Finanzspritzen für jeden Stich: Die Geldgeber globaler Impfkampagnen

Als die WHO in ihrer Liste der zehn größten Gesundheitsbedrohungen 2019 an Punkt 8 Impfunschlüssigkeit aufzählt, schäumen die Massenmedien rund um den Globus: Ohne auf inhaltliche Kritik zu Impfstoffsicherheit, Studienmängeln und Wirkverstärkern oder Impfschadensfälle einzugehen, werden Kritiker einmal mehr abgekanzelt.

Wenn man der Spur des Geldes folgt, ahnt man auch, woran das liegen könnte: Große philantropische Stiftungen finanzieren im Verbund mit Regierungen und WHO nicht nur die Impfstoffe, die für globale Impfkampagnen notwendig sind, sondern auch PR-Unternehmen und Medienverbände. Wer hört über deren Posaunen noch die Stimmen der Geschädigten?

Nach einer gemeinsam vom British Medical Journal (BMJ) in Zusammenarbeit mit dem in London ansässigen Bureau of Investigative Journalism durchgeführten Untersuchung veröffentlichte das BMJ 2010 einen entsprechenden Artikel. Darin enthüllte das Blatt, dass drei führende Wissenschaftler, die maßgeblich an der Entscheidung der WHO, im Jahr 2009 eine Schweinegrippe-Epidemie (H1N1) auszurufen und allen Ländern die Verwendung und Vorratshaltung von Impfstoffen und Pandemiegrippearzneien zu empfehlen, finanzielle Verbindungen zu genau den Pharmaunternehmen hatten, die von den Empfehlungen der WHO profitierten (GlaxoSmithKline und Roche). Die WHO geriet auch wegen ihrer mangelnden Transparenz in die Kritik, als sie sich weigerte, die Identität der 16 Mitglieder ihres Krisenstabs preiszugeben, der 2009 gegründet worden war, um die Pandemiepolitik zu gestalten.58

Der Impfstoff Pandemrix, der 2009 eiligst auf den Markt geworfen worden war, um der von der WHO ausgerufenen, jedoch nie eingetroffenen H1N1-Pandemie zu begegnen, führte bei mehr als 1.300 Menschen in Europa zu autoimmunologisch ausgelöster Narkolepsie, einer unheilbaren neurologischen Immunstörung.59

Gavi, die Impfstoff-Allianz für die Vermarktung von Impfstoffen

Die WHO und die US-amerikanische Regierung sind Gründungsmitglieder der Impfallianz Gavi. 2000 stellte die Gates-Stiftung 750 Millionen US-Dollar als Starthilfe zur Verfügung, um Gavi als öffentlich-private Partnerschaft ins Leben zu rufen. So wurde unter Beteiligung der WHO, der Regierungen, der Impfindustrie, der Weltbank, einiger philanthropischer Stiftungen und zivilgesellschaftlicher Gruppen ein multilateraler Finanzierungsmechanismus geschaffen, um „Kindern in den ärmsten Ländern der Welt Zugang zu neuen oder nicht ausreichend genutzten Impfstoffen zu ermöglichen“.60

Gavi sammelte seit dem Jahr 2000 mehr als 15 Milliarden US-Dollar, um die Kinder der Welt zu impfen, wobei die US-amerikanische Regierung insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 12 Prozent aller Zuwendungen beisteuerte. Großbritannien zahlte 2,2 Milliarden US-Dollar, was 14 Prozent aller Zuwendungen entspricht. Der größte Geldgeber von Gavi ist aber die Gates-Stiftung: Sie leistete mehr als drei Milliarden US-Dollar beziehungsweise 20 Prozent aller Zahlungen an Gavi.61 Zwischen 2000 und 2013 verwendete Gavi lediglich zehn Prozent seiner Finanzmittel (862 Mio. US-Dollar) zur Stärkung der Gesundheitssysteme der einzelnen Entwicklungsländer, beispielsweise durch Verbesserung von Hygienebedingungen und Ernährung, während 80 Prozent in den Kauf, die Lieferung und die Bewerbung von Impfstoffen investiert wurden.62

Die Hauptniederlassung von Gavi befindet sich in Genf. Ein weiteres Büro in Washington, D. C. kümmert sich um das Tagesgeschäft. Zu Gavis erklärten Zielen gehört „die Gestaltung der Märkte für Impfstoffe und andere Immunisierungsprodukte“.

