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Weltbank-Insiderin schlägt Alarm

Die Korruption im internationalen Finanzsystem rückt immer stärker in unser Bewusstsein, ebenso die dahinter stehende Wirtschaftselite. Karen Hudes’ Weltbank-Insiderwissen deutet aber nicht auf einen kommenden Währungskrieg hin, sondern auf einen friedlichen Übergang zur Macht des Volkes.


Sophie Shevardnadze (SS):Unser heutiger Gast ist Karen Hudes, früher eine Top-Beraterin bei der Weltbank. Karen – schön, dass Sie bei uns in der Sendung sind.

Karen Hudes (KH):Vielen Dank, Sophie. Ich freue mich, dass ich bei Ihnen sein kann.

SS:Also – gleich zum Regierungs-Shutdown der Vereinigten Staaten [der Verwaltungsstillstand durch die Haushaltskrise im Oktober 2013, Anm. d. Übers.]: Ist das Verhalten der Republikaner gerechtfertigt? Ist der Kampf gegen Obamacare den ganzen Ärger wert?

KH:Ich glaube, dass hinter den Kulissen etwas noch Größeres passiert. Etwas sehr viel Größeres.

SS:Was meinen Sie damit?

KH:Nun ja, wir haben ein heftiges Währungsproblem. Wir stehen kurz vor einem Währungskrieg. Die US-Notenbank druckt Geld, was das Zeug hält, und wenn sie so weitermacht, akzeptiert der Rest der Welt unsere Dollars bald nicht mehr. Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – haben sowieso schon beschlossen, den Handel untereinander durch Verrechnung zu finanzieren und die Differenzen in Gold zu bezahlen. Das ist aus ihrer Sicht schon richtig so, weil …

SS:Aber wie hängt das mit dem Shutdown zusammen?

KH:Der US-Kongress hat gegen die Obama-Administration angekämpft, weil sie ihn komplett missachtet hatte. Und der höchste Beamte der US-Regierung hat den Kongress ebenso missachtet – im Kampf gegen die weltweite Korruption, die den Dollar als internationale Leitwährung ruiniert.

SS:Die Wirtschaftswissenschaftler sagen ja seit der Krise im Jahr 2008 wieder und wieder voraus, dass der Dollar fallen wird. Die Regierung hat es trotzdem immer irgendwie geschafft, ihn über Wasser zu halten.

KH:Naja, nicht für lange. Wenn man mal einen Blick darauf wirft, was gerade auf dem Goldmarkt und den anderen Edelmetallmärkten passiert, Silber zum Beispiel, sieht man: Wir steuern da auf etwas zu, das sich „permanente Gold-Backwardation“ nennt [Die Terminpreise für Rohstoffe liegen dabei unter dem aktuellen Kurs, Anm. d. Übers.]. Das bedeutet, dass die von den „Privat“-Banken herausgegebenen Papierwährungen an Vertrauen einbüßen – diese Banken bezeichnen sich selbst gern als „öffentlich“, aber in Wirklichkeit sind sie in Privatbesitz, gehören Unternehmen und Organisationen. Jene Währungen stehen kurz vor dem Zusammenbruch, weil sie einfach wertlos sind. So etwas passiert immer dann, wenn Währungen nicht durch Wirtschaftsgüter gedeckt sind.

SS:Sie haben die „Gold-Backwardation“ erwähnt. Gold wird oft als absolut sichere Investition angepriesen – sogar als Alternative zum Dollar. Wie kann es sein, dass der Goldpreis fällt?

KH:Ganz einfach. Der Markt wird manipuliert. Das kann allerdings nicht mehr lange so weitergehen: Den Zentralbanken geht das Gold aus, und der Rest der Welt steht trotzdem Schlange, um es zu kaufen. Wenn Sie heute Gold kaufen wollen, müssen Sie einen Aufschlag zahlen. Was die Banken da an Termingeschäften anbieten – das nennt man „ungedeckte Leerverkäufe“. Sie haben aber gar nicht genug Gold, um ihre Angebote zu decken. Was sie da machen, ist illegal.

