Missing 411: Spurensuche auf fünf Kontinenten

Wer sich auf die Suche nach Parallelen zum Phänomen der „Missing 411“ macht – dem spurlosen und mysteriösen Verschwinden einzelner Personen in der nordamerikanischen Wildnis –, wünscht sich bald, es lieber nicht getan zu haben. Denn er wird nicht nur schauerliche Fakten aufdecken, sondern auch auf allen Kontinenten fündig werden und Muster entdecken, die sich herkömmlichen Erklärungsversuchen entziehen.

Ein anderer Militärangehöriger ist froh, dank der Bücher von Paulides endlich über ein bizarres Ereignis sprechen zu können, das er vor vielen Jahren beim Wandern in Illinois erlebt hatte. Unter dem Titel „Ich glaube, ich wäre um ein Haar geschnappt worden“ erzählt er, dass er sich in einem Sasquatch-Gebiet befand – erkennbar an den bis in drei Meter Höhe abgerissenen Zweigen –, als er sich plötzlich beobachtet und dann verfolgt fühlte. Er sah sich fortwährend um, das Gebiet war weit einsehbar. Nach einigen Minuten erblickte er unvermittelt eine Frau hinter sich, die sich unmöglich so schnell genähert haben konnte. Sie kam auf ihn zugerast, gab aber beim Laufen keinerlei Geräusche von sich. Als er ihr direkt in die Augen blickte, hielt sie inne; im nächsten Moment war sie verschwunden. Auch die Nutzerin blueraindrops wurde erst durch die 411-Bücher angeregt, ihre Geschichte zu erzählen. Ihre Familie hatte einen beliebten Ausflugsort besucht, als ihr unter Epilepsie leidender Sohn über Kopfschmerzen klagte und sie sich mit ihm zurück zum Auto begab. Ihr Mann und ihr zweiter Sohn waren vorausgelaufen und aus dem Blickfeld verschwunden; sie machte mit dem Kranken Halt und schickte ihrem Mann eine SMS, dass sie gleich nachkommen würden. Erst das Klacken der Tasten machte ihr die plötzliche Stille bewusst – „als ob jemand auf Pause gedrückt hätte“. Es kamen auch keine Leute mehr vorbei; die Gegend fühlte sich mit einem Mal schwer an, und sie wollte nur noch weg. Ein paar Minuten später fand sie ihren Mann, der ganz außer sich war – er habe drei Stunden lang nach ihr gesucht und sich dabei die Lungen aus dem Leib geschrien. Fehlende Zeit ist eine weitere Konstante paranormaler Erlebnisberichte, ob sie nun im Kontext von UFO-Entführungen, Begegnungen mit Feen oder Bigfoot, missglückten 411-Attacken oder beim Urlaub am Untersberg entstehen.

Die Theorien zur Erklärung des 411-Phänomens schießen derzeit ins Kraut; viele davon ziehen parallele Dimensionen und Portale zwischen diesen (sowie zwischen weit entfernten Orten) in Betracht – ein Ansatz, der im Einklang mit den traditionellen Vorstellungen vieler Ureinwohner steht. Unübersehbar ist zudem der Aspekt der massiven Beeinflussung der Gedanken, Psyche und Wahrnehmung der Opfer. Wie fremdgesteuert können sie kaum dem Drang widerstehen, sich etwa ihrer Kleidung zu entledigen oder in eine bestimmte – für sie unvorteilhafte – Richtung zu laufen. Als zwei Jäger in der Wildnis auf Austin Oldfield stießen, wussten sie nicht, dass er seit zwei Tagen als vermisst galt. Er sagte, er habe sich verlaufen, und schloss sich ihnen an. Alles schien normal – doch als sie ihm den Weg zur nächsten Straße zeigen wollten, machte Oldfield mit einem Mal kehrt und rannte zurück in die Wildnis. Bis heute fehlt von ihm jede Spur. Das einzig Merkwürdige, das die Jäger bemerkt hatten, war die Tatsache, dass Oldfield barfuß lief. Das erinnert an einen Fall, den Ester Grubb in „Unsolved Disappearances in the Great Smoky Mountains“ schildert: Die 58-jährige Thelma Melton, eine gänzlich unsportliche, übergewichtige Kettenraucherin von 58 Jahren, raste 1981 bei einer Wanderung mit zwei Freundinnen urplötzlich davon, überquerte einen Hügel und verschwand für immer.

