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Masterguide für die Fliegenpilz-Mikrodosierung | Heilende Pilze weltweit | Dentosophie | Das Lithium-Komplott | Shedding | Eine Nation unter Erpressung (Band 2) | Gizeh – Die Tesla-Connection | The Age of Disclosure
Mira Arnold
MamaMuscaria
254 Seiten
ISBN: 978-3-98562037-1
€ 21,–

Wer einen ganzen Fliegenpilz (Amanita muscaria) auf einmal verzehrt, dem wird es vermutlich schlecht ergehen – Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe sind mögliche Folgen. In sehr kleinen Mengen jedoch kann der Pilz wahre Wunder bewirken. Davon berichtet Mira Arnold in ihrem Buch – und führt im Untertitel nur einige der psychischen Leiden auf, bei denen der Fliegenpilz hilfreich sein kann. Auch körperliche Beschwerden wie Allergien, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Asthma und vieles mehr sollen sich damit behandeln lassen. Laut einer inoffiziellen Studie der Kinderärztin Baba Masha mit rund 3.000 Teilnehmern berichteten deutlich über die Hälfte von positiven Erfahrungen – die Ergebnisse sind im Buch ausführlich dokumentiert.
Besonders interessant ist der historische Buchteil, in dem Arnold die Verwendung des Fliegenpilzes in Sibirien, Indien und Europa beschreibt und seine tiefe Verwurzelung in den Heiltraditionen unserer Ahnen aufzeigt. Spirituelle Höhepunkte bilden die Zitate des estnischen Schamanen Vadim Strutsenko, der den Fliegenpilz als „Vehikel für ein glückliches Leben“ bezeichnet.
Amanita muscaria soll den Einfluss des Stammhirns – des sogenannten „Reptilienhirns“ – hemmen und dadurch eine tiefgreifende Bewusstseinsveränderung bewirken. Die destruktiven Kräfte unserer urtümlichen Instinkte, etwa Angst, Sucht, Aggression oder Feindseligkeit, werden abgeschwächt. So entsteht Raum für eine stärkere Verbindung zur eigenen Seele, die wieder die Führung über Körper, Emotionen und Geist übernehmen kann.
Wissenschaftlich ist der Fliegenpilz bis heute nur unzureichend erforscht. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind Ibotensäure, Muscimol, Muscarin und Muscazon. Ibotensäure spielt im Gehirn eine entscheidende Rolle, da sie Nervenzellen sowohl anregen als auch hemmen kann. Der Körper wandelt sie in Muscimol um – ein psychoaktives Alkaloid, das über die GABA-Rezeptoren wirkt. Was das im Einzelnen bedeutet, bleibt komplex: Der Pilz entfaltet als hochorganische Matrix seine Wirkung individuell und sanft auf die dynamisch-biologischen Strukturen des Menschen – ohne Suchtpotenzial. Tödliche Überdosierungen sind extrem selten. Im Gegensatz zu seinen psilocybinhaltigen Verwandten öffnet der Fliegenpilz keine Portale in fantastische Welten. Er wirkt leiser, dafür nachhaltiger und gründlicher. Sein Ruf als märchenhafter Glücksbringer ist berechtigt, während seine pauschale Einstufung als „giftig“ irreführend und sogar schädlich ist.
Die Autorin bringt uns diesen alten Gefährten des Menschen wieder näher. Zahlreiche Quellenangaben sowie eine erstaunliche Vielfalt an Kochrezepten machen ihr Buch zu einem spannenden Ausgangspunkt für eine ganzheitliche Entdeckungsreise.
Zum Schluss noch eine Kuriosität: Der Fliegenpilz lässt sich nicht kultivieren. Er wächst nur dort, wo er will – und bleibt so eine reine Gabe der Natur.
ds
Jürgen Guthmann
Quelle & Meyer
592 Seiten
ISBN: 978-3-494-01960-4
€ 59,95

Es gibt Bücher, die liest man mit den Augen, andere mit der Seele. „Heilende Pilze weltweit“ von Jürgen Guthmann ist so ein Buch – eines, das mit dem Leser wächst, fast unmerklich. Ganz still, wie ein Myzel, das nach einem warmen Regen aus seinen Fäden fruchtet. Und ehe man sich versieht, entfaltet es seine Wunder, leise und unaufdringlich, wie der Boden im Wald.
