NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/das-raetsel-der-pinieninsel


Das Rätsel der Pinieninsel

piIn Heft 73 haben wir Teile eines mutmaßlich geleakten DIA-Dokuments veröffentlicht, das Auszüge aus Gesprächsprotokollen mit einem Außerirdischen enthält, der bei einem Ufo-Absturz in Aztec, New Mexico, geborgen worden sein soll. Dieser erzählte unter anderem davon, dass seine Vorfahren vor 11.500 Jahren eine Betonlandebahn auf der Pinieninsel im Pazifischen Ozean errichtet hätten, von der noch heute „Fundamente“ erhalten seien. Der Autor und Rechercheur Warren P. Aston hat die Spur weiterverfolgt und sich schließlich selbst auf die Pinieninsel begeben, wo er auf ein Rätsel stieß, das seit seiner Entdeckung vor 60 Jahren einer plausiblen Erklärung harrt.


Einleitung: Mysterium im Südpazifik

Vor ziemlich genau 70 Jahren, am 25. März 1948, soll ein scheibenförmiges Flugobjekt mit etwa 30 Metern Durchmesser im Hart Canyon bei Aztec, New Mexico, eine Notlandung vorgenommen haben. Der Bereich um die Absturzstelle des Fluggeräts soll daraufhin prompt von Einheiten des Militärs und des Geheimdienstes gesichert worden sein. Als sich die Teams endlich Zugang zum Inneren des Fluggeräts verschaffen hatten können, wollen sie dort mehrere Leichen gefunden haben, darunter zwei kleinere tote Insassen im Cockpit. Mehrere Jahrzehnte lang waren das die einzigen der UFO-Community bekannten Informationen über diesen Vorfall.1

Im Juni 2017 bekam dann plötzlich ein US-Radiosender ein angeblich als „streng geheim“ eingestuftes Informationspapier der Defense Intelligence Agency (DIA) zugespielt. Das Dokument ist eine faszinierende, ziemlich brisante Lektüre. In ihm wird die Bergungsaktion bei Aztec detailliert beschrieben, sogar die Namen der Mitglieder des extra für diese Operation zusammengestellten Teams werden genannt. Die interessanteste Behauptung in dem Schriftstück ist aber wahrscheinlich die, dass noch weitere Wesen im Unterdeck des Fluggeräts gefunden worden wären, die sich in einer Art Winterschlaf in Kryo-Kapseln – eine Technologie, die dem Bergungsteam damals weitgehend unbekannt war – befunden hätten. Schließlich seien vier Außerirdische mit menschenähnlicher Gestalt (drei Kinder und ein erwachsener „Mann“) wiederbelebt worden. Bis die sichere Rückkehr zu seinem Volk bewerkstelligt werden konnte, sei der „Mann“ in Schutzhaft genommen und in den darauffolgenden Monaten intensiv befragt worden. Er soll perfektes Englisch gesprochen und bereitwillig Auskunft darüber gegeben haben, warum er hierher gekommen sei.

p1

Deckblatt des Informationspapiers über den Aztec-Zwischenfall. (Bild: MidnightInTheDesert.com)

Während der Befragungen gab der Außerirdische dem DIA-Informationspapier zufolge an, es gäbe auf der Erde „Tausende Beweise“ für die Aktivitäten seines Volkes in den vergangenen Jahrhunderten. Als konkretes Beispiel nannte er etwa die noch vorhandenen Überreste einer „Landeplattform aus Beton“, die von seinem Volk auf einer entlegenen Pazifikinsel vor rund 11.500 Jahren errichtet worden seien.

Obwohl er den Namen der Insel nannte und betonte, dass keine menschliche Zivilisation zu diesem Zeitpunkt so hoch entwickelt gewesen sei, wurde diese Aussage als mehr oder weniger belanglos betrachtet und die Unterhaltung wandte sich rasch anderen Themen zu.

Fasziniert von dieser Information beschloss ich, der Behauptung des Außerirdischen nachzugehen. Ich bin Forscher und lebe in Brisbane, daher lag es für mich nahe, eine Expedition auf die erwähnte Insel zu unternehmen. Was ich dort vorfand, ist faszinierend und verstörend zugleich.

Die Geschichte sickert durch

Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass Heather Wade, Moderatorin bei der beliebten alternativen Radiosendung „Midnight in the Desert“, keine Ahnung hatte, was auf sie zukommen würde, als sie an jenem Tag im Juni 2017 zwei Exemplare eines Dokuments erhielt. Angeblich war es ihr anonym von zwei aus dem Dienst geschiedenen Militärangehörigen zugespielt worden, die sich nicht länger an ihre Geheimhaltungspflicht gebunden fühlten und nun dafür sorgen wollten, dass die ihrer Meinung nach wichtigen Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.

Das Dokument war auf den 8. Januar 1989 datiert und laut Vermerk ein Informationspapier auf „Einstiegsniveau“ der DIA. Das Datum weist möglicherweise darauf hin, dass es sich hierbei um ein Briefing für den US-Präsidenten gehandelt haben könnte – nur zwölf Tage später nämlich, am 20. Januar 1989, wurde George Bush (als ehemaliger CIA-Direktor ohnehin vertraut mit der Wahrheit über UFOs) als neuer US-Präsident ins Amt eingeführt.

Unmittelbar nachdem sie die beiden Exemplare des Dokuments erhalten hatte, stellte Heather die PDF-Dateien auf der Website des Radiosenders online.2 Nicht lange danach erfuhr die Redaktion des NEXUS-Magazins davon und berichtete über die ganze Geschichte („Der UFO-Absturz bei Aztec, New Mexico … und Gespräche mit dem außerirdischen Überlebenden“,NEXUS 73). Der Untertitel verrät, was dieses Whistleblower-Dokument so außergewöhnlich macht – Abschnitt D: „Auszüge der Gespräche mit dem EBE aus Aztec, New Mexico“. Die folgenden sieben Seiten enthalten angeblich die Zusammenfassung von mehreren Hundert Seiten transkribierter Interviews mit dem außerirdischen Besucher.

