NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/der-21-12-2012-goetterdaemmerung-am-ende-der-zeit


Der 21.12.2012: Götterdämmerung am Ende der Zeit?

Der französische Philosoph und Kulturkritiker Jean Baudrillard schlug in seinem Essay „Das Jahr 2000 findet nicht statt“ vor, das Jahr 2000 einfach auszulassen und zu überspringen; zu symbolschwer  und belastend für die Menschen wäre jene Zäsur der Jahrtausendwende, der Einzug in ein neues Millennium. Jetzt steht mit 2012, genau am 21.12.2012, wieder ein beunruhigendes Datum vor der Tür: Der Weltuntergang, der universale planetarische und vielleicht auch kosmische End-Kollaps ist nah, Internet-Portale und verschiedene Websites sind voll mit Prophezeiungen, Weltuntergangsgeläute und Überlebenshilfen zum Schicksalsjahr 2012. Das ZDF plant am 21.12. den Weltuntergang in einer moderierten Live-Sendung zu begleiten. Time must have a Stop, but the Show must go on …


Auf der Suche nach dem Ende der Welt

Survival-Kits können per Internet bestellt werden und als sicherer Ort vor der herannahenden Apokalypse gilt Pic de Bugarach am Fuße der französischen Pyrenäen. Hotels und Pensionen für Ende Dezember sind allerdings bereits ausgebucht … Wir könnten Baudrillard folgen und dieses Datum auch einfach überspringen oder die Vorhersagen etwas eingehender prüfen und sehen, was es damit auf sich hat.

Die Hauptreferenz für den sicheren Weltuntergang 2012 bildet nicht Roland Emmerichs Film „2012“ sondern das vermeintliche Ende des Maya-Kalenders. Aber haben die Maya wirklich den Weltuntergang für 2012 prophezeit? Nun hat diese meso- und mittelamerikanische Hochkultur mehrere Kalender und der heilige Tzolkin-Kalender (in Guatemala Cholqiij genannt) mit seinen 260 (13 mal 20) Schicksalstagen wird heute noch von den Zeitpriestern Ajq’iij oder Ah’kin, den Daykeeper-Tageszählern, als Wahrsageorakel im Hochland von Guatemala praktiziert. Lediglich die Lange Zählung, der Maya-Long-Count, der am 11. oder 13. August 3114 v.u.Z. begann, endet am 21. oder 23.12.2012  (die Verschiebungen ergeben sich aus den unterschiedlichen Korrelationskonstanten, eine gewisse Heisenberg'sche Unschärferelation also in der Umrechnung der Kalender). Doch nach dem Ende des aktuellen Long-Count beginnt darauf gleich wieder eine neue zyklische Lange Zählung. Für die Maya ein imposanter Wechsel, denn am 20.12. schreiben sie in ihrer Schreibweise 12.19.19.17.19, und einen Tag später, eben am 21.12., das Datum des vermeintlichen Weltendes: 13.0.0.0.0, 4 Ahau, 3 Kalkin, wobei 4 „Ahau“ auf den Tag im 260-tägigen heiligen Tzolkin-Kalender und 3 „Kalkin“ auf den 365-tägigen Sonnenkalender (Haab) fällt.

Dieser Tag stellt eine Zäsur für die Maya dar, wie es für die westliche Welt der Wechsel vom Jahr 1999 zum Jahr 2000 war, urteilt der renommierte Maya-Experte und Professor für Altamerikanistik in Bonn, Nikolai Grube. Und wenn wir die Form der Maya-Zählung oben anschauen, ist das zu verstehen. Da die Maya keine Endzeit-Kosmologie besitzen und für sie eine neue Zählung beginnt oder der Kalender auch einfach weiter gezählt wird, dürfen wir am 22.12. ruhig davon ausgehen, dass 0.0.0.0.1 oder 13.0.0.0.1, 5 Imix, 4 Kalkin geschrieben wird, die Welt bei den Maya doch weiter geht, die Lange Zählung von 1.872.000 Tagen oder 13 Baktunes (13 mal 144.000 Tage) beginnt von vorn oder wird fortgesetzt. Also, kein Weltende, kein Zeitende,  jedenfalls nicht bei den Maya.

Für das mexikanische nationale Kulturinstitut, INAH – Instituto Nacional de Antropología e Historia – beginnt denn auch am 23.12. offiziell eine neue Zeitära, eine neue Maya-Zählung.  Auch die Maya-Handschrift des Dresdener Kodex und die Inschrift Nr. 6 von El Tortuguero im mexikanischen Bundesstaat Tabasco  sind keine Referenzen oder gar Belege für den prophezeiten Untergang. Der Dresdener Kodex enthält zwar eine Seite für eine Weltzerstörung, aber ohne Datum. Es kann sich durchaus um die Erschaffung einer neuen, einer heute vorangegangenen Welt handeln. Der 1958 in Tortuguero gefundene Stein enthält in der Reliefinschrift das Datum 13.0.0.0.0. 4 Ahau, 3 Kalkin, also eine Referenz auf den 21.12.2012. Trotz vieler erodierter Stellen lässt sich die Herabkunft einer Gottheit namens Bolon Yokte Kuh herauslesen – immerhin, auch bei den Maya Götterdämmerung am Ende eines kalendarischen Zyklus’, wenn auch einer weniger bekannten Gottheit, bzw. Gottheiten.

