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Die ungewöhnliche Geschichte des Alfons Ven

Die tiefgreifenden Erfahrungen des Belgiers Alfons Ven lehrten ihn, dass unsere sichtbare physische Welt von einer unsichtbaren, geistigen Dimension gesteuert wird. Mit diesem Ansatz erzielt er aufsehen erregende Erfolge bei vielen Problemen des Körpers und der Psyche. Hier erzählt er den faszinierenden Weg zur Entwicklung seiner Methode.


Dieses Radiointerview mit Alfons Ven wurde vom holländischen Journalisten Willem de Ridder geführt. Wir mussten die Abschrift dieser Sendung stellenweise ein wenig umarbeiten, um den Sprachstil für eine gedruckte Version anzupassen.

Da saß ich also im Gespräch mit einem belgischen Regeltechniker, der mir eine eigenwillige Theorie nahezubringen versuchte. Er verblüffte mich mit der Behauptung, mein Körper verfüge über ein inneres Steuersystem, das – ähnlich wie ein Computer – sicherstelle, dass ich wirklich Willem de Ridder bin und nicht irgendeine Pflanze oder ein Tier. Dies sei eine Art programmierbares Anweisungssystem. das mein perfektes Funktionieren garantiere. Ich verstand kein Wort und sagte: „Wollen Sie damit behaupten, dass Sie bestimmte Befehle in dieses System einspeisen könnten? Dass mein Charakter sich ändern und seinen Urzustand wiederbekommen könnte – also den Zustand, bevor meine Eltern daran herumgepfuscht haben?“ Er sagte: „Garantiert. Denn sobald sich der Charakter eines Menschen verändert, sendet das System Warnzeichen aus, die wir als Krankheiten kennen. Die verschwinden wieder, wenn der Charakter seinen Urzustand zurückerhält.“

Ich musste lächeln. Ich glaubte ihm kein Wort. Und ich dachte: „Dich kriege ich noch.“

Seit meinem zweiten Lebensjahr leide ich unter Asthma, einer schrecklichen Krankheit. So ein Asthmaanfall fühlt sich an, als würde man stranguliert. Man kann nicht liegen, nur aufrecht sitzen und lenkt die ganze Aufmerksamkeit aufs Atmen. Es ist extrem erschöpfend. Alles Denken kreist um eine einzige Sache: Überleben. Und obwohl es keinen Arzt gibt, der sagt, er könne irgendetwas daran ändern, behauptet dieser Mann, er könne das Asthma einfach so verschwinden lassen. Er sagt: „Ja. Garantiert.“ Und ich sage: „Okay, lassen Sie uns das versuchen. Wir machen diese Radiosendung, und wir haben eine Menge Zuhörer. Versuchen Sie es an mir, und wenn Sie mich heilen, werden es alle erfahren, und Sie werden bei vielen Leuten Interesse wecken.“

Und siehe da, er gab mir eine Anzahl kleiner, weißer Kügelchen, die ich täglich einnehmen sollte, 28 Tage lang. Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, und ich hatte keinen einzigen Anfall mehr. Ich kann sogar Treppen hinaufrennen, und auf dem Rad bin ich schneller als andere.

Woher, frage ich mich, hat der Mann sein Wissen? Er ist nämlich kein Mediziner. Sein Name ist Alfons Ven. Er wohnt in Belgien, irgendwo in den Ardennen, fernab der Zivilisation. Doch jetzt sitzt er hier neben mir.

Willem: Willkommen, Alfons!

Alfons: Schön, hier zu sein, Willem.

Willem: Ich habe schon oft von dieser Wunderheilung erzählt, und ich weiß, dass erstaunlich viele Leute Kontakt zu Ihnen aufgenommen haben. Sie müssen Ihren Patienten nicht einmal gegenübersitzen, Sie unterhalten sich nur mit ihnen am Telefon, und dann schicken Sie Ihnen diese kleinen, weißen Kügelchen. Mehr nicht. Und nach einer Weile fangen sie an zu wirken … Würden Sie uns vielleicht erzählen, wie das alles begonnen hat, denn eigentlich sind Sie ja Ingenieur?

Alfons: Stimmt, ich bin Regeltechniker. Mein Fachgebiet war die Prozessautomatisierung. Ich habe in Raffinerien und Fabriken gearbeitet, Regelsysteme entwickelt und in Betrieb genommen. Und bei einer Inbetriebnahme bekam ich einen elektrischen Schlag.

Willem: Einen Schlag?

Alfons: Ja, und das veränderte mein Leben von Grund auf. Von dem Schlag selbst hab ich nicht viel gemerkt, und so dachte ich zuerst, es sei schon nicht so schlimm. Aber es waren immerhin 380 Volt, die durch mein Herz und Hirn gerast waren. Am nächsten Tag fühlte ich mich komisch. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, ich fühlte mich einfach komisch. Und je stärker dieses Gefühl wurde, um so fremder wurde ich mir selbst. Verstehen Sie? Ich habe mich als jemanden empfunden, der mir selbst fremd war.

Als Ingenieur kannte ich mich mit Psychologie nicht so aus, deshalb war mir auch nicht klar, was passiert sein könnte. Ich wusste nur eins: dass irgendetwas an mir anders war als vorher. In meinem Beruf muss man immer in Topform sein. Die Arbeit ist schwer. Man muss auf Türme steigen, Dinge entwickeln, planen, Materialien beschaffen, etwas installieren und so weiter. Mit mir aber stimmte ganz offenbar etwas nicht mehr, und es wurde immer schlimmer. Ich hatte plötzlich Angst, irgendwo raufzuklettern, selbst Autofahren traute ich mir nicht mehr zu. Jeden Tag sagte ich mir: Das muss aufhören! Schließlich wandte ich mich an einen Psychologen, der mich an einen Psychiater verwies, und bevor ich bis drei zählen konnte, lag ich im Krankenhaus. Dort injizierten sie mir ein Beruhigungsmittel, und ich verlor das Bewusstsein.

Willem: Sie hatten also in einer Fabrik gearbeitet. Jemand hatte den Hauptschalter betätigt, und Sie bekamen einen Stromschlag. Aber Sie sind nicht gestorben, und hatten auch keine Brandwunden?

Alfons: Nein, und deshalb hatte ich alles auch nicht ernst genommen. In den ersten Tagen schluckte ich ein paar Aspirin und dachte, das geht schon von allein wieder weg. Aber ich fühlte mich immer schlechter. Ich nahm Beruhigungsmittel in der Hoffnung, sie würden helfen. Erst leichte, dann immer stärkere, und wenig später landete ich dann beim Psychiater. Das liegt inzwischen 30 Jahre zurück. Zu jener Zeit waren Psychiater in Belgien so etwas wie Neurologen. Ärzte also, die vorwiegend klinisch arbeiteten. Mir wurde ohne vorherige Erklärung eine Injektion verabreicht. Ich verlor das Bewusstsein und fiel in tiefen Schlaf. Der behandelnde Arzt hatte mich nicht mal untersucht.

Allerdings gab es ein Problem, denn ich hatte einen Herzfehler, von dem ich nichts gewusst hatte, und noch während ich schlief, verschlechterte sich mein Zustand zusehends. Der Arzt schaute nicht nach mir, und erkundigte sich auch nicht nach meinem Zustand, und sowie ich das Bewusstsein wiedererlangt hatte, wurde mir eine neue Injektion verabreicht. Ich konnte mich nicht wehren, konnte keinem sagen, dass ich mich entsetzlich fühlte, und womöglich sterben würde. Ich war machtlos. Acht Tage vergingen, und der behandelnde Arzt kam nicht ein einziges Mal an mein Bett. Am Ende dieser Woche stand ich tatsächlich am Rande des Todes.

Doch endlich gelang es mir zwischen zwei Spritzen, meiner Frau Zeichen zu geben. Sie hatte an meinem Bett gewacht, und ich beschwor sie, mich aus dem Krankenhaus zu bringen, denn irgendwas lief hier völlig schief. Der Arzt lehnte mit der Begründung ab, ich sei keinesfalls transportfähig.

Willem: … weil Sie das nicht überlebt hätten?

Alfons: Ja. Aber ich beschwor meine Frau weiter, mich dort herauszuholen. Denn wenn ich schon sterben sollte, dann wenigstens zu Hause und nicht in diesem Albtraum von Krankenhaus. Der Arzt sagte ständig: „Nein, er wird sterben“, während ich darauf bestand, nach Hause gebracht zu werden. Schließlich kam ich doch noch raus, und der Arzt sagte: „Er wird auf dem Heimweg im Auto sterben“. Wir wohnten nicht weit vom Krankenhaus, doch er versicherte, dass ich den Transport nicht überleben würde. Na ja, wir schafften es dann doch nach Hause.

Ich hatte Erfahrungen gemacht, als würde ich aus meinem Körper treten: Ich sank in einen Zustand, in dem ich mich selbst daliegen sah, ich sah auch das Krankenhauspersonal und glitt in einen Lichttunnel … es war das, was man heute „Nahtod-Erfahrung“ nennt. Vor 30 Jahren war so etwas noch kein Thema. Kein Wunder also, dass ich überzeugt war, der Einzige zu sein, der so etwas erlebt hatte.