Das Informationsdossier

Bevor es sich mit dem Vorfall in Aztec befasst, gibt das Dokument einen Überblick über die Geheimdienstoperation „Majestic 12“, die für die Vertuschung der Anwesenheit von Außerirdischen auf der Erde verantwortlich war. Am Ende enthält das Dokument eine „Lagebeurteilung“, darunter eine Zusammenfassung aller [damals] bekannten Arten von außerirdischen Besuchern auf der Erde. Und damit hätte die Geschichte enden können – es gab lediglich eine weitere ungewöhnliche Behauptung eines Whistleblowers, die nächste Geschichte über die Verwicklung von US-Militär und -Geheimdiensten in eine groß angelegte Vertuschungsaktion, einen weiteren von zig angeblichen Kontakten mit diversen Gruppen von Außerirdischen, die spätestens seit den 1940er Jahren gehäuft aufgetreten waren.

Was dieses Dokument jedoch von den meisten anderen Berichten abhob, waren die Interviews mit dem erwachsenen Überlebenden des UFO-Absturzes, der angab, sein Name laute so ähnlich wie „Sethimus“. Die angeblich durchgeführten Befragungen verliehen dem Ganzen eine viel stärkere Relevanz – und erst hier beginnt unsere eigentliche Geschichte.

Interview mit einem Außerirdischen

Sämtliche Gespräche mit dem Außerirdischen hatten mich sofort fasziniert (und tun es noch), doch insbesondere eine Passage irgendwo in der Mitte ließ mich aufhorchen. Nachdem der Mann erzählt hatte, sein Volk würde bereits seit Jahrtausenden unseren Planeten besuchen, fragten ihn die Interviewer, ob es irgendwelche Beweise für diese früheren Besuche gäbe. Die Antwort von Sethimus ist es wert, hier in voller Länge abgedruckt zu werden:

„[Es gibt] Tausende [Beweise], wenn ihr euch umseht. […] Wissen Sie, mir fiel gerade ein sehr gutes Rätsel ein, das einer von euch lösen kann: Auf einer Insel, die ihr Pinieninsel nennt und die in eurem Pazifischen Ozean liegt, werdet ihr etwas finden, das von einer Betonlandebahn übrig geblieben ist, die wir vor einhundertfünfzehn (115) eurer Jahrhunderte errichtet hatten. Ihr könnt das nicht übersehen, weil die Fundamente, die wir damals dafür gelegt hatten, immer noch viele Hektar umfassen. Zur damaligen Zeit hätte keine Kultur auf eurer Erde so eine Anlage bauen können. Es würde mich freuen, wenn ihr die Anlage jemals finden würdet […].“

Dann berichtete er weiter über seinen persönlichen Bezug zu diesem Bauwerk, was vielleicht auch der Grund war, warum ihm gerade dieses Beispiel in den Sinn gekommen war: Sein Urgroßvater hatte daran mitgearbeitet und den Mörtel für die Fundamente angerührt. Angesichts der Datierung auf eine Zeit vor 11.500 Jahren (etwa 9500 v. Chr.) erkundigte sich der skeptische Interviewer nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Außerirdischen. Das Thema rund um den sichtbaren Beweis eines außerirdischen Besuchs verfolgte er, zumindest laut diesem Auszug, nicht weiter.

Als ich die Aussage über die Landeplattform las, war ich ebenfalls sehr skeptisch, wenn auch aus anderen Gründen. Die Île de Pins, die Pinieninsel in Neukaledonien, liegt nur zwei Flugstunden von Brisbane entfernt. Als langjähriger Forscher auf diesem Gebiet wusste ich, dass die Insel so etwas wie ein schwarzes Loch war, was UFO-Sichtungen oder Begegnungen mit Außerirdischen betraf. Mir war nur ein einziger Fall in dieser Gegend bekannt.

Zu behaupten, es wären dort immer noch uralte „Fundamente“ aus Beton zu finden, war eine unwiderstehliche Herausforderung für mich, schließlich entstand das Wissen um die Herstellung von Beton erst vor zwei oder drei Jahrtausenden. Im pazifischen Raum ist dieses Wissen sogar noch jünger (generell kam Beton erst gemeinsam mit den europäischen Einwanderern im 19. Jahrhundert hierher). Sollte irgendwo auf diesem Planeten 11.500 Jahre alter Beton existieren, würde das auf die Anwesenheit einer hoch entwickelten Zivilisation an diesem Ort und zu dieser Zeit hindeuten, egal ob menschlichen oder außerirdischen Ursprungs. Also machte ich mich an die Arbeit.

Weit draußen im Südpazifik …

Ich sollte bald feststellen, dass es tatsächlich – und zwar schon seit längerer Zeit – ein archäologisches Rätsel in Neukaledonien gab. Über fast das gesamte Zentralplateau der Pinieninsel sind mehr als 300 große Erdhügel – sogenannte „Mounds“ – verteilt, dazu kommen noch 20 weitere an einer bestimmten Stelle auf der Hauptinsel. Die ersten europäischen Siedler hatten angenommen, es handle sich dabei um alte Begräbnisstätten, jedoch wurden im Inneren der Hügel niemals Grabstellen, Knochen, Geschirr, Kohle oder Ähnliches gefunden.

p2

p3

Heute befinden sich Hunderte Erdhügel auf offener Fläche oder tief in den Pinienwäldern auf dem „Eisenplateau“ der Pinien­insel. (Fotos: Warren P. Aston, 2017)

Dafür hatten Archäologen etwas anderes entdeckt: In der Mitte der Hügel befand sich ein Kern oder „Zylinder“ aus einem Material, das an Beton oder Zement erinnerte. Ein solcher Kern, den man in einem durchschnittlichen Erdhügel freigelegt hatte, war rund 2,60 Meter hoch und hatte einen Durchmesser von massiven 1,80 Metern. Über die gesamte Länge befanden sich an mehreren Stellen ringförmig angeordnete „Noppen“ aus oxidiertem Eisen. Besonders irritierend daran war aber, dass sich direkt unter der Mitte des Kerns ein Kegel befand – ein rundes Objekt aus Eisen mit einer Spitze, die nach unten in den Boden zeigte. Dieser Kegel war rund zwei Meter lang, sein Zweck lange unbekannt.