Die Stelen von Quirigua, Guatemala und Cobá, Quintana Roo, Mexiko zeigen das Datum 13.0.0.0.0. 4 Ahau, 8 Kumkú, das Schöpfungsdatum der derzeitigen Ära, also den 11., bzw. den 13.8.3114 v.u.Z. Auch hier kein Weltende, sondern der Beginn einer neuen Weltära mit dem Auftritt von einigen Maya-Schöpfungsgottheiten. Deren mythische Kreationsmomente sind auf den Steindenkmälern festgehalten. Und so geht es bei den Maya in der periodischen Erneuerung der Welt nicht um Zerstörung, sondern die Neu-Schöpfung, die Wiedergeburt, die Neukreation, steht im Vordergrund. Diese faszinierende Kultur, die mit den antiken Griechen, Babyloniern und Ägyptern verglichen wird,  baute atemberaubenden Stätten  mitten im Urwald - Palenque, Uxmal, Tikal, Copan , Chichen Itza (als Neues Modernes Weltwunder gekürt, legendär sind die Lichtdreiecke an der Pyramide zur Tagundnachtgleiche bei Sonnenuntergang) um die bekanntesten zu nennen – und schuf nicht bloß eine vielfältige und denkwürdige Dschungelarchitektur und sakrale Königreiche im Regenwald, sondern entwickelte mehrere Kalender und beobachtete Mars, Venus und Jupiter sehr genau und verschriftlichte dies in ihren Handschriften, im Dresdener-, Pariser- und Madrider-Kodex, drei original Maya-Bücher, die bis heute erhalten geblieben sind und das astronomische Wissen der Maya widerspiegeln. Dort sind auch exakte Perioden der Mond- und Sonnenfinsternisse verzeichnet.

Alexander von Humboldt, der nie im Gebiet der Maya unterwegs war, war dennoch von dieser Kultur so begeistert und ahnte ihre Großartigkeit, sodass er ein Faksimile des Dresdener Kodex, der im 18. Jahrhundert nach Dresden gelangte, in seinem Buch „Ansichten der Kordilleren“ (1813) aufgenommen hat. Der Dresdener Bibliothekar Ernst Wilhelm Förstemann (1822-1906) entschlüsselte später den Maya-Kodex und identifizierte ihn als Venus-Almanach.

Die Maya schrieben auch das Popul Vuh, das Buch des Rates, etwa so etwas wie eine Heilige Schrift, die Bibel der Maya. Für ihre mathematisch-kalendarischen Berechnungen operierten sie bereits mit der „Null“, sodass wir so überhaupt einen Anfangs- und Endpunkt im Kalender ermitteln können. Die großen kulturellen Errungenschaften dieser Zivilisation rücken oft in den Hintergrund und werden vernachlässigt bei der ganzen Weltuntergangsprophetie, die weniger mit den alten Maya, sondern eher mit modernen New-Age-2012-ologen und Jüngsten-Gericht-Apokalyptikern zu tun hat und in den USA „Y12“ genannt wird. Es verwundert nicht, dass die Genialität der Maya und die Präzision ihres Kalenders ihnen den Ruf als Sternenbotschafter, als kosmische Zeitsurfer und Erneuerer, den Ruf als Hüter der galaktischen Tradition und Time-Master in New-Age-Kreisen eingebracht haben.

Für viele Autoren des New-Age bildet der  Kalender der Langen Zählung eine kosmische universelle Matrix – etwa wie das Tarot-Kartensystem - die das Abbild der menschlichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft enthält („Maya-Code“ von Barbara Hand Clow) und bildet so einen historischen Determinismus mit einer jetztzeitigen Entwicklung  vom „planetarischen Industrialismus“ zu einer „galaktischen Spiritualität“ (Carl Johan Calleman), vom heliozentrischen Weltbild zur galaktozentrischen Perspektive - eine eigentlich anregende Utopie, hat doch unsere Euro-Schulden- Krise gezeigt, dass wir noch längst nicht einmal über einen europäischen Geist verfügen – und nun der (Quanten-)Sprung zum galaktischen Bewusstsein...  Auch der Biophysiker Dieter Broers kommt in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen über Veränderungen der Sonnenaktivität mit Auswirkung auf das magnetische Feld der Erde zu einem Evolutionssprung in Psyche und Bewusstsein des Menschen. Der Maya-Kalender ist für manche  Autoren Abbildung und Vollendung eines evolutionären kosmischen Plans zur Errichtung des und Rückkehr zum Goldenen Zeitalter. Der Paradigmen-Wechsel und die Transformation zum höheren Bewusstsein erfolgen jetzt, 2012, der Maya-Kalender markiert den Übergangspunkt und Zeitplan der Bewusstseinsentwicklung. Bei diesen Autoren stehen nicht das Ende der Welt im Vordergrund, sondern die Transformation zu höherem Bewusstsein und die Wiederkehr des Heiligen in der galaktischen Spiritualität zur Heilung der Welt. Hier haben wir Utopismus, Chiliasmus, Heilserwartung und Vollzug des Millenniums vereint, das hat mit den Maya wenig zu tun, aber der Maya-Kalender passt in dieses Schema sehr gut hinein, und der Colgate-Astronom Anthony Aveni fragt zu Recht, warum wir der so einzigartigen Kultur der Maya unsere Kleider anziehen? Warum stülpen wir der fremden Kultur unsere Wahrheiten über?

