Der Mandela-Effekt: auf der Spur unmöglicher Erinnerungen

MandelaTausende Menschen auf der ganzen Welt behaupten felsenfest, die Schreibweise bekannter Buch- und Filmtitel oder den Wortlaut populärer Liedtexte und Zitate anders zu erinnern, als man sie heute nachlesen kann. Und das ist erst der Anfang … Unser Autor ist dem merkwürdigen Phänomen des Mandela-Effekts eine Woche lang nachgegangen – und hat dabei Tagebuch geführt.

Donnerstag

Es war einer dieser arbeitsreichen Tage, an deren Ende man nur noch ein Bierchen zuppt und dann zufrieden und glücklich schon um elf ins Bettchen fällt. Nur noch schnell eine Folge „Star Trek“, und dann …

Dann musste ich ja unbedingt doch noch in meinen Facebook-Newsfeed schauen. Fast hätte ich das Video zum Mandela-Effekt1 übersehen. Ich hatte keine Ahnung, was das sein sollte und auch die Erwähnung von Nostradamus im Untertitel lockte mich nicht – habe ich doch schon seit geraumer Zeit die Nase gestrichen voll von alternativen Wirklichkeitsmodellen, Dimensionen, Zeitlinien und sonstigem esoterischen Spuk.

Aber Max Igan ist nun gerade für seine äußerst geerdeten und authentischen spirituellen und politischen Ausführungen bekannt. Obendrein handelte es sich um eine Roundtable-Diskussion mit mehreren Gästen. Okay, dachte ich, ich kann ja mal ganz kurz reinhören. Als dann die erste Rednerin minutenlang von ihrem Lieblingskinderbuch erzählte, hätte ich fast wieder ausgemacht. Ich begriff auch nicht, warum sie so endlos darauf herumritt, dass der Titel der in den USA populären Buchreihe „The Berenstain Bears“ mit e geschrieben werden müsse – also Berenstein –, statt mit a.

Doch mit einem Male wurde ich hellwach. Max Igan warf ein, das gleiche Problem gebe es auch mit der Schreibung von Pete Townsend. Also, Townshend. Den Namen des Gitarristen von „The Who“ würde auch jeder, der mit ihrem Werk vertraut ist, glasklar als Townsend erinnern, ohne h. Ja natürlich, dachte ich – seit zwei Jahrzehnten spiele ich seine Songs auf der Klampfe und hatte die Notenbücher der Band oft in der Hand. Völlig klar, dass sich sein Name T-O-W-N-S-E-N-D schreibt. Da war ich mir völlig sicher. Kein Fan käme je auf die Idee … Ein Studiogast, selbst Brite, der das auch gerade zum ersten Mal hörte, nahm mir die Worte aus dem Mund: „No way!“