Medikamente mitzunehmen, hatte ich abgelehnt. Als ich dann zu Hause war, sagten wir: „So wird es halt von jetzt an bleiben.“ Ich litt unter ständigen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Mal befand ich mich im Krieg, mal trieb ich durchs All. Ich dachte: „Lasst mich endlich gehen. Sterben ist immer noch besser, denn das ist kein Leben mehr.“

Willem: Sie haben also aufgegeben?

Alfons: Ich gab auf. Ich wollte gehen. Doch im selben Moment kamen natürlich die ganzen Erinnerungen hoch. Ich sah meine Frau und meine Kinder, und da wusste ich wieder, dass ich für sie am Leben bleiben wollte. So kämpfte ich also, und mehr als einmal stand mein Leben auf der Kippe. Das „Lichtspiel“ aber, wie ich es für mich bezeichnete, diese inneren Bilder – all dies hatte meinen Lebenswillen wieder erweckt. Ich wollte gesund werden, um für meine Frau und für meine Kinder zu sorgen. So habe ich überlebt.

Willem: Ohne Medikamente?

Alfons: Am Anfang nahm ich keine. Doch als das Leben dann langsam in mich zurückströmte, nahm ich etwas gegen die Halluzinationen und Wahnvorstellungen ein. Ich musste wieder auf die Erde zurück. Unser Hausarzt, der gleichzeitig ein guter Freund war, fing vorsichtig an, mich mit hochdosierten Medikamenten zu behandeln, und durch ihn überlebte ich. Jahre später gestand er mir, dass er zu Behandlungsbeginn überzeugt war, ich würde sterben. Wie auch immer – ich überlebte. Mein Leben war jedoch nicht mehr wie vorher. Ich hatte keine Arbeit mehr. Ich konnte auch gar nicht mehr arbeiten. Ich war mir selbst ja völlig fremd. Ich litt unter einem kompletten Identitätsverlust.

Willem: Sie haben sich wahrscheinlich komplett hilflos gefühlt.

Alfons: Beinahe. Die ganzen starken Medikamente, die in mich hineingepumpt worden waren, hatten aus mir eine Art Zombie gemacht.

Willem: Sie waren halb lebendig und halb tot.

Alfons: Richtig. Und das ging viele, viele Jahre so weiter. Spritzen, Leben und Nichtleben. Die Ängste, die hochkamen, die Bilder und all das.

Der Weg zur Homöopathie

Alfons: Dann erzählte mir eines Tages eine Frau von einem guten Homöopathen. Auch das war vor 30 Jahren noch neu. Ich wohnte in Antwerpen. Dort praktizierte ein Homöopath, der eine lange Warteliste hatte. Er war der Leiter der homöopathischen Vereinigung und wirklich gut. Er war bereits im Ruhestand, aber weil sie behauptete, dass er mir sicher helfen könne, versuchte ich, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Die Arzthelferin erklärte mir ständig: „Keine Termine, keine Termine“. Aber ich blieb hartnäckig und rief immer wieder an. Und eines Tages, als sie Urlaub hatte, nahm seine Frau den Hörer ab, und sie gab mir sofort einen Termin. „Was für eine traurige Geschichte“, sagte sie. „Sie müssen Ihre Chance bekommen, ganz egal, ob mein Mann im Ruhestand ist oder nicht.“

Willem: Sonst gab es niemanden, der Ihnen hätte helfen können?

Alfons: Nein. Ich habe alles versucht. Als Ingenieur und Wissenschaftler glaubte ich ja an die Wissenschaft und die Schulmedizin. Schulärzte waren in meinen Augen die Besten: Die wussten genau, was sie taten. Als ich mich also an den Homöopathen wandte, tat ich das ohne allzu große Hoffnungen. Eigentlich wusste ich, dass es nicht funktionieren konnte. Die Medikamente sind doch verdünnt. Da ist doch nichts drin. Das wusste ich alles.

Dennoch ging ich hin, und der Mann war sehr ehrlich zu mir. „Ich kann Ihnen nicht helfen“, sagte er bedauernd. „Ihr Problem liegt jenseits meiner Möglichkeiten. Mit meinen Mitteln kann ich Ihre Beschwerden bestenfalls etwas lindern.“ Und das tat er auch. Er verschrieb mir ein paar Präparate, und ich fühlte mich ein ganz klein wenig besser. Aber glauben Sie mir: Wenn man völlig am Boden ist, bedeutet ein ganz klein wenig schon unermesslich viel.

Willem: Ja, das stimmt.

Alfons: Ich fühlte mich also etwas besser, doch der Homöopath blieb dabei, dass er mir nur Linderung verschaffen, mich aber nicht heilen könne. Ich war trotzdem dankbar. „Vielleicht könnte psychiatrische Homöopathie bei Ihnen etwas mehr bewirken“, vermutete er, „doch damit kennt sich kaum einer aus.“ Vor 30 Jahren war so etwas komplett neu. In Lyon, erzählte er, hätten zwei französische Mediziner. Vater und Sohn, mit psychiatrischer Homöopathie experimentiert. Sie hätten eine kleine Klinik geführt, wo sie sogar Drogenabhängige erfolgreich behandelt hätten. Von ihrer ganzen Arbeit sei jedoch nur ein Manuskript übrig geblieben.

Vielleicht könne diese Behandlungsmethode mir ja helfen, sagte er und riet mir, das Manuskript zu beschaffen und es zu versuchen. Da ich jedoch nicht in der Lage war zu reisen, bat ich Freunde um Hilfe – zu jener Zeit war alles zu viel für mich, und außerdem litt ich unter verschiedenen Phobien, darunter auch Reiseangst. Am Ende gelangte das Manuskript aber tatsächlich in meine Hände. Ich las es, probierte es aus, und machte wieder einen kleinen Fortschritt.

Willem: Sie haben das Manuskript also angewendet?

Alfons: Ich begann es zu benutzen, gemäß ihrer Instruktionen. Da ich selbst nicht in der Lage war, zur Apotheke zu gehen, bat ich Freunde, diese und jene Präparationen machen zu lassen. Wiederum machte ich kleine Fortschritte, und dafür war ich dankbar. Obwohl es zwar nicht ganz das war, was ich mir erhofft hatte, war es natürlich besser als nichts.

Die Homöopathie war mir zu jener Zeit eigentlich immer noch suspekt. Als Wissenschaftler konnte ich da bestenfalls dran glauben. Aber trotz meiner inneren Vorbehalte kam ich nicht umhin, die positiven Ergebnisse zu bemerken. Als meine Kinder krank wurden, ließ ich sie ebenfalls homöopathische Mittel nehmen, und sie halfen auch ihnen. Und ehe ich mich versah, war ich plötzlich von ratsuchenden Menschen umgeben, die von meinem Fall gehört hatten und von den Dingen, die ich einsetzte. Sie sagten sich: „Wenn das bei ihm gewirkt hat, warum nicht auch bei mir?“ Und innerhalb kurzer Zeit besaß ich plötzlich ein therapeutisches Zentrum in Antwerpen. Wir bezeichneten es als eine Art biologisches Zentrum und wir setzten Homöopathie ein, die jedoch von einem regulären Arzt verschrieben wurde.

Willem: Denn Sie selbst waren ja kein Mediziner.

Alfons: Richtig. Der Arzt machte die klinische Arbeit. Er nahm z. B. die Untersuchungen vor, denn mir war klar, dass früher oder später etwas schiefgehen würde, wenn die Patienten nicht professionell untersucht wurden. Mit der ärztlichen Diagnose sorgte ich dann für die homöopathischen Rezepturen. Es war eine ausgezeichnete Zusammenarbeit. Wir hatten richtig Erfolg, aber mir selbst ging es immer noch nicht viel besser. Die Anerkennung der Menschen, denen ich helfen konnte, hatte meinem Leben zwar einen Aufschwung gegeben, doch gesund war ich noch immer nicht.

Willem: Das heißt, Sie waren ein kranker Arzt, der andere heilte.

Alfons: Ja, ein Kranker, der andere heilte. obwohl er sich selbst nicht heilen konnte. Ich hatte mich lediglich ein wenig besser unter Kontrolle. Als ich das Zentrum leitete, nahm ich statt normaler Medikamente homöopathische Mittel. Die waren sanfter und fast ohne Nebenwirkungen. Körperlich machte ich also ein paar Fortschritte, aber nicht, was meine Identität und meine Lebensqualität betraf. Ich war nicht in der Lage, die tieferen Schichten meines Problems zu durchdringen und den Kern allen Übels zu erreichen.

Willem: Das heißt, Sie hatten Identitätsprobleme?

Alfons: Ja, ich war mir selbst ein Fremder und das war entsetzlich. Wenn mir damals jemand gesagt hätte: „Sie können in acht Wochen gesund und aller Ihrer Probleme ledig sein, wenn ich Ihnen dafür alle Knochen brechen darf“, dann hätte ich geantwortet: „Na los, fangen Sie an!“ Denn nach acht Wochen wäre ich erlöst gewesen. So aber hatte ich das Gefühl, dass es vielleicht für immer so bleiben könnte.