SS:Auf Gold komme ich später noch einmal zurück – jetzt möchte ich gern über Obamacare sprechen. Ist Obamacare Ihrer Meinung nach wirklich so wichtig für die US-Wirtschaft?

KH:Was die USA haben, ist ziemlich komfortabel für die Leute, die Krankenversicherungen verkaufen. Die meisten anderen Länder, die anbieten, die medizinische Grundversorgung abzudecken, tun das durch einen einzigen Versicherer. Hier ist das aber nicht so. Wir haben einen Gesetzentwurf, der von Versicherungsunternehmen geschrieben wurde. So etwas ist nicht gut für die Wirtschaft. War es noch nie.

SS:Warum ist das nicht gut?

KH:Weil zum Beispiel Angestellte, die eigentlich Vollzeit arbeiten, inzwischen absichtlich auf Teilzeit gesetzt werden. So kommen die Firmen drumherum, sie krankenversichern zu müssen, wie es das Gesetz eigentlich vorschreibt.

SS:Wissen Sie, das ist so eine Sache mit Obamacare – ich habe oft gehört, wie das Projekt mit dem Sozialismus verglichen wurde, ab und zu sogar mit Kommunismus. Können Sie bei so einem Vergleich mitgehen?

KH:Das kommt einfach daher, dass die Massenmedien Lügen erzählen, wenn sie über solche Themen berichten. Sie erzählen, was gut für die Mächtigen da oben ist. Die Massenmedien sind komplett im Besitz von Privat­unternehmen; den gleichen Firmen, denen auch das Notenbanksystem gehört. Die meisten US-Bürger haben keine Ahnung von der Korruption, die der Wirtschaft als Waffe an der Brust liegt.

SS:Noch einmal nachgefragt – Sie glauben also, dass Obamacare komplett schlecht ist? Oder hat es auch gute Seiten?

KH:Natürlich hat es gute Seiten. Das Problem ist nur, dass die Leute, die sich für einen anständigen Versicherungsschutz eingesetzt hatten, keine Unterstützung erhielten: Sie hatten weder die richtigen Werkzeuge noch die richtige Ausrüstung oder gute Presse – im Sinne einer ehrlichen Presse, die eine Gesellschaft benötigt, um gerechte Gesetze zu erlassen. Die Kongressabgeordneten sind doch alle von korrupten Kräften bestochen worden, und die amerikanischen Bürger haben null Vertrauen in ihren Kongress.

SS:Ergreifen Sie jetzt also Partei für die Republikaner, die Obamacare blockiert haben?

KH:Ich bin weder für die Republikaner noch für die Demokraten, denn beide Parteien werden von den grauenhaften korrupten Mächten missbraucht, die ich erwähnt habe.

SS:Jetzt wird den Amerikanern also die Krankenversicherung aufgezwungen. Wie passt das mit ihrer Freiheitsliebe und ihrem Wunsch nach Entscheidungsfreiheit zusammen?

KH:Es geht gar nicht so sehr um den Zwang. Sie müssen sich nur einmal die Teile der Gesellschaft ansehen, die unter die Räder gekommen sind: die bildungsfernen Kinder zum Beispiel, die nicht mehr so gut unterrichtet werden, wie es früher der Fall war. Unsere Gesellschaft macht kurzen Prozess mit den Menschen, die sie eigentlich schützen und fördern sollte. Ich sage nicht, dass wir das Bedürfnis nach einer Gesundheitsversorgung in unserem Land ignorieren sollten. Ich sage, dass wir die Massenmedien ignorieren sollten, weil sie uns nicht die Wahrheit sagen. [...]

SS:Glauben Sie, dass sich die US-Wirtschaft bereits erholt? Präsident Obama hat gesagt, dass der Shutdown der Wirtschaft schadet, gerade jetzt, in dem heiklen Moment, wo sie beginnt, sich zu erholen … Glauben Sie wirklich, dass es mit der Wirtschaft schon aufwärts geht?