Endlich begann es mir zu dämmern, wovon die Talkgäste eigentlich sprachen. „Holt eure alten Platten raus, und ihr werdet sehen, dass sich Townsend jetzt mit h schreibt.“ Mit einem Schlag begriff ich auch, was die Dame mit dem Berenstein-Buch meinte: Vierzig Jahre lang hatte sie ihr Lieblingsbuch unzählige Male in der Hand gehabt, sogar ihren eigenen Kindern aus dem alten Exemplar vorgelesen, und war sich völlig sicher, dass Berenstein darauf stehen würde. Doch nun hatte ihr eine Bekannte erklärt, Berenstein würde sich mit a schreiben. „Unmöglich!“, war ihre Antwort. Als sie aber das Buch aus dem Regal zog, prangte tatsächlich Berenstain auf dem Einband. Mit einem sich für sie völlig falsch anfühlenden a. Der Witz ist nun, dass sich Millionen Amerikaner glasklar an die Schreibung mit e erinnern; praktisch jeder, den man fragt. Einmal darauf aufmerksam geworden, entdeckten die Leute noch einige weitere gravierende „kollektive Fehlerinnerungen“ dieser Größenordnung (und gefühlten Absurdität): Den berühmtesten aller Sätze aus „Star Wars“ zum Beispiel – „Luke, I am your father“ – habe Darth Vader nie gesagt: „No, I am your father“, heißt es „jetzt“. Und der berühmte Film, den alle (englischsprachige) Welt als „Interview with a Vampire“ kennt, heißt „in Wirklichkeit“ „Interview with the Vampire“. Die Leute kramten verblüfft ihre DVDs heraus – und tatsächlich! Auf den Covern steht „the“. Auch mit den unzähligen englischen Buchausgaben konnte die Merkwürdigkeit nicht ausgeräumt werden: Überall findet man nur (noch) the statt a. Egal wie alt und wie tief im Keller vergraben die Bücher sein mochten. Es handelt sich also nicht einfach um zwei parallel existierende Versionen aufgrund einer späteren Änderung des Titels. Im Übrigen geht einem die Variante mit the auch nicht so recht über die Lippen. Für die meisten Leute fühlt sie sich falsch an – und obendrein macht sie auch nicht wirklich Sinn. Es ist, als ob eine Verschiebung in der Realität stattgefunden hätte – keine einfache Namensänderung und auch kein rein digitaler Eingriff von wem auch immer, sondern eine Veränderung, die rückwirkend ins Physische hineinzureichen scheint. Damit tut sich eine gewisse Kluft zwischen den Erinnerungen von Millionen Menschen und der tatsächlich vorgefundenen analogen Wirklichkeit auf: Der Mandela-Effekt.

Da war es wieder: Das gute alte Schauergefühl, das ich schon ewig nicht mehr hatte und dem man in unserer feinfühligen Moderne gern mit dem Kürzel „WTF“ Ausdruck verleiht. Platten habe ich schon lange nicht mehr, aber Tante Wiki war nur einen Klick entfernt. Und tatsächlich – der Gitarrist der „Who“ heißt (jetzt) Townshend. Während ich noch Onkel Google über Townsend befragte – die mir als Antwort quasi nur Townshends ausspuckte und vermutete, dass ich eigentlich nach Townshend hatte suchen wollen –, führte Max Igan noch ein halbes Dutzend weitere Beispiele an. Die meisten sind mir als Deutschem nicht geläufig und funktionieren offenbar meist nur im englischen Original. Forrest Gump habe niemals gesagt „Life is like a box of chocolates“. Nein, „Life was like a box …“ lautet Tom Hanks’ Satz in Wirklichkeit. Kram deine alte (englische Original-)VHS heraus, und du wirst sehen. Denke auch nicht, dass es eine Trickfilmserie namens „Looney Toons“ gäbe. Die heißen nämlich (jetzt?) „Looney Tunes“. (In der Diskussionsrunde sind an dieser Stelle alle baff und bemerken als englische Muttersprachler sofort, dass der Begriff „tune“ in diesem Kontext überhaupt keinen Sinn ergibt.) Die böse Königin sagt in Disneys „Snow White“ nicht „Mirror, mirror on the wall“, sondern „Magic mirror …“. Die Liste der eindrücklichen Beispiele wird immer länger. So lernt jeder Amerikaner als Kind einen gewissen Mr. Rogers kennen und lieben, der fröhlich singt: „It’s a beautiful in the neighbourhood …“. Allerdings irren sich da all die Millionen Amerikaner: Er hat nämlich (angeblich) nie etwas anderes gesungen als „It’s a beautiful day in this neighbourhood“. Jahrzehntealte Aufnahmen scheinen dies zu beweisen. Eine weitere „Veränderung“ übrigens, die irgendwie weniger Sinn macht als die „alte“ Version: In diesem Fall wird der Satz durch die Verwendung von „this“ statt „the“ fast zum unnatürlichen Zungenbrecher. Ebenfalls sehr viele Menschen scheinen sich daran zu erinnern, in den 1980er Jahren Nelson Mandelas Tod beweint zu haben. Seine Beerdigung sei doch im Fernsehen gezeigt worden, sagen einige. So kam das Phänomen zu seinem Namen. Also mein Mandela starb tatsächlich erst 2013. Aber in all den anderen Fällen …

Mittlerweile war es tief in der Nacht. Noch immer elektrisiert, schrieb ich eine PN an den „Doc“, mit dem ich schon viele solcher Geschichten diskutiert habe. Das ist immer spannend, weil er einerseits stets einen kühlen Kopf bewahrt, andererseits aber nicht an einem bestimmten Weltbild klebt und die Dinge wirklich ergründen will. Ich bin gespannt, was er dazu meint.

