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Strom aus Schwerkraft

stroSie ist stets zugegen, strotzt vor potenzieller Energie – doch wie diese Energie effizient zu nutzen wäre, blieb bisher eine harte Nuss. Ein Architektenteam aus den Niederlanden hat diese Nuss nun geknackt: In jahrelanger Forschung gelang es ihm, ein Verfahren zur Stromerzeugung aus Gravitationsenergie so weit zu optimieren, dass ein praktikabler Einsatz außerhalb des Labors unmittelbar bevorzustehen scheint.


Die Physik hinter der Erfindung ist relativ simpel: Ein mechanisch instabiles System wird mithilfe eines geringen Kraftaufwands aus dem Gleichgewicht gebracht. Die unter Einwirkung der Schwerkraft entstehende Unruhe birgt Energie, die mithilfe des piezoelektrischen Effekts „geerntet“ wird. So wird mechanische Energie in Strom umgewandelt.

Erste Schlagzeilen machte die Maschine der niederländischen Architekten Janjaap Ruijssenaars, Theo de Vries und Jan Holterman bereits Ende des Jahres 2015. Neu ist der endgültige physikalische Beweis für das Funktionsprinzip der Erfindung sowie eine stabile Effizienzsteigerung gegenüber älteren Modellen. Der Energieertrag aus der Piezo-Methode konnte durch die intelligente Nutzung der Schwerkraft auf einen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent gesteigert werden.

Um ein Perpetuum mobile oder Freie Energie handele es sich ausdrücklich nicht, so Ruijssenaars. Die Maschine sei auf eine Energieeingabe angewiesen und das Prinzip lasse sich vollständig physikalisch erklären. Die Zustimmung anderer Wissenschaftler aus deutschen und niederländischen Universitäten sowie das Interesse von Investoren scheinen das zu bestätigen.

Quellen: Cleanenergy-Project.de, 07.12.15, https://bitl.ly/nex78-grav1; Lamundus.de, 29.05.18, https://bit.ly/nex78-grav2


Kommentare

Kommentar von mal überlegen (09. September 2018, 17:27 Uhr)

Was ist bei einem Trampoline, einmal draufspringen und es pendelt nach. Gebe ich nun die Energie hinzu das man weiter pendelt, muß ich jetzt mehr Energie reinstecken als ich rausbekomme oder weniger?


Kommentar von Überlegt (26. September 2018, 11:23 Uhr)

@mal überlegen: Ich bin kein Fachmann, aber ich bin mir ziemlich sicher, die Antwort zu kennen: Mehr Energie. Allein schon durch die Reibungsverluste. Außerdem: Der Sprung aufs Trampolin selbst verbraucht auch Energie, ein menschlicher Körper und ein gespanntes Flexplastikgeflecht ergeben leider kein Perpetuum mobile. Aber es wäre doch eine nette Idee, Trampoline mit piezoelektrischen Elementen auszustatten, um so z.B. Energie für das Radio zu gewinnen, das nebenbei läuft. Ob sich das aber lohnt, muss jemand anderes ausrechnen.