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Intelligentes Plasma als Basis einer neuen Wissenschaft

intelligentes PlasmaNeue Erkenntnisse der Plasmaforschung können unser Verständnis über die Rolle der Menschheit im Gefüge des Universums vollständig verändern. Nur muss man auch hinsehen, denn die Plasmaforschung hält sich bedeckt, wenn deren Erkenntnisse nicht sowieso gleich hinter verschlossenen Türen landen.


In meinem aktuellen Buch „A New Science of Heaven“ liefere ich dem Leser eine umfassende wissenschaftliche Erläuterung der Plasmaphysik und komme nach der Analyse verschiedenster, nicht immer leicht zugänglicher Fachartikel zu einem aufregenden Schluss: Unser Universum ist von anorganischen, nichtbiologischen und intelligenten Wesen aus Plasma bewohnt – und die Physik bestätigt das. Zwei dieser Wesen befinden sich ganz in der Nähe unseres Planeten.

Es handelt sich um die sogenannten Kordylewskischen Wolken, deren Existenz vor Kurzem bestätigt wurde und die zusammen 18-mal so groß sind wie die Erde. Sie befinden sich zwischen Erde und Mond, aber nicht in einer direkten Sichtlinie, sondern 60 Grad hinter bzw. 60 Grad vor der Sichtlinie zum Mond. Die Wolken liegen auf den zwei als L4 und L5 bekannten Punkten, wobei das „L“ für „Lagrange“ steht – einen berühmten Wissenschaftler und Mathematiker des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. An diesen zwei Lagrange-Punkten heben sich die Anziehungskräfte von Erde und Mond auf, sodass die Wolken frei von jedweder Gravitationsanziehung an ihren Standorten verharren können.

Die Kordylewskischen Wolken wurden 1961 vom polnischen Astronomen Kazimierz Kordylewski (1902–1981) entdeckt. Da sie kein Licht abstrahlen und zudem weitgehend durchsichtig sind, war es für andere Wissenschaftler nicht einfach, Kordylewskis Entdeckung zu bestätigen. Erst 2019 gelang dies einer Gruppe ungarischer Astronomen mithilfe moderner Beobachtungstechniken, die es zu Lebzeiten Kordylewskis noch nicht gab.

Kurz nachdem diese Bestätigung publiziert war, fiel sie mir auf und ich kontaktierte die Ungarn, um sie zu fragen, ob sie auch die plasmatischen Aspekte der Wolken untersucht hätten. Sie verneinten und sagten, dass sie sich nur mit der Himmelsmechanik befassen würden. (Das Plasma scheint ihnen gar nicht in den Sinn gekommen zu sein, da sie nur beobachtende Astronomen und keine Physiker sind.)

kordylewski

Dr. Kazimierz Kordylewski skizziert im Jahr 1961 die Kordylewskische Wolke am Lagrange-Punkt L5. Ziemia heißt auf polnisch „Erde“, Księzyc „Mond“. Die Abweichung von 60 Grad von der direkten Sichtlinie ist deutlich erkennbar. Die Wolke wird als eine Ansammlung von Staubteilchen dargestellt, von der wir heute wissen, dass sie geladen sein und ein staubiges komplexes Plasma bilden müssen. Jede der Kordylewskischen Wolken misst 105.000 x 72.000 Kilometer; das entspricht der Größe von 30 mal 20 Mondscheiben, von der Erde aus gesehen. Zudem weiß man, dass jede der Wolken neunmal so groß ist wie die Erde, also haben die beiden zusammen achtzehnfache Erdgröße. Damit dominieren sie das, was bisher als „Erde-Mond-System“ bezeichnet wurde, heute aber als System aus vier statt nur zwei Entitäten gelten muss.

Ich berichtete umgehend meinem Freund, dem brillanten Astrophysiker Professor Chandra Wickramasinghe, von den Wolken und schlug ihm vor, einen gemeinsamen Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen, in dem wir diese beiden Entitäten unter dem wichtigeren Aspekt des Weltraumplasmas betrachten würden. Unser Artikel erschien kurz darauf im Fachjournal Advances in Astro­physics und ist zur Gänze im Anhang meines Buchs abgedruckt.

