Die Neue Karte des Bewusstseins

Unsere gegenwärtig in allen Wissenschaften implizit vertretene These, das Bewusstsein entstehe durch Gehirnaktivität, ist unhaltbar, denn es gibt genug gut dokumentierte Gegenbeweise. Ein Auszug aus Kapitel 2 von Ervin Lászlós Neuerscheinung „Was ist Realität?“

Innerhalb des niederfrequenten Spektrums wahren einige gleichphasige und mithin vergleichsweise beständige Welleninterferenzcluster inmitten des chaotischen Wechselbads um sie herum ihre Identität: Sie treten als individuelle Geist- oder Bewusstseinsformierungen in Erscheinung. Objektähnliche Gestalten innerhalb des hochfrequenten Spektrums umfassen bezeichnenderweise eine kürzere Zeitspanne: Sie tauchen in rascher Folge auf und wieder unter.

In entwickelten Organismen verbinden sich die hoch- und niederfrequenten Cluster miteinander und bilden ein psychophysisches Hypercluster. Wie ich im weiteren Verlauf meines Buchs zeige, ist die hochfrequente Komponente eines derartigen Clusters – der Körper – diskontinuierlich, während sich die niederfrequente Komponente – der Geist oder das Bewusstsein – als beständiger erweist. Im menschlichen Wesen verknüpft sich also ein relativ kontinuierliches Bewusstsein mit einem diskontinuierlichen Körper.

Beides, Bewusstsein und Körper, werden von der Schwingung des Grundzustands des Kosmos in-formiert. Körper und Gehirn, sowie der Organismus im Ganzen, nehmen die Intelligenz, die das Universum durchdringt, in sich auf und stehen in Resonanz mit ihr.

Postskriptum: Das Ende des Dualismus

Für das klassische Paradigma ist das Bewusstsein nur ein Epiphänomen, das durch die Hirnaktivität erzeugt wird. Materie gilt als grundsätzlich real, das Bewusstsein nicht. Sie werden als völlig unterschiedliche Phänomene betrachtet.

Die dualistische Betrachtungsweise ist das Erbe der von Galileo Galilei eingeführten Unterscheidung von „primären“ und „sekundären“ Eigenschaften. Primäre Eigenschaften, so sagte er, seien vom Beobachter unabhängige Eigenschaften von Objekten wie Festigkeit, Ausdehnung, Bewegung, Anzahl und Gestalt. Sekundäre Eigenschaften würden vom Beobachter hinzugefügt, dazu gehörten Farbe, Geschmack, Klang und weitere Qualitäten („qualia“). In seinem Werk „Il Saggiatore“ von 1623 schrieb Galilei, seiner Ansicht nach seien die sekundären Eigenschaften nur so etwas wie andere Namen für die Objekte, denen wir sie zuschrieben, denn sie befänden sich im subjektiven Bewusstsein des Beobachters.

In dieser dualistischen Weltanschauung gibt es keinen Platz für den Geist bzw. das Bewusstsein. Alles, was existiert, ist das Produkt zufälliger Interaktionen zwischen Materieteilchen – „Massepunkten“, die sich, den mechanistischen Gesetzen gehorchend, in einem passiven Raum und einer gleichgültig dahinfließenden Zeit bewegen. Das Leben ist einfach nur das Resultat einer unvorhersehbar glücklichen Abfolge von zufälligen Interaktionen zwischen Massepunkt-Teilchen und -konfigurationen, die von den unerbittlichen Gesetzen natürlicher Selektion permanent nach Effizienz aussortiert werden. Bewusstsein ist ein Epiphänomen, das aus einer natürlichen Selektion unter den erfolgreichen Spezies neuronaler Materiecluster im Gehirn resultiert.

Doch im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts haben der mechanistisch-materialistische Blick auf die Realität und die dualistische Weltanschauung endgültig ausgedient. Die Karte, die sich jetzt an der Speerspitze der Wissenschaft immer deutlicher abzeichnet, beschreibt die Realität nicht mehr als riesigen Mechanismus, sondern als einheitliches Reich von Schwingungsclustern. Was wir bisher Raum nannten, entpuppt sich als Ursprung und Ziel der im Universum auftauchenden Cluster zugleich, und Information – etwas, was wir für ein bloßes Produkt des menschlichen Geistes hielten – als Grundelement des Kosmos. Letztendlich sind alle Dinge – Geist und Bewusstsein ebenso wie das, was wir „Materie“ nennen – Schwingungscluster im Wellenfeld des Universums, das sich im erregten Zustand befindet.