Das Ende des Maya-Long-Count mit seinen Zukunftsprojektionen spiegelt eigentlich unsere Ängste,  Sehnsüchte und Heilserwartungen wider. Was den Weltuntergang und die Apokalypse angeht, haben wir unsere eigenen jüdisch-christlichen religiösen Wurzeln innerhalb unserer eigenen Kultur, z.B. die Lehre bzw. Denkströmung der Chiliasten (griechisch chilioi = tausend) und Millennarier (lateinisch mille), die um das tausendjährige Reich ringen und  auf Gottes Eingreifen und Rückkehr auf die Erde (Götterdämmerung) hoffen, für die endgültige Erlösung nach der Apokalypse des finalen Moments des Eschatons. Und in diese chiliastische Tradition passt natürlich das exakte Datum der Maya - 13.0.0.0.0.  oder  21.12.2012 - ganz genau, um sich auf diese Endzeit vorbereiten zu können. Gibt es doch endlich ein ganz genaues Datum, das uns die Maya liefern, für das Jüngste Gericht!

Der Schriftsteller Gustav Meyrink hat in seinem okkulten Schlüsselroman „Das Grüne Gesicht“ bereits 1916 die apokalyptische Katastrophe ohne Maya-Prophezeiung aufgenommen, das Ende der Welt beschrieben und die Stadt Amsterdam untergehen und abschleifen lassen wie einen mürben Stein. Das unabwendbare Ende der Welt und die Sehnsucht nach dem Gott, der vom Himmel steigt, ist ein Themensegment in diesem Roman.

Denken am Rande des Undenkbaren

Ohne den Maya-Kalender vorher gekannt zu haben, hat der utopische Visionär und kreative Querdenker Terence McKenna eine geschichtliche Schockwelle, eine fraktale Zeitwelle – Timewave Zero , die endgültige globale Krise – berechnet und kommt in seiner zeitkinetischen Extrapolationskurve auf das Jahr 2012 für die Offenbarung des Eschaton, also für das Kommen der letzten Dinge. Die Zeit beschleunigt sich und die Dinge verdichten sich auf einen Kulminationspunkt zu. Die von den Menschen der Moderne herbeigeführte planetare Krise (Bevölkerungswachstum, Waffen- und Nukleartransfer, Krankheiten, ökologische Zerstörung, bei McKenna gab es Ende der 90er den Faktor Euro-Finanzkrise und Banken-Finanz-Crash noch gar nicht) strebt auf ihren Höhepunkt zu. Der Sprung in den Hyperraum zu einer neuen Singularität und ontologischen Seinsordnung am Ende der Geschichte stehe kurz bevor. Nicht einmal die Bewusstseinserweiterung kann uns noch retten, der Mensch stellt eine andere Existenzordnung auf der Welt dar und die Fahrt ans Ende der Geschichte wird ein anstrengendes Erlebnis werden. Die einzige wirkliche Hoffnung wäre die Wiederaufnahme – und hier insbesondere der Initiationsgedanke und die psychedelischen Seelenreisen – des Schamanismus, um die spirituellen Quellen wieder zu entdecken. Das sind die Prophezeiungen nicht aus einem esoterisch-mythischen Dokument, nicht aus dem Geiste der Metaphysik, sondern eine Extrapolation von Kurven, sprich: Krisen, im geschichtlichen Prozess, gekoppelt mit den Hexagrammen des chinesischen I Ging.

Terence McKenna gilt (bzw. galt, er verstarb im Jahre 2000) als Visionär und Denker am Rande des Undenkbaren. Dennoch auffallend und sehr bemerkenswert ist die zeitliche Koinzidenz seines universellen Kollapses mit dem Maya-Datum 13.0.0.0.0 = 21.12.2012, das er bei der Ausarbeitung seiner Zeitkurven nicht kannte. So bezieht sich McKenna auch auf eine besondere astronomische Konstellation zur Wintersonnenwende am 21.12.2012: Der Sonnenaufgang im Sternbild Schütze erfolgt in einer aufsteigenden Windung der Galaxis und steht in Konjunktion mit dem galaktischen Zentrum. McKenna spricht von der Eklipse der winterlichen Sonnenwendsonne mit dem galaktischen Zentrum.

Der 2012-Prophet und New-Age-Hohepriester José Argüelles erkennt darin das galaktische Energiestrahlenbündel, das die galaktische Synchronisation und die harmonische Konvergenz steuert, die nach ihm seit 1987 eingeleitet wurde und 2012 ihren Höhepunkt erreicht. Kosmische Zeit und menschliche Geschichte kommen am Ende der Zeiten zusammen, intensive Wandlung bestimmt diesen Zeitraum. Die Geburt des „Homo Luminoso“, des Lichtmenschen, steht unmittelbar bevor.

Galactic Alignment und Präzession

In der Tat: Der Sonnenaufgang am 21.12.2012 schneidet im Sternbild Schützen den galaktischen Äquator, die mittlere Linie innerhalb der Milchstrasse und das galaktische Zentrum. Das wird in der Y12-Literatur auch „Galactic Alignment“ genannt. Dieses Phänomen hat zu verwirrenden Beschreibungen geführt, wie z.B. eine besondere Planetenkonstellation, die nur am 21.12.2012 vorkomme und dann erst wieder in 26.000 Jahren. Mit der Anordnung der Planeten hat das Datum aber nichts zu tun, sondern mit dem Phänomen der Präzession. Die Sonne verändert mit der Zeit ihre Position in den Sternenbildern und erreicht jetzt den galaktischen Äquator und das galaktische Zentrum im Sternbild „Schützen“ zur Wintersonnenwende. Die Sonne steht aber in diesem besonderen Himmelsbereich schon seit ca. 1980 und wird bis 2016 dort sein, also 36 Jahre. (andere Berechnungen sprechen von 1983  bis 2019), die Präzession hat die Milchstrasse zum Kreuzpunkt mit der Ekliptik verschoben. Die galaktische Ausrichtung (Galactic Alignment) ist ein Zeitraum, kein konkreter Zeitpunkt, der uns in (post)modernen Zeiten wieder erreicht hat.

