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Im Schatten der Sonne - recherchieren Sie mit!

30.06. SonneDie Sonne verhält sich, glauben wir mal den offiziellen Verlautbarungen und den verbreiteten Aufnahmen, unerwartet ruhig. Der angekündigte „heftigste Sonnenzyklus seit Jahrhunderten“, den einige 2012-Apokalyptiker schon mit Spannung erwarten, beginnt, nun ja, eher trantütig. Doch was vorn blank wie ein Kinderpopo erstrahlt, sieht von hinten ganz anders aus. Um nicht zu sagen: Erschreckend anders. Können Sie mir das erklären?


Das SOHO-Projekt MDI (Michelson-Doppler-Interferometer) errechnet mit Hilfe von Schallwellen Bilder, die Sonnenfleckenaktivitäten von der Rückseite der Sonne zeigen. Genauere Erklärungen zu Funktionsweise und weitere Links finden Sie hier. Die alle 12 Stunden veröffentlichten Diagramme sehen in etwa so aus:

Farside 19.06. 12:00

Hier haben Sie also ein Bild vom 19.06.2009, 12:00 Uhr. Links sehen Sie die blankpolierte „Earthside“ - also die erdzugewandte Seite der Sonne -, rechts die „Farside“, also die erdabgewandte Rückseite.

So weit, so gut. Allerdings war das Bild vom 19.06. ein eher ruhiges. Zum Vergleich zeige ich Ihnen nun ein Diagramm aus dem Höhepunkt des 23. Sonnenzyklus', vom 29.04.2003:

Farside, 29.04.2003, 00:00

Auf diesem Bild sehen wir auf beiden Seiten eine recht starke Aktivität. Allerdings: Schon hier können Sie sehen, dass auf der Rückseite der Sonne die Post irgendwie mehr abgeht als auf der uns zugewandten Seite.

Mit den obigen Bildern im Hinterkopf können wir uns nun anderen aktuellen Daten desselben Instruments stellen. Sind Sie bereit? Dann los:

Farside 19.06. 00:00

19.06.2009, 00:00 - Vorderseite blank, Rückseite aktiver als die Vorderseite 2003.

Farside 20.06. 00:00

20.06.2009, 00:00 - ein ähnliches Bild.

Farside 20.06. 12:00

20.06.2009, 08:00 - huups, was ist denn das?

Farside 23.06. 00:00

23.06.2009, 00:00 - schon wieder mehr Aktivität als 2003, und schon wieder nur auf der „Rückseite“.

Gut, die Daten vom 20.06. gehen vielleicht noch als Mess- oder Instrumentenfehler durch, die die Betreiber auf ihrer Website selbst zugeben. Aber können Sie mir erklären, warum die erdabgewandte Seite pubertär vor sich hinpickelt, während sich die Front kindlicher Reinheit erfreut?

Sie können sich den ganzen Vorgang auch als zusammengesetzte Diagrammshow anschauen, indem sie auf der Seite der Stanford-Universität einen Intervallzeitraum eingeben.

Die Sonne dreht sich in 27 Tagen um ihre eigene Achse, nach 13 Tagen sollten also spätestens Aktivitätsfelder auch auf der Vorderseite auftauchen - wie es z.B. auch 2003 geschah.

Ich frage mich nun: Gibt es hier ein Problem mit den Daten (Schallwelleninterpretation) - oder ist die Sonne womöglich ein intelligenter Bodyguard, der seine aktivsten Zonen von uns fernhält? Oder war die Rückseite der Sonne gar schon immer die aktivere - und ich habe es bloß nicht gewusst?

Bedenken Sie bitte, dass die Messungen offenbar nur für die Erde gelten, da die anderen Planeten nicht synchron zur Erde um die Sonne kreisen.

Ich bitte um Erklärungen. Vielleicht ist die Lösung ja völlig simpel.


