Facebook: Großmacht der Zukunft

facIn spätestens zehn Jahren wird Facebook sämtliche politische Wahlen beeinflussen und drauf und dran sein, die Weltherrschaft zu übernehmen – wenn wir es nicht verhindern.

Weltweiter Waffenhandel

Die Kontakte zu privaten Rüstungsunternehmen aus den USA und Großbritannien stellen jedoch nur einen Teil der Referenzen der SCL Group dar. Ein weiterer Teil sind die Beziehungen der Firma zum globalen Verteidigungssektor, für die vor allem der Geschäftsführer und langjährige Vorstandsvorsitzende Julian Wheatland verantwortlich zeichnet.

Obwohl Wheatland die Position des Vorstandsvorsitzenden der SCL Group innehatte, trat er gleichzeitig als einziger Gründer und Geschäftsführer eines zwielichtigen Unternehmens namens Hatton International Limited auf.

Hatton International war bis zum Jahr 2016 Mitglied in der ADS, der wichtigsten britischen Handelsorganisation im Bereich Luftfahrt, Verteidigung, Sicherheit und Raumfahrt. Der inzwischen gelöschte Eintrag im Mitgliederverzeichnis lautete wie folgt:

„Das Unternehmen Hatton International ist auf Beratungsleistungen, Principal Investment Services und die Abwicklung von Kompensationsgeschäften spezialisiert. Darüber hinaus bietet es ausgewählte Dienstleistungen und Produkte für den Verteidigungssektor an. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Unterstützung internationaler Verteidigungs- und Luftfahrtunternehmen bei der Erfüllung ihrer Kompensationsverpflichtungen in den Auftraggeberländern. Hatton International bietet einzigartige, diskrete, ausgereifte und professionelle Lösungen für die Abwicklung von Kompensationsgeschäften, individuell zugeschnitten auf die wirtschaftlichen Anforderungen und Entwicklungsbedarfe seiner Kunden.“

„Kompensationsgeschäfte bei Rüstungsgütern“ betreffen Firmen, die einem Staat Waffen oder militärische Ausrüstung liefern. Das Rüstungsunternehmen ist durch solche Vertragsbestimmungen verpflichtet, einen Teil der Vertragssumme in die Industrie des jeweiligen Käuferlandes zu investieren. Die britische NGO Transparency International sagt in diesem Zusammenhang:

„Kompensationsgeschäfte sind ein großes, allerdings auch sehr undurchsichtiges Thema. Sie unterliegen weit weniger Transparenzbestimmungen und stehen weniger unter Beobachtung, als sie das in Anbetracht der hohen Korruptionsgefahr sollten.“

Auf der Website von Hatton International selbst wird die Spezialisierung auf die Abwicklung von Kompensationsgeschäften für die Rüstungsindustrie mit keinem Wort erwähnt. In einer archivierten Version der Website aus dem Jahr 2009 folgt einer Auflistung durchaus respektabler Aktivitäten, wie etwa Infrastrukturentwicklung, jedoch auch diese Passage:

„Wir haben uns darauf spezialisiert, Luftfahrtunternehmen bei der Abwicklung ihrer Kompensationsverpflichtungen in Übersee zu unterstützen. Wir erstellen individuelle Programme, maßgeschneidert für die Bedürfnisse sowohl des Unternehmens als auch des Käuferstaats.“

Zu den Klienten zählen „internationale Konzerne, Regierungsbehörden und Family Offices“.

Demzufolge operiert der Vorstandsvorsitzende der SCL Group direkt im Zentrum eines der undurchsichtigsten Bereiche des globalen Verteidigungssektors.

Unsere Nachfragen dazu, welchen Einfluss diese Tätigkeit auf die Geschäfte der SCL Group hat, beantwortete Wheatland nicht.

Großkonzerne und Erdölriesen

Über Hatton International ist die SCL Group auch mit dem weltweiten Handel fossiler Brennstoffe verknüpft.

Von 2014 bis 2016 war Wheatland als einer der Geschäftsführer der Londoner Niederlassung der Phi Energy Group, Phi Energy Limited, tätig. Laut einer Infobroschüre des recht kurzlebigen Ölkonzerns hätte das Unternehmen „mögliche Vorkommen“ in Libyen, den USA, Afrika und Osteuropa „sondiert“. 2016 wurde die Firma stillgelegt.