Exorzismus

Alfons: Eines Tages bat mich ein Ehepaar um Hilfe. Ihr Sohn war sechs Jahre alt, und zwei Psychiater hatten ihn für besessen erklärt. Ich bat meinen Mitarbeiter, diese Geschichte nachzuprüfen. Denn in der heutigen Zeit – wer glaubt da schon an Dämonen? Die beiden Psychiater bestätigten aber alles: „Ja, wir sind Ärzte an der Katholischen Universität. Der Mensch hat Körper, Geist und Seele. Der Geist ist unser Bereich; die Seele aber – die im Fall dieses Jungen betroffen ist – ist das Gebiet eines Priesters. Wir beide empfehlen einen Priester, weil der Junge besessen ist.“

Ich bat die Eltern, ihren Sohn herzubringen. Und tatsächlich: Er kletterte meine Gardinen hoch, er riss alles herunter und zerschmetterte es. Dann stand er vor mir, die Augen aufgerissen, die Pupillen starr. Ich leuchtete mit einer Lampe in seine Augen. Nichts. Die Pupillen blieben, wie sie waren. Das Licht zeigte keine Wirkung.

Willem: Wie unheimlich.

Alfons: Ja, einen Moment lang glaubte ich wirklich, der Teufel starrt mich an. Ich bat die Eltern, ihren Sohn wieder mitzunehmen. Ich wollte und musste nachdenken. Denn das war eine neue Erfahrung für mich. Ich kannte einen Priester, der offiziell von der Katholischen Kirche als Exorzist ordiniert war.

Willem: Heißt das, die Kirche hat offizielle Teufelsaustreiber?

Alfons: Ja. Im Grunde kann jeder Priester einen Exorzismus durchführen, doch da es etwas sehr Spezielles ist, überlässt man das im Allgemeinen den Fachleuten. Und diese Spezialisten werden von Rom ordiniert.

Willem: Das bedeutet also, daß jedes katholische Land seine offiziellen Exorzisten hat?

Alfons: Zwei oder drei. Nicht viele. Aber die sind Spitzenleute, sie haben nicht nur in Theologie promoviert, sondern auch in Psychologie. Zu jener Zeit wusste ich das noch nicht, aber diese Leute sind Experten in allen esoterischen Dingen. Es gibt in Rom phantastische Bibliotheken, wo man alles über jedes spirituelle und esoterische Thema nachlesen kann. Das sind wirklich gut ausgebildete Leute. Ich suchte also den Priester auf und erzählte von dem Fall des Jungen. Er fragte nach meiner Behandlungsmethode, und ich erzählte ihm von meinem Zentrum und der psychiatrischen Homöopathie, und er hörte mir sehr aufmerksam, sehr interessiert zu, sagte selbst aber kein Wort.

Irgendwann sagte ich: „Jetzt haben wir stundenlang geredet und Sie wissen mittlerweile alles über mich. Aber ich weiß nach wie vor nichts über die Art, wie Sie über Besessenheit denken.“

„Das geht Sie auch nichts an“, sagte er. „Wir sprechen nicht darüber. Es ist tabu. Sie sollten auch nicht darüber sprechen.“

Ich sagte: „Na, warum lassen Sie mich dann kommen, um sich mit mir zu unterhalten?“

„Weil ich von Ihnen lernen wollte“, antwortete er.

„Nett“, sagte ich. „Es war eine lange Reise – aber okay, dann fahre ich jetzt zurück in mein Büro.“

Doch er sagte: „Nein, lassen Sie uns einen Handel vereinbaren. Falls Sie den Jungen mit Ihren Mitteln nicht heilen oder wenigstens beruhigen können … wie lange würden Sie dafür brauchen?“

„Zwei Wochen“, sagte ich. „Entweder funktioniert es oder nicht.“

„Dann rufen Sie mich in zwei Wochen wieder an. Wenn es nicht funktioniert, helfe ich dem Jungen auf meine Art.“

Wieder zurück, erzählte ich den Eltern, dass ich Nachforschungen angestellt hätte und zwei Möglichkeiten sähe. Ich hätte diesen Exorzisten gefunden, der den Jungen behandeln könnte, aber ich würde es gerne lieber selbst versuchen. Sie sagten: „Dann versuchen Sie es.“

Ich verschrieb dem Jungen meine Präparate und bat die Eltern, in der Woche darauf wiederzukommen. Der Junge zeigte sein befremdliches Verhalten übrigens nicht nur in meinem Sprechzimmer. Zu Hause durfte man ihn nie alleine lassen, nicht mal für eine Sekunde, weder auf der Toilette noch im Bett, denn sobald er auch nur einen Augenblick allein war, schlug er alles kurz und klein. Nachts schlief er nicht, außer auf dem Autorücksitz. Damit er seine acht Stunden Schlaf bekam, fuhren sein Vater und seine Mutter ihn abwechselnd die ganze Nacht herum. Das war die einzige Möglichkeit. Ampeln mussten vermieden werden, weil er sonst wach wurde und sich wie ein Verrückter aufführte. Es war der reinste Psychoterror für die Eltern, und das jeden Tag. Der Junge konnte einfach nie allein gelassen werden.

Doch als sie eine Woche später wieder in meinem Sprechzimmer standen, sagte der Junge plötzlich: „Ich möchte mit Herrn Ven alleine sein.“ Also das war schon eine erste Veränderung.

Willem: Eine enorme Veränderung, tatsächlich.

Alfons: Ich bat also die Eltern, das Sprechzimmer zu verlassen. Der Junge stellte sich vor mich hin und fing an zu weinen: „Ich will Ihnen etwas sagen: Da ist dieses dicke riesige Monster.“

„Was denn für ein Monster?“

„Das auf dem Buch.“

„Welchem Buch?“

Willem: Er sah also ein großes Monster.

Alfons: Ein riesiges, furchterregendes Monster, das ihn quälen und verschlingen wollte. „Deshalb“, sagte er, „habe ich Angst, allein zu sein.“ Aus irgendeinem Grund hatte er das nie einem der Psychologen gesagt. Und nun gestand er es mir, und allein das war schon eine Art Erlösung.

„Wann hast du dieses Monster denn zum ersten Mal gesehen?“

„Da war ich zwei oder drei. Ich war mit meiner Mutter im Einkaufszentrum.“ Sie hatte ihn mit dem Kinderwagen vor einem Buchregal geparkt, und auf einem der Buchtitel war ein Monster abgebildet. Dieser Anblick hatte ihm eine solche Angst eingeflößt, dass er einfach nicht drüber hinweg kam.

Ich bat die Mutter, mit dem Kind in dasselbe Einkaufszentrum und an dasselbe Regal zu gehen und ihrem Sohn ein richtig schönes Buch auszusuchen. Ein wunderschönes Buch mit einem zauberhaften Einband. Eine Woche später ging er wieder in die Schule.

Doch das war nicht das Ende der Geschichte. Ich hatte vergessen, den Priester anzurufen, weil der Fall gelöst war und die Arbeit im Zentrum sich häufte. Der Junge war ja wieder in Ordnung. Damit war die Sache für mich erledigt. Doch da rief der Priester an: „Wie geht es dem Jungen?“

„Gut. Er geht wieder zur Schule.“

„Unmöglich!“

„Wieso?“

„Bei dem, was Sie mir erzählt haben, muss es sich um Besessenheit gehandelt haben. Wie können diese schwachen Präparate ihn geheilt haben! Das müssen Sie mir genau erzählen. Kann ich diesmal zu Ihnen kommen um darüber zu reden?“ Und dann kam er, und wir sprachen wieder über meine Methode, nicht über seine.

Willem: Sie haben also wieder nichts von ihm erfahren?

Alfons: Nichts. Aber schließlich sagte er: „Ich glaube, dass Sie den Medikamenten ohne Ihr Wissen etwas hinzufügen. Anders gesagt: Sie arbeiten vielleicht unbewusst auf spiritueller Ebene. Ich würde Ihnen gern jemanden schicken. Eine Frau, die Sie heilen sollen.“

„Gerne,“ sagte ich. „Mein Zentrum steht jedem offen.“ Er schickte eine Frau, die seit Jahrzehnten von irgendeinem Wesen besessen war. Ich behandelte sie auf meine Weise – und sie wurde gesund. Dann schickte er mir zwei weitere Patienten, danach vier, dann zehn. Es hörte nicht mehr auf. Am Ende sagte er: „Alfons, ich möchte Sie in die spirituelle Welt einführen“.

Willem: Ein katholischer Priester sagte das zu Ihnen?

Alfons: Ja. Und ich erwiderte: „Ich bin überhaupt nicht katholisch. Ich habe sehr liberale Ansichten über das Leben. Warum nehmen Sie ausgerechnet mich?“

„Sie wissen es vielleicht nicht“, sagte er, „doch Sie haben eine besondere, natürliche Begabung. Ich möchte Sie alles lehren, was ich weiß.“ Und dann verlangte er, dass ich mein Zentrum schloss.

Willem: Warum das?