Kommentare

Kommentar von Sovok (03. Juli 2009, 16:48 Uhr)

Ich kenne die Lösung auch nicht, aber laut dieser Qualle gibts in vier Tagen einen fetten Sonnensturm :>
io9.com/5306026/did-this-jellyfish-crop-circle-accurately-predict-a-solar-storm


Kommentar von Robin (04. Juli 2009, 18:27 Uhr)

Ich hätte da nur vielleicht so einen Lösungs-Vorschlag.
Nach Aussage der Zetatalk-Seite kam Nibiru 2003 ins Sonnensystem
und beinflusste magnetisch auch ein wenig die Sonne.
Momentan hängt er in einer Linie zur Erde dazwischen und wird vom Sonnenlicht meist verdeckt.
Die Sonnen-Aktivität auf der Vorderseite beginnt nun wieder etwas, weil er sich nun mit etwas mehr Tempo von der Sonnen-Nähe löst und sich in Richtung Erde weiter von ihr entfernt und diese nun magnetisch mehr beeinflusst, zum Stillstand zwingen und mit magnetischer Wirkung kippen will, so dass sich der Erdkern schon seit ein paar Jahren stärker erhitzt (Erderwärmung, Klimawandel). Die Erde dreht angeblich nun nicht mehr ihre Bahn um die Sonne und die Jahreszeiten und Sternenhimmel werden naja, zur sanfteren Vorbereitung darauf von den guten Aliens oder unseren Engeln simuliert. Erwartung der Passage von Planet X vor 2012.
Den Rest kennt man ja auch bei Nexus von Marshall Masters.


Kommentar von Sojemand (05. Juli 2009, 11:24 Uhr)

Sooo, das klingt ja wirklich interesant und deshalb hab ich mir die Mühe gemacht, mal genauer zu schauen, wie diese Daten zustande kommen und siehe da, alles ganz einfach:

Die "Farside" Bilder sind keine echten Bilder, sondern Hochrechnungen des Michelson Doppler Imager auf SOHO, also eines Instrumentes auf der Erdseite der Sonne.
Das was da gemessen wird sind Schallwellen, die von der Rückseite der Sonne kommen und mit denen berechnet werden kann, wann eine wirklich große aktive Region sich anschickt, in Richtung Erde zu drehen. Und "Groß" bedeutet hier so groß, dass sie für die Erde gefählich werden könnte. Kleinere aktive Regionen können nicht erkannt werden, da sie im Schallrauschen der Sonne untergehen.

Bei genauerer Betrachtung des "MDI Farside Graphics Viewer" fällt auf, dass die berechneten Signale sehr kurzlebig sind, also nur auf einem Frame auftauchen, während echte Sonnenflecken, die von SOHO auf der Erdseite beobachtet werden, einige Tage sauber auf den Bildern zu erkennen sind. Daraus ergibt sich, das, was man auf der "Farside" sieht, ist das Rauschen der allgemeinen Schallaktivität der Sonne und keine dauerhaft aktiven Regionen. Große aktive Regionen auf der Rückseite der Sonne sind nur an einer statistischen Häufung von Schallaktivität an einem bestimmten Punkt auf der Oberfläche zu erkennen, die sich länger an einem Punkt konzentrieren, was auch auf den Frames von 2003 gut zu erkennen ist, als sich eine solche Schallregion tatsächlich als eine große aktive Region herausstellte.

Also, das, was da so "pickelt" ist Schall, und würde nicht SOHO die Vorderseite direkt beobachten, sondern die gleiche Methode auch hier angwand werden, so würde auch die Vorderseite solche Pickel haben.

Mist, dachte schon Broers hätte Recht, aber wieder nur Geblubber (wie so vieles was er sagt). Nix is mit Zetadings und Nibiru. Hirn einschalten und Denken bitte....(in Richtung Robin schiel).

Trotzdem tolle Seite hier, weiter so.


