Lügenpresse

LuegenpressePeter Denk
J. K. Fischer
300 Seiten
ISBN: 978-3-941956-29-2
€ 18,90

Wenn man wachen Auges durch die digitalen und papiernen Pressewelten streift, stößt man früher oder später auf Ungereimtheiten, die umso auffälliger werden, je mehr man liest und aufpasst. Beginnt man dann zu hinterfragen, warum das so ist, bietet das vorliegende Buch eine fundierte, gut recherchierte Hilfestellung. Peter Denk erklärt zunächst einmal, woher das Wort Lügenpresse wirklich kommt und in welchen Zusammenhängen es die ersten Male auftauchte. Im Folgenden vermittelt er sachlich und fundiert, wie der Informationsfluss im 21. Jahrhundert funktioniert, welche Verstrickungen und Verwicklungen die Welt formen, wie im Hintergrund Fäden gezogen werden, Geschichte neu gewoben wird und wie (Grund-)Bedürfnisse ganzer Völker den Interessen anderer Nationen –genauer gesagt deren „Eliten“ –geopfert werden. Nach der Lektüre ist man definitiv um einen Sack Erkenntniss reicher. Dieser ist nicht schwer erkämpft, denn das Buch ist trotz des trockenen Themas gut zu lesen und strotzt vor Beispielen, anhand derer erklärt wird, wie das System funktioniert. Dennoch war ich überrascht von dem Ausmaß der Manipulation und Agitation in der Medienlandschaft. Buchstäblich entsetzt bin ich darüber, mit welcher Geringschätzung Entscheidungsträger dem eigenen Volk entgegentreten – und das ist durchaus kein ausschließlich deutsches Phänomen.

Schon immer haben die Herrschenden Mittel und Wege gefunden, die Massen zu lenken und zu leiten. Die Methoden passen sich den Möglichkeiten der Technik an. Die Frage nach dem Warum stellt sich gar nicht mehr und die nach dem Charakter der Entscheidungsträger ebenso wenig –das, was getan wird, ist so galleböse, so widerlich und gemein, es offenbart ihn voll und ganz.

Doch zu allen Zeiten gab es mutige Menschen, die vorangingen und unerschrocken die Wahrheit sprachen. Von jenen, die dies derzeit tun und darüber, wie sie verunglimpft werden, berichtet Denk in seinem Buch. Auch davon, wie man unliebsame Zeitgenossen mundtot macht(e) und welcher Schachzüge, Täuschungen und Winkelzüge man sich dabei bedient.

Auf dem Buchrücken wird bei entsprechendem Lichteinfall die schattenhafte Figur des Pinocchio sichtbar. Bei allem, was an Presseerzeugnissen konsumiert wird, sei der Schatten der Figur Mahnung und Warnung, ja nichts einfach so unbesehen zu glauben –so mancher Redakteur in verantwortungsvoller Position täte gut daran, diesem Rat zu folgen. Dann müsste man auch keine Gegendarstellung drucken.Eine Verbesserung – also eine korrekte, unabhängige Berichterstattung – als Gegengewicht zur Politik in der Demokratie wird kaum zu erwarten sein, denn das hieße, echte Empathie für lebendige Menschen zu entwickeln – für den Mammon bliebe letztlich nur noch wenig übrig.

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