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Apokalypse abgesagt – die Debatte zur globalen Erwärmung

Die UN verwendet die sogenannte "Hockey-Stick"-Graphik, um aktuelle Trends der globalen Erwärmung aufzuzeigen. Jedoch weisen Wissenschaftler jetzt nach, dass die Graphik auf einem falschen Algorithmus basiert und zu falschen Schlussfolgerungen führt.


Der Klimawandel ist ein unausweichlich politisches Thema. In den Artikeln für den Sunday Telegraph am 5. und 12. November 2006 habe ich mein Bestes gegeben, um zwischen den streng gehaltenen Meinungen und Propaganda-Aussagen von Anhängern des Klimawandels und deren Gegnern einen ausgewogenen Kurs zu steuern. Ich verbrachte mehrere Monate damit, die führenden wissenschaftlichen Zeitungen zu lesen und die meist vehement vorgebrachten Argumente der Protagonisten beider Seiten zu bewerten.

Der offizielle Fall hängt drastisch von einer Serie von Annahmen ab, deren Wahrheit noch nicht bewiesen wurde – da einige davon auch nur schwer zu testen sind. Insbesondere der Temperatur-Effekt auf der Oberfläche von unvollständig gesättigten peripheren Absorptionsbändern des Kohlendioxids an der Tropopause kann nicht sicher eingeschätzt werden. Die Anstiege bei den Luft- und Meerestemperaturen sind nicht so ausgefallen wie die Theorie der globalen Erwärmung es vorhergesagt hatte. Die Erklärungen für das Ausblenden der beobachteten Ergebnisse gegenüber den theoretischen Projektionen sind inkonsequent und wissenschaftlich fragwürdig. Ich schließe daraus, auf der Waagschale der Möglichkeiten, dass die Gegner wesentlich näher an der Wahrheit sind, als die Vereinten Nationen (UN) und deren Befürworter.

Monckton of Brenchley

Gibt es einen wissenschaftlichen Konsens über die globale Erwärmung?

Alle Klimaforscher akzeptieren, dass es jetzt mehr Treibhausgase als in der Vergangenheit gibt, und dass die Welt sich infolgedessen etwas erwärmen wird. Es herrscht aber keine Einigkeit darüber, wie viel Erwärmung es geben wird. Der Hauptstreitpunkt ist das Ausmaß des Kohlendioxid-Einflusses auf die Temperatur. Arrhenius (1896) war der Erste, der durch Verdopplung des atmosphärischen Kohlendioxids den Effekt kalkulierte und daraus schloss, dass die globale Temperatur um 8° C steigen würde.

In den 1970er Jahren zeigten Experimente, dass auf der Erdoberfläche die Hauptabsorptionsbänder des CO2 gesättigt waren und es wurde angenommen, dass eine Verdopplung des CO2 eine Temperatursteigerung von höchstens 0,5° C betragen würde. Spätere Experimente jedoch deuteten darauf hin, dass in der wesentlich dünneren Luft und den viel tieferen Temperaturen an der Tropopause – die oberste Schicht der Troposphäre, um die 8 bis 16 Kilometer hoch – die sekundären Absorptionsbänder des CO2 nicht völlig gesättigt waren. Einige der abgeschiedenen Langwellen-Strahlen von der Erdoberfläche wurden an der Tropopause abgefangen und kamen vereinzelt zur Troposphäre zurück. Die UN Assessment Reports 1990 und 1996 deuteten darauf hin, dass sich eine zusätzliche Erwärmung von 4,4 Watt pro Quadratmeter pro Sekunde ereignen wird. Der Bericht von 2001 reduziert diese Zahl auf 3,7 Watt. Es ist jedoch nicht klar, wie viel dieser zusätzlichen Energie die Oberfläche erreicht. Eine Vorlage an die UN von Dr. Hugh Ellsaesser schließt darauf, dass nur 1,5 Watt die Oberfläche erreichen würden. Man schaue auch De Laat et al. (2004) und Etheridge et al. (1996) zur Diskussion des Beitrags des Menschen zum Treibhauseffekt.