Tatsächlich war die Wintersonnenwende davor in diesem zentralen galaktischen Himmelsbereich vor 25.000-26.000 Jahren, als unsere Vorfahren Mammuts jagten und Venus-Amulette und -Figuren anfertigten. Das ist ein Zyklus der Präzession der Tagundnachtgleiche (Äquinoktien). Präzession meint die Kreiselbewegung der Erdachse um sich selbst in einem Zeitraum von 25.000-26.000 Jahren und verursacht die Veränderung der Position der Sternenbilder und so auch die Rücklaufbewegung des Frühlingspunktes, also des Schnittpunktes zwischen Himmelsäquator und der Ekliptik, der scheinbaren Laufbahn der Sonne am Himmel. Folge: der Sonnenaufgang der Äquinoktien (und Sonnenwenden/Solstitien) innerhalb der Tierkreiszeichen (Sternenbilder), eine „Sonnenstunde“ im Zodiak, verändert sich im Durchschnitt alle 2.150 oder 2.160 Jahre (zwölfmal 2.150 = 25.800 Jahre, also die Dauer eines Präzessionszyklus).

Bei den alten Ägyptern (4000-2000 v.u.Z.) lag der Frühlingspunkt im Sternbild „Stier“, die Sonne wurde vom Stier „getragen“, die alten Griechen (2000 v.u.Z.) fixierten Aries, also „Widder“ und zum Eintritt ins christliche Zeitalter (Anno Domini, AD) kam das Sternbild der „Fische“ und bald wechselt die Sonne zum Frühlingsbeginn der Tagundnachtgleiche in das Sternbild „Wassermann“. Darauf bezieht sich das Musical „Age of Aquarius“, das das neue Zeitalter anpreist. Man spricht auch von einem Platonischen Jahr, wobei die Sonne alle Frühlingspunkte 2.150 bzw. 2.160 Jahre lang durchquert und nach 25.800 bzw. 25.920 Jahren wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Allerdings wird die Erfindung der Präzession nicht Plato, sondern einem anderen Griechen, Hipparchus (190 – 125 BC) allgemein zugeschrieben. Der Zyklus variiert und beschleunigt sich auch über die Zeit, deshalb sind ungefähre Werte angegeben, der moderne Durchschnittswert sind 25.770,1 Jahre, so der Astronom Anthony Aveni. Heute ist unser Polarstern Polaris im Ursa Minor (Kleine Bärin), in 14.000 Jahren wird Wega diese Position einnehmen und Sternenkarten der ferneren Zukunft drehen sich dann um diesen hellen Stern des heutigen Sommerdreiecks.

Kannten die Maya das Phänomen der Präzession? Eine knifflige Frage, die in der Fachwelt nicht einheitlich beantwortet und noch hart diskutiert wird, so beispielsweise in Anthony Aveni’s letztem Buch „The End of Time“. Es spricht allerdings sehr viel dafür, dass die genialen Maya-Astronomen über Präzession Bescheid wussten. Ob sie Präzession auch als Zyklus (ca. 26.000 Jahre) verstanden, ist eine andere Frage, obwohl für die Maya Zeit und Kalender in Zyklen ausgedrückt und in zeitliche periodische Übereinstimmung mit „Supernummern“ – gemeinsame Vielfache von verschiednen Kalendern – gehoben wurde. Die Maya erhoben  exakte Berechnungen für den Venus- und Mondumlauf, die mit modernen Astrophysikern konkurrieren können, wie der große Archäoastronom Aveni gern attestiert.

Mond- und Sonneneklipsen wurden in den Codizes wie Tabellen aufgestellt und berechnet. Hier gibt es Hinweise auf 13 Zodiakzeichen der Maya. Ebenfalls war das Schaltjahr bekannt und eine Stele in Copan ergibt für das Sonnenjahr 365,2420 Tage und für den Mondumlauf einen Wert von 29,53 Tagen, nur eine ganz geringe Abweichung der heute mit Computern berechneten Zeit. Die Maya-Astronomen haben die modernen Physiker und auch die NASA tief beeindruckt. Der in der etablierten Fachwelt umstrittene Maya-Forscher John Major Jenkins ist überzeugt, dass die Maya das Phänomen der Präzession kannten und auch das Enddatum der Langen Zählung eben auch damit in Verbindung steht. Jenkins stützt sich auf die ikonographischen Interpretationen der großen Maya-Forscherin Linda Schele, die die doppelköpfige Schlange der Maya-Symbolik als Ekliptik und den heiligen Weltenbaum auch als kosmische Achse und Milchstrasse interpretiert hat. Der Kreuzpunkt des Baumes mit der Schlange ist das Zusammentreffen der Ekliptik mit der Milchstrasse. Im Bereich der Sternenbilder Skorpion, Schütze und Schlangenträger gibt es einen schwarzen Riss, eine schwarze Wölbung und Ausbuchtung in der Milchstrasse, die sehr gut in klaren Nächten und natürlich zur Zeit der Hochkultur der Maya, die kein künstliches Licht hatten,  zu sehen (gewesen) ist. 