Was Jürgen Guthmann hier präsentiert, ist weit mehr als nur eine Sammlung von Informationen über Pilze – es ist ein inspirierender Atlas der Möglichkeiten: Wissen und Wissenschaft, völlig frei von esoterischem Zierrat. Es ist ein Buch, das uns in Staunen versetzt und, wenn wir ehrlich sind, auch beschämt. Denn es zeigt uns, wie wenig wir über diese faszinierenden Wesen wissen, die schon vor uns die Erde bevölkerten und auch weiterhin bestehen werden, wenn wir längst nicht mehr sind. Noch wichtiger: Sie werden es sein, die unsere Spuren in der Welt umwandeln.
Pilze, erklärt Guthmann, sind so viel mehr als nur beiläufige Begleiter: Sie sind Heilmittel, Bodenverbesserer, Seelengefährten, Müllvertilger und Zukunftsmaterial. Sie gedeihen in der Steppe, in der Stadt, in den Tropen, im Keller – und natürlich im Wald. Sie verbinden, zersetzen und bewahren.
Guthmann hat Vertrauen in den Leser; er belässt uns nicht mit Allerweltswissen, sondern präsentiert ein Fachbuch, das nicht für Lifestyle-Gurus gedacht ist, sondern für all jene, die mehr Fragen haben, die spüren, dass da eine tiefere Wahrheit verborgen liegt. „Heilende Pilze weltweit“ ist kein Werk, das man einfach verschlingt, sondern dessen Tiefe man mit Hingabe durchdringt. Jedes Kapitel ist überreich an Daten – und doch spürt man stets die stille Ehrfurcht, die diese uralten Wesen hervorrufen. Guthmann meistert den Balanceakt: wissenschaftlich fundiert, aber keinesfalls trocken, detailreich, jedoch nie überladen. Der Autor zeigt, dass Pilze weit mehr sind als „essbar“ oder „giftig“. Sie bergen ein kaum erschöpfliches Reservoir an medizinisch relevanten Substanzen und eröffnen neue Wege in der Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen. In sorgfältig ausgearbeiteten Porträts führt er dies aus: detailliert, fundiert, verständlich und zugleich eindrucksvoll.
Für Fachleute aus Medizin, Naturheilkunde, Naturwissenschaft und Mykologie ist das Buch ein Schatz aus klar aufbereiteten Daten, chemischen Formeln und ethnomykologischen Hintergründen. Für alle anderen bleibt es ein Werk, das Wissen greifbar macht und Begeisterung weckt.
ht
Michel Montaud
Synergia Verlag
212 Seiten
ISBN: 978-3-90724648-1
€ 18,90

Die Dentosophie ist eine ganzheitliche alternativmedizinische Methode der Zahnheilkunde, die sich auf die Verbesserung von Atmen, Kauen und Schlucken konzentriert, um körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern. Sie betrachtet Zähne und Kiefer als Teil eines größeren Körpersystems und strebt durch die Harmonisierung grundlegender Funktionen eine Verbesserung der Gesundheit an, insbesondere bei Zahnfehlstellungen, Kiefergelenkbeschwerden und funktionellen Störungen. Die Methode wurde in den 1980er-Jahren von zwei französischen Zahnärzten entwickelt, einer von ihnen Michel Montaud, der Autor des vorliegenden Buchs.
Nach Montaud ist die Dentosophie nicht nur eine Therapie, sondern ein Lebensweg, der es erlaubt, an tiefsitzenden Blockaden und gewohnten Verhaltensweisen zu arbeiten. Die im Buch vorgestellte Behandlungsmethode wirkt auf den ganzen Körper und auch auf die Psyche ein, denn sie stimuliert die Fähigkeit zur Selbstheilung. Sie beruht auf Übungen, die Patienten mit dem sogenannten Aktivator ausführen, einer Art Doppelschiene aus Kautschuk, die im Mund platziert wird. Die Besonderheit des Aktivators ist seine Multifunktionalität; mit ihm werden die neurovegetativen Funktionen wie Atmung, Schlucken, Saugen, Kauen und Lautbildung gleichzeitig trainiert. Der Aktivator ist ein zentrales Element während der gesamten Behandlungszeit. Mit ihm lassen sich in jedem Alter die Funktionen des Zahn-Kiefer-Bereiches und die neurologischen Funktionen korrigieren.