Einer der führenden Klimawissenschaftler, die vehement der Meinung widersprechen, dass zusätzliches Kohlendioxid in der Luft den umfassenden Effekt haben wird wie von der UN dargestellt, ist Professor Richard Lindzen vom Massachusetts Institute of Technology. Dieser hatte vor Kurzem einen mit 10.000 britischen Pfund dotierten Preis für seine Courage im Kampf gegen konventionelles Denken erhalten. An die 41 Wissenschaftler schrieben kürzlich an den Telegraph und versicherten, dass sie nicht vom Konsens über die globale Erwärmung überzeugt sind.

Gegner und die Fossile-Treibstoff-Lobby

Die Royal Society schrieb kürzlich in der Broschüre „Führer über die Fakten und Fiktionen des Klimawandels“:

„Es gibt einige Individuen und Organisationen, einzelne davon unterstützt von der amerikanischen Öl-Industrie, die danach streben, die Wissenschaft des Klimawandels und die Arbeit der [UN] zwischenstaatlichen Diskussionsrunde zum Klimawandel zu untergraben.“

Umweltschützer sagen, dass insbesondere Exxon Mobil Finanzierungen für Organisationen bereitgestellt hat, die dem „Konsens“ zum Klimawandel nicht zustimmen.

Auf der anderen Seite wird die Royal Society von der Britischen Regierung subventioniert und die meisten Wissenschaftler weltweit werden staatlich finanziert. Es ist schon gesagt worden, dass die fundamentale Gleichung für staatlich geförderte Wissenschaften „kein Problem ist gleich keine Finanzierung“ lautet. Der Sunday-Telegraph- Artikel vermeidet absichtlich diese Art von Punktesammeln von jeglicher Seite der Debatte und zielt nicht auf eine Argumentation ad hominem, sondern ad rem ab. Was die britische Finanzierung der fachlichen Diskussionsrunde der UN betrifft, so wird in UN-Dokumenten gelegentlich die Unterstützung der Britischen Regierung bestätigt.

Hat ansteigendes Kohlendioxid die Eiszeiten zum Ende gebracht?

Der Doppelgraph, wie unten wiedergegeben, listet CO2-Konzentration über Temperatur; aber, wenn die beiden Graphen im ausreichenden Maßstab übereinander eingeblendet würden – wie es bei solch ähnlichen Kurven üblich ist – könnte man sehen, dass Temperatur-Veränderungen den CO2-Konzentrationsveränderungen um 400 bis 4.000 Jahre vorausgehen. Petit et al (1999) gibt an, dass während jeder der letzten vier zwischeneiszeitlichen Perioden die Erde wärmer war als in der gegenwärtigen Warmperiode.

Vostok-Eisbohrkern

Temperaturen und CO2-Konzentration in der Atmosphäre über die letzten 400.000 Jahre (aus einer Vostok-Eiskernbohrung, Antarktis); weitere Details finden Sie unter http://maps.grida.no/go/download/mode/plain/f/26_large.jpg [nur noch über das Internet-Archiv www.archive.org zugänglich].

Gab es eine mittelalterliche Wärmeperiode?

Waren mittelalterliche Temperaturen mindestens so hoch wie heutzutage? Diese Frage führt zentral zu einer anderen Frage, nämlich ob globale Erwärmung für unseren Planeten gefährlich ist oder werden kann.

Bis zum UN-Bericht 2001 war das Vorkommen einer Warmzeit von circa 500 Jahren zwischen 950 und 1450 n. Chr. unumstritten. Die mittelalterliche Warmperiode bildete einen Teil des natürlichen Kreislaufs von klimatischen Schwankungen, die offensichtlich seit dem Ende der letzten Eiszeit – vor etwa 12.000 Jahren – auftraten.

Laut Villalba (1990, 1994), wie auch Soon und Baliunas (2003), war die mittelalterliche Warmperiode bis zu 3° C wärmer als die augenblickliche Warmperiode. Seit 1000 n. Chr. gibt es Aufzeichnungen über Schiffe, die Teile der Arktis besegelten, welche heute mit dauerhaftem Packeis bedeckt sind (Thompson et al. 2000; Briffa 2000; Lamb 1972a, b; Villalba 1990, 1994).