Ein verblüffendes Datierungsergebnis

Das alles herauszufinden war schon spannend, doch je intensiver ich forschte, desto besser wurde die Geschichte. Wie wir später noch hören werden, hatte 1960 ein Archäologe eine Probe des mysteriösen Zements zur Radiokarbondatierung in verschiedene Labors in England und Frankreich geschickt. Dabei traten sehr seltsame Zeitspannen zutage, wobei die älteste Datierung bis auf eine Zeit von vor 12.900 Jahren zurückreichte.

Zu sagen, die Lücke zwischen diesen Datierungsergebnissen und dem allgemein angenommenen Zeitraum der Besiedelung dieser Pazifikregion durch den Menschen ließe sich nicht schließen, ist stark untertrieben. Die Annahme, irgendein Volk hätte Neukaledonien bereits vor 11.500 oder 13.000 Jahren besiedelt, lässt sich einfach mit keinem der wissenschaftlich anerkannten Szenarien in Einklang bringen. Da sie keine Erklärung dafür finden konnten, zogen die meisten Kommentare dazu die Datierungen ins Lächerliche und ignorierten dabei gekonnt alles, was bei den Ausgrabungen gefunden worden war.

Die Erdhügel werden gegenwärtig üblicherweise als die Nester einer großen, mittlerweile ausgestorbenen Vogelart aus der Familie der „Großfußhühner“ abgetan. Und die Zementkerne im Inneren? Wenn sie denn überhaupt Erwähnung finden, werden sie heute als versteinerte Überreste von Vogelexkrementen beiseitegewischt. Die an mehreren Stellen ringförmig angeordneten eisernen Noppen und der eiserne Kegel unter den Kernen sind nicht zu erklären und werden daher unter den Teppich gekehrt – zumindest konnte ich bisher keine einzige offizielle Erwähnung dieser Dinge finden.

Moderne Menschen stoßen auf ein uraltes Rätsel

Schon die ersten europäischen Entdecker der Pinieninsel mussten festgestellt haben, wie rätselhaft die überall auf der Insel verteilten Erdhügel waren, denn sie suchten rasch nach einer Erklärung dafür. Bereits 1897 berichtete der Franzose Theophile-Auguste Mialaret über die „Eröffnung“ eines „Grabhügels“, konnte darin aber nichts Interessantes entdecken.3 Im Jahr 1917 berichtete der Botaniker R. H. Compton über diese „bemerkenswerten“ kuppelförmigen Erdhügel, dass die Ausgrabungen „keine interessanten Inhalte zutage gefördert“ hätten und „einige Theorien aufgestellt“ worden seien, „um den Zweck der Hügel zu erklären“. Comptons Bericht schloss mit den Worten:

„Ich selbst bin ebenfalls nicht in der Lage, irgendeinen Vorschlag hinsichtlich ihrer Entstehung zu machen.“4

Ein paar Jahrzehnte später veröffentlichte Jacques Avias, Professor für Geologie an der Universität von Montpellier, eine Serie von Luftaufnahmen. Diese zeigen „fast 200“ Grabhügel. Avias schlussfolgerte:

„Zumindest die folgende Hypothese können wir aufstellen: Es muss bereits vor der heutigen Zivilisation der Kanak […] dort eine andere Zivilisation gegeben haben. […] Die jungsteinzeitliche Fertigungstechnik dieser Zivilisation war im Vergleich zu den indigenen Völkern deutlich weiter entwickelt.“5

Dass jede Konstruktion einen Kern aus Beton enthielt, fand man erst heraus, als in den Jahren 1959/60 entsprechende Ausgrabungsarbeiten durchgeführt wurden. Führend unter dieser Vorhut der wissenschaftlichen Forscher der Nachkriegszeit waren zwei Archäologen, Jack Golson und Luc Chevalier. Der Australier Golson führte Ausgrabungen an vier „Grabhügeln“ auf der Pinieninsel durch und entdeckte dabei mindestens drei verschiedene Bauweisen. Das gesamte Team an Wissenschaftlern katalogisierte mehr als 120 Erdhügel und untersuchte drei davon näher. Die Forscher stellten außerdem durch Probebohrungen an anderen Hügeln fest, dass „viele“ von ihnen ebenfalls solche Zementkerne besaßen.

