Die heilende Kraft des Geistes

heilGeistige Heilung, Spontanremissionen und unerklärliche medizinische Genesungen wurden lange Zeit als „Wunder“ oder außergewöhnliche Ereignisse interpretiert, die sich wissenschaftlich nicht erklären lassen. Oft werden diese Formen der Heilung einem Heiligen oder dem Eingreifen eines Heilers, Hypnotiseurs, Priesters, Schamanen oder Geistlichen zugeschrieben.

Albert Amao Soria sucht seit Jahren nach einer rationalen Erklärung für diese Phänomene und trägt hier seine Hypothese vor: Ihm zufolge sind alle Methoden der geistigen oder spirituellen Heilung eine Form der Selbstheilung, und selbst die Wirksamkeit medikamentöser Behandlungen lässt sich häufig auf den Placeboeffekt zurückführen.

Ein Appell an die uns innewohnenden Kräfte zur Selbstheilung.

Das Gesetz der Anziehung beruht auf dem Gesetz der Affinität. Die Idee dahinter ist, dass ein Individuum von einem elektromagnetischen Feld umgeben wird, das durch seine Gedanken und Gefühle magnetisiert wird. Dieses Feld zieht Ereignisse und Situationen zum Individuum hin, die dessen vorherrschenden Gedanken und seinem Seinszustand ähneln. Wenn sich ein Individuum dieses Prinzips bewusst ist, kann es durch richtiges Denken, Fühlen und Handeln Kontrolle über seine äußeren Umstände ausüben.

Allgemein ausgedrückt besagt das Gesetz der Anziehung, dass das, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, sich früher oder später in den eigenen Erfahrungen manifestiert. In einfachen Worten lässt sich dieses Gesetz wie folgt ausdrücken: „Man bekommt das, woran man gewohnheitsmäßig denkt.“ Die Quantenphysik scheint der Annahme zuzustimmen und geht davon aus, dass es sich bei unserer Umgebung um eine Projektion unseres Geistes handelt.

Die Kraft des Glaubens

Die eigene Weltanschauung spielt also eine entscheidende Rolle. Menschen treffen Entscheidungen entsprechend ihren vorherrschenden Überzeugungen und interpretieren Erfahrungen und Beobachtungen auf eine Weise, die ihre Kernüberzeugungen stärkt. Erfahrungen, die im Widerspruch zu diesen Überzeugungen stehen, werden automatisch verworfen. Mit anderen Worten: Alles, was den „Kernglauben“ einer Person nicht stützt, wird systematisch abgewertet oder ignoriert. Die Ereignisse im Leben dieser Person entfalten sich entsprechend ihren vorherrschenden Überzeugungen, auch wenn sie sich dessen die meiste Zeit über nicht bewusst sein mag. Deshalb kann man sagen: „Man schafft sich seine eigene Realität und seine eigenen Lebensumstände.“

Es gibt einige Glaubenssätze, die sich so fest in unseren Köpfen verankert haben, dass sie ein Teil unserer Lebenseinstellung geworden sind. Diese verborgenen Überzeugungen beeinflussen unser Leben und erschaffen unsere äußeren Umstände. Der Bibel zufolge ist der Mensch „in seinem Herzen […] berechnend“ (Sprüche 23,7). Das Wort „Herz“ sollte hier als das Unterbewusstsein verstanden werden. Der menschliche Charakter ist die Summe aller Überzeugungen und Einstellungen einer Person, egal, ob bewusst oder unbewusst. Manche Menschen sind zwar bemüht, ihre Lebensumstände zu verbessern, aber nicht bereit, sich ernsthaft mit den tief in ihrem Unterbewusstsein verankerten Kernüberzeugungen auseinanderzusetzen. Daher bleiben sie an diese falschen Überzeugungen gebunden, was dazu führt, dass sie die immer gleichen Umstände und Situationen aufrechterhalten und wiederholen.