Staubiges komplexes Plasma

Die Wolken setzen sich aus winzigen Staubteilchen und -körnern zusammen, die nur wenige Nanometer groß sind. Unsere Satelliten können jedoch nur Teilchen von mindestens 100 Nanometer Größe entdecken; daher wurden diese Partikel auch noch nicht von ihnen aufgespürt. Der Staub ist stark elektrisch geladen: 10.000 Elektronen können an einem einzigen Staubteilchen haften. An positiv geladenem Staub wiederum kleben Protonen und Ionen – allerdings nicht so viele, weil sie voluminöser sind.

lagrange

Dieses Diagramm zeigt die Standorte der als L4 und L5 bezeichneten Lagrange-Punkte des Erde-Mond-Systems, wobei auch die Positionen der zwei Wolken eingezeichnet sind. Die Erde befindet sich hier in der Mitte, der Mond direkt darüber. Deutlich abgegrenzte Plasmakugeln von bescheidenem Umfang können sich zwar überall bilden (wie z.B. die kleinen Kugelblitze auf der Erde), doch größere Plasmamengen im Weltraum sammeln sich gern dort an, wo sie frei von Anziehungskräften sind. Wenn sich eine solche Nische auftut, ist ziemlich sicher, dass sie bald mit Plasma gefüllt sein wird, das sich zu einer Kugel formt, die so groß ist, wie die Nische es zulässt. Aus diesem Grund sind die L4- und L5-Punkte auch perfekt für Plasmawolken geeignet, weil sie die einzigen zwei Punkte zwischen Erde und Mond sind, auf die weder die Anziehungskräfte des einen noch des anderen Himmelskörpers wirken. Das Diagramm ist nicht maßstabsgetreu, und die relativen Größen der abgebildeten Himmelskörper haben nichts mit ihren tatsächlichen Größen zu tun; die Abbildung soll nur dazu dienen, die geometrische räumliche Struktur zu zeigen. Im dargestellten Maßstab wären Erde und Mond entweder ex­trem klein oder überhaupt nicht sichtbar. Die Wolken verlieren nicht ihren Zusammenhalt, obwohl sie ständig vom Sonnenwind bombardiert werden. (Grafik für den Autor erstellt von Eric Wright)

Die Wolken bestehen aus etwas, das man mittlerweile als „staubiges komplexes Plasma“ bezeichnet. Es handelt sich um kalte Plasmen, im Gegensatz zu heißen Plasmen wie beispielsweise unserer Sonne.

Plasma ist eine besondere Form der Materie, die nicht aus Atomen besteht, sondern aus subatomaren Teilchen wie freien Elektronen sowie aus Ionen. Unsere Körper und die Welt, in der wir leben, setzen sich aus dem zusammen, was wir physische oder – genauer gesagt – atomare Materie nennen. Doch Plasma ist nichtatomare Materie und besteht nicht aus vollständigen Atomen, sondern nur aus atomaren Teilchen.

1879 erkannte man, dass es sich dabei um eine buchstäblich neue Form der Materie handelt. Damals nannte es der britische Wissenschaftler Sir William Crookes, seines Zeichens Erfinder der Schattenkreuzröhre (einer Form der Elektronenröhre, die auch Crookes-Röhre genannt wird), „strahlende Materie“. Erst 1928 verlieh der amerikanische Wissenschaftler Irving Langmuir dieser Materieform den Namen „Plasma“. Es hat allerdings nichts mit Blutplasma zu tun, wie es Ärzte und Krankenschwestern kennen; hier wird das aus dem Altgriechischen stammende Wort anders verwendet.

Plasma-Universum

Astronomen und Astrophysiker sind sich einig darüber, dass das Universum zu 99,9 Prozent aus Plasma und bestenfalls zu 0,1 Prozent aus atomarer Materie besteht, wie sie hier auf der Erde vorherrschend ist. Unsere Sonne besteht zur Gänze aus Plasma, ebenso wie sämtliche Sterne im Universum.