2008 gab Gavi bekannt, dass fünf Länder – Italien, Norwegen, Kanada, Großbritannien und Russland – zusammen mit der Gates-Stiftung einen Betrag von insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar für Vorabnahmeverpflichtungen (Advance Market Commitments, AMC) bereitgestellt hatten, um Pneumokokken-Impfstoffe schneller auf den Markt bringen zu können. Die Geldgeber übernahmen im Vorfeld Finanzierungsverpflichtungen, um Impfstoffkäufe zu unterstützen und die Einführung und Verwendung der Impfstoffe in den Partnerländern von Gavi zu beschleunigen. Solche Marktzusagen motivieren die Impfstoffhersteller zum Abschluss von Verträgen für die Lieferung von Pneumokokken-Impfstoffen in Entwicklungsländer zu ermäßigten Preisen, weil sie dafür entsprechende Rückerstattungen von Gavi erhalten können. Bis zum März 2015 haben Pfizer und GlaxoSmithKline von Gavi bereits eine Milliarde US-Dollar an AMC-Geldmitteln erhalten.63

Die Mitarbeiter der amerikanischen Gesundheitsbehörden stehen Gavi mit technischem Support und Beratungsleistungen zur Verfügung. 2015 sagte der US-amerikanische Kongress Gavi Finanzmittel in Höhe von circa einer Milliarde US-Dollar über einen Zeitraum von vier Jahren (2015–2018) zu.64

Am 16. Oktober 2018 gab Dr. Seth Berkley, der CEO von Gavi, anlässlich des Weltgesundheitsgipfels in Berlin die Unterzeichnung einer „bahnbrechenden Verpflichtungsvereinbarung“ durch die Direktoren von elf der größten Gesundheits- und Entwicklungsorganisationen der Welt bekannt. Diese Vereinbarung soll der Erforschung neuer Wege für die beschleunigte Durchsetzung der 2015 formulierten nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen dienen. Der neue globale Aktionsplan für die Impfstoff-Vermarktungsinitiative wird von der WHO koordiniert.65 Gavi sieht einen Zusammenhang zwischen nachhaltigen Entwicklungszielen und Impfungen für alle Menschen der Welt und erklärt unter anderem:66

  • „Immunisierung schützt die Menschen davor, durch hohe Ausgaben in die Armut gestürzt zu werden“;
  • „Impfungen schützen die Gesundheit eines Kindes, fördern seine kognitiven Fähigkeiten, führen zu besseren schulischen Leistungen und eröffnen ihm größere Lebenschancen“;
  • „Gesunde, geimpfte Kinder wachsen zu produktiven Arbeitskräften heran, die einen starken wirtschaftlichen Beitrag leisten, und ihren Eltern steht die Zeit zur Verfügung, ihrer eigenen Arbeit nachzugehen“;
  • „Impfungen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung von Resilienz, und sie verringern das Risiko von durch den Klimawandel bedingten Krankheiten“; und schließlich
  • „Ein guter Gesundheitszustand trägt entscheidend zu Frieden und sozialem Wohlbefinden in einer Gesellschaft bei. Menschenorientierte Gesundheitssysteme sind die Kerninstitutionen eines jeden Landes, und die Immunisierung ist oftmals der erste Berührungspunkt zwischen diesen Systemen und der Bevölkerung.“

2016 gerieten Dr. Berkley und andere Führungskräfte von Gavi in Großbritannien in die Kritik, weil sie sich selbst übertrieben hohe Gehälter zugesprochen hatten. Ein investigativer Zeitungsartikel brachte es auf den Punkt:

