NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/adaptogene-kraft-ausdauer-und-stress-abbau-mit-heilpflanzen


Adaptogene: Kraft, Ausdauer und Stress­abbau mit Heilpflanzen

adaptogeneDer Begriff Adaptogen wurde Ende der 1940er Jahre vom russischen Wissenschaftler Lazarev geprägt. Einfach ausgedrückt sind Adaptogene Pflanzenstoffe, die uns weniger anfällig für Stress machen und die uns helfen, in stressigen Situationen besser zurecht zu kommen.Adaptogene tragen dazu bei, Ungleichgewichte in der Homöostase des Körpers zu reduzieren, die als Folge von Stress auftreten. Stress bringt den Hormonhaushalt durcheinander – Adaptogene wirken unterstützend und stärkend dagegen: Sind wir übermäßig ängstlich, machen sie uns gelassener; sind wir gestresst, beruhigen sie; fühlen wir uns ausgelaugt, bauen sie auf.


Adaptogene finden sich nur in bestimmten Kräutern, Gewürzen, Pilzen und Wurzeln. Bekannte Vertreter sind etwa Ingwer, Rosenwurz, Kurkuma und Ginseng.

Der Begriff Adaptogen leitet sich ab vom Verb adaptieren, weil Adaptogene ihre Wirkung dem jeweiligen Zustand unseres Organismus anpassen. Sie wirken ganzheitlich harmonisierend und helfen uns, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. In der traditionellen Naturheilkunde werden Adaptogene angewendet bei Stress und Ängsten, Erschöpfungszuständen, depressiven Verstimmungen, schwachem Immunsystem und Reizdarm.

Das Buch beginnt mit allgemeinen Informationen zur Pflanzenheilkunde aus aller Welt, zeigt die Adaptogene im Überblick, geht auf ihre Geschichte ein und kommt dann zur Wirkweise der einzelnen Pflanzen, Wurzeln und Pilze. Wen der vorangestellte Theorie- und Geschichtsteil nicht interessiert, steigt einfach später ein, beim gesundheitlichen Nutzen der Adaptogene.

Ob Arthritis, Atemprobleme, Diabetes oder Blutzuckerspiegel, Erschöpfung, Probleme des Bewegungsapparats, Gewichtszunahme, Harnsystem, Haut, Haare, Nägel, Hirnfunktion oder das Immunsystem – Adaptogene sind vielfältig anwendbar, und das nicht zuletzt, weil in unserem Körper immer ein Rad in das andere greift und sich alles wechselseitig beeinflusst.

Im dritten und letzten Teil geht es nur um die Praxis. Hier wird detailliert die Anwendung und Herstellung von Mittelchen für Mensch und Tier besprochen. Die Autoren schließen mit einigen Kochrezepten, einem umfangreichen Glossar und einem Literaturverzeichnis.

Das Buch ist trotz vieler Theorie leicht zu lesen. Mich hat vor allem die praktische Anwendung interessiert, was wohl den meisten Lesern so ergehen mag. Man merkt deutlich: Die beiden Autoren haben viel Herzblut in dieses Buch gesteckt – ein so ausführliches Werk über Adaptogene habe ich noch nicht gelesen. Empfehlenswert.

D. Winston, S. Maimes
Kopp Verlag
446 Seiten
ISBN: 978-3-86445-662-6
€ 22,99