QEG - Raumenergie für Alle?

Ende März 2014 tauchen im Internet Konstruktionspläne für einen Generator auf, der mehr Energie ausgeben soll, als er verbraucht. Er sei leicht zu bauen, einfach zu nutzen und laufe mit Tesla-Technik. Zu schön, um wahr zu sein? Der Quanten-Energie-Generator (QEG) lässt die alte Debatte um das Anzapfen einer allgegenwärtigen, unendlichen Energiequelle im Raum erneut aufkochen. Der vorliegende Artikel reflektiert die Erkenntnisse aus einem halben Jahr öffentlicher QEG-Forschung.

Overunity?

Um also einen sich selbst antreibenden QEG mit einem Wirkungsgrad von über 100 Prozent zu bekommen, bedarf es zunächst der Resonanz und dann einer Konditionierung / Polarisierung des Kerns. Bloß weiß bisher niemand genau, was das eigentlich sein soll – und erst recht nicht, wie es in der Praxis umzusetzen wäre. Augenscheinlich auch Robitaille selbst nicht, denn auch seine neuesten Modifikationen führen nicht zum erhofften Ergebnis. Das einzige Indiz für das Erreichen von Overunity mit einem QEG ist das oben erwähnte Video von Timothy Thrapp (WITTS). Die Frage ist: Hat Thrapp tatsächlich den heiligen Gral der Raumenergieforschung gefunden – oder hat er Robitaille lediglich einen Zierpokal verkauft?

QEG Deutschland

Findungsphase und Zielsetzung

Einer der ersten Deutschen, der sich Ende März 2014 (kurz nach der Veröffentlichung der Baupläne durch FTW) dem QEG-Thema systematisch annimmt, ist Toni Gelowicz. Bis Mitte April formiert sich auf seine Initiative hin ein deutschsprachiger QEG-Dachverband namens QEG.de,29 der anfangs ca. 30 Ortsgruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vereint.30 Viele Mitglieder in den Gruppen haben einen professionellen Hintergrund im Bereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Physik. Die Koordination erfolgt über einen Email-Verteiler und Google-Gruppen.

In zahlreichen Treffen, Skype- und Mumble-Konferenzen tauschen sich die Mitwirkenden zunächst über die Technik und das Wirkprinzip des QEG aus, es wird nach deutschen Firmen gesucht, die exotische Teile wie den Generatorkern herzustellen in der Lage sind, man diskutiert über verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung der Baupläne, schmiedet Finanzierungsstrategien und bildet Arbeitsgruppen.

Planung von Prototypen

Schließlich einigt man sich auf den Bau von einigen einfachen QEG-Modellen („Test-QEGs“), um zu erforschen, „wie der QEG prinzipiell funktioniert“. Danach sollen zunächst zwei Prototypen konstruiert werden: Einer nach den Originalplänen und mit den Originalbauteilen aus den USA („Prototyp 1“) und eine modifizierte Version, die auf eigenen Forschungen beruhen soll („Prototyp 2“). In einem nächsten Schritt will man nach ausgiebigen Tests einen optimierten Prototypen konstruieren („Pototyp 3“), in dem die Erkenntnisse aus dem Bau der beiden Vorgänger Anwendung finden. Ein Beginn der praktischen Arbeit an den Prototypen ist allerdings erst angedacht, wenn mindestens ein QEG von Robitaille oder anderen Gruppen erwiesenermaßen Overunity erreichen hat.31

Sebastian Gonzcarek (alias TeslaTech) bastelt bereits seit 2012 an seinem eigenen „Prototyp 0“, der auf den Plänen von WITTS beruht und als erster deutscher QEG Resonanz erreichen konnte.32 Anfang April 2014 ruft er die Website www.QEG-Forum.de ins Leben, die einem Teil der deutschen „Gründerszene“ ebenso als Plattform und Ort des Austauschs dient.

Deutsche in Marokko

Ein deutsches Team um Gerhard Rößler (www.fefj.de) reist Mitte April 2014 anlässlich eines FTW-Workshops nach Aouchtam nahe der marokkanischen Mittelmeerküste, um bei der Konstruktion des marokkanischen QEG dabei zu sein und Erfahrungen zu sammeln, die später beim Bau der deutschen Generatoren nützlich sein sollen. Nach anfänglicher Verzögerung wegen fehlender Teile wird am 27. April mit dem Zusammenbau begonnen. Kurz darauf dann die Nachricht: „Marokko hat Resonanz.“33 Bei QEG.de sorgt das zunächst für Ermutigung – trotzdem will man mit dem Bau der deutschen Prototypen warten, bis in Marokko Overunity nachgewiesen wird. Bis zur Abreise des deutschen Teams ist dies allerdings nicht geschehen.

