Im Untergrund von Gizeh

Nicht nur Herodot, sondern auch die ersten neuzeitlichen Erforscher des Gizeh-Areals Anfang des 20. Jahrhunderts sprachen von einem unterirdischen Labyrinth, ja, einer ganzen Stadt unter der Wüste. Der klinischen Psychologin Dr. Kathy Forti ist etwas gelungen, das bisher nur wenige geschafft haben: Mit dem nötigen Vitamin B (und Kleingeld) konnte sie in den sogenannten Osiris-Schacht steigen und von dort Fotos und Wasserproben zurück an die Oberfläche bringen.
Die Tatsache, dass es 40 Meter unter dem Plateau ungeöffnete Sarkophage, unbekannte Tunnel und Salzwasser gibt, könnte manche Spekulationen neu entfachen. Kathy Fortis präsentiert eine eigene schlüssige Hypothese.

Nicht nur unter der Großen Pyramide, sondern auch unter mehreren anderen Pyramiden in Ägypten und auf der ganzen Welt hat man weit verzweigte Netzwerke von unterirdischen Kammern und Wassertunneln entdeckt, was Fragen nach deren Ursprung und Zweck aufwirft. Jahrhundertelang blieben diese Tunnel verborgen, und nur einige wenige Auserwählte hatten dazu Zugang. Doch in unserer Zeit kommen sie ans Licht, und die Funde verlangen nach einer tiefer gehenden Untersuchung.

Eine hermetische Weisheit lautet: „Wie oben, so unten.“ Ausgeschrieben liest sie sich so:

„Das, was sich unten befindet, entspricht dem, was sich oben befindet, und das, was sich oben befindet, entspricht dem, was sich unten befindet. Dies konstituiert das Wunder der Einheit“.1

Das trifft ganz besonders auf die zahlreichen Mysterien zu, die die Pyramiden dieser Welt umgeben. In Wahrheit beginnen wir gerade erst damit, die Puzzle­teile zusammenzusetzen, die uns jahrhundertelang entgangen sind.

Ich war deshalb entschlossen, genauer herauszufinden, was sich da im Untergrund befand.

Die Erforschung

Es war nicht gerade einfach, eine Genehmigung für unterirdische Untersuchungen unter dem Gizeh-Plateau zu erhalten. Die Verhandlungen über den Zugang zu den verborgenen Schächten begannen im Jahr 2017. Anfangs begegneten uns die ägyptischen Behörden mit Argwohn. Sie wollten wissen, wer wir waren, was wir wollten und wie wir überhaupt von den Schächten erfahren hatten. Ihren Angaben zufolge hatte seit Jahrzehnten niemand mehr diese Schächte aufgesucht. Sie lehnten unseren Antrag zunächst ab, gaben dann aber nach, als der Preis stimmte. In Ägypten kann man über alles verhandeln. (Wir waren die Vorreiter für andere, die ebenfalls Zugang wollten; aber auch sie hatten einen saftigen Preis zu zahlen.)

Eines Tages Anfang 2018 um 4:30 Uhr war es schließlich so weit, und ein für das Gizeh-Plateau zuständiger Inspektor – Hares, ein befreundeter Ägyptologe – und ich bahnten uns in der morgendlichen Kühle mühsam unseren Weg durch den Wüstensand, lediglich ausgerüstet mit Taschenlampen. In der Nähe befand sich eine Eskorte der Militärpolizei.

In der Dunkelheit gelangten wir zu einem mit einem Eisengitter verschlossenen Eingang unter dem Damm zwischen den Pyramiden. Der Inspektor händigte mir die Schlüssel aus und ließ mir die Ehre zuteilwerden, diese Geheimtür zu öffnen. In der Vergangenheit bezeichnete man diesen versteckten Ort als „Schächtekomplex“, heute lautet die offizielle Bezeichnung „Osiris-Schacht“.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 82 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.

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