Bei den Inka in Südamerika heißt die Konstellation das schwangere Lama. Die Maya nennen dieses schwarze Loch Xibalba Be, der Einstieg und die schwarze Strasse in die Unterwelt, der Platz und das Zentrum der Schöpfung.  Auch wenn das galaktische Zentrum von der Erde aufgrund der Entfernung und vorstehenden interstellaren Nebel und Staub von der Erde aus nicht sichtbar ist und die Sicht blockiert, kann für die Maya die Auswölbung des schwarzen Loches im Bereich des Sternbildes „Schützen“ (mit bloßem Auge sichtbar) schon Anlass genug gewesen sein, hier die Unterwelt und den Platz der Schöpfung zu vermuten. Eine interessante Koinzidenz, das genau hier auch der Bereich des galaktischen Zentrums liegt, der erst von den modernen Astronomen vor einigen Jahren (2003) als galaktisches Zentrum bestimmt  wurde. Oder die Maya- Schamanenpriester kannten bereits schon früher diesen zentralen Ort, da sie auf ihren astralen Seelenreisen in den höheren Bewusstseinszuständen – den altered states of consciousness – diese Region in ihren Traumzeiten im Weltraum  besucht haben …

Zu diesen Zeiten (300-1000 AD) war die Sonne noch nicht in dem Bereich der Milchstrasse und des galaktischen Äquators, also des Kreuzpunktes von Ekliptik (Sonne) und Milchstrasse/Galaktischer Äquator (Schütze und galaktisches Zentrum). Eben aufgrund der Präzession ist sie hier erst seit etwa 1980 eingetreten und wird bis 2016 als Wintersonnenwende diesen Himmelsbereich einnehmen. Folgt man dem Experten Mark Van Stone ist das Thema des Kreuzpunktes auch Thema auf einigen Maya-Stelen und  wird durch den Herrscher als Weltenbaum/Milchstraße/Weltachse mit einem Schlangenstab dargestellt, der die Ekliptik darstellt.

Die Konstellation der Konjunktion Sonne und Milchstrasse könnte auch auf dem Sarkophag des Herrschers Pakal in Palenque (603 – 683 AD) dargestellt sein. In der Mitte sitzt Pakal als Sonnenkönig und Repräsentation der Sonne in der Mitte des Weltenbaums (Milchstrasse) als Verkörperung des Kreuzpunktes Ekliptik-Milchstrasse. Das Grab Pakals im Inschriftentempel ist vom Observatorium aus gesehen auf die Wintersonnenwende(!) ausgerichtet, das Maya-Enddatum fällt auf einen Tag der Wintersonnenwende und markiert einen wichtigen Übergang, wie oben bereits beschrieben, nämlich zum 13. Baktun (Pik), in der Maya-Schreibweise 12.19.19.17.19 zu 13.0.0.0.0.

Die Wintersonnenwende ist ein besonderer Tag, die längste Nacht auf der Nordhalbkugel und der Wechsel des Sonnenweges nach Norden, also die Wiedergeburt der Sonne. Die Grabplatte zeigt symbolisch Vater Sonne (in der Person Kinich Ahau = Sonnenherrscher Pakal), der zusammen mit der großen Mutter Milchstrasse zur kosmischen Kreation im hieros gamos, im heiligen Beischlaf,  zusammenkommt (in vielen Kulturen und Sprachen wird die Sonne männlich gedacht, auch früher bei uns: "Der Sonn"). Dieses besondere Datum könnte die Öffnung des Sternentores, des Seelenkanals der galaktischen Pforte, darstellen, durch das die Seelen der Verstorbenen in die Welt eintreten oder sie verlassen konnten. Der Weg zwischen Himmel und Erde ist offen am Kreuzpunkt der Ekliptik mit der Milchstrasse/Galaxis, und wird als Star-Gate für die Seelen verstanden.

Eine Vorstellung, wie sie in verschieden Kulturen, auch unserer Antike, zu finden ist, wie die Wissenschaftshistoriker Giorgio de Santillana und Hertha von Dechend bereits 1969 in ihrem Buch „Hamlet’s Mill“ berichteten. Darin wird auch das Thema der Präzession behandelt und das Wissen der Völker darüber. Nicht nur den Griechen, sondern auch den alten Chinesen, Ägyptern, Indern und Babyloniern ist die Präzession bekannt gewesen. So wie es im irdischen Maßstab Riten des symbolischen Todes und Wiedergeburt, Erneuerungsrituale in menschlichen Gesellschaften gibt, über die der Ethnologe Hans Peter Duerr schreibt, so gibt es auch eine kosmische Regenerierung, eine Kosmogenese, die periodische Zerstörung und  Erneuerung der Weltzeitalter durch die Ordnung der Zeit.

So haben wir bei den Griechen die zeitlichen Abfolgen – fast der Abwärtsbewegung und Auflösung des zweiten Thermodynamischen Hauptsatzes, also von Kosmos zu Chaos,  folgend – vom Goldenen- Silbernen- Bronzenen- zum Eisernen-Zeitalter. Die Inder sprechen von verschiedenen Yugas und die Germanen haben ihre verschiedenen Ragnaröks in der Edda: alle folgen dem Prinzip der Trias Weltende – Götterdämmerung – Welterneuerung. Nach De Santillana und von Dechend ist die Präzession im Denken der Völker der Auslöser und Verursacher von kataklystischen Weltunfällen und das Ab- und Auftauchen von Weltzeitaltern, das große Uhrwerk des Universums und sein schöpferisches Gesetz. Selbst der Jupiter der Babylonier – Gott Marduk –  kann die Sterne, die ihre Position verändern (eben durch Präzession) nicht zurück bringen und an ihren alten Standort setzen. Bei Azteken, Hopi und Maya im indianischen Amerika finden wir genau dieses Prinzip in der Kreation mehrerer Welten - mehrerer Sonnen, wie das dort genannt wurde - im mythischen Zyklus von Zerstörung und Erneuerung.

