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Zutritt streng verboten! Die 24 geheimsten Orte dieser Welt

verbotenNick Redfern
Kopp Verlag
254 Seiten
ISBN: 978-3-86445-122-5
€ 19,95


Ein Untertitel wie „Die 24 geheimsten Orte dieser Welt“ kann nur faszinierend wirken – vor allem für Menschen, die immer schon wissen wollten, was sich in Wahrheit hinter den vielen für die Öffentlichkeit unzugänglichen Militärgeländen, Regierungsbunkern und Forschungszentren in fast allen Ländern unseres Planeten verbirgt. Damit spekuliert auch der Autor und TV-Moderator Nick Redfern, der auf ungelöste Rätsel spezialisiert ist, mit seinem Buch „Zutritt streng verboten!“

Redfern schreibt darin in 15 Kapiteln (schade: 24 Kapitel, eines für jeden der erwähnten Orte, wären übersichtlicher gewesen) über ein paar Schauplätze, die einschlägig Interessierten zum Großteil bereits bekannt sein werden: Area 51, den Hangar 18 auf der Wright-Patterson Air Force Base, diverse Weltuntergangsbunker und so weiter. Obwohl er außer den üblichen Aussagen „pensionierter Mitarbeiter, die anonym bleiben wollen“ in den Beiträgen dazu nichts wirklich Neues und schon gar keine konkreten Fakten liefert, liest man solche Geschichten immer wieder gern und fragt sich, was wohl wirklich hinter diesen Anlagen steckt. Dass der Autor sich auch über weniger breitgetretene Themen auslässt –unterirdische Basen der britischen Royal Air Force, Sagen und Gerüchte über die vielen U-Bahn-Tunnels unterhalb von London, den Dugway Proving Ground (wo chemische und biologische Waffen getestet werden), geheime Städte auf der Mondrückseite – und fast alle der erwähnten Orte mit UFOs, Aliens und Tierverstümmelungen in Verbindung bringt, steigert das Lesevergnügen. Oder würde es steigern …

… wäre da nicht die deutsche Übersetzung von „Zutritt streng verboten!“, die eine einzige Katastrophe ist. Bei der Lektüre wird einem zwar klar, dass Redfern sein Buch in einem locker-launigen Moderationsstil verfasst hat, aber eine derartige Stümperei hat er dennoch nicht verdient. Wenn man sich durch die Seiten des Werks quält, kann man sich des Gefühls nicht erwehren, hier hätte ein Programm wie „Google Translate“ jeden Satz wörtlich und genau dem englischen Satzbau entsprechend in eine Art Deutsch (eine äußerst seltsame Art, wohlgemerkt!) übertragen. Nicht nur, dass der Leser permanent über verdrehte Endlossätze stolpert und sich mühsam über deren Bedeutung klar werden muss; nein, es finden sich in dem Buch auch eindeutige und sinnentstellende Übersetzungsfehler (so hat eine der Geheimanlagen beispielsweise unterirdische und „überirdische“ Abteilungen). Das Ergebnis ist, dass in der deutschen Fassung oft das genaue Gegenteil von dem steht, was der Autor gemeint hat („Wenn wir nicht alles unversucht lassen, wissen wir auch nicht, ob wir möglicherweise etwas verpasst haben“) und dass man auf beinahe jeder Seite blödsinnige und unpassende Formulierungen wie „dertumultartige Erste Weltkrieg“ oder Rechtschreibfehler wie „Bewusstseinskontrolle einfach ausgedruckt“ findet. Damit tut der Kopp-Verlag weder seiner Leserschaft noch dem Verfasser des Originaltexts einen Gefallen – und das Übersetzungsbüro Aldea aus Köln wird schon gewusst haben, warum sich keiner seiner Mitarbeiter getraut hat, namentlich für diesen Unfugeinzustehen …