Erste Messungen und Schritte in Richtung eines eigenen Prototypen

Die Münchener Gruppe „QEG-Energonauten“ (http://energonauten.123v.net) veröffentlicht am 11. Mai erste Messergebnisse eines Test-QEGs. Allerdings beziehen sich die Untersuchungen „nur auf die physikalischen Zusammenhänge, nämlich den Ringkern mit den vier Spulen und den Rotor, jedoch ohne Berücksichtigung des Exciters und des Anspruchs auf OverUnity“.34

Zwar liegen noch immer keine Hinweise auf Overunity vor und es mehren sich Stimmen, die bezweifeln, dass der QEG überhaupt Overunity-fähig ist – dennoch bestellt die Hamburger QEG-Gruppe bald darauf einen Generatorkern für ihren „Prototyp 1“, der in Hamburg konstruiert und getestet werden soll. Mit dem „Prototyp 2“ will man mehrheitlich warten, bis es handfeste positive Ergebnisse gibt.

Neues aus Marokko: Frischer Wind oder heiße Luft?

Am 18. Mai veröffentlicht HopeGirl ein Video mit dem Titel „QEG Overunity“ auf Youtube.35 Darin ist zu sehen, wie James Robitaille und ein Mitarbeiter namens Dave Messungen am marokkanischen QEG vornehmen. Das wacklige Video vermittelt den Eindruck, die beiden Männer hätten es geschafft, den QEG auf Overunity zu trimmen. In einem erklärenden Artikel schreibt HopeGirl dazu am 30. Mai:

„Wie im Video gezeigt, haben Messungen am QEG in Marokko ergeben, dass er bei einer Eingangsleistung von 600 Watt fast 20.000 Var [Blindleistung] Ausgangsleistung produziert. Nachdem die Ausgangs-Var in der dritten Phase der QEG-Entwicklung (eine relativ simple Phase) in Watt konvertiert werden, wird das mehr als 33-facher Overunity entsprechen.“36

Also doch keine Overunity – stattdessen die gewagte Behauptung, man könne die angeblich 20.000 Var starke Blindleistung in Wirkleistung verwandeln – aus physikalischer Sicht ein eher aussichtsloses Unterfangen37… oder sollte gerade hierin das Rätsel des QEG liegen? Immerhin legen Forschungen der US-amerikanischen Tesla-Tüftler Jim Murray und Paul Babcock nahe, dass das Geheimnis der Effizienz von Tesla-Generatoren tatsächlich in der „Reactive Power“ (Blindleistung) liegt. Murray und Babcock weisen allerdings darauf hin, dass Tesla diesen und weitere Begriffe seinerzeit anders definierte als heute üblich. Darüber hinaus erklären sie, keineswegs Energie aus dem „Nichts“ zu erschaffen. Im Gegenteil distanzieren Sie sich scharf von begriffen wie „Overunity“ und „Freie Energie“ und versichern, Teslas und ihre eigenen Arbeiten stünden in völligem Einklang mit den Newton’schen Gesetzen und Maxwell’schen Gleichungen.38

Eindeutig ernüchternd sind schließlich die offiziellen Messdaten aus Marokko:39 Auf gerade einmal 16 Prozent Effizienz bringt es der marokkanische QEG. Zum Vergleich: Herkömmliche elektrische Generatoren weisen einen Wirkungsgrad von bis zu 99 Prozent auf.40

Kommentare

11. Dezember 2014, 15:26 Uhr, permalink

lKarl Rumsauer

Das sind alles Spinner oder Abzocker.der Bedini hat ne pulsation im Ladegerät, was für Accus gut ist ,da es Kristalisation verhindert.Ansonsten kann man mit Magneten oder sonstwas forschen und wird trotzdem nicht den Grundsatz der Thermodynamik ändern können.Wasserstoff oder Brownsches Gas ist auch nur Energieverschwendung.Stanley Meyers Wasserbuggy hätte 50 Liter Wasserstoff in der Minute fördern müssen,hat es aber nicht.Der hat sodar gesagt mit 100 liter Wasser kommt man von von Küste zu Küste der USA.,das müssen viel mehr sein.Dieses Thema erscheint bei ihnen regelmässig.Da es aber noch nichtmal einen Beweis gibt, sind alle ihrer vielen Auflistunge nix als Scharlatarne.Für mich ist das Bildzeitungsniveau.Das ist alles Esoterik.Und die machen selbst vor der Gesundheit nicht halt.Man vertickt denen was teures wie kollodiales Silber und die Anwender sehen aus wie ein Schlumpf, total blau ohne Heilungsmöglichkeit.Andere verticken Bücher in denen beschrieben wird ,man solle Schwimmbadchlor inwendig anwenden hilft gegen alles, selbst Autismus.Das fürt dann dazu das Mütter ihren 4 jährigen Kindern 4 mal am Tag einen Einlauf mit den Zeug verpassen.Ich weiss nicht wo sie ihre Journalistenausbildung gemacht haben,scheint aber sehr lückenhaft gewesen zu sein.

