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Twilight Zone: Der uns die DUMBs brachte – Ein Porträt von Phil Schneider

twilAnfang der 1990er tourte ein Mann durch die Ufoszene, der Unglaubliches zu berichten hatte. Er erzählte von weltweit errichteten Untergrundbasen, die mit speziellen Zügen und Tunnelsystemen verbunden sind, von geheimer Militärtechnologie, gentechnischen Chimären sowie einem unterirdischen Krieg in Dulce, bei dem sich Menschen und Außerirdische gegenüberstanden.


Die Liste der bekanntesten Whistleblower der jüngeren Geschichte enthält Namen wie Edward Snowden, Julian Assange oder Chelsea Manning. Auch Mark Felt (Watergate-Skandal) oder Daniel Ellsberg, der 1971 streng geheime Papiere aus dem Pentagon über den Vietnamkrieg an dieNew York Timesweiterleitete, sind darauf zu finden. Nur einen Namen sucht man auf der Liste vergeblich: Philip Schneider.

Es könnte einen Grund dafür geben: Das, was er offenlegte, lässt alles, was von den anderen Damen und Herren gesagt wurde, wie Sandkastenspiele aussehen. Wenn es stimmt, was er sagt, dann kratzen alle öffentlich bekannten Whistleblower nur an der Oberfläche, ja, können sogar als Nebelkerzenwerfer betrachtet werden, die vom eigentlichen Geschehen ablenken. Das, was Philip Schneider aufgedeckt hat, ist Teil einer Schattenwelt, die es offiziell nicht gibt – und sie ist auch physisch nicht zu sehen, denn sie liegt im Untergrund. Der vorliegende Text rekonstruiert seine Geschichte und sein Leben anhand seiner öffentlichen Aussagen und anderer auffindbarer Quellen und Querverweise. Entscheiden Sie selbst, wie weit Sie ihm in den Kaninchenbau folgen …

Ein Insider steigt aus

Phil Schneider (1947–1996) war der Sohn des Navy-Sanitätsoffiziers Oscar Schneider (1906–1993), der für den US-amerikanischen Marinegeheimdienst gearbeitet hat und unter anderem bei der Operation Crossroads, dem zweiten amerikanischen Atombombentest, beteiligt war. Phil arbeitete als Ingenieur und Regierungsgeologe und war seit den 1970er-Jahren für den US-Konzern Morrison-Knudsen tätig. Dieser war an der Konstruktion und Errichtung wichtiger Bauwerke beteiligt, etwa dem Hoover Dam, der Oakland Bay Bridge und dem Raumfahrzeugmontagegebäude der NASA (Kennedy Space Center). Als Statiker und Experte für Sprengstoffe und Sprengungen in verschiedenen geologischen Schichten war Schneider auch in Vietnam eingesetzt, bevor er später maßgeblich beim Ausbau sogenannter Deep Underground Military Bases – tiefer, unterirdischer Militärbasen bzw. DUMBs – beteiligt war, darunter in der Area 51 und in Dulce. In den frühen 1980er-Jahren soll er sogar die Position des Chefingenieurs für den Bau einer Basis angeboten bekommen haben, die sich unter dem Denver International Airport befindet.

Eigenen Angaben zufolge war Phil Schneider insgesamt am Bau von mindestens 13 tiefen unterirdischen Militärbasen beteiligt. Doch als er dahinterstieg, wie solche Projekte finanziert werden, für wen die Basen gebaut werden und dass dabei weder die US-Verfassung noch die Grundrechte eine Rolle spielen, kam er immer mehr mit seinem Gewissen in Konflikt. Andererseits waren 500.000 Dollar Honorar im Jahr kein Pappenstiel, was der Grund dafür war, dass es noch geraume Zeit dauerte, bis er schließlich 1994 die Beziehungen zu den amerikanischen Geheimdiensten abbrach, alle Auszeichnungen zurückgab und von da an als gewöhnlicher Geologe weiterarbeitete. Parallel dazu arbeitete er ein Vortragskonzept aus, um mit seinen Enthüllungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Er trat auf Kongressen auf, tourte durch die Vereinigten Staaten und Kanada, besuchte England und Japan. Immer wieder kritisierte er seine Regierung, die ihre Bürger im Dunkeln darüber lässt, was in den Geheimprojekten vor sich geht.

„Wir müssen unsere Regierungsbeamten unter Druck setzen, die Wahrheit preiszugeben“, sagte Schneider. „Wenn die Wahrheit nicht ans Licht kommt, wie kann man dann sagen, dass wir in einer freien Gesellschaft leben?“

Was das Fass zum Überlaufen brachte, war nach Aussagen seiner Ex-Frau Cynthia Drayer-Simon der Tod seines Vaters und kurz darauf der Tod seines besten Freundes Ron Rummel. Schon als der Vater 1993 gestorben war, hatte Phil Schneider im Keller Fotos und Unterlagen gefunden, die dessen Beteiligung an streng geheimen Regierungs- bzw. Militärprojekten dokumentierten. Noch im selben Jahr wurde sein Freund Ron Rummel in einem Park in Portland gefunden, wobei die Polizei davon ausging, er habe Suizid begangen und sich mit einer Pistole in den Mund geschossen. Er hinterließ keinen Abschiedsbrief. Schneider war sich sicher, dass Rummel umgebracht worden war, weil er zu viel über die geheimen Militärprogramme wusste. In seinem letzten Vortrag vom November 1995, der auf der Preparedness Expo im Orange County Convention Center von Orlando (Florida) gefilmt wurde, sagte Schneider, dass in den letzten 20 Jahren elf seiner besten Freunde, die in diese Themenbereiche involviert waren, auf mysteriöse Weise gestorben seien. Von den elf Todesfällen seien acht als Suizide anerkannt worden.

Schneider muss gewusst haben, dass ihn das gleiche Schicksal ereilen würde. Denn im Januar 1996, sieben Monate nach seiner letzten Präsentation, wurde er tot in seiner Wohnung aufgefunden. Als offizielle Todesursache wurde … Suizid angegeben.

„Wenn jemals behauptet wird, ich hätte Selbstmord begangen“, hatte er seinem Freund Mark Rufener gegenüber geäußert, „wirst du wissen, ich bin ermordet worden.“

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 102 lesen.

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