KH:Die Arbeitslosenzahlen sind komplett fingiert, denn dort werden die Leute nicht mitgezählt, die es aufgegeben haben, je wieder Arbeit zu finden. Das ist lächerlich! Die Rate ist in Wahrheit ungefähr doppelt so hoch als man uns weismachen will.

SS:Die US-Schuldenlage ist wohl ein hoffnungsloser Fall. Gibt es überhaupt einen Ausweg aus der Situation, außer die Schulden bis in alle Ewigkeit wachsen zu lassen? Ich meine, man hebt die Schuldendecke ein- oder zweimal im Jahr an – wo genau liegt das Problem?

KH:Das eigentliche Problem – wenn wir über Schulden reden – ist, dass unsere Währung über Schulden finanziert wird. Sie wird durch die Notenbank herausgegeben statt durch das Finanzministerium, und das ist verfassungswidrig. Als das Notenbanksystem im Jahr 1913 eingeführt wurde, machte ein Großteil der Kongressangehörigen gerade Pause. Sie haben das entsprechende Gesetz einfach durchgeschleust. Schulden gibt es hauptsächlich, damit die Bankiers Zinsen dafür nehmen und den Berg jedes Jahr weiter anwachsen lassen können. Schulden sind ein Hirngespinst. Sie müssten eigentlich aufgehoben werden, aber das geht nicht, bevor wir uns nicht über alle Konsequenzen im Klaren sind.

SS:Glauben Sie, dass es immer so weiter geht?

KH:Nein. Ich glaube, es wird Folgendes passieren: Beim nächsten Bretton-Woods-Treffen am 9. Oktober [gemeint ist das 2013 International Council Meeting des Bretton Woods Committee am 10. Oktober 2013; Anm. d. Red.] werden sich die Länder der Welt – die Außenminister – zusammensetzen und auf eine vernünftige Währungsgrundlage einigen, anstelle dieser Papierwährung, die absolut … was soll ich sagen? Sie ergibt für niemanden Sinn, außer für die Bankiers, die sie herausgeben.

Korruptes Firmengeflecht

SS:Wenn wir einmal einen Blick auf das Konzept der Verschuldung werfen – dann scheint es um viel mehr zu gehen als nur um geborgtes Geld, nicht wahr? Es soll uns beherrschbar machen. Die USA zum Beispiel – wer beherrscht das Land? Sie meinen, es sind die großen Unternehmen, aber sind es nicht vielmehr Länder wie China und Japan, die einen Großteil der Schulden kontrollieren?

KH:Das ist eine sehr gute Frage! Und zum Glück haben uns einige Mathematiker an der Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschule eine sehr genaue Antwort darauf geliefert. Sie haben in einer Studie erforscht, wer die Unternehmen auf den Finanzmärkten besitzt und kontrolliert – 43.000 Firmen! Dabei haben sie herausgefunden, dass eine geheime „Super-Instanz“ existiert – so nennen sie es –, die 60 Prozent der Gewinne einfährt und 40 Prozent der Wirtschaftsgüter besitzt. Sie schaffen das, indem sie immer dieselben Leute in die Firmenvorstände setzen. Dadurch haben sie eine zehnmal größere Wirtschaftsmacht als ihnen zusteht. Sie dachten, niemand würde sie dabei erwischen. Es handelt sich um ein riesiges Firmenkonglomerat, das die Libor-Preise manipuliert – das alle (!) Rohstoffpreise manipuliert – und das mit Insider­informationen auf den Wertpapiermärkten handelt. [Der Libor ist der Referenz-Zins für den Geld- und Wertpapierhandel zwischen Banken. Wegen Libor-Manipulationen wurden im Dezember 2013 – zwei Monate nach diesem Interview – Rekordstrafen der EU-Kommission gegen mehrere Großbanken verhängt. Anm. d. Übers.] Das muss aufhören. Dieses Konglomerat hat auch alle Medien aufgekauft und die Leute belogen. Das alles wird aufhören.