Golson veröffentlichte 1960 und 1963 jeweils nur einen kurzen Bericht6 und schloss mit den Worten:

„Das Geheimnis der Grabhügel bleibt daher trotz unserer Anstrengungen ebenso groß wie bisher. Wer waren diese Zementmischer aus Neukaledonien und welche Funktion hatten ihre Konstruktionen? Die Überlieferungen der Eingeborenen schweigen darüber und die Archäologie ist zu diesem Zeitpunkt ebenso unwissend.“

Der französische Archäologe Luc Chevalier entpuppte sich als der wahre Pionier auf diesem Forschungsgebiet. Chevalier lebte damals in Noumea als Kurator des dortigen Nationalmuseums und reiste 1959 auf die Pinieninsel, um dort einem Bericht nachzugehen, laut dem die einheimischen Arbeiter beim Ausbau einer Landstraße auf ein Geheimnis gestoßen waren – wortwörtlich. Die Arbeiter hatten sich gerade in einen recht großen Hügel aus eisenhaltigem Schotter gegraben, als sie in dessen Innern plötzlich auf einen massiven weißen „Felsen“ stießen. Am nächsten Tag gruben sie in der Hoffnung, einen lang vergrabenen Schatz zu finden, mit Schaufeln, Hacken und sogar Dynamit weiter. Im Rahmen ihrer Bemühungen trugen sie zuerst fast die Hälfte des Erdhügels ab und enthüllten dann den Zementkern im Inneren.

Da er nun einen zur Hälfte abgetragenen Hügel als Ausgangspunkt hatte, machte sich Chevalier sofort auf die Suche nach Antworten, während der er weitere Hügel auf der Hauptinsel erkundete. Anders als seine Vorgänger veröffentlichte er jedoch einen sehr detaillierten, gut illustrierten Bericht zu seinen Ausgrabungen, der bis heute die genauesten Informationen über die Hügel liefert. Chevaliers Bericht „Le Problème des Tumuli en Nouvelle-Caledonie“7 aus dem Jahr 1963 ist in dieser Hinsicht bahnbrechend und sollte sorgfältig gelesen werden.

Die Conclusio trägt den Titel „Viele Fragen ohne Antworten“ und fasst die bekannten Fakten zusammen:


„Die Grabhügel in Neukaledonien sind zweifelsohne das Ergebnis menschlicher Aktivitäten, die jedoch in den Überlieferungen der Einheimischen keine Spuren hinterlassen haben. Bedenken Sie bitte, dass die Herstellung und Nutzung von Kalk bis zum Eintreffen der Missionare 1843 den Ureinwohnern völlig unbekannt war. Das Ausmaß der notwendigen Arbeitsleistung zur Errichtung dieser Monumente ist verblüffend. Wenn man davon ausgeht, dass ein Grabhügel durchschnittlich ein Volumen von 200 Kubikmetern hat und sich allein auf der Pinieninsel mehr als 300 Grabhügel befinden, so erfordert die Errichtung eine Menge Arbeiter. Aufgrund ihrer Anzahl hätten die Arbeiter jedoch Spuren ihrer Laufwege, ihrer Leben und ihrer diversen Tätigkeiten hinterlassen müssen […] Weder an der Außen- noch an der Innenseite des Grabhügels konnten wir bis heute Spuren, Beweise oder irgendwelche Überreste davon entdecken.“

Chevalier schloss mit der folgenden ausgesprochen scharfsinnigen Beobachtung:

„Eine letzte Frage taucht noch in unseren Köpfen auf: Die Erbauer dieser Grabhügel wussten genau, wie sie diese Zylinder mithilfe von Mörtel zu errichten hatten. Warum setzten sie dieses Wissen dann nicht für andere Arbeiten, für die Umsetzung anderer Projekte, etwa ihrer Wohnstätten, ein […]? Haben sie dieses Wissen nur für die Errichtung der Grabhügel genutzt? Wollten sie diese Bauwerke damit zu etwas Besonderem machen, vielleicht sogar zu etwas Heiligem?“

Hätten Luc Chevaliers Nachfolger diesen Fragen mehr Aufmerksamkeit gewidmet, hätten wir deutlich schneller mehr über diese Konstruktionen erfahren. Vor allem aber hätten wir damit das jahrelange Ignorieren und Verschleiern von Tatsachen in den diversen Kommentaren vermieden.

p5

Der Ausgrabungsbericht von Chevalier enthält ein vollständiges Bild des inneren Aufbaus eines Erdhügels. Die ringförmigen eisernen Noppen und das spitze, unter dem Kern befindliche Objekt sind klar erkennbar. (Bildquelle: http://tinyurl.com/ydyssdbp)

Zu Anfang wurden die Forschungsergebnisse nämlich von der Wissenschaft anerkannt. Die Zusammensetzung des Betons wurde in Chevaliers Bericht von 1963 veröffentlicht, die Radiokarbondatierungen (mit einer Altersangabe von 7.070 bis 12.900 Jahren) offiziell 1966.8 Basierend auf diesen Informationen nahm der Archäologe Richard Shutler jr. als gegeben an, dass „vor etwa 10.000 Jahren ein nicht der austronesischen Kultur zugehöriges Volk des präkeramischen Neolithikums auf Melanesien, Neukaledonien sowie der Pinieninsel gelebt und dort Grabhügel errichtet hatte“.9

Andere Forscher stimmten dem zu. So schlussfolgerten beispielsweise die Anthropologen Brookfield und Hart:

„Es scheint hier bereits früher – vielleicht sogar viel früher – Bewohner gegeben zu haben […,] die Grabhügel aus Beton mit Korallenkalk errichtet hatten.“10

In seinem Buch „Where the Waves Fall“ aus dem Jahr 1984 schrieb der Historiker Kerry Ross Howe:

„Neukaledonien liefert eine der spannenderen Fragen aus der Archäologie Ozeaniens: […] die konischen Grabhügel mit ihren zylindrischen Kernen aus hartem Kalkmörtel. Sie sind eindeutig von Menschen gemacht […] Radiokarbondatierungen schätzen das Alter dieser Konstruktionen auf rund 7.000, 9.500 und 13.000 Jahre.“11

In der akademischen Welt veröffentlichten John R. H. Gibbons und Fergus G. A. Clunie einen Artikel darüber im Journal of Pacific History. Darin räumten sie ein, dass zumindest ein paar der 400 Erdhügel von Menschenhand stammten.12

Auch weitere bahnbrechende Arbeiten zu diesem geheimnisvollen Thema akzeptierten die ersten Forschungsergebnisse als Tatsachen. Den vollständigsten Überblick über die Bemühungen, das Rätsel um die Hügel zu lösen, liefert der von Roger Green und J. S. Mitchell im Jahr 1983 veröffentlichte Artikel „New Caledonian Culture History: A Review of the Archaeological Sequence“ (Die Kulturgeschichte Neukaledoniens: Ein Überblick über die archäologischen Abläufe). In vielerlei Hinsicht ist dieser Bericht auch der wahrheitsgetreuste.

