss-Apotheke Aulednorf ist auch deutlich günstiger als die City-Apotheke Göttingen. Dort habe ich früher mal bestellt, aber das doppelte bezahlt.

25. Februar 2018, 17:56 Uhr, permalink

Slobodanka Milovanovic

Hallo,
seit 3 Jahren habe ich eine Autoimmun-Hepatitis. Als Therapie habe ich Immunsuppressiva Cellcept bekommen. Hat jemand die Erfahrung, wie wirkt Naltrexon bei der Krankheit?
Auf die Antworte werde ich mich sehr freuen.
LG von Anka

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