Der Mund ist die Eintrittspforte für diese ganzkörperliche Therapie. Zahnfehlstellungen oder Probleme am Kiefer können der Auslöser für zahlreiche Symptome sein, etwa Schmerzen im Rücken oder an den Gelenken, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, chronische Müdigkeit, Depressionen, Nägelkauen, Allergien und mehr.
Der Autor stellt zahlreiche Fälle aus der Praxis vor und belegt diese mit etlichen Fotografien der Zähne und des Kiefers. Das ist informativ und aufklärend, hilft jedoch nicht, diesen Weg eigenständig zu beschreiten. Es ist zwar vom Kautschuk-Aktivator die Rede, doch eine Anleitung zur Benutzung fehlt.
Im Gegensatz zu traditionellen kieferorthopädischen Praktiken, die wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen verfolgen, ist die Dentosophie eher spirituell und philosophisch ausgerichtet. In ihr finden sich verschiedene alternativmedizinische Ansätze kombiniert, die darauf abzielen, die Wechselwirkungen zwischen dem Zahnstatus und dem allgemeinen Gesundheitszustand zu berücksichtigen, indem sie sowohl körperliche als auch spirituelle Aspekte des Individuums einbeziehen.
Dentosophische Behandlungen basieren auf Annahmen, die nicht empirisch überprüfbar sind. Während traditionelle Zahnmedizin sich auf messbare Ergebnisse, Diagnosen und evidenzbasierte Therapien stützt, bietet die Dentosophie keine klare Methodik oder einheitliche therapeutische Protokolle. Folglich fehlt diese Methodik auch im Buch.
Die ganzheitliche Betrachtung des Menschen in der Dentosophie wiederum ist auf jeden Fall zu befürworten, denn die Zähne sind ein wichtiger Teil des großen Ganzen, das den Menschen ausmacht.
ak
Dr. med. Michael Nehls
Mental Enterprises
464 Seiten
ISBN: 978-3-98140489-0
€ 24,90

Seit geraumer Zeit herrscht in der alternativmedizinischen Szene ein Hype um Lithium – das Element, das bislang vor allem für seine Anwendungsmöglichkeiten in der Psychiatrie bekannt war. Seit jedoch durch Tierversuche und statistische Erhebungen bekannt wurde, dass Lithium gegen Alzheimer sowie Demenz hilft und neben dieser neuroprotektiven möglicherweise sogar eine lebensverlängernde Wirkung hat, gelten Lithiumsalze (die übliche Verabreichungsform) als das neue Wundermittel gegen sämtliche Zivilisationskrankheiten. Die Schulmedizin hingegen betont (und übertreibt) vor allem die möglichen schädlichen Nebenwirkungen des Spurenelements Lithium, wie das schon beim vorigen Hype um Vitamin D der Fall war. Aus diesem Grund ist Lithium als Nahrungsergänzungsmittel in der EU weiterhin verboten.
Kein Wunder also, dass der Arzt und Molekulargenetiker Dr. Michael Nehls sein neues Buch „Das Lithium-Komplott“ nennt. Er ist nämlich der Ansicht, dass sich die Pharmaindustrie gegen das Mittel verschworen hat, weil es essenziell für die menschliche Gesundheit ist und bei ausreichendem Vorhandensein nicht nur Krankheiten heilt, sondern sie gar nicht erst entstehen lässt. Nichts können Ärzte, Apotheker und Medikamentenhersteller aber weniger brauchen als geheilte oder gar gesunde Patienten, weil man denen nicht gegen jedes Symptom ein mehr oder weniger nebenwirkungsreiches Mittelchen verabreichen kann – und das würde die Krankheitsindustrie früher oder später kollabieren lassen.