Die Erfolgsformel von Napoleon Hill, einem berühmten Autor der Neugeist-Bewegung, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Was immer dein Geist glauben und sich vorstellen kann, kann er auch erreichen, egal, wie oft du in der Vergangenheit gescheitert bist. Mit anderen Worten: Die vorherrschenden Glaubenssätze und Gedanken, die uns bewusst oder unbewusst durch den Kopf gehen, bestimmen unseren Erfolg oder unser Scheitern im Leben. Das ist die Essenz des Gesetzes der Anziehung.

Die Heilkräfte von Placebos

Meine Nachforschungen und meine eigenen Erfahrungen in Bezug auf dieses Thema brachten mich zu der Überzeugung, dass Menschen allein durch die Kraft ihres Geistes geheilt werden können. Auch in den Kreisen der modernen Mainstreammediziner wird die Relevanz der Geist-Körper-Beziehung im Heilungsprozess mittlerweile akzeptiert. Außerdem befürworten Mediziner heutzutage eine humanistischere und ganzheitliche Art der Heilung, anstatt sich an eine traditionelle und materialistische Auffassung zu klammern, die allein auf schädlichen Chemikalien und technologischen Verfahren basiert. Beispiele für diese ganzheitlichen Ansätze sind die Einbeziehung von Praktiken wie Meditation, Yoga, bedingungsloser Liebe, Fasten und dergleichen. Interessanterweise entwickelt sich dieses Phänomen des Heilens ohne Medizin in Amerika durch die aufkommende Praxis der sogenannten energetischen Psychologie weiter. Dazu gehören unter anderem die Gedankenfeldtherapie (engl.: Thought Field Therapy) und deren Methoden, wie die Technik der emotionalen Freiheit (engl.: Emotional Freedom Techniques) und ähnliche Behandlungskonzepte.

Ein Placebo kann die Heilungsfähigkeiten des Unterbewusstseins aktivieren, was manchmal zu sogenannten „Wunderheilungen“ führt. Viele alte Kulturen verließen sich bei der Behandlung von Krankheiten auf Geist-Körper-Verbindungen. Schamanen oder Medizinmänner hätten ihre Bemühungen sicher nicht als Placebos angesehen, aber möglicherweise wirkten ihre Heilkräfte auf die gleiche Weise, also durch den festen Glauben des Patienten an den Erfolg der Behandlungen. Möglicherweise war der Kranke auch schon wieder auf dem Weg der Genesung, und das Endergebnis wurde dann als Folge der Behandlung angesehen, die dabei möglicherweise gar keine Rolle gespielt hatte.

Placebo- und Nocebo-Effekte werden manchmal auch als Erwartungseffekte bezeichnet. Das bedeutet, dass eine Person, die ein Placebo einnimmt, etwas erlebt, auf das sie zuvor bereits spekuliert hatte. Wenn der Patient sich wünscht, dass er sich besser fühlt, dann kann dies demzufolge eintreten. Die Überzeugungen des Erkrankten spielen eine wichtige Rolle für die Wirksamkeit eines Placebos. Der Glaube des Patienten an die Behandlung, das Medikament und den Arzt macht den Erfolg möglich.

Manche gehen davon aus, dass die Wirkung von Placebos auf den Mechanismus zurückzuführen ist, durch den viele Krankheiten im Lauf der Zeit von selbst verschwinden, auch ohne Behandlung. So können natürliche Endorphine Schmerzen lindern, und einige Forschungsergebnisse zeigen, dass das Gehirn auf eine imaginäre Szene genauso reagieren kann wie auf etwas, das es tatsächlich wahrnimmt. Ein Placebo kann dem Gehirn helfen, sich an die Zeit vor dem Auftreten der Krankheitssymptome zu erinnern, und so eine chemische Veränderung bewirken. Diese Theorie wird auch als „erinnerbares Wohlbefinden“ bezeichnet.

Natürlich sollten wir psychosomatische Erkrankungen nicht aus dem Blick verlieren, die den modernen Menschen infolge seines stressanfälligen und anspruchsvollen Lebensstils immer stärker betreffen. Die Neurologin Suzanne O’Sullivan bringt dieses Thema im Titel ihres 2006 erschienenen Buches „It’s all in your head“ auf den Punkt. Sie vertritt die These, dass die meisten Krankheiten in den Köpfen der Menschen entstehen.

