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Daten zu Atemwegserkrankungen für Fördergelder gefälscht

atemnDie Duke University in Durham, North Carolina, hat eingestanden, dass sie manipulierte und frei erfundene Daten über Atemwegserkrankungen verwendet hat, um unter anderem Fördergelder von der amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA) zu erhalten.Anwälte der Universität reagierten auf die Klage eines Whistleblowers gegen das Labor der medizinischen Fakultät mit der Stellungnahme, dass interne Ermittler davon ausgehen, die ehemalige Labortechnikerin Dr. Erin Potts-Kant habe Daten für medizinische Forschungsberichte gefälscht oder frei erfunden. Potts-Kant soll den Ermittlern mitgeteilt haben, sie habe Daten gefälscht, die „in verschiedene Veröffentlichungen und Förderanträge“ eingeflossen seien.


Joseph Thomas, der ehemalige Laboranalyst der Duke University, behauptet in der Klage, dass die Universität Warnzeichen in Potts-Kants Arbeit ignoriert und versucht habe, den Betrug zu vertuschen. Die Universität streitet allerdings ab, dass es solche Hinweise gegeben hätte. Thomas’ Gesamtvorwurf lautet, dass sämtliche Resultate der achtjährigen Arbeit von Potts-Kant an der Duke University erfunden seien und dieser Betrug mit Fördermitteln in Höhe von 112,8 Millionen Dollar an die Duke University und 120,9 Millionen Dollar an andere Universitäten in North Carolina finanziert worden wäre.

Die internen Ermittler untersuchten 36 Forschungsberichte und fanden dabei heraus, dass Potts-Kant sich in vielen Fällen bestimmte Angaben einfach ausgedacht hat. Laut dem Anwalt Amos Tyndall gab sie sogar zu, dass sie „Versuchsdaten erstellt hat, die modifiziert waren“ und dass sie „wusste, dass die modifizierten Versuchsdaten falsch waren“.

Potts-Kant war im Labor von Professor W. Michael Foster tätig, der 2007 EPA-Fördergelder in Höhe von 7,7 Millionen Dollar erhalten hatte, um festzustellen, ob die Lungenfunktion von neugeborenen Mäusen beeinträchtigt wird, wenn die Muttertiere Feinstaub in der Luft ausgesetzt sind. Das Projekt war Teil eines Umweltgerechtigkeitsprogramms der EPA.

In einer neueren Studie unter der Leitung des angesehenen Statistikers Dr. S. Stanley Young wurde beispielsweise festgestellt, dass es in Kalifornien in den Jahren 2000 bis 2012 „kaum Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Luftqualität und akuten Todesfällen“ gegeben hat. „Die täglichen Schwankungen der Sterblichkeitsrate ließen sich größtenteils durch die Jahreszeit und durch Wetterfaktoren erklären. Weder durch Einbeziehung von PM2,5 [Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 µm] noch von Ozon konnte die Prognose der täglichen Sterberate merklich verbessert werden“, schrieben Young et al. in ihrer Studie, die am 13. Juni in der Fachzeitschrift Regulatory Toxicology and Pharmacology erschien.

Young hatte versucht, seine Forschungsarbeit im Juli 2015 in PLOS ONE zu veröffentlichen, aber die Zeitschrift hatte sie mit Verweis auf die Untersuchungen der EPA, die einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen aufgezeigt hatten, nicht angenommen.

Quelle: DailyCaller.com, 03.07.2017, http://tinyurl.com/y8f5rqvf