Im Jahre 1421 segelte ein königliches chinesisches Marine-Geschwader rund um die Arktis und fand nirgendwo Eis. Es ist möglich, dass es zu diesem Zeitpunkt eine geringere Eisdecke auf dem Nordpol gab als heute – besonders im Sommer. Trotzdem haben die Polarbären überlebt. Obwohl es viele Diskussionen zu der angeblichen Bedrohung durch die wärmere Arktis gab, entwickeln sich die Eisbären in der aktuellen Warmzeit prächtig. Elf der 13 wichtigsten bekannten Familien gedeihen besser als je zuvor.

Grönland im Mittelalter

Erik der Rote hatte Grönland „Grünland“ genannt, da zu seiner Zeit Südwest-Grönland tatsächlich grün gewesen war, und um dänische Bürger zum Ansiedeln zu ermuntern. Es war eisfrei und umfassend bebaut, bis 1425 n. Chr. die Bauern plötzlich von Dauerfrost überrascht wurden.

Die landwirtschaftlichen Siedlungen der Wikinger sind bis zum heutigen Tage unter Dauerfrost begraben – ein starkes Zeichen dafür, dass die Warmperiode des Mittelalters wärmer war als die der Gegenwart. Das heutige Schmelzen der Eisberge von Grönland ist daher nicht so besorgniserregend, da sie damals wahrscheinlich in viel größerem Umfang schmolzen.

Die „Kleine Eiszeit“

Der mittelalterlichen Warmperiode folgte eine 300-jährige „Kleine Eiszeit“ bis 1750 n. Chr. Zum Beginn dieser Zeitspanne fielen in 100 Jahren die Durchschnittstemperaturen um 1,5° C. Der kälteste Zeitraum war von ca. 1550 bis 1700 (Jones et al. 1998; Villalba 1990, 1994). Auf der Themse in London wurden Frostjahrmärkte veranstaltet.

Im Temperatur-Graph, den die UN über die letzten 1.000 Jahre zeigt, fehlt nicht nur die mittelalterliche Warmperiode, sondern auch die „Kleine Eiszeit“. Ab ca. 1750 stiegen die Temperaturen und hielten sich beständig bis in die spätviktorianische Epoche. Diese Temperaturschwankungen sind nicht durch menschliche Aktivitäten entstanden. Der UN-Bericht von 1996 enthielt ein Diagramm, in dem diese vorkam. Beim Bericht von 2001 war die mittelalterliche Warmzeit von der UN ausradiert worden.

Mittelalterliche Warmperiode

Temperaturgeschichte mit der mittelalterlichen Warmperiode aus dem UN-Bericht 1996.

Hockey Stick

„Hockey Stick“ aus dem UN-Bericht 2001. Die mittelalterliche Warmperiode ist nicht abgebildet.

Die Kontroverse um den „Hockey Stick“

Die graphische Darstellung, die von der UN im Jahre 2001 veröffentlicht wurde, ist auch als „Hockey
Stick“ oder „Foxtail“ oder „J-curve“ bekannt. Sie erschien zum ersten Mal in Nature (Mann et al. 1998) und im darauffolgenden Jahr in Geophysical Research Letters (Mann et al. 1999). Nach ihrer Publikation im UN-Bericht 2001 demonstrierten McIntyre et al. (2003, 2005), dass die Auslöschung der mittelalterlichen Warmperiode im Diagramm von 2001 auf unpassender Datenauswahl und falscher Benutzung statistischer Verfahren beruht.

Der erste Fehler, der von Mann et al. gemacht und 2001 von der UN kopiert wurde, liegt in der Auswahl von Stellvertreter-Daten. Der Report der UN 1996 sprach sich gegen eine Abhängigkeit von Borstenkieferzapfen (als Stellvertreter) zur Rekonstruktion von Temperaturen aus, da im 20. Jahrhundert die Kohlendioxid-Düngung das jährliche Wachstum beschleunigte und daher den falschen Anschein einer außergewöhnlichen Erwärmung verur sacht. Ungeachtet der Warnung, sich im UN-Bericht von 1996 auf Borstenkieferzapfen zu verlassen, stützten sich Mann et al. vorwiegend gerade auf diese Daten, um die mittelalterlichen Temperaturen zu rekonstruieren. Schlimmer noch: Ihr statistisches Modell räumte den Borstenkieferzapfen-Datensätzen 390 Mal mehr Wichtigkeit ein, als allen anderen verwendeten Datensätzen.