Alfons: Er erklärte es so: „Sie haben eine Begabung, die Ihnen umsonst gegeben wurde. Deshalb müssen Sie sie auch umsonst weitergeben.“

Die Ärzte des Zentrums waren natürlich nicht glücklich. Sie sagten: „Es läuft doch gerade alles wunderbar, Alfons. Warum wollen Sie plötzlich etwas anderes machen?“ Ich erwiderte: „Wenn es stimmt, was der Priester sagt, dass ich unbewusst auf spiritueller Ebene arbeite, und dass es eine seltene Begabung ist, die kaum jemand besitzt, nicht einmal er selbst – wenn das tatsächlich wahr wäre, warum sollte ich mich dann davor verschließen? Wenn er mich lehrt, was er weiß, kann ich mir vielleicht auch endlich selbst helfen.“

Denn möglicherweise, so dachte ich, liegt ja mein eigenes Problem auch auf spiritueller Ebene. „Wenn ich also all diese Dinge lerne, kann ich mir entweder selbst helfen, oder zumindest sagen, dass es mich nicht weitergebracht hat.“ Und in der Tat: Über die spirituelle Welt und all diese Dinge Bescheid zu wissen, hat mir kein Stück geholfen.

Willem: Und wie sah diese Zusammenarbeit aus? Sind Sie mit dem Priester auf Reisen gegangen?

Alfons: Zuerst kam er mit all diesen Leuten in mein Zentrum, das ja nun geschlossen war. Dann schickte er mir Leute nach Hause. Und wir sind durch Flandern gereist und den verschiedensten Erscheinungen begegnet: Poltergeistern, unterschiedlichen Formen von Besessenheit, Obsessionen und tiefsten Qualen. Ich habe die Fälle übernommen, mit denen er nicht weiterkam, und stets konnte ich sie heilen – fast schon automatisch.

Willem: Konnte er selbst den Menschen denn nicht helfen?

Alfons: Doch, sicher. Ich sah, wie er für Leute betete. Seine Hand auflegte. Menschen, die an seine Religion glaubten, konnte er helfen; ich sah, wie sie sich veränderten. Aber nach einer Weile kam alles zurück. Es hielt meist überhaupt nicht an. Beispielsweise holte der Priester die Leute von Drogen herunter, aber wenn er nach drei Monaten wiederkam, waren sie wieder drauf. Oder andere Leute, die sagten, sie hätten einen Geist im Haus: Mit seinen Ritualen vertrieb er ihn, aber nach einer Weile war es noch schlimmer. Und er sagte zu mir: „Bei Ihnen ist es anders. Da gehen sie ohne Rituale weg und kommen auch nicht wieder.“ Er wusste sofort, hier war etwas Besonderes, etwas Neues für ihn.

Aber ich war ein Ketzer. Und ich war nicht gut fürs Geschäft, denn ich konnte Dinge tun, die sie nicht konnten. Der Kardinal verbot plötzlich den Umgang mit mir. In einem Schreiben an sämtliche Bischöfe legte er fest, dass ich ein Ketzer sei, dessen Hilfe man nicht mehr in Anspruch nehmen dürfe. All dies geschah im Stillen und ohne mein Wissen. Sie wollten mich loswerden, denn schließlich habe ich die Menschen nicht zum Christentum oder zum Katholizismus bekehrt.

Willem: Sie haben sie einfach geheilt.

Alfons: Ja, einfach so und fast schon automatisch. Ich verstehe durchaus, dass die Kirche um ihre Autorität fürchtete. Der Priester jedenfalls musste den Kontakt zu mir abbrechen, und so haben sich unsere Wege getrennt.

Willem: Und Ihr Zentrum hatten Sie aufgegeben!

Alfons: Kein Zentrum mehr, und mir selbst ging es immer noch nicht besser. Ich war der große Homöopath von Antwerpen, jeder kannte mich. Ich konnte Menschen heilen. Ich war der Exorzist. Ich war alles. Aber ich selber spürte keine Besserung. Es ist schön, anderen Menschen zu helfen, doch ich hatte Asthma, ich hatte Allergien, ich hatte Herzprobleme. Ich hatte alle möglichen Probleme, und einen Mangel an Persönlichkeit. Die spirituelle Beschäftigung und die Homöopathie öffneten mir aber langsam die Augen dafür, wie die Dinge zusammenhängen. Wie alles miteinander zusammenhängt.

Alchemistische Homöopathie

Während dieser Zeit kam Jan zu mir. Jan war Rosenkreuzer.

„Ich bin ein Eingeweihter im höchsten Grad“, sagte er, „aber das hat mich auch ins Unglück gestürzt. Ich gehe daran kaputt. Meine Frau und meine Kinder haben mich deswegen verlassen. Es macht mich immer elender, ich will aus all dem raus.“

Ich erwiderte: „Ich kenne andere Rosenkreuzer, die solche Probleme nicht haben.“

„Es hat einfach mit der Art der Einweihung zu tun,“ sagte er. „Können Sie mir helfen?“

Etwa zwei Monate später war er „re-programmiert“, d. h. frei von seiner zwanghaften Vorstellung, und führte wieder ein normales Leben.

„Kann ich Ihnen irgendeine Gegenleistung anbieten?“, fragte Jan.

Als echter Pragmatiker fragte ich: „Was könnten Sie denn für mich tun?“

„Nun, ich habe homöopathisches Talent“. Während des folgenden Gesprächs stellte sich dann heraus, dass Jan selbst Homöopath war. Er war ein promovierter Chemiker – und zwar ein exzellenter –, und er war außerdem Direktor von Atomkraftwerken gewesen. Ein brillanter Mann. Er sagte: „Soweit ich das mit meinem Verständnis der Chemie sagen kann, wird sie allein Ihnen nicht helfen können. Aber Alchemie könnte Ihnen vielleicht helfen.“

Willem: Alchemie. Darüber wusste er also auch Bescheid?

Alfons: Er sagte: „Ja, ich bin Doktor der Chemie und gleichzeitig Alchemist. Ich praktiziere Alchemie seit Jahren und habe damit viele interessante Dinge erlebt.“

Willem: Und als Direktor eines Atomkraftwerks war er bestimmt kein Spinner.

Alfons: Nein. Später fand ich heraus, dass die Alchemisten aller Länder sich von Zeit zu Zeit treffen. Es waren zehn oder zwölf. Alle hatten promoviert, in Physik oder auf anderen Gebieten. Manche hatten zwei oder drei Doktortitel. Das waren nicht irgendwelche Normalbürger. Und nebenbei praktizierten sie Alchemie. Jan hatte die Ausübung der Alchemie wegen seiner spirituellen Seite gestoppt. Aber er sagte: „Lassen Sie uns darüber reden“. Es wurde ein ziemlich langes Gespräch. Er blieb fast fünf Jahre bei mir. Manchmal redeten wir bis drei oder vier am Morgen.

Willem: Er hat bei Ihnen gewohnt?

Alfons: Er wohnte in unserem Gartenhäuschen und hatte dort auch sein Labor. Wir lebten also getrennt auf demselben Grundstück. Er erzählte mir viel über die Philosophie hinter der Alchemie, was absolut bedeutsam für meine jetzige Arbeit mit den Ven-Präparaten ist. Er erklärte mir: „Alle Dinge bestehen aus Körper, Geist und Seele. Bei einem Glas Wein z. B. ist die Flüssigkeit das, was wir sehen können. Das ist der Körper. Er ist aus dem Gärungsprozess der Trauben entstanden. Doch in ihm enthalten sind noch zwei weitere, feinstoffliche Körper, die wir nicht sehen können: der Geist und die Seele des Weins. Wer es versteht zu destillieren, kann auch den Geist hervorholen. Sobald man den Alkohol aus dem Wein destilliert, trennt man den Geist vom Körper.“

Willem: Deshalb heißen also alkoholische Getränke auch Spirituosen! (Spirit = Geist)

Alfons: Im Deutschen gibt es das Wort „Weingeist“. Von Jan erfuhr ich auch, dass Alchemie auf Niederländisch Alscheikunde heißt, was so viel bedeutet wie: die Kunst, Dinge voneinander zu trennen. Das ist auch das Erste, was ein Alchemist macht: Er trennt Körper, Geist und Seele. Den Körper kann man sofort wahrnehmen. Die für die Qualität verantwortlichen Dinge aber sind unsichtbar. Denn den Alkohol im Wein, der den Geist darstellt, sieht man natürlich nicht, genausowenig wie die Seele des Weins, die ebenfalls zur Qualität beiträgt.

Willem: Alkohol ist also der Geist. Aber was soll die Seele sein?

Alfons: Jan zeigte es mir. Man kann erst mit dem Prozess beginnen, wenn der Geist (Alkohol) von der Flüssigkeit getrennt worden ist. Die Seele ist dann noch immer im Wein. Mit Hilfe eines hochkomplizierten Verfahrens löst man sie heraus. Man erhitzt den Wein sehr langsam und setzt ihn einer speziellen Behandlung aus, bei der die vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser mitwirken. Dieser alchemistische Prozess ist äußerst zeitaufwändig, doch er löst am Ende eine Anzahl unwahrscheinlich reiner und weißer Kristalle aus dem Wein. Sie sind die Seele des Weins. Da haben wir sie dann: die unsichtbare Seele und den Geist des Weins. Und es sind diese unsichtbaren Dinge, die das Sichtbare beeinflussen und es steuern.