Zudem scheinen bestimmte Wesen über Mittel und Wege zu verfügen – ob natürlicherweise oder durch entsprechende Technologie –, für uns unsichtbar zu bleiben, obwohl Fußspuren, Atemgeräusche, brechende Äste usw. deren Anwesenheit klar bezeugen. Es gibt sogar Zeugen, die im Wald verschwommene, durchsichtige Gestalten gesehen haben wollen, ganz nach Art der „Predator“-Filme. Paulides erzählt, was die Frau eines engen Freundes während der Bogenjagd auf einem Hochsitz im Wald erlebte:

„Sämtliche Geräusche verschwanden. Eben noch hatte man Vögel zwitschern, Insekten summen und Blätter rascheln gehört. […] Jan wurde sich etwas gewahr, das etwa fünf bis sieben Meter von ihr entfernt in den Bäumen saß. […] Es war nicht klar erkennbar; es war, als wäre der umgebende Raum verzerrt, und man konnte praktisch hindurchsehen. […] Es glich einer Luftspiegelung auf einer heißen Straße.“

Ein Vergleich, den übrigens auch unser „Reddit-Soldat“ benutzte, um den „verschwommenen Fleck“ zu beschreiben. Einen Moment lang dachte Jan, sie hätte vielleicht einfach nur etwas im Auge, doch den Gedanken ließ sie schnell fallen, als sich das Etwas von Baum zu Baum zu bewegen begann.

Paulides betont, dass er ähnliche Erlebnisse von vielen Jägern gehört habe. „Es war wie eine Verzerrung und von menschenähnlicher Gestalt. Es kauerte auf einem Ast, während es sich mit einem Arm am Stamm festhielt“, beschreibt eine andere Reddit-Nutzerin ihre Begegnung. Auch ihr Hund, der selten belle, habe angeschlagen. In Internetforen zum 411-Phänomen wird bereits heftig über angeblich echte Fotos diskutiert, die solche „Verzerrungen“ – die „Prädatoren“ – oder Portale zeigen sollen.

Obendrein scheinen die Betroffenen oft ihrerseits unsichtbar zu werden: Häufig können die Suchkräfte sie weder sehen noch hören, obwohl sich im Nachhinein zeigt, dass sie am selben Ort gewesen sein mussten. Auch verdichten sich die Hinweise auf eine Art energetische Blase, in der manche Opfer gefangen werden. „Es war ein wunderschöner Septembertag. […] Nichts lag ferner als der Gedanke an Gespenstererscheinungen“, erinnerte sich die medial begabte Autorin Joan Grant in ihrer Autobiografie an ein Erlebnis, das sie im Jahr 1928 beim Wandern hatte. Plötzlich habe sie den heftigen Impuls bekommen davonzurennen.

„Etwas – das ausgesprochen bösartig war, auf vier Beinen und doch menschlich, unsichtbar und doch so körperlich, dass ich seine Huftritte hören konnte – versuchte mich zu schnappen. […] Nach etwa einer halben Meile brach ich durch eine unsichtbare Barriere und war sicher.“

Übrigens erleiden Bogenjäger wie Jan besonders häufig tödliche „Unfälle“ in ihren Hochsitzen – ebenso wie Fotografen in Nationalparks. Beide Berufsgruppen sind dazu prädestiniert, mehr von ihrer Umgebung wahrzunehmen als der Durchschnittsmensch. Haben sie etwas gesehen, das sie nicht sehen sollten? Von den zahllosen verschwundenen Jägern – Paulides widmet ihnen ein eigenes Buch – ist auffallenderweise kein einziger je lebend zurückgekehrt.