Für McIntyre und seine Kollegen schien es denkbar, dass Mann et al. den fehlerhaften Borstenkieferzapfen-Datenserien deshalb solche Wichtigkeit einräumten, weil sie damit jeglichen Einfl uss anderer Datensätze in ihren Kalkulationen effektvoll ausschließen konnten. Die Borstenkieferzapfen-Datensätze brachten den markanten Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert hervor (und eine entsprechende Unterdrückung von Beweisen für hohe mittelalterliche Temperaturen) und löschten offensichtlich die mittelalterliche Warmperiode aus. Um diese Möglichkeit zu testen, ließen McIntyre et al. Manns Algorithmus 10.000 Mal durchlaufen, wobei die paläoklimatischen Daten mit zufällig erzeugtem, elektronischem „rotem Rauschen“ ersetzt wurden. Sie fanden heraus – sogar mit diesen absolut zufälligen Werten, die alle ohne Zusammenhang zu den Temperaturaufzeichnungen standen – dass das Modell fast immer eine „Hockey Stick“-Kurve konstruierte, ähnlich der im UN-Bericht von 2001.

McIntyre und McKitrick (2003, 2005) testeten den Algorithmus von Mann et al. (1998, UN 2001) ein weiteres Mal ohne die Borstenkieferzapfen-Daten, worauf die mittelalterliche Warmperiode wieder erschien. Des Weiteren fanden sie heraus, dass Mann et al. einen bestimmten Datensatz ausgeschlossen hatten, der die spätmittelalterliche Warmperiode betraf, und den sie in einer Computerdatei gespeichert hatten, die den Namen „Zensierte Daten“ trug. Als McKitrick das Modell von Mann und Kollegen einschließlich der vermissten Daten laufen ließ, kam die mittelalterliche Warmzeit wieder zum Vorschein.

Einige bedeutende Wissenschaftler kommentierten die Arbeit von McIntyre und McKitrick. Beispielsweise sagte Richard Muller (2004), ein Physiker in Berkeley, über die Arbeit der beiden kanadischen Wissenschaftler:

„Diese Entdeckung traf mich wie eine Bombe, und ich vermute, es hat auf viele andere denselben Effekt. Auf einmal wird aus dem ‚Hockey Stick‘, dem Aushängeschild der Anhänger der globalen Erwärmungstheorie, ein Artefakt schlechter Mathematik.“

Dr. Rob van Dorland (2005), vom Holländischen Staatlichen Wetteramt, sagte:

„Es ist seltsam, dass die klimatische Rekonstruktion von Mann beide Peer-Review-Runden der IPCC bestand, ohne dass jemand sie wirklich nachprüfte.“

Im Februar 2005 interviewte der deutsche Fernsehsender ARD Ulrich Cubasch, einen Klimatologen, der meinte, dass es ihm nicht möglich gewesen sei, den „Hockey Stick“ von Mann et al. zu reproduzieren, woraufhin er „die Einwände mit seinen Kollegen diskutiert und danach gestrebt habe, sie durchzuarbeiten […] Nach und nach sei es seinen Kollegen ebenso klar geworden wie ihm: Die zwei Kanadier hatten Recht. Zwischen 1400 und 1600 war die Temperaturverschiebung deutlich höher als beispielsweise im Jahrhundert davor. Damit wurde der Kern der Schlussfolgerung und auch der gesamte IPCC-Bericht 2001 vollständig untergraben.“

Dr. Hendrick Tennekes, ehemaliger Forschungsdirektor des Royal Meteorological Institute of the Netherlands, schrieb 2005 an Dr. McIntyre:

„Der Untersuchungsprozess der IPCC ist verhängnisvoll fehlerhaft […] Die wissenschaftliche Grundlage für das Kyoto-Protokoll ist in höchstem Maße inadäquat.“

Jedoch konnte die Tatsache der Fehlerhaftigkeit des zentralen Diagramms im UN-Bericht von 2001 weit weniger Aufmerksamkeit der Medien bekommen, als die Mär von der bevorstehenden Katastrophe, die von Politikern – und der UN selbst – daraus abgeleitet wurde.