Endnoten

  1. Charbonier, J. J.: „Seven Reasons to Believe in the Afterlife“ (Rochester, VT: Inner Traditions, 2015)
  2. Ebd.
  3. Ebd.
  4. Ring, K. und Cooper, S.: „Near-Death and Out-of-Body Experiences in the Blind. A Study of Apparent Eyeless Vision“ in Journal of Near-Death Studies, Winter 1997, 16(2):101–47
  5. Ring, K. und Cooper, S.: „Mindsight: Near-Death and Out-of-Body Experiences in the Blind“ (Bloomington: iUniverse, 2008)
  6. Schwartz, S. A. und DeMattei, R. J.: „The Mobius Psi-Q Test: Preliminary Findings“ in Research in Parapsychology, William G. Roll u. a. (Hrsg.), 1981, Metuchen, N.J. & London, Scarecrow, 1983, 103–5 

  7. Schwartz, S. A.: „Opening to the Infinite“ (Budha, Tx: Nemoseen, 2007)
  8. Schwartz, S. A.: „Numinosity, Entropy, Intention, and Remote Viewing: Three Variables Subject to Manipulation“ in Proceedings of Neuroscience and Consciousness conference, Seattle, 17.–19. März 1983

  9. László, E. und Peake, A.: „Unsterbliches Bewusstsein: Die Kontinuität des Selbst jenseits vom Gehirn“ (Mosquito Verlag, 2016)
  10. Ebd.
  11. James, W.: „Ingersoll Lecture on Immortality“ (Boston: Houghton Mifflin, 1899)
  12. Darling, D.: „Supposing something different: Reconciling science and the afterlife“ in OMNI, 1995, 17(9):4
  13. Alexander, E.: „Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen“ (Heyne Verlag, 2016); www.eternea.org/Postulates.aspx 

  14. Schwartz, S. A.: „Six Protocols, Neuroscience, and Near-Death: An Emerging Paradigm Incorporating Nonlocal Consciousness“ in Explore, 2015, 11(4):252–60; eine leicht veränderte Version findet sich in Fredriksson, I. (Hrsg.): „The Mysteries of Consciousness“ (Jefferson, NC: McFarland, 2015), S. 5–20

  15. Open Sciences Campaign, https://tinyurl.com/hcum8cw. Vortrag „Post-Materialist Science, Spirituality and Society“, gehalten in Canyon Ranch in Tucson, Arizona, 7.–9. Februar 2015

Kommentare

13. März 2019, 11:38 Uhr, permalink

rap

Sehr interessant... :)
Nach der Bibel (die basiert im Prinzip auf Fakten, ist aber extrem komprimiert und auch verschlüsselt..) landen wir nach dem Tod im Totenreich/Scheol/Hades.
Dort ruhen wir (zB Daniel 12,13).
Durch okkulte Handlungen kann man Kontakt zu den Toten bekommen die aber in der Bibel aus mehreren, sinnvollen, Gründen verboten sind.
In der Zukunft wird es dann 2 Auferstehungen geben.
Die erste in grob 100 (für die Märtyrer, die werden dann die "1000 Jahre" zusammen mit Jesus regieren), die 2. in "1100" Jahren.
Nach der zweiten Auferstehung gibt's ein Gericht (nicht mehr für die Toten der ersten Auferstehung) und dann geht es in die Ewigkeit.
Und selbst nach der westlichen Physik gibt es vermutlich noch höhere Dimensionen (irgendwo müssen die "verborgenen Variablen" ja stecken ;) ).
Die vereinheitlichte Feldtheorie (Maxwells originale Gleichungen in Quaternionen) hat Platz für "alle Phänomene des menschlichen Universums". Incl Geist, Bewußtsein, Engel Dämonen, Magie und Alchemie.
Vermutlich ist unser Bewußtsein eine Art "Skalarwellenmatrix" im "Hyperraum". Und kann so auch ohne Körper existieren.
Und unser stoffliches Gehirn ist vermutlich die Schnittstelle.
Diese Physik ist (leider, wird natürlich wieder mal alles primär in Waffenform umgesetzt) diversen Gruppierungen bekannt.
ZB hatten die Sowjets eine Waffe gebaut mit der man das Bewußtsein vom Körper trennen kann.
Das Ergebnis sind Leichen die so tot sind (alle Mikroorganismen etc etc) daß sie 30 Tage lang nicht verwesen.
Die hatten diese Waffe in einem Kampfhubschrauber installiert und das an 2 Dörfern in Afghanistan getestet, als Giftgasangriff getarnt.
:(

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