Ganz zu Anfang nehmen Green und Mitchell sinnvollerweise als gegeben an, dass die Betonkerne ein wichtiger Hinweis auf einen „kulturellen“ Ursprung der Hügel sind. Versuche, diese Kerne als „natürlich“ einzuordnen, wiesen sie anhand der von Chevalier durchgeführten Analyse des Betons zurück. Des Weiteren hielten die beiden fest, dass die ältesten Datierungen auf ein paar Schneckengehäuse zurückzuführen seien, die sich sowohl außen an den Kernen als auch in der Zementmischung befunden hätten. Das könnte zu Ungenauigkeiten bei der Altersbestimmung geführt haben, wodurch eine Entstehung in jüngerer Zeit, näher am allgemein akzeptierten Zeitraum für die Besiedelung der Region, durchaus denkbar wäre.

Wichtig ist, dass sie, ungeachtet der ihrer Meinung nach jüngeren Datierung, immer noch davon ausgingen, die Hügel wären von Menschen gemacht:

„Es scheint daher angebracht zu sein, auch weiterhin die Errichtung von zumindest ein paar dieser Grabhügel mitsamt ihrer Zylinder und den übrigen Ausstattungsmerkmalen menschlichen Aktivitäten zuzuschreiben. Es gibt zu viele Indizien, die sich mit keinem wie auch immer gearteten natürlichen Ereignis erklären lassen.“13

Es war allerdings nur eine Frage der Zeit, bis diese Fakten, die den allgemein gültigen Paradigmen widersprachen, infrage gestellt wurden.14 Nachdem die Knochen einer Großfußhuhnart in Neukaledonien gefunden worden waren, lieferten Francois Poplin und Cecile Mourer-Chauvire dann eine ganz andere Erklärung für die Hügel.15 Sie erklärten, im Grunde handle es sich bei den Hügeln um Nester, die eine heute ausgestorbene Vogelart gebaut hätte, um darin ihre Eier auszubrüten. In der Kurzfassung ihres Artikels kamen Poplin und Mourer-Chauvire zu dem Schluss, dass „die Hypothese mit den Riesenvögeln genauso sinnvoll ist wie die Theorie, diese Hügel seien von einem prähistorischen Volk errichtet worden, das die Kunst des Zementmischens beherrschte“.

Dieser eher vorsichtige Vorschlag einer Erklärung fiel auf fruchtbaren Boden – unter anderem, weil sich der einflussreiche Archäologe und Co-Autor des oben erwähnten Artikels aus dem Jahr 1983, Roger Green, diesem naturnahen Ansatz anschloss. Das geht aus einem seiner Artikel aus dem Jahr 1988 hervor: „Diese geheimnisvollen Hügel sind für die Vögel gedacht.“16 Der Artikel vermittelt einen guten Eindruck davon, wie man sich die Großfußhuhn-Theorie zurechtlegte, um als Erklärung für die Entstehung der Erdhügel herzuhalten.

Abgesehen davon, dass Green von seiner ursprünglichen Meinung abweicht, muss der Leser bei der Lektüre auch ziemlich gutgläubig sein: Die Betonkerne werden als völlig natürliche Aktivität von Mikroorganismen dargestellt, die es irgendwie geschafft haben müssen, winzige Kalkkügelchen in der Erde, Steine und Schotter zu verkleben.

Später tauchte auch die Idee auf, die brütenden Vögel hätten Pflanzenreste in die Erdhügel gestopft, deren Verrottungsprozesse die Eier gewärmt hätten. Vor Kurzem wurde dieses Erklärungsmodell neuerlich geändert: Nun sollten die Großfußhühner ihre Fäkalien ausschließlich in ein Loch oben in den Hügeln fallen gelassen haben. Der Vogelkot diente als Wärmequelle für die Eier. Im Laufe der Zeit, so lautet die Theorie, sei der Kot versteinert und zu dem in unserer Zeit gefundenen „Zement“ geworden.

Trotz Greens Meinungsumschwung ist die Großfußhuhn-Theorie nicht in der Lage, die tatsächlich von qualifizierten Archäologen gemachten Funde in den Hügeln zu erklären: die Zusammensetzung des Betons und die eisernen Artefakte unter dem und rund um den Kern. Die Befürworter der Großfußhuhn-Theorie stören sich auch nicht daran, dass bisher keinerlei Eierschalen oder andere Spuren von Vögeln in den Hügeln gefunden wurden.

In den Kommentaren der vergangenen Jahrzehnte lassen sich verschiedene Strategien erkennen, die von schlichtem Leugnen bis hin zu subtileren, nicht so offensichtlichen Vorgehensweisen reichen. Als Folge davon sind auch im Jahr 2018 die Ansichten der Archäologen zu Neukaledonien zwiespältig oder sogar widersprüchlich.