Und das kam mir bekannt vor! Dasselbe passierte nämlich bei der Prozessautomatisierung. Früher verliefen die Prozesse pneumatisch mit komprimierter Luft. Man sah die Luft nicht, aber sie bewegte die Maschine, öffnete Klappen und Ventile: Das Unsichtbare steuerte das Sichtbare. Später gab es dann die elektronischen Systeme: Auch hier sieht man die Elektronen nicht. Doch in ihrer Wirkung sind sie wahrnehmbar.

Willem: Man sieht, dass es da ist, ohne es zu sehen.

Alfons: Wenn man den Stecker in die Steckdose steckt, sieht man die Elektrizität nicht. Ein Kind davon zu überzeugen, dass Steckdosen gefährlich sind, ist vergebliche Mühe. Erst wenn es etwas in die Steckdose steckt und einen kleinen Schlag bekommt, wird es einem glauben. Das Unsichtbare steuert also das Sichtbare, und als ich mir das klarmachte, konnte ich anfangen. Es war ja mein Fachgebiet: Dinge steuern – pneumatisch oder elektronisch. Telemetrie war mein Beruf gewesen.

Wenn ich das Unsichtbare in mir dazu bringen könnte, das Physische besser zu lenken, könnte ich mich selbst vielleicht endlich wieder unter Kontrolle und mein Leben in den Griff bekommen. Neu beginnen. Nun, als Ingenieur kannte ich mich mit den entsprechenden Formeln, mit kybernetischen Wechselwirkungen und Korrelationstechniken gut aus. Schon 1973 hatte unser Familienbetrieb Prozesscomputer hergestellt. Und da wir selbst auch mit unseren Computern arbeiteten, war ich Experte auf diesem Gebiet. Jetzt fragte ich mich, ob man wohl auch in sich selbst einen Befehl eingeben, sich selbst steuern könnte. Die Frage war nur, wie ich diesen Befehl in mein körperliches System einspeisen konnte. Die Lösung war nicht leicht, aber nach langem Probieren kam ich dahinter.

Willem: Sie haben die Lösung also nicht über die Alchemie und die Homöopathie entdeckt?

Alfons: Nein. Aber beide Bereiche haben mir fundamentale Ideen vermittelt. Alles Existierende, d. h. jedes Molekül, jedes Atom, besteht aus Körper, Geist und Seele. Selbst das kleinste vorstellbare Teilchen weist diese drei Formen auf. Der Gedanke, dass das Unsichtbare das Sichtbare lenkt, hat mir die Augen geöffnet, vielleicht auch, weil es ja im Grunde mein Fachgebiet war.

Wissen Sie, in diesem Interview geschieht dasselbe: Wir halten unsere Stimmen auf Band fest. Stimmen kann man weder sehen noch anfassen, doch sie bewegen sich durch den Raum. Sie wandern durch Drähte, und man kann sie auf Tonträgern aufzeichnen. Wie das passiert, ist nicht erkennbar. Es ist etwas Abstraktes. Abstrakt werden sie abgespeichert, um für den Zuhörer später wieder zu sinnlich wahrnehmbaren Stimmen zu werden. Das ist keine Zauberei, es ist Wissenschaft. Es ist unsichtbar, aber nicht magisch. Für die klassische Wissenschaft, die sich nur mit stofflichen Dingen beschäftigt, ist das schwer zu erfassen. Dabei erleben wir selbst Tag für Tag, wie das Unsichtbare das Sichtbare, das Physische und Greifbare lenkt.

Willem: In der medizinischen Forschung wird die Wirkung von Gedanken und innerer Einstellung auf den Krankheitsverlauf immer mehr hervorgehoben. Angeblich sterben mehr Patienten an der Diagnose als an der Krankheit selbst. Sobald man hört, dass es keine Hoffnung mehr gibt, wird das Immunsystem um 80 Prozent geschwächt. Die Auffassung, dass eine innere Haltung einen krank macht, weist also in die gleiche Richtung: Auch eine Idee ist abstrakt. Man kann sie nicht sehen.

Alfons: Das ist eine Verdrehung der Tatsachen. Sie übertreiben. Natürlich kann eine Überzeugung tödlich sein, natürlich führt die Fehlinterpretation einer Situation in die Irre. Das funktioniert aber nicht immer so. Nehmen wir nur den Begründer der Homöopathie, Samuel Hahneman. Niemand wird abstreiten, dass er ein Genie war. Der Mann war ein Genie! Die Art seines Arbeitens, wie er Dinge organisierte, was er entdeckte – all dies war genial. Hahneman war Schüler von Hufeland, einem deutschen Landsmann und Alchemisten. Hufeland hatte mehrere Alchemiestudenten um sich, und Hahnemann lag mit seinen Heilerfolgen nicht gerade an der Spitze. Als aber Hahnemann, der also auf alchemistischem Weg nicht heilen konnte, behauptete: Alles spielt sich im Geist ab, wies Hufeland ihm die Tür. Er sagte: „Wenn Sie nicht heilen können, seien Sie demütig und sagen Sie sich: ‚Ich kann es nicht‘, und dann forschen Sie weiter! Schieben Sie die Schuld nicht auf den Geist!“

Willem: … oder auf die Seele …

Alfons: Ja, und genau das tun wir heute in der Schulmedizin. Wenn Sie sich einmal mit einem Psychiater unterhalten (was ich häufig tue, weil ich mit verschiedenen Spezialisten zusammenarbeite), wird Ihnen jeder erklären, dass wir wunderbare Diagnosen erstellen können und präzise wissen, was vorgeht, aber sobald es praktisch wird, wissen wir im Grunde nichts.

Willem: Und wenn etwas wirkt, ist es meist der Placebo-Effekt.

Alfons: Ein Placebo wirkt, weil es Suggestion ist. Und plötzlich wird behauptet: Alles ist Suggestion. Aber die Ärzte machen damit denselben Fehler wie Hahnemann. Weil sie nicht in der Lage sind zu heilen, behaupten sie einfach: Es ist die Seele. Oder stellen Sie sich vor: Ein Mann hat Magenkrebs. Ein Hüne von Lastwagenfahrer. Der Krebs ist unheilbar, und er wird depressiv, denn er hat drei oder vier Kinder zu Hause, denen er irgendwie beibringen muss, dass er sterben wird. Was wird dann aus ihnen und seiner Frau? Und da haben wir schon den Teufelskreis. Die Ärzte erklären ihm: „Das Geschwür ist entstanden, weil Sie depressiv sind.“ Man könne ihm nicht helfen, weil es ja etwas „Seelisches“ sei. Mit den New-Age-Prinzipien ist es übrigens ganz ähnlich: „Alles entsteht im Kopf“. Das hieße, dass entweder die Seele über der Materie stünde, oder dass es etwas Spirituelles wäre – und das ist unrealistisch.

Willem: Es ist höchstens teilweise wahr.

Alfons: Für einen umfassenden Überblick habe ich nicht genug Sachkenntnis, doch von den Erfahrungen, die ich bisher machen durfte, würde ich schätzen, dass etwa 80 Prozent aller Beschwerden körperliche Ursachen haben, 10 Prozent psychosomatische und ein kleiner Rest geistige. Wenn man nicht die richtige Ursache für den jeweiligen Fall herausfindet, kann es geschehen, dass man jemanden falsch behandelt. So wie es beispielsweise mir passiert ist, dem sechsjährigen Jungen und vielen anderen Menschen.

Ein anderes Beispiel: Einmal kam eine Frau in meine Praxis, die seit 25 Jahren unter einer zyklischen Psychose litt. Was das ist? Nun, stellen Sie sich vor: Wir unterhalten uns, ganz normal, und plötzlich sagt sie: „Oh, eine Orange! Ich bin Sissy, die Kaiserin von Österreich.“ Für die nächste halbe Stunde gab sie nur solchen Unsinn von sich, und dann schnappte sie plötzlich wieder aus und redete normal weiter, als wäre nichts gewesen. Seit 25 Jahren hatte sie das, und 15 Jahre davon war sie in Behandlung, natürlich wegen Psychose. Als ich sie fragte, was denn vor 26 oder 27 Jahren passiert sei, sagte sie: „Da hatte ich eine ernste Eierstockentzündung. Man musste sie mit Antibiotika behandeln. Als die Entzündung abklang, bekam ich die Psychose.“

Ich verschrieb ihr ein Präparat zum Einnehmen. Die feinstofflichen Ausdrucksformen jener Eierstockentzündung waren nämlich noch immer vorhanden – der Geist und die Seele der Krankheit. Was die Frau so belastete, war die unsichtbare Krankheit. Die hatte sie noch nicht überwunden. Und die konnte ich heilen. Vier oder fünf Tage nach Behandlungsbeginn fing ihr Körper plötzlich an, sich furchtbarer Dinge zu entledigen. Und das war dann das Ende ihrer Psychose.

Willem: Heißt das also, dass, auch wenn die körperliche Ausdrucksform der Krankheit geheilt und verschwunden ist, der Geist und die Seele der Krankheit noch zurückbleiben könnten?