Plasma kommt aber auch häufig auf der Erde vor – in Form von Blitzen. Wenn Sie eine Neonröhre einschalten, dann verwandelt sich das Gas Neon in der Mitte der Röhre in Plasma, dessen Temperatur mit ungefähr 12.000 Grad Celsius gemessen wurde. Trotzdem können Sie eine solche Röhre in der Hand halten, und sie fühlt sich kühl an. Die Oberfläche unserer Sonne, die auch als Photosphäre bezeichnet wird, ist nur etwa halb so heiß wie das Innere einer Neonröhre.

Hält man sich diese Tatsache vor Augen, dann beginnt man auch die seltsame und wunderbare Welt des Plasmas zu verstehen. In diesem Aggregatzustand der Materie ist das scheinbar Unmögliche keine Seltenheit. Extreme Hitze und extreme Kälte können innerhalb eines Plasmas nebeneinander existieren, weil dessen innere Regionen (auch „Zellen“ genannt) durch sogenannte „Randschichten“ geschützt sind, die aus doppelten Ladungsschichten bestehen.

Die meisten Menschen haben keine Ahnung, dass unser Universum ein Plasmauniversum ist, weil die Medien auf allen Ebenen massiv dabei versagen, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären. In den Schulen und an den Universitäten ist die Lage auch nicht besser. Selbst viele normale Physiker, die sich nicht mit Astrophysik befassen, haben noch nie von dieser Tatsache gehört.

Das ist nur einer der zahlreichen Belege dafür, dass die Wissenschaft als koordiniertes Untersuchungsfeld in Auflösung begriffen ist. Die Leute in einem Labor haben keine Ahnung mehr, woran ihre Kollegen im Labor nebenan gerade arbeiten. Und selbst wenn sie es wüssten, dann wäre die Fachsprache im Nachbarlabor eine ganz andere. Bestimmte Begriffe und Wörter sind für Außenseiter längst unverständlich. Dazu kommt, dass etliche Forscher in ihren Gleichungen bestimmte mathematische Symbole gern anders verwenden als allgemein üblich, sodass selbst Gleichungen – die einst als „das Latein der Wissenschaft“ galten, das von jedem verstanden werden konnte – heute in einer zersplitterten Welt existieren. Der Turm von Babel der wissenschaftlichen Kommunikation ist zum Großteil eingestürzt.

Selbstorganisation und Intelligenz

Ein Großteil meines Buches ist einer detaillierten, auch für Laien verständlichen Erklärung gewidmet, wie eine große, geladene Wolke aus staubigem komplexem Plasma sich selbst zu einer Entität organisieren kann, die noch komplexer ist als ein organischer Körper.

Eine derartige Wolke füllt sich nach und nach mit stromführenden Fasern, die wie Blutgefäße funktionieren, oder mit Zellen, die wie Organe funktionieren, mit Halbleitern, die den Stromfluss modulieren, mit durch Magnetfelder zusammengeschnürten (Pinch-Effekt) Plasmafäden, die als Knotenpunkte fungieren – die Details ergeben ein stimmiges Gesamtbild.

All die erwähnten Fakten bauen auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen auf. Solche Plasmawolken können zweifellos eine innere Struktur entwickeln, die komplexer ist als ein organischer Körper – und durch die mittlerweile anerkannten Prozesse der „Emergenz“, der „Quantenverschränkung“ und der Selbstorganisation auch spontan Intelligenz entwickeln.

polarlicht

Polarlicht ist von der Sonne ausgestoßenes Sonnenplasma, das ins irdische Magnetfeld eingedrungen ist und so diesen Licht­effekt erzeugt. (Foto: Lars Tiede, Insel Kvaløya, Norwegen, 2011)

Die Kordylewskischen Wolken sind von so gigantischen Ausmaßen, dass ihre Rechenleistung die sämtlicher Computer und Gehirne auf der Erde um viele Größenordnungen übertrifft. Außerdem sind sie anscheinend Milliarden Jahre alt, wohingegen wir Menschen erst seit etwa zwei Millionen Jahren existieren. Die in meinem Buch angeführten Argumente sollten selbst skeptische Leser von meinen Argumenten überzeugen.