Dieselbe Broschüre führt Wheatland als Finanzchef an und listet folgende Unternehmen als Geschäftspartner von Phi Energy auf: Shell, Noble Group, Eni, Esso, BP, Statoil, Tamoil, Total und Saras – ein veritables Who is who der Erdölriesen.

Tarick Kreimeia, der damalige kaufmännische Leiter von Phi Energy, war Wheatland direkt unterstellt. In der Broschüre wird Kreimeia als „eines der Vorstandsmitglieder von Hatton International“ bezeichnet. Sein LinkedIn-Profil liefert hierzu genauere Informationen: Demnach war er von September 2012 bis August 2016 „nichtgeschäftsführender Direktor“ von Hatton International. In Kreimeias Profil wird die Zusammenarbeit von Hatton „mit Verteidigungs- und Luftfahrtunternehmen“ bestätigt. Außerdem, so ist dort zu lesen, „unterstützte Hatton Firmenkunden speziell auf dem Energiesektor bei der Entwicklung von Finanzierungsstrategien zur Erreichung ihrer strategischen Ziele sowie der Markteinführung neuer Ideen und Produkte“.

Kreimeias Werdegang bei Phi Energy verdeutlicht seine Schlüsselrolle bei Verhandlungen über Rohstoffveredelungsverträge mit Ländern im Nahen Osten. So unterstützte er beispielsweise große erdölverarbeitende Unternehmen aus der EU bei ihren Verhandlungen mit der Libyan National Oil Company (LNOC), der Iraqi National Oil Company (INOC) und der Regionalregierung Kurdistans.

Rein zufällig haben in all diesen Regionen diverse Privatunternehmen mit Verbindungen zu den SCL-Group-Geschäftsführern während britisch-amerikanischer Militärinterventionen lukrative Geschäfte gemacht.

Facebook als staatliches Propagandainstrument

Gegen die SCL Group laufen diesseits und jenseits des Atlantiks offizielle Ermittlungen, die sich mit der Unterwanderung demokratischer Prozesse in Großbritannien und den USA befassen. Trotzdem besitzt der Konzern auch weiterhin enge Beziehungen zu britischen und amerikanischen Regierungsbehörden.

Im Februar 2017 erhielt das Unternehmen einen 496.323 US-Dollar schweren Vertrag vom Global Engagement Center GEC des US-Außenministeriums. Auftragsgegenstand war eine „Zielgruppenanalyse“ potenzieller Extremisten.

Laut dem ehemaligen US-Staatsanwalt Ken McCallion nutzt die SCL Group ihre guten Kontakte zur Regierung Trump auch, um „sich weitere Regierungsaufträge zu verschaffen, etwa über das Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium, das Heimatschutzministerium, die National Highway Traffic Safety Administration und andere Behörden“.

Die Aufgaben des GEC sind im National Defense Authorization Act (NDAA) von 2017 klar definiert. Ein wesentliches Ziel des GEC ist demnach, „der gegen die Sicherheitsinteressen der USA gerichteten ausländischen Propaganda und Desinformation entgegenzuwirken und proaktiv auf Fakten basierende Schilderungen zu verbreiten, die die Verbündeten und Interessen der USA unterstützen“.

Diese Aufgabe umfasst auch das Sammeln von Social-Media-Daten, die als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA eingestuft werden. Gleichzeitig dienen diese Daten auch als Basis für neue Informations- und Werbekampagnen für die nationale Sicherheitspolitik der USA.

Facebook ist und bleibt damit einer der wichtigsten Kommunikationskanäle für die Medienkampagnen der US-Regierung.

„Verwende ich Facebook Ads, kann ich einfach auf Facebook gehen, mir eine Zielgruppe schnappen, Land X auswählen und festlegen, ich möchte die Altersgruppe von 13 bis 34 und Menschen, die das und das – egal ob Abu Bakr al-Baghdadi oder etwas anderes – mit ‚Gefällt mir‘ markiert haben. Und ich erreiche genau diese Personengruppe mit meinen Beiträgen“, sagt der frühere Leiter der GEC und beschreibt damit die Abhängigkeit des Außenministeriums von Werbeanzeigen auf Facebook.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel ist eine editierte Version von Dr. Ahmeds online veröffentlichten Beitrag vom 23. Dezember 2017, den Sie unter https://tinyurl.com/y99a792p aufrufen können. Edit: Dort sind auch sämtliche Verweise verlinkt, die wir aus Platzgründen nicht im Heft abdrucken konnten - leider fehlen uns auch die Kapazitäten, sie nachträglich auf der Website einzufügen.