Alfons: Ja. Und genau das tun sie normalerweise auch, es sei denn, unsere eigenen subtilen Energien sind in Kontrolle. Wenn nicht, dann bekommt man all diese chronischen Krankheiten, so wie Sie Ihr Asthma, das mit einer Infektion im Kindesalter begann. Jene Zeit war auch die Geburtsstunde der Antibiotika, und damit hat man Ihre Infektion auch geheilt. Das heißt: Die Antibiotika haben den Körper der Krankheit aufgebrochen, die weißen Blutkörperchen haben ihn dann zerstört, aber Geist und Seele der Krankheit sind währenddessen ausgeströmt. Wenn Geist und Seele der Krankheit davonkommen, müssen die eigene Seele und der eigene Geist sie überwinden. Sind sie zu schwach dazu, dann ist das Resultat eben Asthma oder eine andere chronische Krankheit.

Ein bekannter holländischer Psychiater bat mich um einen Vortrag in seiner Klinik. Ich begann den Vortrag wie folgt: „Würden Sie meine Präparate verschreiben, die sich nicht die sichtbaren, sondern die unsichtbaren, feinstofflichen Ausdrucksformen der Krankheit vornehmen, nämlich die Seele und den Geist der Krankheit, dann könnten 60 Prozent all Ihrer psychisch Kranken innerhalb von sechs Monaten gesund werden. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Die übrigen 40 Prozent müssten wir uns genauer anschauen …“

Willem: Wieder haben wir also die feinstofflichen Ursachen, die von der traditionellen Diagnostik nicht entdeckt werden.

Alfons: Ja, weil sie unsichtbar sind. So, wie man im Wein auch nicht den Alkohol und die Kristalle sehen kann. Die Kristalle sind nicht darin enthalten. Erst ein langer Prozess bringt sie zum Vorschein. Und dasselbe gilt für unser Blut. Auch dort bilden sich Kristalle, weil Blut ein Strom ist, Hitze, ein Fließen, in dem die feinstofflichen Formen sich aneinander reiben. Pausenlos finden alchemistische Vorgänge in unserem Blut und Körper statt, und jedesmal werden Geist und Seele dabei freigesetzt, die dann unsere Beschwerden heilen können. Sind sie allerdings nicht in der Lage dazu, könnte es für uns sogar tödlich enden, zumindest aber machen die unsichtbaren Formen der Krankheiten uns krank. Das ist das ganze Geheimnis. Nehmen wir den AIDS verursachenden HI-Virus. Stellen Sie sich ein Wasserglas vor, in dem Milliarden von HI-Viren schwimmen. Ein einziger Tropfen Chlor tötet sie alle. Aber ist das wirklich so? Leider ist es nicht ganz so einfach, denn das Chlor tötet nur den Erregerkörper.

Willem: Dessen Geist und die Seele jedoch nicht …

Alfons: Genau, sobald der HI-Virus in einen menschlichen Körper eingedrungen ist, braucht dieser Körper sehr lange, um den Geist und die Seele dieser Krankheit zu überwinden.

Willem: Aber wie lässt sich feststellen, ob der Geist und die Seele der Krankheit noch vorhanden sind?

Alfons: Sie haben mir anvertraut, dass Sie an Asthma leiden. Und als Kind hatten Sie Milchschorf, eine Pilzerkrankung, eine Art Ekzem. Diese beiden Dinge gehören zusammen. Unterdrückt man eins, fördert man nicht selten das andere. Meine Präparate greifen die feinstoffliche Form der Krankheit an, und das Asthma verschwindet. Wenn 60 Prozent aller Krankheiten durch die unsichtbaren, subtilen Ausdrucksformen der Krankheit entstehen, können die übrigen 40 Prozent Folge beruflicher, privater oder religiöser Konflikte sein. Oder einer traumatischen Erfahrung wie einem Schlag auf den Kopf oder einem elektrischen Schlag wie bei mir. Solche Erlebnisse graben sich tief in unser Gehirn ein. Zuvor aber werden sie in eine feinstoffliche Form übersetzt.

Oder denken wir einmal an Menschen, die eine Schwermetallvergiftung haben. Ihnen werden Mittel zur Entgiftung verschrieben. Doch selbst wenn die körperliche Form des Metalls verschwunden ist, bleibt doch seine feinstoffliche zurück. Das ist der Grund, weshalb man eine Nickel- oder Amalgamallergie entwickelt. Der Körper kann diese Metalle nicht vertragen, weil die energetische Erinnerung an sie im Körper bestehen bleibt, solange nicht auch ihre feinstofflichen Ausdrucksformen beseitigt werden.

Willem: Hieße das, dass nur ein Bruchteil DNS sichtbar ist?

Alfons: Ja, etwa drei Prozent.

Willem: Drei Prozent? Und der Rest, also das, wovon wir gelenkt werden, stellen den Geist und die Seele der DNS dar?

Alfons: Und die unsichtbaren 97 Prozent steuern das Sichtbare. Natürlich kann man die DNS schneiden, Gentechnik ist gut. Wenn ein Kind wegen eines Gen-Defekts unter einer Krankheit leidet, kann man diese Gene separieren, mit fehlerfreiem Genmaterial ersetzen und so das Kind heilen. Das ist Wissenschaft. Das ist gut. Aber ändert es etwas an der Fähigkeit zur Kontrolle?

Schauen wir uns doch einmal den Stoffwechsel an. Er hat drei Kanäle für Input und drei für Output. Die Inputs sind (1) Atemluft, (2) Nahrung und (3) die uns umgebenden elektrischen und elektromagnetischen Felder, der Einfluss der Planeten usw. Und dann die Outputs: (1) Verbrennung von Luft und Nahrung gibt uns Energie, sorgt für (2) Erneuerung und erzeugt (3) aber auch Abfallstoffe wie Urin, Kot und Schweiß – Giftstoffe, die wieder ausgeschieden werden müssen. Wenn unser Stoffwechsel nicht gut funktioniert, können wir uns bis ans Lebensende ausgewogen ernähren und Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und immer noch bei schlechter Gesundheit sein, solange unsere Kontrolle über den Stoffwechsel nicht richtig funktioniert.

Die Aufnahme- und Umwandlungsprozesse werden von unserem inneren Steuersystem gelenkt. Nach einem allzu üppigen Mahl stellt dieses System sicher, dass der Überschuss wieder ausgeschwitzt oder auf andere Weise ausgeschieden wird. Der pH-Wert wird durch die Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentration im Blut präzise gesteuert. Alles wird bis ins Kleinste geregelt. Unsere Körpervorgänge stellen ein höchst beeindruckendes Kontrollsystem dar, doch alles ist unsichtbar, ganz wie bei pneumatischen und elektronischen Prozessen: Man sieht zwar nicht, wie es funktioniert, aber es funktioniert.

Willem: Wirkt Ihre Methode auch bei Tieren und Pflanzen?

Alfons: Mit Pflanzen habe ich bisher nur wenig Erfahrung, aber es müsste auch dort funktionieren. Es funktioniert überall. Tiere sprechen gut auf meine Methode an. Ich habe mich an einen Landwirt gewandt, um meine Präparate an Rindern zu testen, und die Ergebnisse waren mehr als erfreulich. Als ich anfing, waren es ganz normale, durchschnittliche Rinder. Vier Jahre später gewannen sie in Belgien alle ersten Preise. Alles ohne Impfungen, ohne Antibiotika, sondern nur mit den Präparaten. Wir haben Embryos therapiert und wieder in den Mutterleib eingepflanzt. Wir waren die Ersten, die auf diesem Gebiet Erfolge aufweisen konnten. Es funktionierte wie durch Zauberhand, jedes Mal. Normalerweise dauert es Jahrzehnte, qualitativ hochwertigeres Nutzvieh zu züchten. Wir schafften es in vier Jahren. Alles rein technisch und wissenschaftlich.

Dann kamen natürlich die Veterinärmediziner, um mit uns zusammenzuarbeiten. Ich lehnte mit der Begründung ab, dass ich nur mit dem jeweiligen Bauern zusammenarbeite, um zu lernen und zu zeigen, dass die Präparate funktionieren. Einem Rind kann man keine innere Einstellung einreden. Es nützt auch nichts, ihm ein Placebo zu geben.

Willem: Auch bei Kleinkindern würde das nichts nützen …

Alfons: … oder bei Menschen im Koma oder Alzheimerpatienten. Sie sprechen auf Tricks nicht an. Auf meine Präparate reagieren Alzheimerpatienten jedoch gut und werden sanft in die Wirklichkeit zurückgebracht. Meine Methode könnte in den verschiedensten Bereichen mit Erfolg angewandt werden.

Doch zurück zu meiner eigenen Krankengeschichte: Ich hatte also mit Homöopathie und Alchemie experimentiert, aber mir persönlich hatte nichts wirklich geholfen. Und an dieser Stelle endet jetzt dieses dunkle Kapitel. Denn dann passierte der Durchbruch …

„Evolutionäre Aspekte“

Alfons: Eines Tages, als ich wie so oft darüber nachgrübelte, wie alles zusammen- und voneinander abhängt, wie das Unsichtbare das Sichtbare lenkt, und als ich mir ausmalte, wie es wohl wäre, dieses Wissen zum Wohl der Menschheit nutzbar zu machen, döste ich ein. Es war ein seltsamer, halb bewusster Zustand, in dem ich plötzlich fundamentale Dinge begriff: Dass es im Laufe der Millionen Jahre langen Evolution eine Zeit gegeben haben muss, wo Pflanzen keine natürlichen Feinde hatten und gefahrlos wachsen und sich fortpflanzen konnten.