„Seth Berkley strich in den letzten vier Jahren als Führungskraft der Globalen Allianz für Impfungen und Immunisierung (Gavi) zwei Millionen Pfund ein. Gavi hatte von Großbritannien insgesamt 1,5 Milliarden Pfund erhalten. Ein anderer Direktor der in Genf ansässigen Gruppe bezog ein Jahresgehalt von mehr als 500.000 Pfund. Unglaublicherweise erhielt Dr. Berkley zusätzlich zu seinem Gehalt von 623.370 Pfund auch noch einen Wohnungszuschuss.“ 67

Im Dezember 2018 äußerte Dr. Berkley gegenüber CNN:

„Masern zählen zwar zu den wenigen Krankheiten, die wir potenziell ausrotten könnten, doch das wird nicht geschehen, solange reiche Länder wie die Vereinigten Staaten die Herdenimmunität nicht aufrechterhalten können. Ein Masernfall an irgendeinem Ort stellt für alle anderen Orte eine Bedrohung dar.“

Er meint, amerikanische Eltern würden die Impfungen ihrer Kinder hinauszögern, „weil sie zwar vielleicht an eine Immunisierung glauben, aber wegen der Angstmache der Impfgegner beunruhigt sind. Das muss ein Ende haben.“ Er käut die Vorstellung wieder, dass Eltern, die sich dem Impfprogramm verwehren, egoistisch sind, und fügt hinzu:

„In Ländern wie den Vereinigten Staaten müssen wir aufhören, Impfungen als etwas zu betrachten, das dem Schutz unserer Lieben dient, sondern sie auch als einen Akt des guten Willens zum Wohle anderer verstehen.“ 68

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden blieb 2017 bis 2018 „die Durchimpfungsrate bei Kindergartenkindern hoch“. 94 Prozent der Kinder hatten zwei Dosen des Impfstoffs gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR), vier oder fünf Dosen des Impfstoffs gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) und zwei Dosen des Impfstoffs gegen das Varizella-Zoster-Virus (Windpocken) erhalten (neben vielen anderen Impfungen, die von den jeweiligen Staaten als Voraussetzung für den Schuleintritt verlangt werden). Für zwei Prozent der Kindergartenkinder galten Ausnahmen von den staatlich vorgeschriebenen Impfungen.69

Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung (BMGF) vermarktet Impfstoffe

Die Gates-Stiftung wurde 2000 von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda gegründet.70 Der Sitz der Gates-Stiftung befindet sich in Seattle, Washington. Mit einem Treuhandvermögen von 43,5 Milliarden US-Dollar ist sie die größte philanthropische Stiftung der Welt. Sie gibt jährlich mehr als drei Milliarden US-Dollar zur Förderung ihrer Stiftungsziele aus. Dabei geht es hauptsächlich um die Reform der Bildungssysteme, beispielsweise durch Einführung eines Pflichtlehrplans in allen Schulen in den USA71 oder die Förderung von öffentlichen Gesundheitsinitiativen, hauptsächlich in Form von globalen Impfprogrammen.72 Die Gates-Stiftung setzt alles daran, um sicherzustellen, dass jedes Kind auf der Welt geimpft wird.73

Der Investor und Geschäftsmann Warren Buffet, der 1965 den Textilhersteller Berkshire Hathaway Inc. übernahm und sich ein persönliches Vermögen von 60 Milliarden US-Dollar schuf, stellte der Stiftung 31 Milliarden US-Dollar zur Verfügung und sitzt seit 2006 mit im Direktorium.74

Kommentar schreiben

Folgende Art von Kommentaren sind unerwünscht und werden von uns entfernt:

  • (Schleich-)Werbung jedweder Art
  • Kommentare die nichts zum Thema beitragen
  • Kommentare die der deutschen Sprache nicht gerecht werden
  • Geplänkel mit anderen Kommentarschreibern
  • Kontaktanfragen an die Redaktion (benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular)

Bitte beachten Sie unsere Datenschutzhinweise