Der Colgate-Astronom Aveni sieht wenig Sinn und Zweck für die Maya in der Beobachtung der Sonne in der Milchstrasse und im galaktischen Zentrum: man sieht es nicht, wenn die Sonne scheint! Und so scheint ihm die galaktische Ausrichtung doch mehr eine Erfindung und Sinngebung unserer Kultur zu sein und nicht Beobachtungsgegenstand der Maya. Allerdings geben die Maya der Forschung immer noch Rätsel auf, die Experten verschiedener Schulen widersprechen sich und keiner hat die absolute Wahrheit für sich gepachtet. Waren die Maya „galaktozentrisch“ mit galaktischem Bewusstsein oder nicht, ist Interpretations- und Anschauungssache zwischen Modeerscheinung und wirklicher Erkenntnisperspektive. Selbst wenn die Übereinstimmung des Maya-Kalender-Endes mit der galaktischen Ausrichtung rein zufällig wäre – wie es etliche Forscher vermuten – so ist diese Koinzidenz ohne erkennbare Kausalkette doch sehr erstaunlich. Eine Synchronizität tut sich hier auf, ein zeitliches und räumliches Zusammentreffen und Zusammenwirken mehrerer Signale und Botschaften, wie das der Psychologe Carl Gustav Jung genannt hat. Alles hängt irgendwo zusammen. Das wäre genau die geschichtliche Verdichtungsphase aller Ereignisse zum Kulminationspunkt bei McKenna, der – ohne den Maya-Kalender bis dahin zu kennen – auf  Krisen, Pleiten und Skandale und das Nahen einer Zeit der Veränderung und Erneuerung hinwies; Tod und Reinkarnation der alten Welt und Destillierung für das Neue.

Zeitenwende statt Weltenende

Die Maya jedenfalls haben und kennen keine Prophezeiung zum Weltende, es ist kein Ende der Zeit und schon gar nicht des Lebens. Ein neuer Zyklus beginnt am 21.12.2012 oder vielleicht rechnen die Maya auch einfach weiter über 13 Baktunes hinaus, bis 20 Baktunes, die dann ein Piktun (2.880.000 Tage) ergeben, wie es Nikolai Grube im Dresdener Kodex herausgelesen hat.

Es sind die 2012-Apokalyptiker (und nicht alle Y12) der Weltuntergangsszenarien, die die Faszination an der Explosion der apokalyptischen Zeitbombe mit der obzönen Lust am Freud'schen Todestrieb zur Manifestation des Thanatos mischen. Immerhin einen Tod werden wir in Bolivien erleben: hier wird ganz offiziell durch die bolivianischen Aymara-Indianer am 21.12. – in Solidarität und Einklang mit dem Ende der langen Zählung der Maya, den Nachbarn im Norden – das Verbot von Coca-Cola und das Ende des Kapitalismus ausgerufen.

Für die antiken Völker war der Motor der Zeitenwende, das Regelwerk, dass die Auf- und Abfolge der Weltzeitalter steuert, die Präzession. Und heute wissen wir von den Naturwissenschaften, dass Präzession eine Rolle im langfristigen Prozess des Klimawandels durch die Veränderung des Strahlungshaushaltes der Erde spielt, wie der serbische Forscher Milutin Milankowitch in den Milankowitch-Zyklen schon frühzeitig darlegen konnte. Nicht nur Treibhauseffekt und Kohlendioxid als stärkste Faktoren des heutigen Klimawandels, sondern auch die langfristigen astronomischen Zyklen der Präzession, der Exentrizität (Erdbahnzyklus) und die Schiefe der Ekliptik (Achsenneigung) beeinflussen den Mechanismus der Weltklimata. Und vielleicht erwartet uns wieder eine galaktische Superwelle mit erhöhtem Ausstoß von Gamma- und kosmischen Strahlen direkt aus dem kosmischen Kernzentrum, wie es der für die UN tätig gewesene Physiker Paul A. LaViolette in vielen Büchern – ohne Maya-Referenz – vermutet hat. Diese Elektronen-Kaskaden würden weltweit die elektronische Kommunikation stören und letztlich auch das Klima beeinflussen. Oder die verstärkten solaren Winde, die sich zu Sonnenstürmen entwickeln können und gerade in den Jahren 2012 – 2014 ihre höchste Intensität erfahren, wie Dieter Broers aufgrund von Berichten der NASA berichten kann. Diese Sonnenstürme könnten das gesamte Stromgeneratorennetz der Zivilisationen zerschmelzen.

Die letzte Gamma-Superwelle war nach LaViolette vor etwa 18.000 Jahren und brachte gewaltige Klimaveränderungen. Nach Ansicht des Wissenschaftlers entwickelt sich bei erhöhter Aktivität der Strahlung ein blaues Licht, das verstärkt aus dem galaktischen Zentrum strömt. Das korrespondiert vielleicht mit dem Auftauchen eines blauen Sterns am Ende der Zeiten in den Weissagungen der Hopi-Indianer? Eine Parallele oder gar Synthese von Wissenschaft und Mythos am Ende der Zeit?

Eine Wahrheit anderer Ordnung

Die Koinzidenzen sind erstaunlich. Eine Weiterführung und Bestätigung von De Santillana und von Dechend, die in „Hamlet’s Mill“ den Mythos als Form des menschlichen Wissens untersuchten und diese Form als gleichwertig mit wissenschaftlicher Erkenntnis setzten, so wie es Platos Sokrates und der Ethnologe Claude Levi-Strauss auch getan haben. Sokrates spricht vom mythischen Wissen als Wahrheit einer andern Ordnung im Vergleich mit wissenschaftlicher Wahrheit.