SS:Also – um meine Frage zu beantworten – die Regierung wird durch das Firmenkonglomerat bzw. die Unternehmen kontrolliert statt durch die aufstrebenden Wirtschaftsnationen, ja? Warum wurden die Unternehmen – das Konglomerat, wie Sie es nennen – dabei nicht erwischt? Warum ändert sich nichts?

KH:Das genau ist doch der Punkt. Sie glauben, dass sie die Kontrolle haben, aber das haben sie nicht. Sie stehen nicht über dem Gesetz. Und wir Bürger wissen ganz genau, was sie vorhaben. Wir tun etwas dagegen: Alle Gouverneure der Bundesstaaten gehen gegen diese grauenhafte Korruption vor – genau wie die Justizminister der Bundesstaaten oder die Sheriffs – es wird nicht mehr lange so weitergehen. Das amerikanische Volk erobert sich seine Regierung zurück, und es wird die Korruption stoppen.

SS:Heutzutage sind die Vereinigten Staaten das ökonomische Herz der Welt. Egal, ob es nun zusammenbricht oder weiter schlägt, es läuft doch offensichtlich etwas schief, wenn so viel Macht an einem Ort konzentriert ist. Asien wird in diesem Bereich gerade zur Bestie, die sich erhebt. Könnte es den USA die Vormacht auf dem Finanzmarkt streitig machen? Glauben Sie, dass beispielsweise China dazu in der Lage wäre? Oder wird das Land genauso von den Finanzeliten kontrolliert, die Sie erwähnt haben?

KH:Nun ja, ich kann Ihnen sagen, dass die Jesuiten auch China ziemlich heftig im Schwitzkasten haben. Und ich kann Ihnen sagen, dass die wirtschaftliche Vormachtstellung von den westlichen Ländern in Richtung Osten wandern wird, aber auf sanfte Weise. Der Wandel wird nicht durch einen Währungskrieg zustande kommen, so wie es die furchtbaren, korrupten Mächte gerade einzurühren versuchen. Nein, diesmal wird es einen friedlichen Machtwechsel geben, auf keinen Fall einen Dritten Weltkrieg. Sie versuchen ihn in Syrien vom Zaun zu brechen, und denken gerade darüber nach, das auch im Iran zu tun. Aber es wird nicht passieren. Alle Bürger der Welt erkennen klar, was sie vorhaben – diesmal lassen wir sie nicht damit durchkommen.

SS:Ausländische Regierungen kaufen weiter US-Staatsanleihen, obwohl das Land offensichtlich wirtschaftliche Probleme hat. Warum tun sie das Ihrer Meinung nach?

KH:Ich glaube, der größte Markt für das Geld der US-Notenbank ist die Staatskasse der Vereinigten Staaten, und derzeit werden wir mit US-Dollars förmlich überschwemmt. Man kann den Markt allerdings auch als klein betrachten. Denn leider wird er immer schwächer, weil der Dollar durch etwas entwertet wird, was man „quantitative Entlastung“ nennt: Jeden Monat werden einfach zusätzliche Dollarnoten gedruckt, die komplett ungedeckt sind. [...]

SS:Denken Sie, dass eine Rückkehr zum Goldstandard realistisch ist? Dass es überhaupt möglich wäre?

KH:Das ist eigentlich keine so gute Idee. Die Währung sollte schon durch Wertgüter gedeckt sein, aber es gibt keinen Grund, sich dabei auf Edelmetalle zu beschränken. Es könnten alle möglichen Güter und Rohstoffe sein, die wertvoll sind. Wichtig ist einfach nur, dass die Währung durch Wirtschaftsgüter gedeckt ist, und nicht durch Schulden, wie es derzeit der Fall ist.