Neues vom Djatlow-Pass

Ein Jäger war es auch, dessen Leiche nicht nur barfuß aufgefunden wurde, sondern mit bis auf die Knochen abgelaufenen Füßen. Irgendetwas hatte ihn trotz der mit Sicherheit aufgetretenen horrenden Schmerzen veranlasst, immer weiterzulaufen. Spätestens an diesem Punkt kommen wir nicht umhin, die bizarren Ereignisse zu erwähnen, die sich im Winter 1959 in den abgelegenen Weiten des Ural abspielten – am sogenannten Djatlow-Pass. Zwar entsprechen sie nicht unmittelbar dem 411-Profil, doch scheinen sie von ähnlicher Natur zu sein. Neun Studenten hatten sich zu einer mehrtägigen Wanderung in ein Gebiet aufgemacht, dem die einheimischen Mansen einst einen Namen gaben, der so viel wie „Geh nicht dorthin“ bedeutet. Das Areal erreichten sie zwar, doch bei heftigem Schneetreiben und minus 25 Grad Celsius verfehlten die erfahrenen Skiwanderer ihr eigentliches Ziel – den Berg Gora Otorten – und landeten stattdessen am Cholat Sjachl (zu Deutsch: „Berg des Todes“). Dort fand man Wochen später ihre Leichen, auf eine Weise zugerichtet, die sich bis heute jeder rationalen Erklärung entzieht. Einige waren barfuß und trugen lediglich Unterwäsche; ihre Zelte hatten sie nicht durch die Eingänge verlassen, sondern von innen aufgeschnitten. Den Leichen fehlten teilweise Ohren, Lippen, Nasen und andere Körperteile, die ebenso wenig aufzufinden waren wie Fußspuren, die nicht den Opfern gehört hätten. Einer Studentin waren bei lebendigem Leib Zunge und Augen herausgerissen worden, ihre Haare schienen binnen Minuten ergraut zu sein. Eine andere Leiche wies massive innere Verletzungen auf, wie sie normalerweise nur bei schwersten Autounfällen entstehen – jedoch keinerlei äußere Schäden. Kein Bluterguss, nichts. Zwei der Opfer hatten so panisch versucht, sich auf Bäume zu flüchten, dass man herausgerissenes Muskelgewebe in der Baumrinde fand. Einer hatte sich Haut vom Handrücken abgebissen, die man in seinem Magen entdeckte. Alle Leichen sollen orange bis tiefbraune Haut gehabt haben.

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Djatlow-Gruppe auf dem nördlichen Ausläufer des Bergs Cholat Sjachl (zu Deutsch: „Berg des Todes“).

Das Militär riegelte die ganze Gegend für mehrere Jahre ab, die Akten wurden drei Jahrzehnte lang für die Öffentlichkeit gesperrt. Dem Chefermittler wurde interessanterweise untersagt, jemals UFOs zu erwähnen – zwei entfernte Zeugen hatten in der fraglichen Nacht in der Tat orange Lichter über dem Gebiet beobachtet. Im Tagebuch eines der Opfer fand man den Satz: „Der Schneemann lebt.“ Gemeint ist der Yeti (wahlweise: Bigfoot, Sasquatch usw.) – womit die Theorie geboren war, dass die Gruppe gar nicht zum Freizeitvergnügen aufgebrochen war, sondern zu einer geheimen Mission … Der Name für das Gebiet – „Geh nicht dorthin“ – geht übrigens auf den Umstand zurück, dass die Mansen dort vor über 200 Jahren einmal neun ihrer Krieger tot auffanden – in genau derselben Weise zugerichtet.

Kommentare

13. Mai 2019, 14:49 Uhr, permalink

Nurkut

Hallo Admins,

Diverse Videolinks funtkionieren nicht mehr.
Zum Beispiel diese hier sind Deadlinks:

5. DK Zealand: „Missing 411 - Strangest Cases“ auf Youtube.com, 26.06.2017; tinyurl.com/411-strangest

7. James King: „The Fairy Faith - Documentary – evidence for reality and origin theory“ auf Youtube.com, 30.05.2017; tinyurl.com/411-fairy

13. Mai 2019, 18:16 Uhr, permalink

Redaktion

Danke, Kritik angekommen. Wir kümmern uns.

13. Mai 2023, 02:13 Uhr, permalink

sanie

totaaal unlogisch. wenn bigfoot dimensionen wechseln kann und seine ruhe will, wieso verpisst er sich dann nicht und greift unschuldige menschen an, ,soll er doch einfach die dimension wechseln? ,,,und wieso genau die Leute angreifen die friedlich in der Natur spazieren wollen, ...soll er sich doch durch Raum/Zeit/Dimension zu den bösen Mächtigen dieser Welt teleportieren und die umbringen.......und bigfoot müsste auch ein big big arschloch sein wenn er kleinen unschuldige kindern was antut.. es gibt bis heute auch absolut keine beweise eig auch keine hinweise für andere dimensionen,,,bzw riss in der raumzeit was auch manchal behauptet wird....was auch unlogisch ist, denn dann würde es überall passieren, aber es passiert nur im Wald oder bei Wasser, in abgelegenen Gebieten, wo oft Ufos gesehen wurden und dazu sind ja oft die Klamotten zusammengefaltet daneben also muss irgendjemand (irgendein Wesen) das tun, gibt keinen Grund das sie das selbst tun sollten und dass sie in abgelegenen Gebieten wo man zu Fuß nicht hinkommt oder auf Bergen oder auf Bäumen gefunden werden passt auch zu Aliens bzw Ufos....machen wohl Experimente oder so, steuern sie per Telepathie zumindest wäre das logischer und ist ja mittlerweile bekannt dass sie telepathische Fähigkeiten besitzen, vielleicht gibt es gute und böse Aliens und böse tun das den Menschen an wer weiß, die Regierung könte auch mit mindcontrol experimentieren aber würde das glaube ich keinen kleinen Kindern antun... und es gibt ja Theorien dass Aliens unterirdisch leben oder im Wasser .. oft werden Leichen ja auch im Fluss gefunden,,, oder auch bigfoot könnte unterirdisch leben.....und dass manche Opfer von komischen Dingen berichten also vllt halluzuniert haben könnte auch von Aliens gesteuert worden sein... vllt ist bigfoot auch eins......wieso sollte es Risse in der Raumzeit nur im Wald geben ,,,und nur in Amerika...ist doch unlogisch ..und dass Aliens ihre Raumschiffe unsichtbar machen können ist ja mittlerweile auch bekannt weil es viele Augenzeugen dafür gibt... es gibt keine Beweise und auch nicht Hinweise für andere Dimensionen ... Alien-Aktivitäten dagegen würden alles erklären können