Aveni sieht jedoch im Werk von Santillana und Dechend nur einen kosmischen Determinismus und ein Ahnenerbe für die pseudowissenschaftliche kosmische Untermalung des Weltzerstörungs- und Erneuerungsszenarios der gnostischen New-Age-Propheten. Eigentlich schade und nicht weit genug gedacht, denn das 1969 vor der New-Age-Generation veröffentlichte Buch eröffnete erstmals die Perspektive, dass der Mythos und die Mythen der antiken Völker astronomisch zu lesen wären, ein Ansatz, der auch für den Archäoastronomen Aveni interessant sein könnte. Die Verschiebung des Frühlingspunktes durch Präzession – deshalb auch Präzession der Tagundnachtgleiche – führt zu mehr oder weniger kataklystischen und dramatischen Weltunfällen und zu neuen Zeitordnungen.

Interessanterweise haben die Maya sich dabei nicht – wie andere Kulturen – auf den Frühlingspunkt fokusiert, sondern auf die Wintersonnenwende und ihre Position im Schwarzen Loch (Xibalba) innerhalb der Milchstrasse und der Galaxis. Hier wäre eher von Präzession der Solstitien (Sonnenwenden) die Rede. Die Sonne erfährt gerade in diesen Jahren auf ihrer Ekliptik einen maximalen Annäherungspunkt und Schnittpunkt mit der schwarzen Wölbung (Dark-Rift) der Milchstrasse und des galaktischen Zentrums – Galactic Alignment. In der wissenschaftlichen Fachwelt gilt allgemein, dass die Maya darüber nichts wussten und diese Koinzidenz nur ein rein zufälliges Phänomen darstellt. Wenn aber die Maya die galaktische Ausrichtung bewusst berechneten in ihren Präzessions-Kalkulationen, dann ist das genial, eigentlich unglaublich, einfach unfassbar. Eine Kultur projiziert das Ende eines Long-Count-Zyklus mehr als 1.000 Jahre nach ihrem kulturellen Zerfall, möglicherweise wegen dieser bestimmten Konstellation zur Öffnung des Star-Gates… – das ist Denken am Rande des Undenkbaren!

Sei es wie es sei, auf jeden Fall wäre auch die kataklystische Apokalypse ein Prozess und fällt nicht auf einen bestimmten Tag (und hat mit der Maya-Kultur auch nichts direkt zu tun). Auch ein Polsprung und die Umkehrung des magnetischen Feldes auf der Erde – was ja auch als kommende Katastrophe gehandelt wird – wäre nicht am Tag X sofort vollzogen, sondern wäre ebenfalls ein Prozess von mindestens 30 Tagen. Die Prophezeiungen und Weissagungen des Weltendes – egal ob von Nostradamos, Schwarzsehern und anderen 2012ologen verkündet – vollziehen sich, wenn sie eintreten sollten, nicht an einem Tag. Apokalypse ist ein Prozess und exaltierte Emotionen und Hysterie nützt uns da gar nichts! Weltzerstörung und -erneuerung sind in zeiträumlichen Prozessen zu verstehen und tragen auch immer die Hoffnung auf positive Wandlung mit sich.

Baudrillard, der das Jahr 2000 überspringen wollte, sagte einmal, wir leben bereits die Tage des Jüngsten Gerichts. Das Jüngste Gericht wäre also längst da! Schauen wir, welche Offenbarungen und Götterdämmerungen es noch für uns hat, aber halten wir die Maya aus unseren apokalyptischen Weltuntergangsszenarien heraus und würdigen stattdessen die geistigen und kulturellen Errungenschaften dieser einzigartigen Kultur, was bisher unter diesen zeitlichen Umständen zu kurz gekommen ist, da diese Kultur bisher fast nur als Protagonist und Pate des Weltunterganges genannt werden durfte.  

Literaturhinweise und –nachweise

 Argülles, José (1996), „The Mayan Factor. Path Beyond Technology”. Rochester.

 Arqueología Mexicana (2010), “Augurios, Profecías y Pronósticos Mayas”. México.

 Aveni, Anthony (2009), “The End of Time,The Maya Mystery of 2012”. Colorado.

 Broers, Dieter (2009), „(R)Evolution 2012, Warum die Menschheit vor einem Evolutionssprung steht.“ Berlin, München.

 Calleman, Carl Johan (2004), „Der Maya-Kalender und die Transformation des Bewusstseins“. Rosenheim

 De La Garza, Mercedes (2012), „Sueňo y Èxtasis. Visión chamánica de los Nahuas y los Mayas”. México D.F.

 De Santillana, Giorgio & von Dechend, Hertha (1969), „Hamlet´s Mill. The Origins of Human Knowledge and its transmission through Myth”. Boston.

 Duerr, Hanns Peter (1984), „Sedna oder die Liebe zum Leben“. Frankfurt/Main.

Grube, Nikolai  (2012), „Der Dresdener Maya-Kalender. Der vollständige Kodex“, Freiburg.

 Hand Clow, Barbara (2007), “The Mayan Code. Time Acceleration and Awakening the World Mind”. Rochester.

 Jenkins, John Mayor (1998), “Maya Cosmogenesis 2012”. Rochester.

 LaViolette, Paul A. (2005), “Earth under Fire”. Rochester.

 McKenna, Terence & Sheldrake, Rupert & Abraham, Ralph (1998), “Cyber-Talk (engl. Evolutionary Mind)”. Bern. München. Wien.

 Milbrath, Susan (1999), “Star Gods of the Maya”. Austin.

 Van Stone, Mark (2010), “2012 Science & Prophecy of the Ancient Maya”, San Diego.