Nehls erörtert in einem überaus angenehmen und gut lesbaren Schreibstil, warum Lithium für die Evolution des Lebens und für uns alle essenziell ist. Zu Beginn seines Werks behandelt er die Grundlagen und schildert plausibel, dass wir nicht nur über ein körperliches, sondern auch über ein mindestens ebenso wichtiges mentales Immunsystem verfügen. Und für beide, so argumentiert der Autor plausibel, ist Lithium ein essenzielles Spurenelement, dessen Mangel alle möglichen physischen und psychischen Beschwerden hervorrufen kann. Warum es essenziell ist und warum die Gesetze des Minimums und des Maximums auch Lithium einbeziehen, wird ebenfalls ausführlich erläutert.
Nehls geht außerdem auf die Psychoneuroimmunologie („Lithium als Bindeglied zwischen Körper, Geist und Seele“), den durch akuten Lithiummangel hervorgerufenen Zytokinsturm (eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems auf eine Entzündung) sowie die richtige Dosierung und Einnahme von Lithium ein. Am Schluss seines Buches befasst er sich noch mit dem Lithiumverbot, das er als typisch für die menschenfeindliche Pharmaindustrie – und als Ursache von noch mehr chronischen Krankheiten – bezeichnet, und hält ein Plädoyer dafür, Lithium zum Teil einer wünschenswerten „artgerechten“ Medizin zu machen.
Übrigens: Moskauer Bioenergiespezialisten haben vor Kurzem herausgefunden, dass Lithium zwar die gewünschten positiven Auswirkungen (z. B. emotionale Stabilisierung, bessere Impulskontrolle, Stressreduktion) hat, die orale Einnahme aber die Bildung von Magnetitkristallen im Gehirngewebe beeinflusst und daher auch negative Nebenwirkungen haben kann, die noch nicht vollständig verstanden sind. Es gibt also noch viel zu forschen über dieses Spurenelement – und „Das Lithium-Komplott“ könnte die perfekte Grundlage dazu sein.
ph
Anya Stössel
Merlin Versand
516 Seiten
ISBN: 978-3-00082112-7
€ 27,90

Die Corona-Impfungen enthalten in Nanopartikel verpackte mRNA, die die Körperzellen der Geimpften zur Produktion von Spikeproteinen anregt, um die Antikörperproduktion anzukurbeln. Doch diese Spikeproteine binden auch an körpereigene Exosomen, die überall im Körper vorhanden sind, über verschiedene Wege ausgeschieden und auf andere in der Nähe befindliche Menschen übertragen werden können. Diese „Shedding“ genannte Ausscheidung erfolgt über Hautkontakt, Schweiß, Speichel oder den Atem.
Die Corona-Impfungen verursachen bei vielen Menschen ernsthafte Nebenwirkungen. Dass auch Millionen Menschen durch das Shedding von den Nebenwirkungen dieser Impfstoffe betroffen sein sollen, dürfte nur relativ wenigen Menschen bekannt sein. Laut der Autorin kommt es zu einer schleichenden Vergiftung der gesamten Gesellschaft, da das Shedding alle Menschen betrifft – egal, ob sie geimpft oder ungeimpft sind. Denn auch ein Ungeimpfter kann nach Kontakt zu einer geimpften Person zum Überträger werden. Zwar lässt die Produktion der Spikeproteine nach, je länger die Impfung zurückliegt, doch auch nach Jahren ist Shedding noch möglich.
Die Shedding-Symptome sind bei manchen Menschen mild, bei anderen wiederum äußerst heftig und bei einigen sogar tödlich. Weltweit sollen Millionen von Menschen unter den Symptomen leiden.
Im ersten Buchteil präsentiert die Autorin zahlreiche Belege dafür, dass Shedding real und eine ernst zu nehmende Bedrohung ist. Ärzte, Forscher, Autoren und einige Betroffene kommen zu Wort; auch über ihren eigenen Leidensweg infolge des Sheddings spricht die Autorin. Es schließen sich ausführliche Erläuterungen an, welche Shedding-Symptome es generell gibt und wie man sich schützen kann. Dazu gibt es jede Menge Tipps zum Entgiften für Geimpfte wie auch für Ungeimpfte. Aufklärung ist der Autorin wichtig, weswegen sie auch wirksame Medikamente gegen Corona vorstellt, welche die schädliche Corona-Impfung überflüssig machen können.