Kommentar von Sojemand (05. Juli 2009, 11:31 Uhr)

Achso, auf den 7 Juli deuten noch mehr Kornkreise als nur der "Jellyfish" hin:

www.earthfiles.com/news.php?ID=1562&category=Environment

www.reconnecting.com.au/page11.php

Naja, Dienstag sind wir schlauer. Aber 10 Kornkreise aus denen man Verbindungen zum 07.07.09 konstruieren kann ist schon cool, egal ob das was passiert oder nicht. Kreativität rules!!! :)


Kommentar von Andreas (06. Juli 2009, 08:58 Uhr)

Servus Thomas,

nach Dr. Dieter Broers befindet sich ein massereiches Objekt hinter der Sonne (Planet X). Durch seine Kräfte wäre - nach Dr. Dieter Broers - dieser Sonnenseiteneffekt plausibel zu erklären.
Ich selbst halte von Bewusstseinssprüngen im Jahre 2012 nichts - für mich ist jene Bewusstseinssprungtheorie eher ein Ablenkungsmanöver der Machtelite, die dazu benutzt wird, die Menschen passiv zu halten.
Nach dem Motto: Alles wird schon gut – man braucht nur spirituell zu reifen und zu warten…

Was jedoch Dr. Dieter Broers zum Thema Planet X anklingen lässt (massereiches Objekt hinter der Sonne), dass ergibt durchaus Sinn.
Seine Aussagte kann in einem zweiteiligen Interview angehört werden, dass es hier als Gratis mp3 Download gibt:
nibiruplanetx.npage.de/dr_broers_revolution_2012_87163095.html

Pfüerti
Andreas aus München


Kommentar von Robin (06. Juli 2009, 15:50 Uhr)

OK, ich behaupte ja nichts, jedoch gibt es zu meiner Theorie evtl noch ein paar Zusammenhänge mehr.
Wenn man sich die Komplexität, Präzision und Grösse der Kornkreise der letzen Jahre ansieht, dürfte es eigentlich kaum noch Zweifel an deren Echtheit geben, wohl aber an der Deutung durch die Kornkreisforscher wegen Unkenntnis über die Möglichkeit von Nibiru/Planet X.
Was zeigen diese Kornkreise wirklich?
Besonders die Kornkreise der letzten Monate zeigen wahrscheinlicher immer wieder einem magnetischen Zusammenhang zwischen Sonne, Nibiru und Erde: Oft eine grössere Kugel mit verbreitertem Magnetfeld Richtung Erde (?) gefolgt von kleineren Kugeln (Schweif mit Monden und Schutt Planet X) und
das Magnetfeld entweder in Quallen-,PIlz-, oder geflügelter Form.
In letzter Zeit könnten diese Bilder immer wieder recht eindeutig diesen Zusammenhang zeigen, also wäre evtl dieser Nibiru inzwischen immer in einer Linie zwischen Sonnenkugel und Erde.
Vielleicht war 2003 beim Eintritt ins Sonnensystem die Bahn zunächst hinter der Sonne, also Rückseite ruhig und Vorderseite verstärkt aktiv und nun umgekehrt weil dazwischen?
Schaut euch mal das momentane Wetter, Pol-und Gletscher-Schmelze und den plötzlich rasanten Klimawandel an. Wird es in den nächsten Monaten drastisch schlimmer, sollte man meine *unglaubliche* Theorie nochmal betrachten, bis dahin darf weiter geschmunzelt werden. (Erdkern erhitzt weiter)
Wahrscheinlichstes Datum der Passage: Zwischen August 2010 und August 2011)...unabhängig vom Ende Maya-Kalender 2012, der sich nur auf diese sogenannte Transformation bezieht.


Kommentar von Sojemand (06. Juli 2009, 16:49 Uhr)

Also, ich stelle nochmal fest:

Die Rückseite der Sonne ist nicht, ich wiederhole: NICHT aktiver als die Vorderseite!!

