Das Grauen im Paradies: Die John McAfee Story, Teil 3

23. November 2012

In Youtubediesem Teil der Geschichte erfahren Sie, wie John McAfee die Regierung von Belize mithilfe sozialer Netzwerke unter Druck zu setzen beginnt.

Die Regierung am Pranger

  • Bereits am 22. November 2012 hat McAfee eine verdeckt aufgezeichnete Unterhaltung auf Youtube veröffentlicht, in der er Anthony Rhaburn, einen lokalen Politiker, überführt, einen Mordanschlag gegen ihn geplant zu haben. Er kündigt an, viele weitere solcher Audio-Aufnahmen zu veröffentlichen, die er an verschiedenen Stellen seines Grundstücks und in einem Café, das er im Ort führt, mit verdeckten Mikrofonen aufgezeichnet hat.
  • Am 23. November startet er eine weitere Offensive zur Freilassung seiner Mitarbeiter, in der er die Leser seines Blogs dazu auffordert, an die Behörden von Belize zu schreiben und um ihre sofortige Freilassung zu bitten. McAfee gibt an, dass das die "Verbrechen" seiner Angestellten allein darin besteht, für ihn gearbeitet zu haben.

EddieEddie Ancona, Johns Angestellter, trinkt nicht, raucht nicht und nimmt keine Drogen. John sagt, dass er Eddie sein Leben anvertrauen würde. Die Behörden haben ihn ins Gefängnis gesteckt.

John ruft seine Leser dazu auf, Protest-Emails an die Adresse der Tourismus-Behörde zu schreiben, denn der Fremdenverkehr ist für 70 Prozent der Einkünfte des Landes verantwortlich. Hier ist die Adresse: 

info@tourism.gov.bz 

 

 

 

 

Zwei weiterere von Johns Mitarbeitern sind Cassian Chavarria und William Mulligan. Auch sie sitzen derzeit in einem Gefängnis der Bananenrepublik Belize. Ihre Verbrechen: Mitarbeiter von John McAfee zu sein. 

Auch für sie bittet John McAfee um Protestschreiben der Weltöffentlichkeit.

Das Gefängnis im Paradies

Vom Gefängnis in Belize hat John bereits persönliche Eindrücke sammeln können. Er schreibt:

"Es gibt keine Betten. Ich schlief auf dem Betonboden. Es gibt keine Duschen (Hattieville ist eine Ausnahme). Das Essen besteht aus zwei Sandwiches pro Tag – zwei trockene Scheiben Brot und eine dünne Scheibe ranzigen Käse pro Sandwich. Es gibt keine Toiletten – ein in die Hälfte geschnittener Milchkarton aus Plastik wird stattdessen benutzt. Es gibt keine Decken, keine Kissen, keine kühlenden Ventilatoren. Nichts wird je gereinigt. Kleidung wird nicht ausgegeben. Getrunken wird aus der Leitung, und Wasseraufbereitung ist in Belize nicht existent. Die Zellen sind überbelegt bis zum Punkt, dass die Menschen darin sich nicht einmal alle gleichzeitig zum Schlafen hinlegen können. Der Gestank ist unbeschreiblich. Die Leute sterben in diesen Zellen in alarmierender Geschwindigkeit – entweder, weil sie von Mitgefangenen zu Tode geprügelt werden oder durch Hunger oder Verdurstung."

Paranoia vs. gesunder Menschenverstand

Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, paranoid zu sein, weil er sich mit so vielen Waffen umgeben hatte, schreibt McAfee  auf seinem Blog:

"Wie lauten die Vorwürfe? Die vier legal lizensierten Feuerwaffen auf meinem Grundstück wurden nicht in den korrekten Räumen meines Grundstücks aufbewahrt. Unter den drakonischen Gesetzen von Belize kann jede Vorschrift soweit gedehnt werden, dass jedermann für alles belangt werden kann. Das ist kein Witz und keine Übertreibung. Drei der Gewehre waren identische Einzelschusswaffen. Nur durch die Seriennummern können sie unterschieden werden. Die falschen Seriennummern waren in den falschen Räumen. 

Warum habe ich Gewehre? Wenn Sie die zwei Transkripte über Anthony Rhaburn gelesen haben und den geposteten [Erpresser-]Brief, dann können Sie sehen, wie auch ein rationaler Pazifistengeist dazu kommen kann, Gewehre zu haben. Ich bin vielleicht paranoid, das kann ich selbst nicht beurteilen, aber das heißt nicht, dass Sie nicht hinter mir her wären."

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