Die Impfmüdigkeit wird weltweit zum Glück immer größer und immer mehr Menschen verweigern sich den Spritzen. Die Pharmaindustrie bastelt schon wieder an einer Lösung für die zurückgehenden Umsätze und bringt nun seit einiger Zeit samRNA-Impfungen (selbstverstärkende mRNA-Impfungen) auf den Markt, auch Replikons genannt. Bei diesen neuartigen Impfungen wird die Produktion der toxischen Spikeproteine im Körper wohl niemals aufhören, was in Bezug auf das Shedding zu noch größeren Problemen führen dürfte. Damit wirft das Buch einen einzigartigen Blick auf die zukünftigen Planungen und Ereignisse.
Dieses Thema betrifft eindeutig alle Menschen. Die schleichende Vergiftung der gesamten Gesellschaft mit Spikeproteinen sollte dringend ein Ende nehmen. Trotz einiger Wiederholungen ist dieses Buch ein wahres Schatzkästchen an Informationen – und meines Wissens das bislang einzige Buch auf dem Markt, das sich ausführlich mit Shedding beschäftigt.
ak
Whitney Webb
Corage Media
489 Seiten
ISBN: 978-9-08352590-7
€ 29,90

Was die investigative Journalistin Whitney Webb im ersten Band ihres umfassenden Werks „Eine Nation unter Erpressung“ so überzeugend begonnen hat, setzt sie nun in Band zwei fort. Bei ihrer weiteren Aufdeckung der Verbindungen, der Geschichte und der Methoden des „Finanzsöldners“, Geheimdienstmitarbeiters, Erpressers und Kinderhändlers Jeffrey Epstein bringt die Autorin aber nun nicht permanent mehr zahllose Namen aufs Tapet, die im ersten Teil zugegebenermaßen manchmal für etwas Desorientierung sorgten. Vielmehr erzählt sie die Geschichte des Großverbrechers Epstein und seiner Komplizen relativ chronologisch.
Webbs Buch kommt genau zur rechten Zeit: Aus der versprochenen Freigabe der Epstein-Akten durch den nicht mehr ganz neuen US-Präsidenten ist bekanntlich bisher nichts geworden. Der britische Prince Andrew ist seinen Verwicklungen in das Pädophilenimperium zwar bereits image- und titelmäßig zum Opfer gefallen, aber Donald Trump hält die angeblichen Geheiminformationen und Epsteins „kleine Telefonbücher“ weiterhin zurück. Das legt die Vermutung nahe, dass er ebenfalls auf einer Ebene mit Epstein zu tun hatte, die er nicht preisgeben will – was auch Whitney Webb im vorliegenden Werk mehr als andeutet.
Die Geschichte des angeblich durch Selbstmord aus seinem schmierigen Leben geschiedenen Protagonisten liest sich jedenfalls durchgehend spannend: Sie beginnt mit Jeffrey Epsteins ungewöhnlicher und bereits von sexuellen Eskapaden durchzogener Studienzeit, setzt sich mit seiner Karriere als Finanzexperte und Immobilienentwickler fort und steckt schon vor Epsteins „bester Zeit“ als Mädchenhändler und Kompromatsammler voller faszinierender Geschichten über Hintergründe und Kontakte.
Bevor sich Whitney Webb aber dann Epsteins Betrugskampagnen und seinem Seximperium widmet, geht sie noch auf das Leben von Jeffrey Epsteins Mentor ein, dem Milliardär Leslie Wexner, sowie auf die Herkunft von Epsteins weiblichem „partner in crime“ Ghislaine Maxwell. Dabei beleuchtet sie eine durch und durch korrupte und verdorbene Welt, aus der auch „unsere“ Politiker und Unternehmer nicht entkommen können (oder wollen?), weil der Schmutz, in den man sie zerrt und in den sie oft bereitwillig eintauchen, sich nicht mehr so leicht abwaschen lässt. Damit leitet Webb gegen Ende des Buchs auf Epsteins Kontakte in die Big-Tech-Welt über – allen voran zu Bill Gates – und schließt mit ebenso interessanten wie bedrückenden Aussichten auf die „Zukunft der Erpressung“ durch modernste Technik.