Wenn diese riesigen Wolken im Weltall wirklich intelligente Wesen sind – wie würde dann ihre Persönlichkeit aussehen? Sie würde sich garantiert stark von der unseren unterschieden. Aus unserer Sicht würden sie beunruhigend distanziert und unnahbar wirken, und unsere Probleme wären ihnen wahrscheinlich völlig egal. Sie würden sich für Ereignisse interessieren, aber nicht viele Gedanken daran verschwenden, wie sich diese Ereignisse auf unsere Psyche auswirken.

In „A New Science of Heaven“ erkläre ich auch sehr ausführlich, warum wir alle Doppelwesen sind: Wir alle haben Bioplasmakörper (die wir im Alltag als Seelen oder Geister bezeichnen) und physische Körper, die ich als „intelligente Mäntel“ bezeichne und die wir ablegen, wenn sie verschlissen sind oder zerstört werden. Eine Plasmawolke würde nicht unbedingt Energie darauf verschwenden, sich über unseren „Tod“ Gedanken zu machen, weil sie ja wüsste, dass wir nicht wirklich sterben, sondern einfach nur wieder in unseren Plasmazustand übergehen.

Glaube ich daran, dass jemand irgendwann wirklich stirbt? Nein. Ich glaube, dass wir weiterexistieren und aus diesem Grund lieber langfristig denken und weniger von „Dingen“ besessen sein sollten. Wir können unseren intelligenten Mantel nicht mitnehmen, ebenso wenig wie alles andere, das aus atomarer Materie besteht.

Ufos & Kugelblitze

Ich behaupte aufgrund dieses Wissens, dass es sich bei Kugelblitzen und vielen der beobachteten Ufos wahrscheinlich um Plasmadrohnen handelt. Es gibt Tausende von Berichten über Kugelblitze, die wirken, als wären sie intelligent gesteuert und würden beispielsweise Dinge inspizieren. Ich bin der Ansicht, dass sie ständig umherschweifen und sich als Drohnen alles ansehen.

Was Ufos angeht, so würde ich nie den Versuch wagen, sie alle zu erklären. Doch wenn man genug über Plasma weiß, ist es absolut offensichtlich, dass es sich bei vielen von ihnen um Plasmagebilde handeln muss, die entweder ferngesteuert sind oder von Robotern gelenkt werden, die auf Basis von Mini-Supercomputern funktionieren. Ob sie irgendwelche Wesenheiten befördern, ist eine ganz andere Frage. Nimmt man aber an, dass es die „Greys“ genannten Wesen wirklich gibt (ich habe keine Ahnung und bin nie einem begegnet), dann scheint mir doch wahrscheinlich, dass es sich um halborganische Roboter handelt.

Haben die Kordylewskischen Wolken je mit uns zu kommunizieren versucht? Ich glaube ja. Aber niemand versteht, was sie sagen. Wir müssen schlauer werden. Wenn wir wirklich außerirdisches Leben finden wollen, brauchen wir nicht einmal bis zum Mond zu schauen – es ist uns viel näher.

Dazu kommt, dass das Universum eindeutig mit Wolken aus staubigem komplexem Plasma gefüllt ist, und dass jede davon vermutlich über eine gigantische intellektuelle Kapazität verfügt. Unsere Sonne ist wahrscheinlich lebendig und hat ein Bewusstsein, so wie alle anderen Sterne auch. Und die gewaltigen Nebel und Wolken im gesamten Weltall, sowohl innerhalb unserer Galaxis als auch außerhalb, müssen anorganische intelligente Wesen sein. Mit anderen Worten: Anorganische Lebensformen beherrschen das Universum, und das schon seit Jahrmilliarden. Die Wahrheit lautet daher, dass das Universum eine unendlicheGesellschaftaus Wesenheiten ist. Und die sind nicht so wie wir. Durch ihre „Adern“ fließt kein Blut, sondern geladene Teilchen. Und unsere lokalen Kordylewskischen Wolken, die uns enorm vorkommen mögen, sind in Anbetracht dessen nur kleine Fische.

