Ein Plädoyer für die Kokosnuss

Kokosnüsse spielen eine wichtige Rolle für die menschliche Ernährung, weil sie eine Fülle an physiologisch funktionellen Inhaltsstoffen bieten. Dieses Wissen wurde jedoch durch gezielte Lobbyarbeit jahrelang unterdrückt.

Der folgende Vortrag wurde von Dr. Enig ursprünglich vor der APCC, der Gemeinschaft kokosnussproduzierender Länder, in Mikronesien gehalten. Wir fanden ihn interessant genug, um hier den ersten Teil (leicht gekürzt) abzudrucken.

Zusammenfassung

Kokosnüsse spielen eine wichtige Rolle für die menschliche Ernährung, weil sie eine Fülle an physiologisch funktionellen Inhaltsstoffen bieten, die sowohl im Fett der frischen und getrockneten Kokosnuss als auch im Kokosölextrakt enthalten sind.

Schon lange wurden die einzigartigen Eigenschaften der Laurinsäure (der Hauptfettsäure im Fettanteil der Kokosnuss) erkannt, die sie so wertvoll für Non-Food-Anwendungen in der Seifen- und Kosmetikindustrie macht. Nun wird die Laurinsäure wegen ihrer Wirkung gegen Viren, Bakterien und Protozoen auch wieder in der Lebensmittelindustrie verwendet. Auch die Caprylsäure, eine weitere Fettsäure der Kokosnuss, ist jetzt in die Liste der antimikrobiellen Inhaltsstoffe der Kokosnuss aufgenommen worden. In größeren Mengen findet man diese Fettsäuren nur in herkömmlichen Laurinfetten, insbesondere in dem der Kokosnuss. Neuere veröffentlichte Forschungsergebnisse lassen erkennen, dass natürliches Kokosfett als Bestandteil der Ernährung zu einer Normalisierung der Körperfettwerte führt, die Leber vor Alkoholschäden schützt und die entzündungshemmende Reaktion des Immunsystems verbessert.

Die gesundheitsfördernden Funktionen der Fettsäuren aus Kokosnüssen werden offenbar zunehmend erkannt. Aufgrund jüngster Berichte der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA , die eine Kennzeichnung der Transfettsäuren fordern, wird Kokosöl in eine wettbewerbsfähigere Position gehoben, was ihm zur Rückkehr in die Back- und SchnellimbissIndustrie verhelfen kann, wo es seit jeher wegen seiner Funktionsvielfalt geschätzt wird. Jetzt kann es für eine weitere Eigenschaft Wertschätzung erlangen: die Verbesserung der menschlichen Gesundheit.

I. Die Vorteile von gesättigten Kokosöl-Fettsäuren

In meinem heutigen Vortrag möchte ich Sie auf den aktuellen Stand bringen, was die Neuentdeckung „funktioneller Lebensmittel“ als wichtige Bestandteile der Ernährung betrifft. Außerdem will ich die folgenden Themen ansprechen: die momentane Situation der Antihaltung gegenüber gesättigten Fettsäuren, den aktuellen Stand der Forschungen, die sich mit den gesundheitsfördernden Wirkungen gesättigter Fettsäuren im Vergleich zu den Wirkungen mehrfach ungesättigter Omega-6-Fettsäuren beschäftigt, sowie die gesundheitsfördernden Wirkungen gesättigter Fettsäuren im Verhältnis zu den gefährlichen Wirkungen teilgehärteter Fette und Transfettsäuren. Ich werde Ihnen einen kurzen Überblick geben über einige der überraschenden gesundheitlichen Vorteile der im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren im Vergleich zu den ungesättigten Fettsäuren in den anderen Lebensmittelölen. Immer mehr zeigt sich der Nutzen der Inhaltsstoffe des Kokosöls; Laurin- und selbst Caprinsäure werden in wissenschaftlichen Artikeln zu Gesundheitsparametern immer öfter positiv erwähnt.

II. Die funktionellen Eigenschaften von Laurinfetten in ihrer antimikrobiellen Wirkung

Auf einer Sonderkonferenz [...] ist festgelegt worden, dass „ein funktionelles Lebensmittel einen zusätzlichen gesundheitlichen Vorteil bietet, der die reine Versorgung mit Grundnährstoffen weit übertrifft.“