Bis zu jenem Tag, an dem – metaphorisch gesprochen – plötzlich ein Tier aus dem Meer gekrochen kam und die Pflanze fraß. Kurz vor ihrem Tod brach die Pflanze in Panik aus. Und als irgendwann wieder ein Tier das Meer verließ, brachen sämtliche Pflanzen, die in der Nähe wuchsen, in Panik aus: „Oh, passt auf! Wir werden gefressen!“

Und so wurde mir das Prinzip einer höheren Ordnung gezeigt: das Master-Kontrollsystem, der Hauptregler. In der Regeltechnik gibt es etwas Ähnliches: Master- und Slave-Schaltungen. Ich begriff, dass durch eine Art Masterkontrolle offenbar der unsichtbare Befehl, die Todesangst zu überwinden, in die Pflanze einprogrammiert worden war.

Ich selbst hatte ähnliche Ängste und Phobien. Wäre es nicht großartig, den Befehl zur Todesangstüberwindung aus der Pflanze zu holen und für mich selbst nutzen zu können? Womöglich würden all meine Ängste sich dann auflösen. Oder besser gesagt: Ich würde sie steuern können, denn Ängste verschwinden nie. Aber obwohl die Idee mich elektrisierte, neige ich als Ingenieur doch mehr zum Pragmatischen. „Gut und schön“, dachte ich, „aber wie soll das bitte vonstatten gehen? Ich brauche eine Offenbarung!“

Und wenn ich jetzt sage, dass ich tatsächlich eine Offenbarung hatte, meine ich damit keine Gotteserscheinung, sondern einfach, dass ich begriff, wie es funktionierte. Ich begriff es, und dann habe ich es einfach ausprobiert: Ich habe das Präparat hergestellt und eingenommen – und acht Tage später war ich in der Lage, meine Ängste zu steuern! Verschwunden waren sie nicht, aber ich hatte wieder die Kontrolle darüber. Gleich danach nahm ich mein Asthma in Angriff, präparierte den feinstofflichen, unsichtbaren Befehl wieder so, wie es mir „offenbart“ worden war, und ein paar Wochen später war mein Asthma weg. Und das nach 30, nein, 40 Jahren! Dann kam mein Herz an die Reihe. Ich hatte ja schon einen Herzanfall erlitten, denn eine der Herzklappen war defekt. Auch das konnte ich heilen.

Und dann stellte ich fest, dass meine „Evolutions-vision“, mir noch viel mehr offenbart hatte: Ich hörte auf, Menschen, die unter Ängsten leiden, als phobisch zu betrachten, denn mir war bewusst geworden, dass bei diesen sogenannten Phobikern einfach etwas mit ihrem Pflanzenaspekt nicht stimmt. Anders ausgedrückt: Wenn man ihr emotionales Problem auf der Skala der Evolution betrachten würde, befände es sich auf der Ebene der Pflanzen.

Willem: Womit begann die Evolution Ihrer Meinung nach: mit einem Urknall oder mit Feuer?

Alfons: Mit Klang. Am Anfang war das Wort. Das liest man überall: in der Bibel, in den Veden, überall. Und das wurde mir auch gezeigt. Und ich verstand, dass jeder Klang, auch der unseres Gesprächs, Raum benötigt. Ohne Raum kann er nicht übertragen werden. Raum stellt daher den zweiten Aspekt dar. Klang und Raum gehen eine mystische Verbindung ein, die den dritten Aspekt ergibt: Feuer.

Klang, Raum und Feuer. In Feuer aber liegt nicht nur das Prinzip der Vernichtung, sondern auch der Formgebung. Ohne die Sonne wäre kein Leben möglich. Wir sind es gewohnt, in negativen Begriffen zu denken, doch Feuer ist eben nicht nur zerstörerisch. Einen Arthrosekranken, dessen Finger deformiert und entzündet sind, kann ich heilen, denn in ihm ist das Feuer außer Kontrolle geraten. Man muss ihm den Befehl „Feuer“ eingeben, und die Arthritis verschwindet. Bei Deformierungen und Auswüchsen arbeite ich immer mit dem Feueraspekt.

Natürlich könnte ich unter Phobien leidenden Menschen sagen: Das ist bloß mental. Aber das ist nicht alles. Sie brauchen die Information der Pflanze. Denn die Pflanze in ihnen ist außer Kontrolle geraten.

Willem: Heißt das, dass wir alle so einen Pflanzenaspekt in uns tragen?

Alfons: Nicht nur das. Es gibt zwölf dieser Aspekte, und sie spiegeln den Verlauf der Evolution wieder: Klang, Raum, Feuer, Licht, die Elemente, das Stoffliche, Organismen, Pflanze, Tier, Mensch, Kommunikation und Ordnung. Nehmen wir Patienten mit Hernien als Beispiel. Irgendwann wurde mir bewusst, dass unter den hundert Elementen des Periodensystems auch ein Katalysator ist. Wenn dieser Katalysator in feinstofflicher Form nur unzureichend verfügbar ist, dann brechen die Bandscheiben irgendwann zusammen. Wenn man ihn zur Verfügung stellt, dann stoppt der Verschleißprozess. Ich habe gesehen, wie sich Bandscheiben langsam aber sicher wieder regenerieren. Daher kommen viele Menschen mit Rückenproblemen zu mir. Und es stoppt nicht nur den destruktiven Prozess; wenn man sich Zeit lässt und die Mittel weiter einnimmt, dann hilft es auch, die Bandscheiben wieder aufzubauen.

Rückgewinnung der Kontrolle

Willem: Wenn Sie von Patienten telefonisch um Rat gefragt werden, wissen Sie recht schnell, was ihnen fehlt. Nicht mal eine Untersuchung ist notwendig, schon ein Telefonat genügt.

Alfons: Ja, ich fühle mich in das jeweilige Problem ein, um herauszufinden, ob es geistige, seelische, psychosomatische oder echte körperliche Ursachen hat. Bei etwas Körperlichem wie etwa Rheuma muss natürlich ein Doktor die Diagnose stellen. Das tue ich nicht. Doch ansonsten kann ich recht schnell feststellen, ob es geistig, seelisch oder psychosomatisch ist. Und damit hört meine persönliche Arbeit auch schon auf.

Willem: Und dann schicken Sie ihnen kleine, runde Pillen. Aber nichts Chemisches, keine normale Medizin …

Alfons: Nein, es sind Kügelchen aus Milchzucker, sie enthalten den Befehl. Sie sind also Informationsträger, so wie die Drähte, die unsere hier gesprochenen Informationen übermitteln. Egal, ob die Informationen sichtbar oder unsichtbar sind – man braucht immer einen Trägerstoff.

Willem: Und dann müssen Ihre Patienten diese Milchzuckerkügelchen 28 Tage lang einnehmen, und das ist alles?

Alfons: Das ist alles.

Willem: Und was passiert mit ihnen, wenn Sie die neuen Informationen auf diese Weise auf sich übertragen?

Alfons: Es stellt die Kontrollfähigkeit wieder her. Das System selbst beeinflusse ich gar nicht. Die enthaltenen Informationen stellen nur die Steuerfähigkeit des Kontrollsystems wieder her. So als würde die DNS neue Informationen erhalten. Über den Klangaspekt wird sie hereingebracht, geht über in Raum, Feuer und die anderen Evolutionsaspekte, bis der menschliche Aspekt erreicht wird, d. h. die DNS. Die 96 oder 97 Prozent der Informationen, die sich um die körperliche DNS herum angesammelt haben, wurden neu instruiert. Und so erlangt man die Kontrolle zurück.

Willem: Was bedeutet das genau: Die Kontrolle zurückzugewinnen?

Alfons: Zuerst einmal verschwinden viele Krankheiten und Symptome. Nicht alle, aber eine ganze Menge. Außerdem verläuft aufgrund der Neuordnung des Kontrollsystems das gesamte Leben plötzlich geschmeidiger. Die innere Kommunikationsfähigkeit ist neu gestimmt worden, und unter innerer Kommunikation versteht man die zwischen den Zellen und innerhalb der DNS. Am Ende ist man dann buchstäblich mit sich selbst „in Übereinstimmung“. Die Kommunikation zwischen Ihren Zellen und der DNS ist wieder balanciert. Das drückt sich dann auch in den Beziehungen zur Außenwelt aus: Zwischen Ihnen und mir also oder zwischen Ihnen und Ihrer Umgebung, denn – und ich achte hier wirklich auf meine Worte – diese Informationen sind derart hyperintelligent, dass sie sogar die Umstände beeinflussen können.

Stellen Sie sich vor, Ihr Chef hasst Sie. Nichts können Sie ihm recht machen. Mit ihm zu reden ist ausgeschlossen, denn er ist zu grob und lässt Sie nie zu Wort kommen. Jetzt aber nehmen Sie diese Pillen ein, die Ihr eigenes Kommunikationssystem vervollkommnen. Sie können es wieder steuern, und das teilt sich solchen Menschen mit. So kann es ganz plötzlich passieren, dass Sie, da Sie sich verändert haben und Ihr Kommunikationssystem optimiert wurde, auf ihn zugehen und sagen können: „Ich muss mit Ihnen reden.“ Und diesmal hört er zu. Und zu Ihrer großen Verwunderung sagt er: „Sie bekommen eine bessere Position und eine Gehaltserhöhung!“ Das meinte ich damit, dass auch die Umstände gesteuert werden.