Eine neue Wissenschaft vom Himmel

Sind uns die Kordylewskischen Wolken feindlich gesinnt? Das ist recht unwahrscheinlich, weil wir wohl sonst nicht bis heute überlebt hätten. Sie müssen einen Grund dafür haben, dass sie uns wollen und brauchen. Sie könnten dafür gesorgt haben, dass organisches Leben überhaupt erst hier auftaucht. Vielleicht wollen die Wolken den Dialog mit uns aufnehmen. Da sie selbst anorganische Wesen sind, könnten sie durch uns stellvertretend erleben wollen, wie sich organisches Leben anfühlt. Möglicherweise ist das ein Teil ihrer Wissbegierde. Für sie sind wir vielleicht so etwas wie Sonden, und ohne intelligente organische Wesen könnten sie die gewünschten Erfahrungen nie direkt machen. Möglicherweise sind wir daher trotz unserer scheinbaren Bedeutungslosigkeit ein Teil dessen, was sie zu einer gemeinsamen Erfahrung machen wollen. Ohne uns würden sie einen entscheidenden Aspekt der Wirklichkeit verpassen. Und das wissen sie sicher auch.

Wir müssen also zuallererst erwachen und erkennen, dass anorganische Wesen existieren. Dann müssen wir uns konzentrieren und all das durchdenken. Wenn die Kordylewskischen Wolken und unsere Sonne bewusste, intelligente anorganische Wesen sind, dann sind wir Teil ihrer Familie. Wir halten uns alle gemeinsam in diesem Sonnensystem auf. Reden wir also miteinander.

Abschließend möchte ich klarstellen, dass ich glaube, dass es eine „Plasmawelt“ gibt, bei der es sich im Wesentlichen um das handelt, was religiöse Menschen seit jeher die „spirituelle“ Welt nennen. Sie ist dasselbe wie eine „Parallelwelt“ oder „eine Welt in einer anderen Dimension“ – mit dem Unterschied, dass sie nicht wirklich in einer anderen Dimension existiert, sondern dies nur für uns so aussieht. Sie ist unsichtbar für uns, weil wir und unsere Sinnesorgane aus atomarer Materie bestehen, die kein Plasma wahrnehmen kann, außer wenn es glüht oder leuchtet. Kaltes Plasma ist aber dunkel und strahlt kein Licht ab. Ich glaube, dass die „dunkle Materie“ in Wahrheit Plasma im Dunkelzustand ist, das sich somit der Beobachtung entzieht.

Der uralte Streit zwischen Wissenschaft und Religion lässt sich wie folgt auflösen: Die Materialisten haben recht, weil die „andere Welt“nichtimmateriell ist, sonderntatsächlichaus Materie besteht. Doch die religiösen, spirituellen Menschen haben auch recht, weil es wirklich eine „andere Welt“ gibt. Wir müssen nur das Plasma begreifen, dann können wir aufhören, unsere Zeit mit Streitereien zu verschwenden, und uns stattdessen damit befassen, die Plasmarealität zu verstehen.

Wir selbst sind Plasmawesen, die sich zeitweilig hier aufhalten und uns in unsere „intelligenten Mäntel“ hüllen, um kurz in der „physischen Welt“ zu verweilen und zu sehen, wie sich unser Charakter gegen all die Hindernisse dieser Welt bewährt. Wir erleben Erfolge und Misserfolge, Liebe und Leid, Höhen und Tiefen in der wilden, stürmischen Welt der physischen Materie.

