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Steigender Verbrauch opioidhaltiger Schmerzmittel in Großbritannien und USA

schmeLaut einer Studie hat sich die Zahl der Rezepte für starke Schmerzmittel in Großbritannien in 15 Jahren verdoppelt. 2015 wurden einer von 20 Personen opioidhaltige Schmerzmittel wie Codein und Tramadol verschrieben – das sind doppelt so viele wie im Jahr 2000.Die britische Forschergruppe des Public Health Research Consortium fand bei ihrer Studie außerdem heraus, dass Patienten zweimal so häufig Rezepte für Opioide erhielten wie für Beruhigungsmittel, beispielsweise für Benzodiazepine.


Die Dauer der Behandlung hat sich ebenfalls verlängert: Im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Zeitraum für die Einnahme von süchtig machenden Medikamenten bei 64 Tagen; 2014 erreichte er mit 102 Tagen seinen Höchststand.

Mittlerweile sterben in den USA jeden Tag 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Seit 1999 hat sich die Zahl der Todesfälle durch Opioid-Überdosierung (sowohl durch verschreibungspflichtige Opioide wie Oxycodon, Hydrocodon und Methadon als auch durch Heroin) vervierfacht. Von 2000 bis 2015 sind mehr als eine halbe Million Menschen an einer Überdosis gestorben.

Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge sind die verschreibungspflichtigen Opioide ein Hauptgrund für den Anstieg der Todesfälle durch Überdosen von Opioiden.

Die Menge an verschreibungspflichtigen Opioiden, die an Apotheken, Krankenhäuser und Arztpraxen verkauft wurden, hat sich zwischen 1999 und 2010 fast vervierfacht, obwohl es keine Veränderung beim Ausmaß der von den Amerikanern berichteten Schmerzen gab.

Quellen: DailyMail.co.uk, 09.09.2017, http://tinyurl.com/ybgt3cpf; US CDC, 30.08.2017, http://tinyurl.com/h9qlzj9