Die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung wird oft als Spontanheilung oder unerklärliche Remission bezeichnet. Das Problem ist, dass wir beim Auftreten von Krankheitssymptomen meist keine Entgiftung und Reinigung des Körpers anstreben, um ihn so wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sondern überstürzt zu schädlichen Medikamenten greifen, die das Immunsystem schwächen. Dadurch wird der Körper dem Angriff von Mikroben, Keimen und Viren ausgesetzt. Es gibt drei grundlegende Konzepte, die bei einer geistigen Heilung berücksichtigt werden sollten:

  1. Der Geist ist der Wagenlenker des Körpers. Das nennt sich mind-body medicine bzw. Geist-Körper-Medizin.
  2. Der menschliche Körper hat die Fähigkeit, sich selbst zu heilen.
  3. Ein großer Teil der Heilung, ob mit oder ohne Medizin, lässt sich auf den Placeboeffekt zurückführen.

Die Ironie dahinter ist, dass die meisten Menschen aufgrund negativer Suggestion erkranken. Diese geht unabsichtlich und manchmal sogar „in guter Absicht“ von Familienmitgliedern, Lehrern oder Nachbarn aus, die glauben, dass Krankheiten ganz normal seien und wir alle früher oder später damit konfrontiert würden. Eine solche Sichtweise wird auch in den Nachrichten und von den Massenmedien vermittelt sowie durch die Werbung von Unternehmen, die verschreibungspflichtige Medikamente herstellen. Pharmaunternehmen geben Milliarden von Dollar aus, um uns zu jedem Jahreszeitenwechsel andere Krankheiten zu unterbreiten. Außerdem werden Menschen zu Operationen ermutigt, obwohl diese meist nicht nötig sind, und die meisten folgen diesen in der Regel ärztlichen Ratschlägen. Für Laien ist das eine starke Form der Suggestion. Über Ärzte vollzieht sich auch ein anderer indirekter Weg der Werbung: Pharmaunternehmen stellen Medizinern oft kostenlose Proben von Medikamenten zur Verfügung und ermutigen sie so, diese zu verschreiben.

Die Kraft der Suggestion

Eine meiner Schlussfolgerungen zu diesem Thema ist, dass der Heiler, egal, welche Methoden er praktiziert, dem Patienten lediglich eine Suggestion (oder ein Placebo) gibt. Der Heiler prägt den Geist des Individuums also mit einer „heilenden Suggestion“.

Demzufolge führt die Person, die die Rolle des Heilers einnimmt, nicht per se eine Heilung durch, sondern aktiviert nur die dem Erkrankten innewohnenden Mechanismen, damit die Heilung stattfinden kann. Mit anderen Worten: Die Technik des Geistheilers ist ein aktives Placebo. Das Unterbewusstsein braucht einen Anreiz, um die Heilkraft des Körpers zu aktivieren. Wichtig sind auch die positive Erwartung und der Wunsch des Kranken, dass die Heilung eintreten möge – sein Glaube wird die Arbeit leisten.

Die Wirksamkeit eines Placebos liegt demnach darin, dass es den bewussten Verstand umgeht und dem Unterbewusstsein eine positive Heilsuggestion einflößt. Die Aufgabe eines echten Heilers ist es, den Kranken von einem Ort der Angst zu einem Ort der Ermächtigung zu geleiten.

Bei den sogenannten Wunderheilungen, die an religiösen Orten wie dem Schrein von Lourdes, alten Kathedralen und dergleichen stattfinden, handelt es sich schlicht und ergreifend um kollektive Suggestion, die durch den Glauben an die übernatürlichen Kräfte eines Gottes, eines Heiligen, einer Reliquie oder der heiligen Stätte verstärkt wird. Auch hier übernimmt der Glaube die Arbeit.

Kommentare

02. Juli 2021, 04:26 Uhr, permalink

Gon

We are love we are the light god bless ya hehehe god loves us :Dd

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