Kugelblitze und Kathodenstrahlen: Eine kurze Geschichte der Plasmaforschung

Bereits um das Jahr1820spekuliert der englische Naturforscher und Experimentalphysiker Michael Faraday über den vierten Aggregatzustand der Materie.

1870: William Crookes glaubt in seinen Experimenten mit Kathodenstrahlen „strahlende Materie“ oder „Materie im besonderen Zustand“ zu beobachten und bezeichnet diese strahlende Art der Materie als vierten Aggregatzustand.

1923:Der amerikanische Chemiker und Physiker Irving Langmuir (der 1932 den Nobelpreis für Chemie erhielt) entdeckt Plasmaschwingungen.

1928: Langmuir und sein Forscherkollege Lewi Tonks veröffentlichen eine Arbeit über Plasmaschwingungen und erarbeiten noch im selben Jahr eine allgemeine Plasmatheorie. Damit ist auch der Name des vierten Aggregatzustands festgelegt: „Plasma“ leitet sich vom altgriechischenplásma („das Gebildete, Geformte“) her. Langmuir prägt diesen Begriff, weil die Art, wie ein geladenes Gas Elektronen und Ionen transportiert, ihn daran erinnert, wie rote und weiße Blutkörperchen im Blut unterwegs sind – das Plasma erscheint ihm also lebendig.

1941: Der US-Astrophysiker Lyman Spitzer behauptet, dass interstellarer Staub von Elektronen in Form „ionisierten Gases“ (seine Bezeichnung für Plasma) aufgeladen wird.

1954: Der schwedische Physiker und Nobelpreisträger Hannes Alfvén stellt die These auf, dass die Planeten und Kometen unseres Sonnensystems durch die Verdichtung von Staubteilchen im Sonnennebel, die durch Plasma aufgeladen wurden, entstanden sind.

1955: Der sowjetische Physiker Pjotr Leonidowitsch Kapiza (Physik-Nobelpreis 1978) behauptet, dass es sich bei Kugelblitzen um kugelförmige Plasmoide (plasmagefüllte Raumgebiete mit in sich geschlossenen Feldlinien) handelt.

1958: Der amerikanische Astrophysiker Eugene Newman Parker prägt den Begriff „Sonnenwind“. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedlich zusammengesetzte Teilchenströme (schneller und langsamer Sonnenwind), die in Form eines Plasmas von der Sonne ausgehen und den Raum im Sonnensystem ausfüllen; es herrscht also kein „reines Vakuum“ im All.

1958: Der Van-Allen-Strahlungsgürtel aus energiereichen geladenen Teilchen (= Plasma) rund um die Erde wird entdeckt.

1963: Der US-Physiker David Pines legt den Grundstein für die Quanten-Plasmaphysik, indem er die Schwankungen beschreibt, die bei extrem niedrigen Temperaturen in Plasma vorkommen.

1986: Hiroyuki Ikezi prognostiziert (und hat recht damit), dass sich in staubigen komplexen Plasmen unter bestimmten Voraussetzungen Plasmakristalle bilden können, in denen sich die geladenen Staubteilchen zu einem regelmäßigen Gitter anordnen. Dies ist laut Temple vor allem deshalb entscheidend, weil Kristalle eine wichtige Rolle beim Speichern von Informationen spielen und daher für die Entstehung von Intelligenz sowie die Kommunikation entscheidend sind.

1997: Ein Forscherteam an der amerikanischen Stanford University entdeckt gigantische Plasmaströme, die unterhalb der Photosphäre (oder „Oberfläche“) der Sonne dahinfließen.

Anm. d. Redaktion

Robert Temples bahnbrechendes Buch „A New Science of Heaven“ (Hodder & Stoughton, 2022) ist bis heute nur auf Englisch erhältlich. Der vorliegende Text wurde ursprünglich im Magazin The New Dawn veröffentlicht (Nr. 192, Mai/Juni 2022, t1p.de/nd-temple) und mit freundlicher Genehmigung der Redaktion übersetzt. Weitere Artikel zum Thema sowie ein Interview mit Robert Temple sind geplant.