Kommentare

04. April 2018, 01:08 Uhr, permalink

Karl

Wer hält den Zug auf? Facebook hat 2,1 Milliarden User, das Beste ist doch einfach zurück Lehen und zuschauen wie das Ganze gegen die Wand fährt, und dann hoffen das man das Ganze unbeschadet überlebt. Der Ganze Planet ist mittlerweile ein Irrenhaus und irgendwann ist der Punkt erreicht wo das Ganze kippt, und die Geldgierigen sitzen dann in Ihren Bunkern und glauben das sie die Gewinner sind.
Hier noch ein Beitrag von Dirk Müller über Facebook und was der eigentliche Plan dahinter sein könnte.

www.youtube.com/watch?v=CHXqiiCZSbM

Grüße aus Bayern,

Karl

04. April 2018, 04:02 Uhr, permalink

Abrasax

Es ist mir ein Rätsel, wie man als Autor einer Internetseite behaupten kann, man hätte für Verweise keinen ausreichenden Platz gehabt. Auf einer Internetseite kann Platz im Prinzip niemals ausgehen.

Bei der ganzen angeblichen Krise um die Internetkonzerne Google und Facebook wird mindestens eine Information vergessen oder nicht in die Diskussion eingebracht. Vor ca. 2 Wochen habe ich über einen Gedanken zu diesem Thema gelesen, aber leider nicht abgespeichert und über Google finde ich zu den Stichwörtern keine Suchergebnisse.

Es ging darum, daß die Frage gestellt wurde, ob diese Krise um den Datenschutz von Google und Facebook eine künstlich inszenierte Krise ist um einen großen öffentlichen Aufruhr zu verursachen, der schließlich zu neuen Datenschutzgesetzen führen wird, führen soll.

Seit mehreren Jahren sitzen wichtige Vertreter von Facebook und Google im jährlichen Bilderbergertreffen. Schon zuvor war kaum zu erfahren, was dort besprochen wurde, seit ca. 2 Jahren gibt es überhaupt keine Informationen mehr, was diese Leute besprochen haben, bzw. deren Absichten sind. Aber die Massendatenunternehmen sind dieser Gruppe anscheinend sehr wichtig und zugeneigt oder zum Gehorsam verpflichtet, sonst würden die Führer dort nicht eingeladen werden.

Soros hat einmal gesagt, er hätte genug Macht, jeden Staat, der nicht so funktioniert wie er das will, zu bestrafen und zum Einlenken zu zwingen. Das bedeutet aber auch, daß Soros genug Möglichkeiten hat, einen beliebigen Konzern dazu zu zwingen, so zu handeln, wie er es will. Soros hat in Davos über Google und Facebook und deren Gebaren gegenüber dem Datenschutz geschimpft. Aber was bedeutet das schon. Wenn Soros darüber in der Öffentlichkeit spricht, so bedeutet das eher, daß er entweder von anderen Themen ablenken will, seine wahren Absichten verschleiert, und daß er sowieso in der Öffentlichkeit niemals das ausspricht, woran er im Hintergrund wirklich arbeitet.

Auf dem letzten Wirtschaftsgipfel in Davos war ein großes und wichtiges Thema die Privatisierung des Datenschutzes bzw. die Eindämmung der Flüsse von verfügbaren Persönlichkeitsdaten. Das bedeutet, die heute gesammelten Daten von Nutzern sollen mehr und mehr gebündelt und kontrolliert werden können. Dazu benötigt man entsprechende Gesetze. Der Aufruhr, der jetzt z.B. über Facebook erzeugt wurde, dient dazu, in einen neuen Gesetzgebungsprozess einzutauchen, der solche Gesetze entwickeln soll.

Wer meint, dies diene dem Nutzer, der irrt sich.

Die KI-Technologie von heute ist auf sehr große und aktuelle Datenmengen angewiesen. Diese BigData Technologie kann nur von Unternehmen gestemmt werden, die genug Kapital und Fachwissen dazu zur Verfügung haben. Wenn Gesetze geschaffen werden, die verbieten werden, Daten weiterzuverkaufen oder zur freien Verfügung zu stellen, dann wird damit ein BigData-Monopol für die großen Super-Unternehmen in diesem Markt aufgebaut. Denn nur diese Unternehmen mit Ihren großen weltweiten Plattformen können schnell an große aktuelle Datenmengen herankommen, die sie für verschiedene Zwecke benötigen. Der Artikel hier reißt ja ungefähr an, welche Zwecke aus der Perspektive gewisser Einheiten sind.

