Wollen die USA mithilfe neuer Biowaffen den Osten kontrollieren?

bioDer georgische Politiker und ehemalige Minister für Staatssicherheit Igor Giorgadse trat im September 2018 mit dem „begründeten Verdacht“ an die Öffentlichkeit, in den Richard-Lugar-Laboratorien (im Folgenden: Lugar-Center) im georgischen Tiflis wären bei Menschenversuchen seit 2015 mindestens 100 Probanden ums Leben gekommen. Darüber hinaus würden dort mutmaßlich Forschungen zur biologischen Kriegsführung durchgeführt, in deren Fokus Viren, Bakterien und sogenannte insect allies stünden – biotechnisch veränderte Insekten, die ebenjene Viren und Keime verbreiten sollten (siehe Kasten auf S. 10). Giorgadse beruft sich auf Geheimdokumente, die ihm zugespielt worden seien und die er daraufhin veröffentlichte (siehe Samartali.net).

Immer wieder treten in Georgien Epidemien auf, die von den gleichen Erregern hervorgerufen werden, mit denen im Lugar-Center experimentiert wird. Ein Nachweis, dass die Erreger aus dem Labor stammen, existiert nicht, doch der vermeintliche Zufall befeuert schlimmste Befürchtungen.

Pikant ist auch, dass das 2011 eröffnete Lugar-Center mit US-Mitteln aufgebaut wurde. Zwar wird es heute offiziell von der georgischen Regierung gesteuert und budgetiert, doch Hauptnutzer sind die US-amerikanischen privaten Biotechfirmen Metabiota und Gilead. Beide verfügen über beste Verbindungen ins Pentagon.

Verträge zwischen den im Labor operierenden US-Firmen und der georgischen Regierung deuten auf unlautere Geschäftspraktiken hin: So darf Gilead Gratismedikamente an finanzschwache Georgier ausgeben – haftet aber im Gegenzug nicht für gesundheitliche Schäden. Auch dann nicht, wenn die Schäden vorhersehbar waren. Es existieren außerdem Hinweise darauf, dass Versuchspersonen verweigert wurde, laufende Experimente abzubrechen – dabei ist eine Abbruchsklausel internationaler Standard bei klinischen Studien.

Handelt es sich um fahrlässige Schlampereien, oder wurde hier mutwillig der Tod von Probanden in Kauf genommen? Das Pentagon reagierte mit einem knappen Statement und bezeichnete die Vorwürfe als absurd, die georgische Regierung ebenso und das Lugar-Center versicherte, alles sei in bester Ordnung.

Die Liste an Ungereimtheiten indes reißt nicht ab – mit dem Lugar-Center hielten nicht nur Epidemien und Pandemien Einzug in Georgien, sondern auch ungewöhnliche Insektenplagen, was einige Beobachter den Verdacht aussprechen lässt, Georgien und angrenzende Nachbarländer könnten vom Pentagon als Testgelände für biologische und biotechnische Experimente genutzt werden. Tatsächlich finden sich ähnliche Labors und entsprechende Auffälligkeiten auch an anderen Standorten des ehemaligen Ostblocks.

Sollte sich hier ein Plan abzeichnen – welchem Zweck würde er dienen? Der russische Politologe Sergej Sudakow und vereinzelte Beobachter fürchten, die USA versuchen biologische Erreger zu züchten, die nur bestimmte Phänotypen befallen. Dass eine solche Form der ethnischen Säuberung biotechnisch möglich ist, gilt als unwahrscheinlich. Allerdings bietet die Vorstellung, eine Bevölkerung mit Insekten anzugreifen, die todbringende Krankheiten übertragen, bereits genug Stoff für dystopische Albträume.

Fakt ist: Mindestens drei internationale Journalisten wurden nach Recherchen vor Ort eingeschüchtert, teils mit massiver Gewalt. Und dass die USA tiefschwarze Flecken auf der Weste haben, wenn es um die Geschichte der Erforschung und Erprobung biologischer Kampfstoffe geht, sollte NEXUS-Lesern nicht entgangen sein (vgl. z. B. Heart, J. und Orage: „MK-Ultra, Biowaffen und das Königreich der Zombies“ in NEXUS 66).

Quellen: RT Deutsch (via YouTube.com), 21.09.18, https://youtu.be/9ldRY0mECOA; NuoViso.TV (via YouTube.com), 29.09.18, https://youtu.be/HaPWJ1sajuU; Heise.de, 28.09.18, http://bit.ly/nex80-lugar

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