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Twilight Zone: MJ-12-Dokumente schon lange als Fälschung entlarvt

m12Stan Friedman sowie Robert und Ryan Wood, ihres Zeichens prominente Befürworter der „MJ-12-Dokumente“, wissen seit mehr als zwölf Jahren, dass die Ufo-Absturzpapiere gefälscht sind. Das ging aus den Forschungsergebnissen einer weltbekannten Linguistin hervor, die von den drei Ufologen selbst engagiert wurde. Die berüchtigten Ufo-Absturzdokumente von Majestic 12 belegen angeblich, dass es den Roswell-Absturz im Jahr 1947 wirklich gegeben hat und dass dort außerirdische Trümmerteile und die Körper von Aliens geborgen wurden. In Wahrheit belegen die gefälschten Dokumente aber gar nichts – und ihre Anhänger haben sich jahrelang für ihre Echtheit eingesetzt, ohne die Öffentlichkeit über das zu informieren, was sie selbst schon längst wussten. In diesem Artikel erfahren Sie, was die MJ-12-Befürworter wirklich wussten und worüber sie wissentlich Lügen erzählten.


Majestic 12 – eine kurze Zusammenfassung

Der Name „Majestic-12-Dokumente“ bezeichnet viele Seiten angeblich streng geheimer Dokumente, mit denen man die Existenz einer auserwählten Gruppe von Wissenschaftlern und Militärangehörigen belegen will, die den Codenamen Majestic 12 trägt und angeblich 1947 unter US-Präsident Truman gegründet wurde. Die Aufgabe dieser Gruppe soll darin bestanden haben (und noch bestehen), die Untersuchung und Analyse abgestürzter oder abgeschossener außerirdischer Raumfahrzeuge und Besatzungen zu überwachen; zudem soll sie Strategien entwickeln und umsetzen, erbeutete Technologien für die Menschheit erschließen und die nationale Sicherheit und Geheimhaltung gewährleisten. Die Dokumente beschreiben die näheren Umstände des Ufo-Absturzes in Roswell, die Bergungsarbeiten, die vorgefundenen Dinge und Lebewesen, Technologien, die mögliche Herkunft des außerirdischen Raumschiffs, die Konsequenzen des Funds und verwandte Themen.

Die erste Charge dieser Papiere wurde 1984 in Form nicht entwickelter 35-mm-Schwarz-Weiß-Filmrollen von einem anonymen Absender an den kalifornischen Filmproduzenten Jamie Shandera – einen Geschäftspartner des Ufo-Forschers Stan Friedman – übersandt.

Dem ursprünglichen „Informationsdokument“ folgten noch ein paar weitere, die oft unter surrealen Umständen wie bei einer Schnitzeljagd beschafft wurden. In einem Fall musste der Roswell-Forscher und Friedman-Geschäftspartner William Moore von einem Ort zum nächsten eilen, bis er schließlich in einem Hotelzimmer landete. Dort traf er einen Boten, der ihm sagte, dass er die Dokumente innerhalb einer bestimmten Zeit lesen müsse und damit machen könne, was er wolle; danach würde der Bote sie wieder abholen kommen.

Andere Dokumente wurden durch Zufall in Aufbewahrungsboxen in den National Archives aufgefunden, nachdem die Ufo-Forscher „Rätsel“ auf Postkarten erhalten hatten, die aus fernen Ländern wie Äthiopien zu ihnen weitergeleitet worden waren. Etwa zur selben Zeit erhielt der bekannte britische Ufo-Autor Timothy Good ebenfalls einige der Dokumente von einer anonymen Quelle.

1992 tauchten noch mehr Majestic-12-Dokumente auf. Diesmal hatten der ehemalige Ufo-Forscher Timothy Cooper und andere Empfänger sie erhalten. Sie gaben Kopien der Papiere an das Vater-Sohn-Team Ryan und Robert Wood weiter, die sie wiederum Friedman übergaben. Einige der Dokumente, die bei Cooper gelandet waren, stammten angeblich von einem ehemaligen Geheimagenten mit dem Codenamen „Cantwell“. Tim Cooper steckte übrigens hinter dem Ufo-Memo über John F. Kennedy und Marilyn Monroe, das ich in meinem Artikel „Berühmtes JFK-Marilyn-Abhördokument über UFOs ist eine Fälschung“1 als betrügerisch entlarvt habe.

Zwei Jahre später bekam wieder jemand einen 35-mm-Film mit Dokumenten als „Handbuch für Sonder­einsätze“ (SOM) zugestellt. Diesmal war der Empfänger der Forscher Don Berliner, ein Freund Friedmans.

Alle diese Dokumente stammten von anonymen Absendern, und seither hat sich niemand von ihnen zu erkennen gegeben.

Zu den zwölf Personen, aus denen sich die Majestic-Gruppe vermeintlich zusammensetzte, gehörten bekannte Militärangehörige und Wissenschaftler wie Roscoe Hillenkoetter, Vizeadmiral und erster Direktor der CIA; Vannevar Bush, in Kriegszeiten der Leiter des amerikanischen Office of Scientific Research and Development; James Forrestal, Marineminister im Kabinettsrang und erster Verteidigungsminister der USA; Air-Force-General Nathan Twining, der Leiter des Air Materiel Command in der Wright-Patterson Air Force Base, und Dr. Donald Menzel, ein renommierter Astronom an der Harvard University.

Obwohl einige Ufo-Forscher bis heute darauf beharren, dass es sich bei den Papieren um Fälschungen handelt (so wie die Ermittler diverser Regierungsbehörden, die darin etliche Widersprüche und historische Anachronismen gefunden haben), halten viele Menschen die Dokumente – und die Majestic-Gruppe – bis heute für echt.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 80 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.