Wer Band 1 von „Eine Nation unter Erpressung“ gelesen hat, kommt um die Fortsetzung nicht herum und kann sein Wissen über die Epstein-Affäre noch vertiefen. Wer mit dem zweiten Teil anfängt, hat damit aber auch ein in sich abgeschlossenes Werk in Händen, das eine aktuelle und spannende Story zusammenfasst – und fühlt sich vielleicht versucht, auch den Vorgänger zu lesen.
ph
Christopher Dunn
Kopp Verlag
383 Seiten
ISBN: 978-3-98992-081-1
€ 25,–_Nex122_-_Rezis_-_Layout01-web-resources/image/Gizeh_–_Die_Tesla-Connection.png)

Die Pyramiden von Gizeh üben seit jeher Faszination aus – nicht nur auf Historiker, Archäologen und unzählige Touristen, sondern auch auf jene Forscher, die nach alternativen Erklärungen für ihre Existenz suchen. Handelte es sich wirklich um Pharaonengräber? Und wenn ja, warum wurde dann in nur einer der vielen Pyramiden Ägyptens die Mumie eines Herrschers entdeckt? Wie hat man mit den damaligen Mitteln die Steine für ihren Bau auf das Plateau von Gizeh geschafft? Und warum verwendete man so schwere Steine, die sich noch heute nicht einfach transportieren lassen würden? Wie schafften es die „alten Ägypter“, Steine und Artefakte so präzise zuzuschneiden und anzuordnen, dass man selbst mit modernsten Messgeräten kaum Abweichungen entdecken kann?
Der Autor Christopher Dunn – der von der englischsprachigen Wikipedia großzügig unter „Pseudoarchäologie“ geführt wird – ist keiner von denen, die mit der ägyptischen Altertumsverwaltung um die Erforschung irgendwelcher Hohlräume in der großen Pyramide rangeln, sondern hat seinen Angriff auf die traditionelle Geschichtsschreibung viel breiter angelegt. Er behauptete bereits 1998 in seinem Buch „The Giza Power Plant: Technologies of Ancient Egypt“, dass es sich bei den Pyramiden in Wahrheit um Kraftwerke gehandelt habe, die ihre Energie aus den durch Erd- und Gesteinsbewegungen freigesetzten Elektronen bezogen hätten.
Mehr als ein Vierteljahrhundert später legt er mit „Gizeh – Die Tesla-Connection“ ein neues Werk vor, in dem er seine damalige Theorie mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt und sie in andere, oft übergreifende Zusammenhänge bettet. So ist er beispielsweise nicht mehr davon überzeugt, dass Granit Piezoelektrizität erzeugt, die in nutzbare Energie umgewandelt werden und zudem die in der Cheops-Pyramide auftretenden elektrischen Phänomene erklären kann. Vielmehr beruft er sich auf die Forschungen des Physikers Dr. Friedemann Freund zu den „Erdbebenlichtern“ – elektrischen Phänomenen, die oft bei der Zunahme tektonischer Spannungen vor Erdbeben auftreten. Die immer wieder in den Pyramiden entdeckten Hohlräume sollen als Verstärker gedient, die Gesteinsmassen der gigantischen Bauten zum Schwingen gebracht und so – wahrscheinlich über eine Kuppel – kostenlose Energie zu bisher noch nicht bekannten Zwecken erzeugt haben.
Dunn erwähnt den berühmten und zur Kultfigur gewordenen Erfinder Nikola Tesla nicht nur im Titel seines aktuellen Werks, sondern ist auch der Ansicht, dass Tesla dasselbe universelle Wissen entdeckt hat wie seinerzeit die Ägypter und jetzt auch er und seine Forscherkollegen.