SS:Aber was wäre, wenn es einen Zusammenbruch des Finanzsystems gäbe – würde uns Gold dann überhaupt etwas nützen? Ich meine: Was wäre, wenn die Lebensmittel knapp werden? Sehen Sie sich die heutige Welt an: Unser größtes Problem ist, sauberes Trinkwasser bereitzustellen. Wie könnte Gold da helfen?

KH:Also, erst einmal: Ich denke, dass wir die Kurve noch kriegen werden. Ich erwarte keinen Zusammenbruch. Da gibt es ein sehr präzises Modell, das auf der Spieltheorie fußt, und das sagt voraus, dass wir einen sanften Wandel schaffen werden. Vielleicht wird es ein paar Anlaufschwierigkeiten und Ruckler geben, aber für mich ist einsichtig, dass die meisten Länder der Welt es vorziehen werden, zusammenzuarbeiten statt das System zusammenbrechen zu lassen. Wir sehen derzeit lediglich, dass einige Gauner das noch nicht mitbekommen haben – sie hören noch nicht, dass ihre Stunde geschlagen hat. Ihnen ist nicht klar, dass wir längst kapiert haben, dass es möglich ist, zusammenzuarbeiten und die Probleme zu umschiffen – sie sind auf jeden Fall vermeidbar.

Weltbank-Enthüllungen

SS:Karen, Sie waren eine hochrangige Beraterin bei der Weltbank. Sagen Sie mir eins: Ehrlichkeit und Bankwesen – ist das nicht ein Widerspruch in sich?

KH:Nein! Und dafür finden wir überall Beispiele. In den Vereinigten Staaten hat North Dakota seine eigene Staatsbank, und viele andere Staaten versuchen schon, sich von diesem Modell etwas abzuschauen. Zur Zeit sind es 22 Staaten, die das Projekt im Auge behalten – und wir drängen die anderen 28 dazu, das ebenfalls zu tun. Es gab eine Bank in Amsterdam, die, glaube ich, 300 Jahre lang ohne Probleme zurechtkam. Wir wissen, wie man Banken betreiben muss: Banken sollten eine Art Infrastruktur zur Unterstützung der Wirtschaft sein. Sie sind nicht dafür da, die Eliten zu begünstigen, die glauben, über dem Gesetz zu stehen, so wie das gerade der Fall ist. Sehen Sie sich einmal die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) an. Die Einrichtung wurde gegründet, als man nach dem Ersten Weltkrieg anfing, die Reparationsleistungen Deutschlands einzutreiben. In den 1930er Jahren war das, und ich glaube, 60 Zentralbanken sind inzwischen Mitglied in der BIZ. Das sind die Übeltäter – das sind diejenigen, die wirklich ihr Geschäft aufgeben müssen!

SS:Sie haben als Erste über die Korruption in der Weltbank ausgepackt. Erzählen Sie uns mehr über Ihre Enthüllungen.

KH:Es ist Folgendes passiert: Ich war mal auf den Philippinen tätig, und da gab es eine Bank – das war gegen Ende der ostasiatischen Finanzkrise in den späten 1990er Jahren –, sie war die zweitgrößte Bank des Landes, die Philippinische Nationalbank. Wir wollten ihnen ein Darlehen gewähren, um den Bankensektor zu stärken. Dann stellte sich heraus, dass der Mann, dem die Fluggesellschaft „Philippine Airlines“ gehörte – Lucio Tan –, mehr als zehn Prozent der Anteile der Nationalbank gekauft hatte, ohne die Wertpapieraufsicht des Landes zu informieren. Das war gesetzwidrig.