Doch auch das ist nicht alles, Willem. Das Beste ist, wie Sie selbst schon zu Beginn sagten, dass die Präparate einen auf sanfte Weise wieder in den Urzustand zurückversetzen können, in das echte, ursprüngliche Sein. Als wir uns das erste Mal begegneten, habe ich Ihnen erklärt: „Sie leiden nicht nur unter Asthma, sondern vor allem an einem Mangel an Raum.“ Jetzt, zwei Jahre später, nehmen Sie den Raum und die Menschen um sich her viel deutlicher wahr, das heißt: Es gibt plötzlich mehr Raum in Ihrem Leben.

Willem: Hundertprozentig. Etwas Ähnliches ist auch bei meiner Schwester passiert, die ebenfalls unter schwerem Asthma litt. Sie arbeitet als Kostümbildnerin und ist von jeher unterbezahlt worden. Man hat immer ihren Wert unterschätzt, und sie war nie in der Lage, das anzusprechen. Nicht nur ist ihr Asthma verschwunden – ihr ganzer Charakter hat sich geändert! Sie verlangt jetzt höhere Honorare und bekommt sie auch. Sie ist erstaunt über ihre eigene innere Kraft.

Alfons: Einer der besten niederländischen Homöopathen besuchte einen meiner Vorträge und sagte: „Wenn ich Ihnen zuhöre, sollte ich selbst lieber gleich aufhören zu arbeiten.“ Er ist etwa in unserem Alter, ungefähr 60. Er hat sein Leben der Homöopathie geweiht. Ich sagte: „Blödsinn! Aber würden Sie mir erlauben, in Ihre Praxis zu kommen? Ich würde Ihre Patienten gern einmal auf meine Art durchleuchten.“ Dieser Homöopath war für seine Erfolge in der Krebsbehandlung bekannt.

Wir begannen mit zehn Patienten, alle schwer krank, z. T. sogar unheilbar. In allen zehn Fällen war seine das Körperliche betreffende Diagnose korrekt: Krebs, Leukämie usw. Doch was den geistigen, seelischen oder psychosomatischen Teil betraf, lag er in neun der zehn Fälle falsch.

Genau wie ich früher, konnte er seine homöopathischen Fähigkeiten nicht wirklich einsetzen, weil er die echte, unsichtbare Ursache nicht erkannte. Erst wenn man das sieht, wenn man sieht, welcher Aspekt betroffen ist – Feuer, Pflanze, oder etwas Psychosomatisches – erst dann kann man wirklich heilen. Nehmen Sie Kinder mit Lernproblemen. Davon gibt es immer mehr. Die meisten sind nicht in der Lage, zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte zu wechseln. Sie nutzen entweder die emotionale oder die rationale Seite, aber es fällt ihnen schwer, hin und her zu wechseln. Die Lehrer behaupten dann: „Das ist Faulheit. Er hat eben keine Lust zu lernen.“

Das stimmt aber nicht. Sobald man die Kommunikationsfähigkeit zwischen beiden Gehirnhälften wiederherstellt, können diese Kinder genauso gut lernen wie alle anderen. Es ist reine Information. Ein Befehl, der, wie ich schon gesagt habe, auf hyperintelligente Weise wirkt. Er setzt auf der höchsten Ebene an, wo es weder Energie noch Schwingung gibt, und wo auch die Begrenzung durch Zeit und Raum aufgehoben ist.

Willem: Vielen Dank für dieses Interview, Alfons Ven!

Anmerkung der Redaktion

Als Leiter der rechtlich anerkannten holländischen Stiftung „Evolution Vision“ arbeitet Alfons Ven ehrenamtlich. Der Preis von 70 Euro für eine 28-Tage-Kur deckt die Kosten für die Angestellten, und ein kleiner Teil wird zur Verbreitung der Botschaft eingesetzt. Seine telefonische Beratung und die Beratung per E-Mail sind kostenfrei. Die Telefonberatung dauert ca. 15 Minuten.

Alfons Ven zufolge zeigen sich bei den meisten Patienten nach der 28-Tage-Kur Besserungen der Beschwerden. Bei einer Autoimmunschwäche empfiehlt er zwei aufeinanderfolgende Kuren. Chemotherapeutische Behandlungen sollten grundsätzlich von einer Ven-Kur begleitet sein, deren Dauer sich nach der Dauer der Chemotherapie richtet. Bei allgemein schwachem Gesundheitszustand sollte alle halbe Jahre eine Ven-Kur durchgeführt werden. Unheilbare Krankheiten behandelt Alfons Ven komplett kostenfrei […].

Obwohl Alfons Ven tagtäglich Dankschreiben erhält, gilt er bei der Katholischen Kirche als Persona non grata („unerwünschte Person“), im medizinischen Bereich als Quacksalber, und für die Medien ist er ein Betrüger. Das holländische Gesundheitsministerium prangerte ihn erst kürzlich öffentlich an und zwang ihn, seine Website zu verkleinern und die Beschreibung seines Heilmittels […] zu ändern.

Anfang 2007 brachte ein staatlicher holländischer Fernsehsender in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium und der Krebsforschung ein Interview mit Alfons Ven, in dem er als Scharlatan dargestellt wurde. Alfons Ven bekommt jedoch viele positive Reaktionen von seinen Patienten und wird von ihnen mit großer Herzlichkeit unterstützt. Seine Mission lautet wie folgt:

„Mit Hilfe meiner 28-tägigen Ven-Kur möchte ich meinen Patienten die Möglichkeit für eine innere Entwicklung geben. Dafür, dass die Persönlichkeit aufgeschlossen, die Selbstwahrnehmung (das Gespür für die eigene Identität) verbessert und der Geist frei werden kann. Dass außerdem ihre Seele und die Gesundheit gestärkt werden. Die Ven-Kur wirkt in diesen fünf Bereichen, und obwohl sie keine gewöhnliche Therapie darstellt, sind ihre therapeutischen Ergebnisse doch oft erstaunlich. Auf wunderbare Weise kann sie das Leben positiv verändern und einen zurück auf den richtigen Weg bringen.“


Kommentare

Kommentar von Margrit Küster (24. Januar 2009, 18:22 Uhr)

Ich danke Ihnen sehr für diesen so informativen, ja aufschlußreichen Bericht über Herrn Alfons Ven Erfahrungen zur Heilung seiner eigenenKrankheit. Ich arbeite auch schon einige Jahre auf spirituellem Gebiet und habe mich mit feinstollfichen Schwingungen vertraut gemacht, doch deren Zusammenhäng und - Wirkungen war mir noch nicht so klar. Ich bin deshalb Herrn Ven sehr dankbar so offen und ehrlich über seine Erfahrungen gesprochen zu haben. Ich selbst leide schon Jahre unter Schlafproblemen und möchte mich deshalb mit Herrn Ven in Verbindung setzen.
Bitte, teilen Sie mir deshalb seine Telefonnummer, seine Adresse und e-mail-Adresse mit. Herzlichen Dank, Margrit Küster


Kommentar von Hildegard Vötterl (02. Januar 2012, 16:23 Uhr)

Ich hätte gerne eine telefonische Beratung mit Herrn Ven und möchte mich Ihm anvertrauen

Ich leide schon seit 20 Jahren von dem unheilbaren CFS virus (Chronische Müdigkeits Syndrom), kurz darauf und seither schwere Hormonstörungen, deshalb schwere Osteoporose entwicketlt und gleich damit Arthritis am ganzen Körper bekommen, habe schon seit der Kindheit Asthma, chronische Verstopfung schon als Baby, Immuneschwäche, dauernde infectionen (Hals, Nasen Ohren, chronische Nierenschmerzen sowie Niereninfektionen -u. Blasenentzündungen, konstante Zahn- u, Kieferinfektionen usw.) lern Schwierigkeiten in der Schule, 7 - 8 Magengeschwüre vom 15. bis 20. Lebensjahr, und sehr schlechte Verdauung und Depressionen seitdem, sowie ein schwindendes Gedächtnis, Ängstzusände und Sorgen für die Zukungt. Bin schon seit 20 Jahren arbeitsunfähig. Wie soll es weitergehen? Hab' schon alles probiert, alternatieve Heilbehandlungen aller Art, Akupuntur u. Chinesiche Medizin, Ayurvedisches Krankenhaus etc. etc.. Die normalen Ärtzte helfen nicht wirklich. Ich bin verzweifelt.. Können Sie mir helfen?
Bitte rufen Sie mich so bald wie möglich bei meiner Mutter in München an, wo ich bis ca. Ende Jan./Febr. auf Besuch bin;
Tel. 0049 / 89 / 8124362. Die best Anrufszeit ist Vormittags bis 13 Uhr.


Kommentar von Hildegard Vötterl (02. Januar 2012, 16:27 Uhr)

Bitte rufen Sie mich an so schnell wie möglich für einen telefonischen Termin mit Herrn Alons Ven:
Tel. 0049/ 89/ 8124362. Vielen Dank.