Freitag

Der Doc kannte den Effekt natürlich schon, ist aber nicht von seiner Realität überzeugt. Er schickte mir einen Link zu einem Video, in dem der Effekt „psychologisch erklärt“ wird. Hmpfgrmbl. Ich musste zugeben, dass die Ausführungen von „SEFD Science“2, der selbst Amerikaner ist und Berenstain zunächst ebenfalls mit e erinnert hatte, in sich schlüssig sind. Für einen Moment nahm mir das tatsächlich den Wind aus den Segeln. Nach ein bisschen Diskussion mit dem Doc fühlte ich mich geistig geklärt und geerdet, das muss ich zugeben … und mit dem Townsend war ich mir auf einmal nicht mehr ganz so sicher.

Aber dann stolperte ich über den nächsten Knaller: Charles Schultz. Ich erinnere mich noch genau, wie verblüfft ich als Neunjähriger war, nicht nur einen deutschen Namen im Abspann der „Peanuts“ zu sehen – mein Vater erklärte mir dann die Sache mit den amerikanischen Einwanderern deutscher Abstammung –, sondern dann auch noch falsch geschrieben. Mit t. Schließlich hießen unsere Nachbarn doch Schulz. Wieder checkte ich Youtube und Wikipedia – und tatsächlich: Der Erfinder von Charlie Brown und Snoopy heißt Charles Schulz. Nicht Schultz.

Das wog für mich besonders schwer – denn für Rechtschreibung habe ich so eine Art siebten Sinn. Schon in der Schule konnte ich gar nicht anders, als immer richtig zu schreiben. Von Kollegen wurde ich sogar einmal „Typo-Wunder“ genannt. Ich kann nichts dafür, ich merke einfach, wenn ich etwas falsch schreibe: Es fühlt sich dann nicht richtig an. Selbst wenn ich den Fehler nicht sofort sehe, weiß ich intuitiv: Hier stimmt irgendetwas nicht. Daher war ich auch so elektrisiert, als die Sprache auf Townsend kam. Und nun auch noch die Peanuts. Ich sehe den Abspann mit dem Namenszug „Charles Schultz“ förmlich vor mir. Ohne jeden Zweifel!

Kommentare

11. März 2016, 17:44 Uhr, permalink

Stingray

The man in the high castle spielt auch mit dieser Idee(und andere Werke von Dick sowieso)

30. März 2016, 14:13 Uhr, permalink

Christian wilhelm

Interessanter Artikel.
Wenn dieserEffekt wirklich existiert, würde ich mit nahezu 100% auf temporalmanipulation tippen.
Wir wissen nicht wie sich eine solche Manipulation manifestiert, ob der Effekt nur "vorwärts" durch die Zeit reist oder auch RÜckwärts.
Wäre 2. der Fall wäre der Effekt erklärt.
Eine weit bessere Star Trek Folge zu diesem Thema ist allerdings "Parallelen", da geht es nämlich durchgehend nur um genau diesen Effekt.
Hier springt Worf unkontrolliert in verschiedene Quantenrealitäten, die Sich anfangs nur minimal unterscheiden.
Etwas ähnliches würde ich hier vermuten.
Da das bewusstsein (oder die Seele) nicht lokal in der Raumzeit eingebunden ist, sondern eher wie der Spieler einer figur eines Computerspiels, in einem externen, höherdimensionierten Continuum "sitzt" dürften solche Quantenänderungen (die sich dann im makroskopischen Raum manifestieren) am Rande des wahrnehmungsvermögens auffallen.
Schade wäre lustig sich darüpber mal zu unterhalten, allerdings gehe ich nicht auf Facebook, naja bleibts bei dem Kommentar.

30. März 2016, 14:14 Uhr, permalink

Denkakustiker

Mandela-Effekt ?