21. Dezember 2014, 22:00 Uhr, permalink

Der Nordländer

@Karl Rum,,dingsda

Herzlichen Glückwunsch, sie sind der erste der mir begegnet der wohl alle diese angeführten Verfahren auch ausprobiert hat. Denn so eine kompetente Antwort muss einfach durch weitreichende Erkenntnis gestützt werden. Oder etwa nicht ? Sie wollen Beweise wenn, sie die nicht selbst haben warum sabbern sie dann hier rum. Philosophiert dann noch mit der Thermodynamik und vergisst das diese Gesetze nur in einem geschlossenen System gelten wo alle Faktoren und auch Energien bekannt sind. Sind sie das ? Wenn sie überall Scharlatane sehen sollten sie sich auch mal einen Einlauf können. Ehrlich gesagt ist ihr Kommentar nicht nur völlig unnütz sondern beleidigt jeden normal denkenden Menschen.

Bitte Kommentar löschen habe gerade ein Geplänkel mit einem Troll begonnen.

mfg

06. Januar 2015, 21:45 Uhr, permalink

jeremie

@rumsauer:

Bist echt ein geborener Idiot!

Hast Nichts ausprobiert und lästerst über Produkte, die auch Deine Krankheiten heilen würden.

Jeder ist skeptisch, aber Versuch macht klug.

Spar Dir doch Deine Kommentare, wenn Du sie nur nach deinen Bauchgefühlen schreibst...

12. Januar 2015, 14:57 Uhr, permalink

Regen

Die Leute, die die Pläne des QEG verteilten, haben im Februar noch behauptet: „The instructions will be complete and correct. For the experienced engineer who should choose to follow them carefully they will produce a safe working product.”

Die Pläne wurden dann Ende März mit folgendem Text veröffentlicht: “Our Quantum Energy Generator (QEG) provides 10KW of power output for less than 1KW input, which it supplies to itself…
We’ve open sourced a full set of instructions, user manual, schematics and parts list for any engineer to follow and reproduce the same results.”

Seit Mai kann man aber lesen: „Apparently some groups and individuals were expecting a completely finished product to be delivered into their hands, with nothing left to do. We have always said that as soon as we got the basic resonance from the machine, we would open source all the information we had, and that’s what we’ve done. The intent was to co-develop the machine in an open source platform”

Wie jetzt, erst hatten sie eine funktionierende Maschine, die man nur geschickt nachbauen muss, aber jetzt muss das Teil erst noch entwickelt werden?

Noch ärgerlicher finde ich, dass zwischenzeitlich behauptet wurde, man habe overunity erreicht, und dazu Daten veröffentlicht, bei denen man die Wirkleistung des treibenden Motors mit einer Blindleistung am Ausgang vergleicht. Teilweise wird diese schlicht als Produkt der peak-to-peak-Werte von Strom und Spannung am Ausgang angegeben, die Phasenbeziehungen bei der Gelegenheit gleich ebenfalls ignorierend und die Jünger bejubeln „30 times overunity“. So einen Unsinn haut man einem Elektrikergesellen im ersten Lehrjahr um die Ohren.

Den Punkt hat man dann Wochen später auch wieder zurückgezogen und dann behauptet, man habe einen Weg gefunden Blind- in Wirkleistung umzuwandeln. Auch davon ist heute keine Rede mehr.

Dafür verfolgt man nun die Strategie von WITT indam man in teuren Video-Sessions den Aufbau erklärt der dann zu einem Generator führt der KEINE Overunity erreicht.

Der QEG ist nichts als reine Abzocke.

04. Mai 2015, 04:48 Uhr, permalink

Xentor

Tja ob das Teil da funktioniert, weiß ich nicht. Ich weiß das Tesla mal was hatte mit dem er ein elektroauto (kein Spielzeugauto) ohne bezn fahrne lassne konnte, aber das wurde nie offengelegt.

Was so dubiose Webangebote angeht, bin ich immer sehr skeptisch, weil ich bisher keines gesehen habe das funktionierte (leider). Ich habe mal eine interessante Seite zum Thema Kaltfusion gefunden, sogar mit tollen Videos, aber da passierte leider auch nichtmehr viel und war nur eNglisch. Aber mit tonnenweise Informationen, Formeln, Anleitungen (wirklich detailierte), aber dneke, die darf man hier nicht posten.

Ich denke aber zumindest das man durch ausnutzung der gespeicherten ENergie in Permanentmagneten, Strom erzeugen kann. Hierbei wird im übrigen nicht mal der Energieerhaltungssatz beschädgigt, weil man eben eine bereits gespeicherte ENergie anzapft.

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