Das Vorwort im UN-Bericht von 2001 besagt, dass es die Absicht der Klimawandelrunde sei, objektive Informationen als Grundlage für Entscheidungen von Gesetzgebern zur Verfügung zu stellen. Weiterhin heißt es:

„Seit der Veröffentlichung des Zweiten Assessment Reports haben zusätzliche Daten aus neuen Studien über aktuelle und Paläo-Klimadaten, verbesserte Analysen der Datensätze, rigorosere Bewertung ihrer Qualität und Vergleiche zwischen Daten verschiedener Quellen zu einem größeren Verständnis des Klimawandels geführt.“

Trotz der „rigoroseren Bewertung“ durch die UN und nicht einer, sondern zwei damit verbundenen Runden kollegialer Überprüfung, wurden die Fehler in der Rekonstruktion des Schlüssel-Diagramms zur Temperatur nicht entdeckt – oder wenn sie entdeckt wurden, dann hat man sie jedenfalls nicht korrigiert.

Diese verfälschte Darstellung ist die einzige Figur, die im UN-Bericht von 2001 ganze sechs Mal präsentiert wurde, mit großem Trommelwirbel und bei allen Gelegenheiten in voller Farbe. Ihre zentrale Wichtigkeit als Argument sollte nicht nur durch ihr häufi ges und prominentes Auftauchen in besagtem UN-Bericht beurteilt werden, sondern auch durch die folgende Schlussbemerkung, die in der Zusammenfassung für die Gesetzesgeber erschien:

„Neue Analysen von Stellvertreterdaten für die nördliche Hemisphäre deuten darauf hin, dass es sich bei der Temperaturzunahme im 20. Jahrhundert sehr wahrscheinlich um die höchste in den letzten 1.000 Jahren handelte. Des Weiteren ist es wahrscheinlich, dass die 1990er das wärmste Jahrzehnt und 1998 das wärmste Jahr auf der nördlichen Hemisphäre waren. Aufgrund von mangelnden Daten für Zeiträume, die mehr als 1.000 Jahre zurückliegen, können über diese Durchschnittstemperaturen keine Aussagen getroffen werden; das gleiche gilt für die Bedingungen auf der südlichen Hemisphäre vor dem Jahr 1861.“

Ein Bericht des House of Lords Economic Affairs Committee (Lords 2005) deutet darauf hin, dass die UN sich nicht nur auf die fehlerhafte Rekonstruktion von Mann et al. verließ, sondern auch auf eine Serie ähnlicher Arbeiten aus wissenschaftlichen Zeitschriften, die die Aufhebung der mittelalterlichen Warmperiode zu unterstützen schienen.

Ein unabhängiger Bericht von Statistikern (US-Senat 2005) hat vielleicht die bis jetzt vernichtendste wissenschaftliche Kritik gegen die UN-Haltung zum Klimawandel vorgebracht. Er kam nicht nur zu dem Schluss, dass die Temperaturrekonstruktion der UN aus dem Jahr 2001 ungeeignete statistische Methoden und Daten verwendete, sondern stellte auch fest, dass viele der unterstützenden wissenschaftlichen Arbeiten, sowohl vor als auch nach dem Bericht von 2001, von einer kleinen und eng verknüpften Gruppe von Paläo-Klimatologen geschrieben wurden, die gemeinsam das gesamte Feld weltweit dominierten und alle in enger Verbindung mit dem ursprünglichen Verfasser der Graphik von 2001 standen.

Erst nachdem anhaltender Druck auf die Redakteure von Nature ausgeübt worden war, wurde eine (unvollständige) Korrektur gedruckt (Mann et al. 2004).

Nicht nur Nature, auch andere führende tiefgründig recherchierende wissenschaftliche Zeitschriften hatten sich geweigert, die erste Arbeit von McIntyre et al. (2003) zu veröffentlichen, die das fehlerhafte Diagramm entlarvte. Schließlich hatte Geophysical Research Letters (McIntyre
& McKitrick 2005) den Mut, aus der Reihe zu brechen und die Wahrheit zu veröffentlichen.