Nun, unser GeHirn ist ein hoch präzises VergleichsOrgan, nur mit der philosophischen Zuordnung zu einem Ganzen in einem Ganzen hat es so seine Probleme insbesondere in einem zunehmend komplexen Lebensraum, wo es schwer fällt selbsterhaltende Prioritäten zu setzen.

Ich würde den sogenannten "Mandela-Effekt" als Teil einer weltweit perfide organisierten GeHirnForschung zuordnen.

Die lassen sich solchen Müll einfallen, um die individuelle Wahrhaftigkeit zu erforschen. Was sie damit nachhaltig anrichten, wird dann wohl als neues Krankheitsbild formuliert werden.

Wir leben im Kapital-Perfidismus !!!

30. März 2016, 14:15 Uhr, permalink

Denkakustiker

Im Übrigen habe ich selbst ein viel gravierenderes Beispiel erfahren müssen !

Am 11. September rief mich meine Frau in den Vormittagsstunden zu Hause an und meinte, ich solle den Fernseher einschalten, Flugzeuge stürzen sich auf Amerika, es ist Krieg.

Zwischenzeitlich sind wir umgezogen und ich habe heute zwei gleichwertige Vorstellungen, nämlich in beiden Lebensräumen diese Nachricht erhalten zu haben. Für meine geistigen Verhältnisse völlig absurd und sehr auffällig erscheinend.

So zweifle ich tatsächlich an der Jahreszahl bezüglich des terorrismusbehafteten 11. September, welcher ja heute mit 2001 propagiert wird und die Medien haben für mich keinen Wert mehr dahingehend, das ich meinen wertvollen Verstand nach ihnen ausrichten würde.

Aber Ich bin mir diesbezüglich sehr sicher, dass die kausalen Gründe dafür, auch in der erfahrenen Folgeerscheinung, einer perfiden und pervers gearteten Körperverletzung entsprechen.

Eine diesbezüglich medizinische Wertung würde ich wohl nach ICD-10 bzw. DSM erfahren.

So leben wir im Wahn von unglaublich Wahnsinnigen, welche über derart technologisches Machtwissen verfügen, was auch den rasanten Anstieg psychosymptomatischer Auffälligkeiten in unserer globalen Gesellschaft erklären kann !

06. Juli 2016, 10:48 Uhr, permalink

Jen

Im aktuellen Artikel bei www.sticks.de ueber Mike Portnoy wird Townsend erwaehnt. Zwei mal direkt untereinander: einmal mit h und einmal ohne. Wir sind uns aber auch sicher, dass er ohne h geschrieben wird.

www.sticks.de/stories/mike-portnoy-interview-jeder-gespielte-song-bleibt-im-kopf/