Also bat ich denjenigen, der für das Kreditvergabeprogramm der Weltbank zuständig war, der philippinischen Regierung mitzuteilen, dass die Vergabebedingungen für den Kredit nicht erfüllt seien. Stattdessen bekam ich eine andere Aufgabe zugewiesen. Das konnte ich so nicht akzeptieren. Also ging ich zu dem Treffen, bei dem entschieden wurde, ob der Kredit ausgezahlt werden sollte. Ich erzählte dort, dass man den Vorstand nicht darüber informiert hatte, dass die Bedingungen nicht erfüllt waren. Daraufhin wurde der Kredit also nicht ausgezahlt – aber die Leute, die ihr Geld in der Nationalbank angelegt hatten, hoben es trotzdem ab, und die philippinische Einlagenversicherung musste die Bank mit 500 Millionen Dollar stützen. Wir zahlten unseren 200-Millionen-Kredit nicht aus und die Japaner zahlten ihren 200-Millionen-Kredit auch nicht aus. Da gab es also 900 Millionen Dollar an ungedeckten Krediten. Als dann die Evaluierungsabteilung der Weltbank berichtete, dass die Weltbank zufriedenstellend gearbeitet hätte, korrigierte ich den Bericht, nur wurden meine Korrekturen dem Vorstand nie vorgelegt. Alles wurde vertuscht. Vertuschen aber geht gar nicht im Bankenwesen – es zeigt, dass das Geld durch die falschen Kanäle fließt.

Ich habe mich in der Weltbank dann mit anderen Whistleblowern zusammengeschlossen, denn uns allen war klar, dass jemand den Vorstand darüber informieren musste, was wirklich passiert war. Noch andere Whistleblower haben Doppelabrechnungen aufgedeckt. Wir haben den hiesigen Fall dem britischen Parlament vorgelegt. Im Jahr 2011 habe ich es dann dem Europäischen Parlament mitgeteilt, und das Parlament hat einen Brief an die Weltbank geschrieben – sie hatten von mir eine recht detaillierte Chronologie der Ereignisse bekommen. Die Weltbank hat nie geantwortet. Dann habe ich dem US-Kongress einen Bericht vorgelegt, und als der Kongress gebeten wurde, der Weltbank eine Kapitalerhöhung zu genehmigen, bat er um eine Bilanzprüfung durch den Rechnungshof. Sie fand nie statt. Also berichtete ich es der Internationalen Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden (INTOSAI). Dort bat ich den Vorstand, bei KPMG [ein internationaler Verband von Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Anm. d. Übers.] eine Wirtschaftsprüfung der internen Kontrollorgane der Weltbank anzufordern. KPMG aber hielt die Standards für solche Prüfungen nicht ein, das wiederum meldete ich dem Public Company Accounting Oversight Board (Gremium zur Finanzprüfung öffentlicher Unternehmen). Ich habe es auch der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gemeldet. Aber die sah sich noch nicht einmal dazu genötigt, den Insiderhandel in der US-Notenbank aus der Welt schaffen, also würde sie natürlich erst recht nicht die Anleihen der Weltbank in Ordnung bringen können. Ich kaufte dann eine Weltbank-Anleihe und reichte eine Klage nach dem Kapitalmarktrecht ein. Zu jedem einzelnen Justizminister der US-Bundesstaaten bin ich gegangen. Und ich beschwerte mich bei den Staaten, dass sie doch dafür verantwortlich seien, dass ihre Anleiheninhaber korrekte Finanzinformationen bekommen. Ich bin auch zur Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden gegangen.

Die Weltbank muss dazu gebracht werden, die Regeln zu befolgen, und es muss Transparenz in den Kapitalmärkten geben. Den Insiderhandel im Notenbanksystem zumindest wird es sehr bald nicht mehr geben.

SS:Fühlen Sie sich noch sicher, nachdem Sie so viel enthüllt haben? Ich meine, immerhin sind Sie schon entlassen worden.

KH:Nun ja, ich habe bei den Enthüllungen mit einigen einwandfreien Menschen zusammengearbeitet. Besonders möchte ich Mark Novitsky hervorheben, der bei TeleTech den Insiderhandel aufgedeckt und ungenaue Finanzberichte moniert hat – diese Firma hatte amerikanische Staatsbürger ausspioniert. Wenn Whistleblower zusammenarbeiten, ihre Aufzeichnungen abgleichen und Informationen teilen, können wir ein sehr genaues Bild der Lage erhalten. Außerdem möchte ich Larry Garrison erwähnen, meinen PR-Mann. Wenn sie Leute haben, mit denen sie zusammenarbeiten, ist es nicht so leicht, Whistleblower zum Schweigen zu bringen. Zusammen werden wir immer stärker. [...]