Und genau das tut die Kokosnuss: im Rohzustand, aber auch in verarbeiteter Form, z. B. getrocknet oder als Kokosöl. Als ein funktionelles Lebensmittel verfügen Kokosnüsse über Fettsäuren, die beim Verzehr sowohl Energie (Nährstoffe) als auch den Ausgangsstoff für antimikrobielle Fettsäuren und Monoglyceride (funktionelle Inhaltsstoffe) liefern. Getrocknete Kokosnüsse bestehen genau wie Kokoscreme zu 69 Prozent aus Kokosfett. Kokosvollmilch enthält etwa 24 Prozent Fett. Laurinsäure macht etwa 50 Prozent der in Kokosnüssen vorkommenden Fettsäuren aus. Sie ist eine mittelkettige Fettsäure mit der zusätzlichen gesundheitsfördernden Eigenschaft, sich im menschlichen oder tierischen Körper in Monolaurin umzuwandeln. Monolaurin ist ein Monoglycerid, das gegen Viren, Bakterien und Protozoen wirkt. Es wehrt lipidumhüllte Viren (z. B. HI-, Herpes-, Cytomegalo- und Grippeviren) im menschlichen (und tierischen) Organismus ab, ebenso wie schädliche Bakterien und Protozoen. In einigen Untersuchungen wurde für freie Laurinsäure auch eine antimikrobielle Wirkung nachgewiesen.

Etwa sechs bis sieben Prozent der Fettsäuren sind Caprinsäure – ebenfalls eine mittelkettige Fettsäure mit einer ähnlich gesundheitsfördernden Wirkung, wenn sie im menschlichen oder tierischen Organismus zu Monocaprin umgewandelt wird. Nachgewiesenermaßen wirkt Monocaprin bei HIV antiviral und wird momentan sowohl auf seine antivirale Wirksamkeit gegen Herpes-simplex-Viren als auch seine antibakterielle Wirksamkeit bei Chlamydia und anderen sexuell übertragbaren Bakterien getestet.1

In der Lebensmittelbranche ist seit langem bekannt, dass die funktionellen Eigenschaften des Laurinöls, insbesondere des Kokosöls, von anderen handelsüblichen Ölen nicht zu übertreffen sind. Bedauerlicherweise gelang es der heimischen Öl- und Fettindustrie in den USA in den späten 1930er und dann wieder in den 1980er und 1990er Jahren, den Verbrauch von Kokosöl aus wirtschaftlichen Interessen zu unterdrücken. Infolgedessen verzichteten die Lebensmittelhersteller in den USA und den von den USA stark beeinflussten Staaten auf die Vorzüge der Laurinöle. Aus den Fakten, die ich Ihnen im Laufe des Vortrags vorstellen werde, werden Sie erkennen, dass es (letztlich) der Verbraucher ist, der auf die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile, die der regelmäßige Verzehr von Kokosprodukten bietet, verzichten muss.

Die Wirksamkeit von Laurinsäure und Monolaurin gegen Viren, Bakterien und Protozoen ist einer kleinen Zahl von Forschern seit fast vier Jahrzehnten bekannt. Dieses Wissen zog mehr als 20 Forschungsarbeiten und etliche amerikanische Patente nach sich; außerdem entstand im letzten Jahr ein umfangreiches Buchkapitel über die wichtigen Aspekte von Laurinölen als antimikrobiell wirkende Mittel.2 In der Vergangenheit war sich der überwiegende Teil der Ärzte, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftler über die möglichen gesundheitlichen Vorzüge, die der Verzehr von Lebensmitteln aus Kokos und Kokosöl bietet nicht bewusst. Dies ändert sich nun langsam.

Kabara (1978) und Mitarbeiter haben nachgewiesen, dass bestimmte Fettsäuren (FA von Englisch: „Fatty Acids“, z. B. mittelkettige Fettsäuren) und ihre Derivate (Monoglyceride, MG) eine schädliche Wirkung auf verschiedene Mikroorganismen haben können. Zu den Mikroorganismen, die auf diese Weise inaktiviert werden, gehören Bakterien, Hefen und andere Pilze sowie umhüllte Viren. Außerdem stellten sie fest, dass es sich bei der antimikrobiellen Wirkung der FAs und MGs um eine „additive Wirkung“ handelt und dass sie in hohen Konzentrationen die Viren unschädlich machen können.3

Ob Lipide als antiinfektiös wirken, hängt von ihrer Struktur ab, ob es sich z. B. um Monoglyceride oder um freie Fettsäuren handelt. Monoglyceride sind „aktiv“, Di- und Triglyceride nicht. Unter den gesättigten Fettsäuren weist Laurinsäure eine höhere Antivirenaktivität auf als Caprylsäure (C-8), Caprinsäure (C-10) und Myristinsäure (C-14). Nachgewiesenermaßen resultiert der tödliche Effekt von Fettsäuren und Monoglyceriden im Allgemeinen aus ihrer Fähigkeit, die Lipiddoppelschicht der Plasmamembran aufzulösen. Monolaurin ist für Viren deshalb so gefährlich, weil es die Lipide und Phospholipide in der Virushülle auflöst, was zur Zersetzung der Hülle führt.

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