Auf mehr als 380 Seiten erläutert der Autor seine aktualisierte Theorie im Detail, belegt sie durch neuere Studien sowie überzeugendes Bildmaterial und setzt sich dafür ein, dass andere in diese Richtung weiterforschen. Vielleicht lässt sich so das Geheimnis der Energiegewinnung der alten Ägypter noch einmal entdecken, damit wir endlich nicht mehr von fossilen Brennstoffen abhängig sind und uns von der modernen Geißel der durch Windräder und Sonnenkollektorflächen zerstörten Landschaften befreien können. „Gizeh – die Tesla-Connection“ gibt dazu wertvolle Anregungen und ist mehr als nur schon wieder ein Buch über die vielbeschworenen „Geheimnisse der Pyramiden“.
ph
Dan Farah
Amazon Prime
1h 50min

Stellen Sie sich vor, da fährt ein Tanker seit 80 Jahren in eine Richtung – und Sie wollen, dass er seinen Kurs ändert. Das geht nicht von jetzt auf gleich, das braucht Zeit.
Mit diesem Gedanken leitet Christopher Mellon, Ex-Mitarbeiter der US-Regierung im Bereich Verteidigung und Geheimdienste, das jüngste Kapitel in Sachen „Disclosure“ ein – des Ringens um die offizielle Bekanntgabe des Wissens der US-Regierung um Besucher von anderswo … und deren Technik. Erzählt wird die Story von Luis Elizondo, dessen Namen jeder Ufo-Interessierte schon einmal zu oft gehört hat: Er leitete das 2017 bekannt gewordene Ufo-Beobachtungsprogramm AATIP, dessen Existenz vor allem aufgrund seines schlechten Gewissens enthüllt wurde.
In der Folge scharte er Willige mit Insiderwissen um sich; der viral gegangenen New-York-Times-Artikel von 2017, mit dem alles begann, gipfelte in den vergangenen Jahren in mehreren Kongressanhörungen und neu aufgelegten offiziellen Ufo-Programmen. Die Menschen, die in „Age of Disclosure“ zu Wort kommen, sind gestandene Persönlichkeiten aus höchsten Ebenen: altgediente Militär- und Geheimdienstinsider, Kampfpiloten, Senatoren. Einige davon kennen Sie aus dem NEXUS-Universum: Hal Puthoff etwa oder den Physiker Eric Davis. Auch das Credo dürfte Sie nicht überraschen: Jawohlja, da draußen fliegen Objekte, die wir nicht zu fassen bekommen, die unsere Gesetze der Physik nicht interessieren – und die US-Regierung sitzt auf einem Berg an Material, der das beweist.
Sieht man davon denn endlich mal etwas? Nicht wirklich. An Filmmaterial sind es die bekannten Pixelvideos, und die Protagonisten käuen wieder: Der Rest ist streng geheim. Aber wir garantieren, es ist da, wir haben es gesehen – und es bedroht die nationale Sicherheit. Da möchte man doch glatt unseren Dreiteiler „I Don‘t Want to Believe“ von Daniel Loose (NEXUS 109 bis 111) aus dem Archiv holen und schreien: Nun zeigt es doch endlich, labert nicht nur!
Aber so einfach ist das eben nicht. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, und dann ist ja noch der Deep State, der seit den 1950ern auf dem goldenen Ei gluckt und jedem, der es sehen will, in die Finger beißt. Doch der stete Tropfen scheint ihn mürbe zu machen: Jetzt wissen wir höchst offiziell und beeidigt, dass es weltweite Programme zur Ufo-Bergung gibt, ein „Legacy“ genanntes Programm als Staat im US-Staat, und dass Roswell genauso real war wie die Diffamierungskampagnen, Schmutz auf alles zu werfen, was mit Ufos zu tun hat.
Die Fragen bleiben aber seit Roswell dieselben: Ist die Menschheit bereit für die Wahrheit? Für eine disruptive Energieform? Und wenn das offiziell ist – was machen wir dann eigentlich damit?
dw
Rezensenten
ak – Angelika Katterbach
ht – Heidi Thaler
ds – Detlef Scholz
ph – Peter Hiess