06. Juli 2016, 10:51 Uhr, permalink

Schmitt Josef

Dieses Phänomen läßt sich nur verstehen, wenn man die Relativitätstheorie vollständig versteht ! E=mc hoch 2 ! d.h. und bedeutet nichts anderes, als daß alles Materielle und unser 3. Dimensionales Universum beim Urknall aus einem Teil der Energie der 4. Dimension durch Teilung dieser Energie in Materie und Antimaterie entstanden ist. Energie ist nicht zerstörbar, existiert immer und kann nur umgewandelt werden - aber niemals vernichtet ! D.h. Energie und die 4. Dimension ist zeitlos ! Wenn unsere Materie aus Energie entstanden ist ist unser 3 Dimensionales Universum eigentlich Bestandteil der 4. Dimension - so wie unsere Computerspiele und deren virtuelle Welten von uns programmiert und manipuliert werden können. Eine Figur in dieser virtuellen Welt kennt die Zusammenhänge im Hintergrund nicht - macht nur, wozu es programmiert wurde.
So wie wir in unserem 3 Dimensionalen Universum auch. Wenn alle Materie in unserem 3 Dimensionalen Universum aus Energie entstanden ist, läßt sie sich auch aus der 4. Dimension heraus manipulieren - so wie wir es mit unseren Computer Programmen und spielen auch machen. Da die 4. Dimension aber zeitlos ist, läßt sich unsere Zeit in der 3. Dimension aus der 4. Dimension heraus manipulieren und Geschehnisse aus der für uns realen Vergangenheit auch im Nachhinein verändern - ohne daß wir es merken, da wir die Zusammenhänge im Hintergrund der 4. Dimension (noch) nicht kennen - und auch nicht kennen sollen !! Wir sind hier, um uns zu entwickeln - weiter zu entwickeln und dazu zu lernen ! Sich entwickeln und dazulernen kann man aber nur in einer Dimension, in der Zeit existiert - nicht aber in einer zeitlosen - wie in der 4. Dimension !
Wer unsere Welt nur mit materiellen Augen sieht und nichts anderes akzeptiert, wird die wahren Zusammenhänge und Hintergründe des Ganzen nie erkennen. Auch damit kommt man zurecht und kann damit leben - aber wer die Wahrheit und tatsächlichen Hintergründe wissen will, muß über das rein materielle hinaus denken - was aber gefährlich sein kann, sonst hätte man uns die Erinnerung daran nicht genommen.
Wer das nicht glaubt, kann das gerne lassen - es ändert dennoch nichts
an der Realität selbst. Die bleibt so wie sie ist, egal ob wir es verstehen,
akzeptieren, annehmen oder nicht und ablehnen. Genauso wie vor 600 Jahren, als alle als Ketzer etc verurteilt wurden, die behaupteten, die Erde sei keine Scheibe und nicht der Mittelpunkt von allem, sondern eine Kugel / Planet - einer unter vielen !

06. Juli 2016, 10:58 Uhr, permalink

Brad

Es war schon immer Looney Tunes und ich habe mich als Kind gewundert, warum. Zunächst kannte man hier ja nur die Bugs Bunny Show und Die schnellste Maus von Mexiko, in denen die Cartoons aus Looney Tunes gesendet wurden. Dann kamen irgendwann die Tiny Toons und durch Videospiele etc. habe ich dann erfahren, dass die alte Generation die Looney Tunes waren. Bzw. hieß einfach die Sendung so, als Anlehnung an Merrie Melodies usw. Dass Trickfiguren Toons (wie in Cartoons) heißen, habe ich aus Roger Rabbit erfahren.

Es war auch nie "Luke, ich bin dein Vater!". Das ist einfach ein vereinfachtes Zitat, weil der Dialog eben länger geht. "Luke, ..." würde im gesamten Dialog keinen Sinn ergeben, weil Luke nämlich zuvor ungefähr sagt, dass er weiß, wer er (Vader) ist, denn Obi Wan habe ihm erzählt, dass er (Vader) seinen Vater getötet hat. Daraufhin: Nein, ich bin dein Vater."

Schul(t)z, da muss ich passen. Ebenso bei diesen Bären. Die kenne ich einfach nicht und Peanuts sind zu lange her. Interview mit einem Vampir heißt auf deutsch so, wie es in englisch vermutet wurde. Auch sagt Forrest Gump bei uns natürlich ist und nicht war, weil man das im Deutschen nicht so sagen kann.
www.youtube.com/watch?v=5WVpJhZXl_w

Die Sache mit Magic Mirror / Mirror Mirror (die sich beim englischen Disneyfilm geändert hat), da habe ich eine gute Erklärung gefunden, die mit der Restauration des Films zu tun hat, und damit, dass die Sprecher oft mehrere Versionen ihrer Sätze einsprechen. Das sei auch heute noch üblich. Die Mirror, Mirror-Version sei demnach wohl nicht mehr verwendbar gewesen für die Restauration.

Auch wenn sich ganz viele Leute falsch erinnern, ist es also dennoch erklärbar. Die Star-Trek-Folgen sind dabei natürlich genial. Wobei eben nur Guinan so etwas bemerkt, da ihre Spezies ein besonders ausgeprägtes Gespür für solche Dinge hat. Und bei Parallelen ändert sich für Worf ja recht viel im Laufe der Folge.

Es ist doch komisch, dass es beim Mandela-Effekt nur um kleine Dinge wie Schreibweisen oder ganz große Dinge wie Geographie geht. Geographische Änderungen würden massive Änderungen für die Geschichte und einen selbst bedeuten.