Seitdem hat die US National Academy of Science die Erklärung abgegeben, der „Hockey Stick“-Graph sei fehlerhaft. Die UN hat, bezeichnenderweise, jedoch keine Äußerung der Entschuldigung oder Berichtigung verlautbart. Sie benutzt den „Hockey Stick“ in ihren Veröffentlichungen weiterhin.

Die Kanadische Regierung ließ eine Kopie des Diagramms an jeden Haushalt des Landes verteilen, zusammen mit der alarmierenden Schlussfolgerung der Vereinten Nationen. Eine Korrektur wurde später jedoch nicht in Umlauf gebracht.

Ein Vergleich von Daten verschiedener Quellen erlaubt eine Antwort auf die Fragen, ob es eine mittelalterliche Warmperiode gab, ob diese global und ob sie wärmer als die jetzige Warmperiode war. Der US-Senat (2005) veröffentlichte ein Schaubild, das die Ergebnisse einiger der jüngsten paläo-klimatologischen Studien zusammenfasst.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Temperaturen, die hoch genug waren, um Südwest-Grönland ausreichend eisfrei zu halten und eine weit verbreitete Kultivierung zuließen sowie die Eisdecke des Nordpols teilweise oder sogar ganz entfernten, nur ein regionales Phänomen waren.

Soon und Baliunas (2003) untersuchten mehr als 200 Stellvertreter-Studien und schlussfolgerten, dass das 20. Jahrhundert sehr wahrscheinlich nicht die wärmste Periode des letzten Jahrtausends darstellt. Ihre Arbeit wurde von „Konsens“-Wissenschaftlern heftig kritisiert, mit dem Argument, dass die Daten einiger Studien keine Temperatur-Daten gewesen seien. Vier Redakteure der Zeitschrift, die diese Arbeit veröffentlichte, traten zurück, um gegen den Versuch zu protestieren, die Veröffentlichung durch diesen Peer-Review zu verhindern. Ihre Reaktion steht in starkem Kontrast mit dem Verhalten der Redakteure von Nature, die nicht zurücktraten, als bekannt wurde, dass der von ihnen publizierte „Hockey Stick“-Graph fehlerhaft war, und dem der UN, die sich nicht dazu durchringen konnte, eine Korrektur des bewiesenermaßen falschen, sechsfach verwendeten Schaubilds zu veröffentlichen und die, wie oben schon bemerkt, den fehlerhaften Graph auch weiterhin in ihren Veröffentlichungen verwendet.

Um die Kontroverse zu lösen, reicht es nicht aus, davon auszugehen, dass dieses Diagramm der UN für seinen Zweck untauglich war. Es scheint vielmehr nötig, Rechenschaft über einige der unabhängigen Stellvertreter-Temperatur-Studien zu fordern, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Die preisgekrönte Website der kritischen Wissenschaftler-Familie Idso stellt unter www.co2science.org klare und faire Zusammenfassungen von Arbeiten zur Klimawandel-Debatte zur Verfügung.

Ich schließe mit der zusammenfassenden Bemerkung, dass die heutigen Temperaturen nicht außergewöhnlich sind und dass die mittelalterliche Warmzeit genauso warm war wie die gegenwärtige, wahrscheinlich noch um 3° C wärmer. Der Zeitpunkt und das Ausmaß jedoch variierte von Ort zu Ort, wie es beim mathematisch-chaotischen Wesen des Klimas auch zu erwarten ist.

Anmerkung der Redaktion

Der vollständige Text von Christopher Monckton’s Untersuchungsbericht, inklusive Diskussionen, Kalkulationen und Referenzen ist erhältlich unter http://climate-reality.nexo.com/pdffiles/19/Telegraph Monckton warm-refs.pdf. Zusammenfassende Artikel seiner Arbeit wurden im Londoner Sunday Telegraph am 5. und 12. November 2006 veröffentlicht.


Kommentare

Kommentar von Doc1971 (14. Februar 2010, 19:45 Uhr)

"[...] als später sogar einige damit begannen, ihre Häuser und Dächer weiß anzustreichen ... da musste ich am meisten lachen!" (aus dem Geständnis von Al Gore, Dezember 2010)