Ein Forschungsbericht aus dem Jahr 1995 von Janelle Stevenson und John R. Dodson betrachtete eine frühere Besiedelung der Region angesichts von Hinweisen auf eine menschliche Inbesitznahme der Salomonen-Insel Buka vor etwa 28.000 Jahren durchaus als möglich. Sie berichteten auch über die auseinandergehenden Meinungen über die Entstehung der Erdhügel und hielten fest, dass „keinerlei Kulturgüter oder Überreste von Vögeln“ gefunden worden waren. Die direkte Bezugnahme auf die Betonkerne wurde in dem Bericht jedoch vermieden.17 1999 schrieb Stevenson, über eine Besiedelung vor der Lapita-Kultur (vor etwa 3.200 Jahren) würde weiter spekuliert werden, „solange von einem menschlichen Ursprung der sogenannten Grabhügel Neukaledoniens ausgegangen wird“. Sie bezog sich dabei auf einen Artikel von Christophe Sand.18


1997 übte der Archäologe Patrick V. Kirch Kritik an Berichten über die Ausgrabungen, welche „den Anschein“ erweckten, die Hügel stammten von Menschenhand. Insbesondere bezog sich Kirch hier auf Artikel von Golson sowie die Arbeit von Green und Mitchell aus dem Jahr 1983. Außerdem übte er Kritik an Veröffentlichungen des Archäologen Christophe Sand, gegenwärtig Direktor des Institute of Archaeology of New Caledonia and the Pacific in Noumea, weil diese seiner Meinung nach die Großfußhuhn-Theorie nicht entsprechend berücksichtigten.19

Stellvertretend für viele andere soll hier eine Aussage der Anthropologin Sue O’Connor stehen. Sie sprach sich 2010 gegen einen Vorschlag von 1986 aus, wonach seefahrerische Aktivitäten zwischen Ost-Australien und Neukaledonien im Pleistozän die Herkunft der Erdhügel erklären könnten. O’Connor vertrat entschieden die Ansicht, die etwa 12.000 Jahre alten Hügel seien „erwiesenermaßen von Großfußhühnern errichtet worden“.20

p4

Rekonstruierte Darstellung der heute ausgestorbenen Großfußhuhnart Sylviornis neocaledoniae. Auf dem Bild scharren die Vögel gerade Erde zu einem Haufen. (Foto: http://tinyurl.com/y8pdpqe8)

Die aktuelle Ansicht der Experten lässt sich am besten anhand meines letzten Mailverkehrs mit Patrick V. Kirch darstellen. Dieser beharrte auch weiterhin darauf, dass die Betonkerne in Wahrheit „versteinertes Phosphat“ aus dem Kot ausgestorbener Vögel seien. Das ist natürlich Unsinn – die Zusammensetzung des Betons ist uns seit Chevaliers Forschungen aus dem Jahr 1963 bekannt. Außerdem wurden in den Grabhügeln weder Phosphor noch Stücke von Eierschalen oder sonstige Überreste gefunden, die auf Vögel hindeuten würden.

In seiner letzten E-Mail an mich gab Kirch zu, er hätte keinerlei Erklärung für die Analyseergebnisse des Betons, den großen eisernen Kegel oder die ringförmig angeordneten eisernen Noppen. Doch er war überzeugt, dass „modernere Forschungsmethoden“ das Rätsel lösen könnten.

Damit rannte er bei mir offene Türen ein, denn genau das hatte ich vor.

Fast sechs Jahrzehnte später: neue Erkenntnisse 2017/18

Erstaunt über die Untätigkeit der anerkannten Experten seit 1963 begann ich im September 2017 mit einer ersten Erkundung der Insel. Diese ergab, dass die „Grabhügel“ immer noch in der beschriebenen Form existierten und dass ein zufällig ausgewählter Hügel tatsächlich einen Betonkern besaß. Außerdem stellte ich fest, dass die Einheimischen gar nichts von der Existenz der Bauwerke in ihrer Nähe wussten. Letzteres ist wenig überraschend, bedenkt man die knapp 60 Jahre, die seit den letzten Forschungsaktivitäten verstrichen sind.

p6

Am Standort der Erdhügel, der „Eisenebene“, ist der Boden bedeckt von eisenhaltigem Schotter und Steinen verschiedener Größen. (Foto: Warren P. Aston, 2017)

Die Untersuchungen der seit Jahrtausenden von Erde und Vegetation bedeckten Bauwerke brachten einige logistische Schwierigkeiten mit sich. Trotzdem konnten wir Ende Januar 2018 erste Ergebnisse verzeichnen. Zum einen entspricht die Form des Betons in den Hügeln nicht dem in den offiziellen Ausgrabungsberichten und allen bisherigen Kommentaren verwendeten Begriff „Zylinder“, der eine runde Grundfläche impliziert. Stattdessen lassen sich die bis dato freigelegten Betonelemente besser als „Block“ oder „Kern“ beschreiben.

Die andere wichtige Entdeckung wird jedoch in keinem der ursprünglichen Berichte erwähnt: ein senkrechtes, genau in der Mitte des Betonblocks platziertes „Loch“ mit 30 Zentimetern Durchmesser, das etwa zwei Meter in den Betonkern hineinreicht. Dieser Fund ist gleich in doppelter Hinsicht bedeutsam, liefert er doch einerseits einen Hinweis auf die Funktion der Betonkerne und andererseits ein Argument dafür, dass diese Blöcke unmöglich von Vögeln stammen können.

Zuerst war ich ein wenig perplex, dass Chevalier diese Öffnung in seinem Bericht nicht erwähnt hatte. Wie hatte er das übersehen können? Bei genauerem Hinsehen fand sich jedoch in seinem Ausgrabungsbericht eine mögliche Erklärung: Nachdem sein Team den Großteil des Betonkerns freigelegt hatte, mussten die Arbeiten aufgrund akuter Einsturzgefahr abrupt beendet werden. Chevalier hatte die gesamte Nordseite des Erdhügels abgetragen, der Rest war unberührt geblieben – darunter offenbar auch die Spitze des Hügels mit dem Loch. Erst nachdem Chevalier auf die Hauptinsel zurückgekehrt war, entfernten die Arbeiter den Rest des eisenhaltigen Schotters und legten den gesamten Betonkern frei.