Unser Gehirn funktioniert einfach so, dass wenn wir Berenstain ungewöhnlich finden (wie es für die Amerikaner wohl war), Berenstein lesen.
www.pixelfreund.ch/2009/01/man-kann-den-ersten-und-den-letzten-buchstaben-vertauschen-und-trotzdem-noch-lesen/

Übrigens hatte schon eine Lehrerin des B-Bären-Erfinders behauptet der Name Berenstain sei falsch und sie ändere das in Berenstein.
www.vice.com/read/the-berensteain-bears-conspiracy-theory-that-has-convinced-the-internet-there-are-parallel-universes

Und doch, es gibt viele Kommentare, bei denen sich die Leute an Berenstain erinnern.

Und es behaupten jede Menge Leute, dilemma würde dilemna geschrieben und ihre Anatomie habe sich geändert. Das Herz wäre weiter links gewesen, den Puls hätte man anders gemessen, die Nieren wären weiter unten gewesen, etc. Bei JFK wären nur vier Leute im Auto gesessen, We are the Champions hätte immer mit "of the world" geendet (was nur bei Live-Versionen der Fall war).

Unserer Erinnerungen werden beim Erinnern jedes Mal neu geschrieben. Und liegen sie ganz weit zurück, funkt da noch unsere Imagination mit rein.

15. September 2016, 21:33 Uhr, permalink

Andreas

In der Tat ein interessantes, teils verstörendes Thema. Ein guter Blogbeitrag ist es auf jeden Fall. Und vielleicht ist es tatsächlich so, daß diejenigen mit speziellen spirituellen Erfahrungen einen leichteren Zugang dazu finden, als der ganze Rest. Auf jeden Fall macht es einmal mehr deutlich, daß es es mehr Fragen auf dieser Welt gibt, als Antworten.

Ganz nebenbei... Ein Thema wird keineswegs aufs Trapez gebracht, sondern aufs Tapet.

13. November 2016, 13:04 Uhr, permalink

logic pwns

Ich beschaeftige mich nun schon seit geraumer Zeit mit dem Phenomaen, und bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass
es einfach ZU viele belegbare Beispiele fuer dessen Richtigkeit gibt,
um es als Massenhysterie, "poor memory", Einbildung, oder blosse
Spinnerei abzutun...
Allerdings habe ich bisher auch noch keinen in sich konsistenten Erklaerungsansatz finden koennen, mit Ausnahme der Annahme
jemand "hacke" die Realitaet, ganz im Stile des "Matrix-Deavu's".

Temporaler Effekt? Kausalitaet scheint hier keine Rolle zu spielen,
kann also ausgeschlossen werden.
Realitaetsspruege? Siehe oben, dieses vermeintliche "Parallel-
universum" beherrbergt etliche Belege der unveraenderten Varianten.

Doch wo finden sich nun echte Belege für diesen "Eingriff"?
Ein hervorragender Startpunkt ist das meistzitierte Werk der Ge-
schichte, dass mehr Poeten, Maler, Bildhauer, Musiker, Denker etc
inspiriert hat, als sonst inrgendein Schriftstueck auf dem Planeten:
Die Bibel (ich beziehe mich hier auf die King James Version, auch
wenn einige dieser Veraenderungen ebenfalls in zB. meiner
Schachter 2000 auftauchen)

Sicherlich muessten sich Belege fuer die unveraenderte Version in
einer der unzaehligen Schriften, Predigten, Kunstwerken, Musik-
stuecken, etc, etc wiederfinden. Und das tuen sie auch zuhauf...
Ein paar Beispiele:

Etliche Vortraege drehen sich um die Bedeutung der Himmel(plural)
im allerersten Satz der Bibel(mann muss allso nicht lange suchen ;)).
Allerdings steht "neuerdings" in Gen.1:1 nurnoch "the heaven
(singular) and the earth".
Sicherlich waere es IRGENDJEMANDEM im Publikum, wenn schon
nicht dem Redner selbst, solch eines Vortrags aufgefallen, wenn die
ganze Presentation voellig Sinnfrei gewesen waere, da die Bibel gar-
nicht von mehreren Himmeln spricht. (Hallo Kausalitaet...)