Gewöhnlich denkende Menschen denken in Prinzipien von Ja/Nein, Richtig/Falsch, Entweder/Oder.
Komplex gebildete Menschen in bestimmten Positionen denken in Möglichkeiten und in statistischen Modellen von Wahrscheinlichkeiten. Das sind völlig verschiedene Denk- und Erfahrungswelten. Außerdem denken diese Existenzen fast immer strategisch berechnend, die können gar nicht mehr anders denken.

Wenn nun Gesetze geschaffen werden, die eine Erhebung von Daten nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Nutzers erlauben, so könnte es sein, daß wir noch größere Probleme bekommen, die in Verbindung mit Privatisierung und der Anwendung von neuer Technologie in Verbindung stehen. Geben wir die Zustimmung zur Erhebung von Daten nicht, so können wir uns erhebliche Nachteile einhandeln oder von verschiedenen Dienstleistungen ausgeschlossen werden. Geben wird die Zustimmung zur Erhebung der Daten, so werden damit Dinge gemacht, über die wir keine Kontrolle haben.

Durch diese Hintertür können wir im Prinzip dazu gezwungen werden, unsere Daten preiszugeben.
Es gibt Deutsche Minister, die sind der Meinung, unser Datenschutzrecht habe einen mittelalterlichen Qualitätsstand und man müsse mit den Daten wirtschaftlich orientierter ... umgehen.

Das bekannte und beliebte Argument: "Ich habe nichts zu verbergen" ist schon heute ein sehr dummes Argument. Denn wie wir bereits an vielen Beispielen sehen können, bekommen Menschen, die eine andere Einstellung als die GEFORDERTE Einstellung von verschiedenen Ideologen, haben, vielfältige Probleme in wichtigen Bereichen ihres Lebens. In verschiedenen Staaten macht es einen enormen Unterschied aus, ob man ein Kritiker zu bestimmten Themen ist, oder nicht. Es spielt eine große Rolle, ob man Euthanasie befürwortet oder nicht, ob man die Homosexualität toleriert oder nicht, ob man die Homo-Ehe unterstützt oder nicht, welche religiösen Einstellungen man hat, ob man Impfgegner ist oder nicht, ob man Organspenden unterstützt oder nicht, oder welche Form von Familienplanung oder Familienstruktur man bevorzugt.

Der Gesundheitsbereich wird immer mehr als Konzern organisiert. Für eine Firma und erst Recht für einen mächtigen Konzern ist es enorm wichtig, genau das Personal mit einer genau spezifizierten inneren Einstellung und Ausbildung einzustellen, das den Konzernabsichten entsprechen. Diese Absichten sind nicht rein wirtschaftlich orientiert. Auf jeden Fall möchte man vermeiden, sich Störfaktoren in den Konzern hineinzuholen. Der Konzern will höchste Effizienz und genau passende Profile für den jeweiligen Bereich.

Und wer meint, Konzerne haben nichts mit Religion zu tun, der irrt sich gewaltig.
Der Mensch ist von Grund auf ein geistliches Wesen, er ist eigentlich nichts anderes.

Es gibt desshalb die öffentliche Religions-Lehre für die Massen und es gibt
die geheimen Lehren für die Leute, die mit Positionen zu tun bekommen, an denen
Weichen gestellt werden. Niemand wird eine solche Position einnehmen, der von
gewissen Bewachern dafür als geeignet anerkannt wird.

BigData, Facebook, Google, Geheimdienst, Macht hat immer einen religiösen Aspekt.
Allerdings hat man die Massen soweit gebracht, daß sie Religion ablehnen, falsch verstehen oder nicht verstehen. Man hat aus den Massen erfolgreich Herdentiere und Bio-Roboter gemacht.

06. April 2018, 20:56 Uhr, permalink

Redaktion

Danke für den Hinweis mit den Links! Die hatten nämlich nur im Heft keinen Platz - aber wir haben auch nicht die Kapazitäten, sie nachträglich in den Beitrag einzufügen. Bitte also dazu die englische Originalseite konsultieren.

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