Anfang 2018 fanden neuerliche Tests mit frisch entnommenen Proben der Betonkerne statt. Die Untersuchungen wurden ohne Angabe der Herkunft und mit den modernsten verfügbaren Methoden durchgeführt.21

Was machen wir nun mit der Behauptung, die großen Erdhügel mit ihren Betonkernen seien „das Fundament“ einer „Landeplattform aus Beton“? Angesichts der vorhandenen Tragfähigkeit ist es durchaus möglich, dass die Hügel als Stützen für etwas sehr Großes und Schweres dienten. Doch obwohl man bei diesem Gedanken sofort das Bild einer immensen Betonplattform vor Augen hat, scheint es heute am wahrscheinlichsten, dass in den Öffnungen der Betonelemente irgendeine Art Stütze oder Pfeiler fest verankert war. Das würde auch erklären, warum keinerlei Spuren von Beton oder anderen Materialien gefunden wurden, aus denen eine „Plattform“ im herkömmlichen Sinn hätte bestehen können.

Und welche Rolle spielte der eiserne Kegel unter den Betonkernen dabei? Waren die Kegel nur eine Markierung dafür, wo die Betonblöcke gesetzt werden sollten? Oder waren sie vielleicht sogar Teil eines Systems, das für jedes landende Objekt ein exakt passendes elektromagnetisches Feld erzeugte? Um das zu beantworten, sind weitere Ausgrabungen nötig – die von Chevalier und seinem Team unter einem der Hügel freigelegte Konstruktion ist scheinbar verschwunden.

Wie steht es nun um den Zeitpunkt des Besuchs der Außerirdischen? Vielleicht gibt es hier keinen Zusammenhang, aber vor etwa 12.800 Jahren kam es, möglicherweise aufgrund eines Kometeneinschlags, zu einer weltweiten Katastrophe. Eine globale Feuersbrunst, ein Klimawandel sowie das Aussterben mehrerer Arten waren die Folgen. Erst 1.000 Jahre später flauten die stärksten Auswirkungen der Katastrophe ab – etwa zeitgleich zur angeblichen „Ankunft“ der Außerirdischen. Befanden sich diese vielleicht auf einer Forschungsmission und sollten einen Planeten untersuchen, der sich gerade von einer globalen Katastrophe erholte?22

Die unvermeidlichen „Nebenwirkungen“

Es gibt zwei mögliche Gründe für die Existenz des Dokuments, das uns auf die Spur dieses Geheimnisses brachte. Vielleicht ist es einfach nur eine Fälschung; eventuell ein Versuch, anlässlich des 70. Jahrestags von Aztec Aufmerksamkeit auf die Stadt zu lenken. Oder es ist eine sehr ausgeklügelte Desinformationskampagne, die einer fast vergessenen historischen Kuriosität im Südpazifik Glaubwürdigkeit verleihen sollte. Vielleicht handelt es sich aber auch um ein echtes Dokument. In diesem Fall wäre die Mauer der Geheimhaltung wieder etwas mehr zusammengebrochen und hätte uns dadurch ein paar verifizierbare Fakten zur Überprüfung geliefert.

So oder so, eines lässt sich nicht bestreiten: Im Südpazifik existieren bis heute mit wissenschaftlichen Methoden datierte Beweise für die prähistorische Präsenz einer hoch entwickelten Zivilisation. Laut Radiokarbondatierung sind diese Bauwerke schon lange vor der Besiedelung der südpazifischen Inseln durch den Menschen entstanden; die Altersangaben stimmen jedoch annähernd mit der ungewöhnlichen Zeitangabe in der Aztec-Akte überein.

Solche Konstruktionen konnten nur von einer Zivilisation errichtet werden, die den Menschen in der Entwicklung um Jahrtausende voraus war. Lässt man die legendären Königreiche von Mu oder Atlantis außen vor, bleiben nur noch außerirdische Besucher als Erklärung übrig.

Doch wer auch immer sie waren: Sie müssen weitergezogen sein, denn nachdem sie ihr gigantisches Werk vollbracht hatten, blieben sie nicht, um weitere Bauwerke zu errichten. Dieses Szenario passt perfekt zu den Aussagen in der Aztec-Akte. Und ganz egal, ob es sich dabei um ein authentisches Dokument handelt oder nicht, die Bauwerke in Neukaledonien sind ein unübersehbarer Hinweis auf ein Rätsel aus der Vergangenheit. Ein Rätsel, das keineswegs mit konventionellen Erklärungen gelöst werden kann.

p8

Der von Chevalier 1959 ausgegrabene Betonkern liegt heute völlig frei (Foto: Warren P. Aston, 2018)

Danksagung

Besonderen Dank schuldet Warren einigen Bewohnern Neukaledoniens. Diese haben ihm bei den Ausgrabungen unterstützt, müssen aber anonym bleiben.

p7

Detailaufnahme eines Betonelements. Darauf sind die eingebetteten eisernen Noppen zu erkennen. (Foto: Warren P. Aston, 2018)]