Kommentare

Kommentar von Mirko Alexander (08. November 2012, 09:08 Uhr)

Im galaktischen Zentrum befinden sich die Portale, welche in die bereits "gefallene" Spiegel- oder Parallelgalaxie führen. Ashayana Deane nennt das die "Phantommatrix". Von dort aus werden Systeme in unserer Galaxie über eine (sub-)atomare Umprogrammierung (Manipulation der Merkabafelder) in das Reich des "Teufels" integriert. Seit seiner "aktenkundig" gewordenen Rebellion gegen "Gott" schreibt dieser die Software für unsere holografische Arena um und beraubt seine Opfer der Fähigkeit zur Aszension (Zyklische, atomare Transfiguration des biologischen "Raumanzuges" und Aufstieg in höherdimensionale Wirklichkeitsfelder).
Die Mayas wurden wie alle anderen ursprünglichen 12 menschlichen Stämme von den Hybriden des "Teufels" im Zuge des Zerfallsprozess der Atlantischen Zivilisationen überrannt, infiltriert und ihrer ursprünglichen kulturellen Identität beraubt.
Kein Wunder, dass sie bereits vor der "modernen" Astronomie wussten, dass Xibalba Be das Zentrum der Schöpfung ist, der zentrale "Einstieg und die schwarze Straße in die Unterwelt". Das Zentrum der "Schöpfung" hat in dieser Zeitmatrix freilich nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Schöpfungsprogramm zu tun.


Kommentar von Brainlag (22. November 2012, 13:12 Uhr)

Xibalba bezeichnet einfach nur die neunstufige Unterwelt der Maya. In einigen Erzählungen der Maya wird Xibalba im Orion-Nebel positioniert. Dieser Nebel ist der uns nächste Emissionsnebel und deswegen kann man ihn schwach mit bloßem Auge sehen, in einer streulichtfreien Zone. Der "Dark Rift" bezieht sich auf eine trennende dunkle Staubspur, die den nördlichen Teil des Nebels durchzieht. Der Orion-Nebel liegt im Sternbild Orion, nicht in Blickrichtung zum galaktischen Zentrum. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Auffälligkeit dieses Himmelsbereichs Orion zum zentralen Gestirn zahlreicher Mythen in unterschiedlichen alten Kulturen gemacht hat. Wer sich ein schwarzes Bild malt und irgendwo ein einen farbigen Tupfer macht, dieses Bild dann jemandem zum Anschauen gibt, wird der Betrachter sich zuerst fragen, welche Bedeutung wohl dieser Tupfer hat.

Wer dennoch vom galaktischen Zentrum spricht und irgendwas von "Portal" oder "Zentrum der Schöpfung" faselt, meint damit wohl das superschwere schwarze Loch im Mittelpunkt der Galaxie. Nun, ohne diese schwarzen Löcher gäbe es vermutlich gar keine (Spiral-) Galaxien, insofern verstehe ich die Interpretationen der Esoteriker. Es allerdings ein "Portal" zu nennen, ist grober Unfug. Viele Laien verwechseln schwarze Löcher gerne mit Wurmlöchern, die allerdings bisher rein theoretisch existieren.


Kommentar von Mirko Alexander (23. November 2012, 00:53 Uhr)

Die Schwarzen Löcher unserer Astrophysiker sind doch selbst hochgradig theoretische "Gebilde", die sich mehr einem mathematischen Taschenspielertrick als empirischer Evidenz verdanken. Empirisch sind etwa Entführungen durch Außerirdische weitaus besser belegt, als dieser mathematisch aufgeblasene superschwere Unsinn. Man sollte wissen, wo die Leichen im Keller der Schulwissenschaft liegen, bevor man auf hohem Rosse sitzend auf die "Esoteriker" herabsieht.
Im übrigen interessiere ich mich weder für die Mayas, noch für irgendeine Theorie, sondern - man lege mir diese pointierte Formulierung nicht zum Nachteil aus - für die Wahrheit. Und diese bekommen wir seit gut zehn Jahren auf dem Silbertablett serviert, so detailliert und systematisch, dass einem dabei die Birne qualmt. Nein, ich spreche nicht vom Ashtar Command, nicht von der Galactic Federation of Light, nicht von Drunvalo Melchizedek und auch nicht vom Erzengel Michael. Ihr wisst schon, welche Dame ich hier meine...

Das schulwissenschaftlich haufgeputzte Ego ist hier natürlich schwer beleidigt, weil ihm mit der unverhofften Enthüllung des Rätsels dieser Welt ein Spielzeug abhanden zu gehen droht, mit dem man seit über 150 Jahren nur noch um des Spielens Willens hantiert. Dabei könnten uns die methodologisch ausgebildeten Empiriker dieser Welt von großem Nutzen sein, wenn sie nicht nur auf den dunklen Wegen einer Schattenwissenschaft den multidimensionalen Kosmos und die Rolle des Bewusstseins darin erforschen dürften.


Kommentar von Brainlag (23. November 2012, 15:00 Uhr)

Ich kenne nicht die Bücher von ihrer oben erwähnten Prophetin, insofern kann ich diese "Wahrheit" nicht beurteilen. Genauso können Sie, nach ihrem Geschriebenen zu urteilen, sich kein Urteil über meine ominöse Schulwissenschaft machen, da Sie diese nur von dritter, subjektiver Literatur her kennen. Ich habe Physik studiert und kann dies sehr wohl, sogar vom Boden aus.
Sie dürfen glauben, was Sie wollen. Es hilft sowieso nicht, gegen ihre Überzeugung zu argumentieren, da es Ihnen leicht fallen sollte, jedes Gegenargument für Sie zu ignorieren, mit der Begründung, dass die argumentative Logik, an sich, falsch ist.