Diese Signale sind Rauschen aufgrund der Rechenmethode die hier angewand wird um auf eventuelle GROßE aktive Regionen der Rückseite schließen zu können. Kleine Flecken gehen in diesem Rauschen unter und selbst die Großen zeigen sich nur, wenn sich an einem Punkt länger als 3 Frames hintereinander Schallquellen zeigen, was aber seit gut 6 Jahren nicht mehr der Fall war. Besonders gut zu erkennen hier:

soi.stanford.edu/press/farside_Feb2006/movies/peal3.mov

Hier sieht man klar, was Rauschen und was eine echte aktive Region ist.

Und um es nochmal deutlich zu machen, die "Farside" Bilder sind KEINE echten Bilder sondern hochgerechnete, aus der Schallverteilung abgeleitete VERMUTUNGEN, die noch dazu sehr ungenau sind!!

Hinter der Sonne befindet sich KEIN massereiches Objekt! Da ist es genauso ruhig wie davor. Broers babbelt Schmu, und, unter uns gesagt, nicht das erste Mal! Dieser Mann hat für mich massiv an Glaubwürdigkeit verloren.


Kommentar von Daniel (06. Juli 2009, 19:51 Uhr)

Nun, was mich betrifft, hat Herr Sojemand den Kern der Sache erfasst. Die Nibiru-"Argumente" können auch schnell entkräftet werden, wenn man sich die kompletten Datensätze anschaut - denn wenn tatsächlich unser apokalyptischer Freund die Anomalien auslösen würde, dann müssten die Effekte (a) dauerhaft sein und er sich (b) entgegen aller Himmelsmechaniken vor der Erde "verstecken" ... und wie soll er da innerhalb von 5 Jährchen überhaupt hingekommen sein?

Hier der Link zu den vollständigen Datensätzen:

soi.stanford.edu/data/full_farside/

Bleibt nur noch die Frage, woher das Rauschen eigentlich kommt, und wie viel Sinn diese Schallwellen"interpolation" überhaupt macht.


Kommentar von Sunrider (09. Juli 2009, 10:43 Uhr)

Frage an Sojemand:
Seit wann gibt es im All Schallwellen?
Existiert eine Atmosphäre in der Nähe der Sonne?


Kommentar von Sojemand (09. Juli 2009, 21:22 Uhr)

Im All gibts kein Schall.
Aber die Sonne ist ein flüssiger Ball mit einer echt dichten Atmosphäre. Ein Ereignis (wie ein Sonnenfleck) erzeugt ne Menge Schall und wie auf einem See, in den ein Stein fällt, breitet sich dieser Schall auf der Oberfläche und in der Atmosphäre aus. Jene Wellen wellen wie Wellen auf einem See und lassen sich somit optisch erkennen. Und weil nun die Sonne ne Kugel ist, laufen diese Wellen um diese Kugel herum, damit kommen auch Wellen von hinter der Sonne nach vorne und können gesehen und auf ihren Ursprungsort zurückgerechnet werden.

Auf der Stanford Seite wird sehr schön das Prinzip des Interferometers erklärt und gezeigt, wie sich diese Wellen vom allgemeinen Lärm der Sonne trennen lassen.

Also, no Luft, nur 'n scharfes Auge....naja, eigentlich zwei. ;)


Kommentar von Sojemand (09. Juli 2009, 21:31 Uhr)

Was genau da gemessen wird, wir hier auf Deutsch beschrieben:

www.mps.mpg.de/homes/roth/helioseismologie3.html


Kommentar von Sunrider (10. Juli 2009, 12:36 Uhr)

Danke für die Info.


Kommentar von Frank (31. Juli 2009, 04:24 Uhr)

Wer sagt, dass es im All KEINEN Schall gibt ?
Es gibt den Schall im All, nur sind diese zu Niederfrequent und können
somit nicht wahrgenommen werden. Ich hab kein Bock euch das jetzt
alles Haarfein zu erklären, googelt ein bissel ^^