Endnoten

  1. Fast alle bis dato bekannten Fakten über den Aztec-Zwischenfall hat der unabhängige Autor Frank Scully im Jahr 1950 veröffentlicht. Sein Buch „Behind the Flying Saucers“ wurde schnell zum Bestseller, unter anderem wegen des temporeichen, witzigen Schreibstils. Im Aztec-Dokument wird berichtet, wie die Glaubwürdigkeit seiner beiden Informanten später in sich zusammenbrach und den Vorfall damit an den Rand der Bedeutungslosigkeit beförderte. Sollte das Dokument echt sein, war Scullys Buch deutlich näher an der Wahrheit als vermutet. So meinte etwa Michael Salla von Exopolitics.org, würde man den Inhalt von Scullys Buch sowie den des Briefing-Dokuments detailliert vergleichen, ergäbe das ein durchaus glaubhaftes Szenario. Mehr dazu unter http://tinyurl.com/yd5g4pnd.
  2. „EXCLUSIVE – Ultra Top Secret: Assessment of Situation / Statement on Position on UFOs“ auf MidnightInTheDesert.com, 22.06.17; http://tinyurl.com/y83zet4b
  3. Mialaret, Theophile-Auguste: „L’lle Des Pines, Son Passe, Son Present, Son Avenir: Colonisation & Ressources Agricoles“ (Paris: Hachette Livre BNF, Neuauflage 2012)
  4. Compton, R. H. in The Geographical Journal, London, 1917, 49(2):81–103, bes. 102–103; http://tinyurl.com/ycaevff2
  5. Avias, Jacques: „Contribution a la Prehistoire de L’Oceanie: les Tumuli des Plateaux de Fer en Nouvelle-Caledonie“ in Journal de la Societe des Oceanistes, 1949, S. 15–50 (Übersetzung durch den Autor); verfügbar unter http://tinyurl.com/yb2sw67y
  6. Golson, Jack: „Report on New Zealand, Western Polynesia, New Caledonia, and Fiji“ in Asian Perspectives, 1961, 5(2):166–180 und „Rapport sur les fouilles effectuees a l’ile des Pins (Nouvelle Caledonie) de Decembre 1959 à Fevrier 1960“ in Etudes Melanesiennes, 1963, N. S. 14–17, S. 11–24. Golson lebt noch und ist emeritierter Professor der ANU, antwortete aber nicht auf eine E-Mail-Anfrage mit der Bitte um Klärung im Dezember 2017.
  7. Chevalier, Luc: „Le problème des tumuli en Nouvelle-Calédonie“ auf Archeologie.nc; http://tinyurl.com/ydyssdbp
  8. Delibrias, G. et al.: „GIF Natural Radiocarbon measurements 11“ in Radiocarbon, 1966, 8:88–89
  9. Shutler, Richard jr.: „Radiocarbon dating and Oceanic prehistory“ in Archaeology and Physical Anthropology in Oceania, 1978, 13(2/3):222
  10. Brookfield, H. C. und Hart, Doreen: „Melanesia: A Geographical Interpretation of an Island World“ (London: Methuen, 1971), S. 78
  11. Howe, Kerry Ross: „Where the Waves Fall“ (Honolulu: University of Hawaii Press, 1984), S. 31
  12. Gibbons, John R. H. und Clunie, Fergus G. A.: „Sea Level Changes and Pacific Prehistory: New Insight into Early Human Settlement of Oceania“ in The Journal of Pacific History, 1986, 21(2):58–82
  13. Green, Roger und Mitchell, J. S.: „New Caledonian culture history: a review of the archaeological sequence“ in New Zealand Journal of Archaeology, 1983, 5:19–68; verfügbar unter http://tinyurl.com/yddrqg5j
  14. Möglicherweise haben auch noch andere, weniger offensichtliche Faktoren dazu beigetragen, eine frühe menschliche Besiedelung Neukaledoniens zu verhindern. In seinem Artikel „New Caledonia or Kanaky? The political history of a French colony“ in Pacific Research Monograph 16 (Canberra: Research School of Pacific Studies, ANU, 1987) beschreibt Connell die frühe Besiedelung der Inseln. Angesichts des Problems, das die Grabhügel darstellen, geht Connell in dem Artikel auch auf die politischen Auswirkungen ein, die eine prämelanesische Besiedelung auf die Situation des Kanak-Volks hat.
  15. Poplin, Francois und Mourer-Chauvire, Cecile: „Sylviornis neocaledoniae (Aves, Galliformes Megapodiidae) oiseau geant eteint de l’ile des Pins (Nouvelle Caledonie)“ in Geobio, Dezember 1985, 18(1):73–105; http://tinyurl.com/ydbhrt8e. Siehe auch „Le Mystere de Tumulus de Nouvelle-Caledonie“ in La Recherche, September 1985, 16:1094
  16. Green, Roger: „Those mysterious mounds are for the birds“ in Archaeology in New Zealand, 1989, 31(3):153–158
  17. Stevenson, Janelle und Dodson, John R.: „Palaeoenvironmental Evidence for Human Settlement of New Caledonia“ in Archaeology in Oceania, 1995, 30(1):36–41
  18. Stevenson, Janelle: „Human Impact from the Paleoenvironmental Record on New Caledonia“ in Galipaud, Jean-Christophe und Lilley, Ian (Hrsg.): „Le Pacifique de 5000 à 2000 avant le present / The Pacific from 5000 to 2000 BP“ (Paris: Institut de Recherche pour le Developpement, 1999), S. 251–258
  19. Kirch, Patrick V.: „Resolving the Enigmas of New Caledonia and Melanesian Prehistory: A Review“ in Asian Perspectives, 1997, 36(2):232–244
  20. O’Connor, Sue: „Pleistocene Migration and Colonization in the Indo-Pacific Region“ in Anderson, A.; Barrett, J. H. und Boyle, K. V.: „The Global Origins and Development of Seafaring“ (Cambridge: 2010), S. 41–55
  21. Während dieser Artikel in Druck geht, laufen die Untersuchungen zur Zusammensetzung des „Betons“ sowie dessen Radiokarbondatierung weiter. Die Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
  22. Williams, M.: „12,800 years ago, Earth was struck by a disintegrating comet, setting off global firestorms“ auf UniverseToday.com, 03.02.18; https://tinyurl.com/ycfkvcm7