Vom Bildnis des "Loewen der bei dem Lamm liegt" gibts es ettliche
Malereien, ganze Kirchengemeinden die nach diesem Ausspruch
benannt sind, Aufzeichnungen von Predigten in denen dieser Satz
zitiert wird, etc, die Liste ist wahrlich lang.
Allerdings steht dort nun in Jesaiah 65:25 "the wolf and the lamb shall
feed together". (erneut, hallo Kausalitaet)

Es finden sich dort noch zuhauf Beispiele, die einfach nachpruefbar
sind, Zeitreisen oder temporalen Eingriffen widersprechen, und die
Echtheit des Phenomens(ungeachtet dessen wie absurd es anfangs
erscheinen mag) belegen.
Jesus, der "Prinz des Friedens", der gesagt hat "halte die andere
Wange hin" und "liebe deine Feinde" fordert ploetzlich dazu auf jene
die ihm nicht nachfolgen zu "erschlagen"? Really? WTF...
Die Liste der Absurditaeten ist SO lang, dass kein Mensch der auch
nur einen Funken Objektivitaet besitzt diesen Effekt einfach als Unsinn
abtuen koennte...

Schade ist bei der ganzen Sache, dass derart viele "Experten" sich
die Zeit nehmen das ganze zu verunglimpfen, offenbar ohne sich mit
dem Thema im Vorfeld ueberhaupt grossartig beschaeftigt zu haben.
Schande ueber euch, kann ich da nur sagen...

21. April 2017, 23:38 Uhr, permalink

Q

Weitere Beispiele wären das Monokel des Monopoly-Mannes und die Hosenträger von Mickey Mouse. Die Beispiele waren bei Freunden, Familie und bei mir selbst am stärksten.
Auf die Gefahr hin als Verschwörungstheoretiker dazustehen; aus meiner Kindheit kann ich mich auch erinnern, dass das Herz weiter links war.

08. Juli 2017, 19:15 Uhr, permalink

Frank

Mandela Effekt im Film Moonraker

Bisher hielt ich den Mandela-Effekt für Unsinn. Jetzt hat es mich auch erwischt. Ich bin mir sicher, dass Dolly eine Zahnspange getragen hat. Ohne Zahnspange macht die Filmszene keinen Sinn. Jeden den ich gefragt habe erinnert sich an die Zahnspange.

www.youtube.com/watch?v=EKptMhaTiYI

15. Juni 2018, 11:57 Uhr, permalink

derunentwegte

@Q Das mit dem Herzen links kann ich auch bestätigen. Warum? Ich war kurz bei den Pfadfindern und da wurde die linke Hand zum Gruß gereicht mit der Begründung - weil das Herzlinks sitzt und so die linke Hand näher vom Herzen kommt.

18. Dezember 2018, 22:15 Uhr, permalink

Jessi

Hier nennen viele Beispiele des Mandela Effekts die mit Rechtschreibung zu tun haben..da habe ich mir bisher auch oft gedacht: das muss wohl an der allgemeinen Unwissenheit der Leute zu tun haben..bzw auch wie man Wörter hört und wie man sie schreibt...da kann es tatsächlich sein sich Mal an eine andere Schreibweise zu "erinnern."
Ich selbst habe allerdings den Mandela Effekt in einer ganz anderer Weise erfahren. Ich bin ein großer Disney Fan und habe seit meiner Kindheit fast alle Filme gesehen..egal ob VHS oder später DVD. Und ich kann BESCHWÖREN das in jedem Vorspann die kleine Tinkerbell einmal um das Logo herumfliegt und auf das "i" in Disney mit ihrem Zauberstab tippt. Allerdings hat es diesem Vorspann (heute) so niemals gegeben. Außerdem habe ich in meiner Kindheit/Jugend gerne Pokemon gezeichnet. Am liebsten Pikachu.(die kleine gelbe Maus :D) und ich kann mich klar daran erinnern den Schwanz dieses Pokemon in schwarz gezeichnet zu haben (was ich vorallem deswegen weiß , weil ich auch oft nur s/w gezeichnet habe) Doch das Pokemon hat heute einen braunen Schwanzansatz aber keine schwarze Schwanzspitze.