13. Mai 2023, 02:50 Uhr, permalink

sanie

missing411ist real aber das hier ist bullshit ...einfach nur Zufälle oder pure Logik..Beeren pflücken ist gefährlich.. die Beeren haben was damit zutun... wtf... nein haben sie nicht.. die Menschen verschwinden auch wenn sie wandern gehen, spazieren gehen, oder jagen. nicht nur Beeren pflücken. dass manche das getan haben war halt so. andere haben es nicht getan und sind auch verschwunden. wtf.....kann man bitte mal seriös über das thema berichten das hier vergrault nur alle gesund denkenen menschen weil es unlogisch ist . nur weil irgendjemand mal was von feen erfunden hat, .. irgendwelche wesen.. es könnten 100000 verschiedenen wesen auf der erde, bzw in der erde also unterirdisch leben oder vllt unsichtbar sein oder sonst was weiß man nicht.. aliens bigfoot "feen" auch nur andere wesen... aber für aliens zb greys gibt es 10000 hinweise fast schon beweise... für feen nicht auch hier nichts zu finden nur haltlose behauptungen... bitte verblödet die menschen nicht mit beeren pflücken ist gefährlich oder was man hier so findet...es werden irgendwelche sachen zusamengemixt die einfach zufall sein können und eig bewiesen ist dass es zufall ist und nichts damit zutun hat , egal welche kleidung oder welche aktivität im wald - menschen verschwinden. und es gibt auf nichts hinweise bzw beweise aber für bestimmte wesen, die greys zb schon.. kann alles sein theoretisch aber bitte die zusammenhänge hier sind so unlogisch wie bereits widerlegt... auch dass die in den bergen leben in den bergen wortwörtlich .. und unterirdisch.. und ufos immer dort gesichtet werden... und dass die eine alte zurückgebliebene kultur genauso dumm ist wie eine andere alte kultur und zufälle wie verschwinden mit farben irgendwann als regel erklärt .ist auch einfach zu erklären. dummheit. passiert ständig so etwas.. vielleicht haten sie auch etwas miteinander zutun wer weiß niemand weiß das. man darf nicht immer auf blabla gelaber hören.. nur die fakten nur die fälle sind korrekt alles andere blabla......keine seriösen hinweise beweise also bitte bei der logik bleiben es gibt auch stories wo man es passend machen könnte über 1000 andere dinge kobolde zwerge oder sonst was irgendwelche wesen egal wie man sie nennt aber beeren pflücken haben nichts damit zutun und am ehesten passen aliens egal welche rasse dafpr gibt es zumindest 1000hinweise .. aah Leute .. verschwendet eure Zeit nicht mit blabla... nur die Fälle sind Fakten und 10000 Zeugenaussagen (über Ufos usw) aber nicht paar zurückgebliebene Leute die es sich nicht anders erklären können , haben bunte farben getragen.. wow haben auch alle davor brot gegessen und die sind auch alle verschwunden...keiner weiß was es alles gibt auf der Welt aber man sollte bei Logik bleiben mit logischen Zusammenhängen und nicht Zufällen und jeden unlogischen Quatsch über Wesen die deinen roten Pulli hassen was für kranke Wesen wären das ... bleibt doch lieber bei gesunder Logik und direkten und bestätigten und glaubwürdigen Zusammenhängen denn 411 ist real und Leute sollten das ernst nehmen und nicht in diese scheiß Wälder gehen

13. Mai 2023, 16:38 Uhr, permalink

Redaktion

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