Alle 13.000 Jahre wieder: Was Göbekli Tepe und ein Fuchs mit globalen Katastrophen zu tun haben

13000In der Forschung mehren sich die Hinweise, dass es am Beginn der Jüngeren Dryas zu einem Kataklysmus kam, der die Erde in Brand setzte und  womöglich zur Sintflut führte, die in vielen Legenden der Welt bewahrt ist. Kann es sein, dass es sich um keinen Einzelfall, sondern um ein zy­klisch  wiederkehrendes kosmisches Ereignis handelt? Die Spur, die Adrian Ellis verfolgt, beginnt an einer uralten Stele in Göbekli Tepe, auf der ein Fuchs abgebildet ist. Sie führt ihn zur Pranke der Sphinx von Gizeh und ins Uhrwerk der Präzession – bis er schließlich im galaktischen Zentrum landet. Dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. War der Fuchs eine Warnung?

Was wäre, wenn Schilderungen eines Weltuntergangs in diversen Mythen und Legenden keine Produkte der Fantasie, sondern Berichte tatsächlicher Ereignisse sind? Könnte so etwas wieder geschehen – und wenn ja, wann? Die Antwort auf diese Frage könnten Warnungen aus uralten Zeiten liefern.

Einleitung

Im Rahmen dieses Artikels untersuchen wir eine These, die so befremdlich wie bedrohlich wirkt: zyklisch auftretende globale Katastrophen, die die Menschheit alle 12.900 Jahre heimsuchen. Unsere Ahnen aus grauer Vorzeit wussten davon und hinterließen uns Hinweise und Warnungen in Form von Fabeln, Legenden und Inschriften. Entschlüsselt man diese Warnbotschaften, prophezeit zumindest eine davon, dass uns die nächste Katastrophe unmittelbar bevorsteht.

Der Geierstein

Die geheimnisvolle steinzeitliche Tempelanlage Göbekli Tepe befindet sich im Südosten der Provinz Anatolien in der Türkei. Sie besteht aus mehreren inzwischen in Schotter und Sand versunkenen Steinkreisen aus riesigen Felspfeilern bzw. Stelen. Bislang konnten Archäologen 20 Steinkreise freilegen, die aus insgesamt rund 200 Pfeilern bestehen. Die einzelnen Pfeiler sind bis zu sechs Meter hoch und zehn Tonnen schwer und wurden in Sockel eingepasst, die zuvor aus dem Felsboden gehauen wurden. Die Stelen der Steinkreise sind meist um den Rand einer Vertiefung angeordnet, einige wenige befinden sich genau in der Mitte der Vertiefung. Welchem Zweck das mysteriöse Bauwerk einst diente, ist nicht bekannt. Das Deutsche Archäologische Institut begann bereits 1996 mit den Ausgrabungsarbeiten in Göbekli Tepe, weite Teile der Anlage sind aber immer noch verschüttet. 2018 wurde Göbekli Tepe zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Die an dem Projekt arbeitenden Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Tempelanlage 8000 v. Chr. oder sogar noch früher errichtet wurde – lange bevor sich die Hochkultur der Sumerer als angeblich erste in Mesopotamien etablieren konnte. Eine sehr überraschende Erkenntnis für die archäologische Gemeinde, galten doch die Sumerer (ab etwa 4000 v. Chr.) bis dato als älteste Hochkultur der Erde.

Göbekli Tepe als Konstrukt eines primitiven Volkes abzutun fällt schwer. Die riesigen, tonnenschweren Steinblöcke aus dem Fels zu schneiden und an ihren Platz zu transportieren erforderte einiges an Technik. Wie die Tempelanlage errichtet wurde, bleibt daher ebenso ein Geheimnis wie bei anderen steinzeitlichen Kultstätten. Klaus Schmidt, der die T-förmigen Steinpfeiler 1994 bei seinen Ausgrabungen entdeckte, ist überzeugt, bei Göbekli Tepe handle es sich um ein steinzeitliches Bergheiligtum. Die in den Stein geritzten Tierdarstellungen auf den Stelen sollten die Toten beschützen.

Der englische Wikipedia-Eintrag beschreibt Göbekli Tepe als „Bergkathedrale, die Pilger aus einer Entfernung von bis zu 150 Kilometern anzog. Überall sind Knochen von Tieren wie Hirschen, Gazellen, Schweinen und Ziegen zu finden, Überreste der Jagdbeute, die von den Gläubigen zubereitet und verspeist worden war. Wie archäozoologische Analysen ergaben, waren Gazellen nur zu bestimmten Jahreszeiten in der Region zu finden. Das lässt vermuten, dass religiöse Ereignisse wie Riten oder Festmahle ganz bewusst zu Zeitpunkten abgehalten wurden, an denen die maximale Menge an jagdbarem Wild verfügbar war.“

Diese Interpretation klingt sehr überzeugend. Sie stützt darüber hinaus auch die Meinung jener Wissenschaftler, die Göbekli Tepe als primitive Kultanlage betrachten wollen, und passt hervorragend zur offiziellen Version der Geschichte, wonach die Sumerer die erste Hochkultur waren. Diese Deutung der Funde hat nur einen Haken: Sie ignoriert gekonnt alle Hinweise darauf, dass Göbekli Tepe ebenso wie Stonehenge eine Art astronomisches Observatorium gewesen sein könnte.

Dr. Martin Sweatman und Dr. Dimitrios Tsikritsis sind hingegen überzeugt, die Tempelanlage wurde für astronomische Beobachtungen genutzt. In einem vor Kurzem veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel 1 vertreten die beiden die Ansicht, einer der Pfeiler in Göbekli Tepe, der sogenannte „Geierstein“ (engl.: vulture stone, siehe Bild), beschreibe anhand von Sternenkonstellationen einen bestimmten Zeitpunkt. Auf diesem Pfeiler sind mehrere Tiere zu erkennen, sorgfältig um eine Kugel angeordnet.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 92 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.

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