Das kann ich mir doch nicht einbilden?

05. April 2019, 13:34 Uhr, permalink

Peter

Mal ne Frage an die werten Leser. Mir fallen da im Deutschen auch Dinge ein, die ich ganz anders in Erinnerung habe und frage deshalb mal in die Runde. Für mich hieß der Busanbieter bis ca. vor 2 Jahren Flexbus, nicht Flixbus. Mir fielen fast die Augen raus, als ich das zum 1ten Mal las.

2 tes Bsp. Die Schlacht im Teuteburger Wald. Nun musste ich neulich aber erfahren, dass es Teutoburger Wald heisst. Habe ich irgendwas ????

05. April 2019, 18:55 Uhr, permalink

Redaktion

Scheint nur in Ihrer Welt so zu sein. Bei uns war es immer Flixbus und Teutoburger Wald – wir haben aber auch beruflich mit Sprache zu tun und sind deshalb sensibel für Orthografie.

08. April 2019, 11:30 Uhr, permalink

Peter

Danke für Ihre Antwort. Habe auch viel mit Sprache zu tun beruflich. Leider kam der Teutoburger Wald (bzw. in meinem Fall die Straße) zum 1ten Mal vor. Ich bin trotzdem verwirrt, gerade wegen dem geschichtlichen Hintergrund und ich in Geschichte immer sehr gut aufgepasst hatte. Naja, sei es drum.

03. März 2021, 01:41 Uhr, permalink

Denkakustiker

Also die Zeit vergeht und immer mehr kommt zu Tage. Das ist wohl schon seit den Sechzigern so. So hatten ältere Menschen Erlebnisse, die sie bis in die heutige Zeit nicht zuordnen konnten. Das ändert sich nun.

Wir alle sind inzwischen Technologisch Schizophren. Das bestätigen vor allem unsere Augen. Der Blick verändert sich während der technologischen Einflussnahme unangenehm. Früher wahr der Blick der Anderen oft etwas fesselndes oder eben auch mal abstoßendes. Heute fühlt man nur noch letzteres, besonders auffällig bei den Kleinkindern.

Aber auch andere körperliche Fremderscheinungen, so wie, an unseren Hälsen, am Kopf insbesondere hinter und über den Ohren, über den Augen und der schon fast klingonisch erscheinenden Stirnplatte.

Ein Energiemissbrauch der perversesten Art. So brauchen wir keinen Corona-Lockdown, aber dringend einen Energie-Lockdown !

In der psychologisch langjährigen Erfahrung mit dieser perfiden Subkultur, einer selbst sogenannten Technologischen Evolution, kann ich aber auch Hoffnung verbreiten, individuelle Hoffnung. Denn wehr das Leben schändet, schänden zunächst sich selbst. Das haben wir eigentlich alle so in uns drin. So weiss die perverse Subkultur des Perfidismus unserer Zeit wohl auch nicht mehr so richtig, was sie da eigentlich tun. Sie zerstören sich langsam, aber sicher selbst. Und auch das wird immer augenfälliger.

Letztlich gewinnt man die Erkenntnis, daß der Tod tatsächlich einen höheren Sinn ergibt. Nur so lässt sich, zwischen den introvertierten und extrovertierten Wahrnehmungsgrenzen, das Gute vom Schlechten sicher trennen. Das ist die individuelle Hoffnung, welche in Demut ihren Bestand findet. Denn letztlich sind wir im Unterbewusstsein referenzierende ICH-Substanzen mit einem Befindlichkeitspektrum, das wir sinnvoll fertigen, oder eben blödsinnig zerstören können. Das lässt sich auch in der logisch erscheinenden Konsequenz verständlich interpretieren.

Und so wünsche ich allen Hoffnungsträgern, alles Gute.
Denkakustiker Magdeburg

05. März 2021, 18:04 Uhr, permalink

Denkakustiker

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