Anmerkung der Redaktion

Das vollständige Interview können Sie sich unter http://tinyurl.com/n2v5r84 beiYouTubeansehen.


Kommentare

Kommentar von Virgil GORCEA (04. Februar 2014, 13:09 Uhr)

S. g. Damen und Herren,

bitte um freundliche Kenntnissnahme - wenn interesse vorhanden!

Der biblische Moses nur ein Sprengmeister und Trickbetrüger ?!

www.youtube.com/watch?v=a7SBu_SPPhc

hier als mp3 zum download - wenn erwünscht

www.file-upload.net/download-8563245/Der-biblische-Moses-nur-ein-Sprengmeister-und-Trickbetr--ger-_-.mp3.html

besten Dank,

Hr. Virgil GORCEA


Kommentar von hucky (04. Dezember 2014, 23:42 Uhr)

Soll man lachen oder weinen.

Ich weiß nicht ob ich bei dem Artikel lachen oder weinen soll, ob das alles Ernst gemeint ist und ich unterstelle der Autorin Karen Hudes ehrbare Absichten, aber:

die Welt wird von 13 Blutlinien regiert und hat überalle ihre Helfershelfer und macht auch überall ihre Gesetze selbst, besonder bei der "KPMG". Die "Wirtschafs Prüfungsgesellschaften" sind die Letzten die irgendetwas mokieren würden, wenn Sie denn etwas finden sollten.

Alle Banken und wichtigsten Unternehmen gehören wenigen Familien. Eine davon ist Rockefeller. Was der mit Gewalt macht, das macht sein Pondon mit Samthandschuhen. Und wo sitzt der ? Über alles wird geschrieben, gemacht, getan, geredet, nur nicht über die Warhrheit und die lautet:

der Herr des Geldes, die "heilige Familie Satans" sitzt in London und regiert in der Square, der sogenannten "City of London" und lenkt die Geschicke der Welt. Niemand traut sich darüber zu schreiben. Downingstreet 10 kommt mir heute wie eine Lachnummer vor.

Heinrich Heine wußte schon vor 150 Jahren zu berichten:

Das Geld ist der Gott unserer Zeit und .... ist sein Prophet. Wer das wohl ist ? Die nächste Geldentwertung findet digital statt. Nämlich das Geld soll abgeschafft werden und durch den RFID Chip erstetzt und das ist in Amerika schon in vollem Gange.

Diejenigen die ein anderes System wollten, wirklich ehrbar, nämlich das NESARA Projekt sind leider am 11.09.2001 gescheitert. An diesem Tage wollen sie ausgerechnet im WTC Center ihr Projekt veröffentlichen und zufällig, rein zufällig, fallen am gleichen Tag ausgerechnet beide Türme senkrecht in sich zusammen. Eine perfekte Sprengung wie sie vorher noch nicht gesehen worden ist.

Bedauerlicheweise kommt es noch viel, viel schlimmer. BIZ, Weltbank und IWF reichen nocht nicht. Ein noch größeres Institut wird gegründet und ........................ den Rest könnt ihr euch selbst denken.

Trotzdem Hochachtung vor der Dame Karen Hudes und der IWF Chefin, einer früheren Schwimmerin. Sie sagte ja etwas von numerischer Mystik und das sie das tue was ihr aufgetragen wird. Auch ihr schwant wohl was sich da bald für eine satanische Dunkelwelt auftun wird.

Wenn wir die RD's nicht hätten dann sähe es total trostlos aus. Jedoch dürfe wir wohl auf die reichsdeutsche Hilfe hoffen, wenn die Welt am Abrund taumelt.

Schön das es Whistleblower gibt, vielleicht bleiben Sie ja dran.

Mit freundlichen Grüßen

Hucky