Isotopizität – das ungelüftete Geheimnis der Isotopenverteilung

isotopEs ist eine allgemein an­erkannte Tatsache, dass jedes Ele­ment Isotope hat – Atom­arten mit mehr Neutronen im Kern. Man kennt 240 stabile Isotope, die Zahl der instabilen liegt weit höher. Das bedeutet nicht nur, dass in unse­rem Körper pro Sekunde 4.000 radioaktive Zerfallsprozesse statt­finden, sondern auch, dass sich in allem eine bisher kaum erforschte Isotopen­struktur verbirgt.

Ein Denkanstoß.

Isotopisches Bewusstsein

In meinen wissenschaftlichen Arbeiten und Büchern vertrete ich die These, dass Isotopenvielfalt das Verbindungsglied zwischen verschiedenen Bewusstseinsebenen ist und einen Brückenschlag zwischen (unserem) lokalisiertem und dem globalen (kosmischen oder universalen), nichtlokalen Bewusstsein vollziehen kann. Letzteres könnte man im Sinne von Rupert Sheldrake als eine Art morphogenetisches Feld betrachten. Abbildung 3 veranschaulicht dieses Verbindungsnetzwerk in kompakter Form.

Das isotopische Leben der Sonne

Bleiben wir weiter auf der Ebene der Atome und Isotope, so erschließen sich uns noch weitere Zusammenhänge.

Von der Vielzahl der chemischen Elemente spielen nur vier für das (bekannte) biologische Leben auf der Erde eine entscheidende Rolle – Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Wir werden diese Elemente als HCON-Gruppe bezeichnen. Interessant ist, dass die HCON-Elemente auch für die Energieproduktionszyklen der Sonne verantwortlich sind. So gesehen könnten wir die Sonne als eine Verwandte von uns Menschen bezeichnen. Carl Sagan meint dazu: „Wir sind Sternenstaub.“

Auf welche faktische Grundlage lässt sich nun die obige Behauptung stützen?

1938 stellten die beiden Physiker Hans Bethe (1906–2005) und Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007) unabhängig voneinander die Behauptung auf, dass es sich bei dem sogenannten CNO-Zyklus um einen katalytischen Mechanismus handelt, durch den die Sonne Wasserstoff zu Helium fusioniert, und dass dieser Vorgang die Quelle der Energieproduktion der Sonne darstellt. An dieser Kettenreaktion sind Isotope von Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff (die „Grundnahrung“) und Helium (das Endprodukt) beteiligt. Die schweren Atomkerne (C, N, O) dienen als Reaktionsstätten, an denen sich die Wasserstoffatome (Protonen) in Helium verwandeln. Diese isotopische Reaktion läuft folgendermaßen ab:

12C→13N→13C→14N→15O→15N→(12C) …

Als Nebenprodukte dieser sich in Dauerschleife wiederholenden isotopischen Kernreaktionen fallen Positronen, Gammastrahlen und Neutrinos an, und ein einziger Durchlauf dieses Energiezyklus erzeugt 26,8 Megaelektronenvolt – eine riesige Menge Energie auf atomarer Ebene. Deshalb strahlt unsere Sonne bereits seit etwa fünf Milliarden Jahren und hat nochmals in etwa die gleiche Lebensspanne vor sich. Nach sechs Durchläufen der oben bezeichneten Kettenreaktion und der Nukleartransformationen (Isotopizität) landen wir wieder bei dem 12C-Kern und die Schleife wiederholt sich erneut. Bei diesem Szenario bilden die Kohlenstoff-, Stickstoff- und Sauerstoffisotope eigentlich einen einzigen Kern, der in einer sich wiederholenden katalytischen Schleife eine Reihe von Transformationen durchläuft.

Der Philosoph und Autor Gregory Sams spricht in seinem Buch „Sun of gOd“ von einer lebendigen Sonne. Im Titel dieses Buches wird das „O“ in dem Wort „gOd“ absichtlich großgeschrieben und auf dem Buchdeckel als riesiger Kreis dargestellt. Es soll die Sonnenscheibe symbolisieren, so wie wir sie sehen.

In einem Online-Artikel mit dem Titel „Bring back the Sun“ weist Sams auf Folgendes hin:

„Bei der Erforschung der Kulturen vieler Völker übersehen wir nur allzu leicht ein Grundprinzip, das alle diese weltweiten Überlieferungen – beispielsweise die der Ägypter, der Mayas, der Kelten, der Griechen, aber auch die der Sumerer, der Chaldäer, der Assyrer, der Gnostiker, der Khmer, der nordischen Völker, der Inkas, der Azteken, der Urvölker Süd- und Nordamerikas oder der Hindu- und der Shintoreligionen – gemeinsam haben. Sie alle erkennen an, dass unser Stern eine bewusste Wesenheit ist – ein himmlisches Wesen. Dieses Konzept gehört zu den unausgesprochenen Tabus der westlichen Welt, und wird auch von modernen Forschern, die sich mit solchen Kulturen befassen, nur widerwillig anerkannt.“

Mir war diese Vorstellung durchaus nicht neu, doch als ich darüber las, erwischte es mich kalt: Wie viele von uns haben sich tatsächlich schon mit dem Gedanken getragen, dass die Sonne buchstäblich eine bewusste Wesenheit sein könnte, und dazu mehr als ein gelegentliches Lippenbekenntnis abgegeben?

Wir sollten uns klarmachen, dass die Sonne – ebenso wie andere Sterne und Galaxien – nach dieser Vorstellung lebendig und bewusst ist, und zwar nicht nur in einem symbolischen oder metaphorischen Sinn, sondern im wahrsten Sinne des Wortes!

Zudem sind Wesenheiten wie die Sonne höchst wahrscheinlich um Längen schlauer als wir Menschen. „Die Sonne ist intelligenter, als wir glauben“, schreibt Sams auf dem Umschlag seines Buches.

Wäre es angesichts der oben beschriebenen isotopischen Reaktionen, aus denen die Sonne ihre Energie bezieht, wirklich zu weit hergeholt, dem ausgeklügelten, dynamischen Netzwerk isotopischer Muster in der Sonne die Fähigkeit zuzuschreiben, ein isotopisches neurales Netzwerk solaren Ausmaßes zu formen? Eine solche Vorstellung fügt sich bestens in die anderen Argumente ein, die ich in diesem Artikel präsentiere. Es sei dem Leser überlassen, sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen.

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Abb. 3: Isotopizität und Bewusstseins­dynamik

Hingewiesen sei hier, das zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels die Ansicht vorherrscht, dass der CNO-Zyklus nur für etwa 1,7 Prozent des Energieausstoßes der Sonne verantwortlich ist, während der Rest auf der Proton-Proton-Fusionsreaktion beruht (wobei es sich auch hier letztlich um ein Zusammenspiel von Isotopen unter Beteiligung der Heliumisotope 3He und 4He handelt). Aber selbst wenn der CNO-Zyklus nur für etwa ein Sechzigstel des gesamten Energieausstoßes verantwortlich wäre, können wir uns trotzdem als „isotopische Verwandte“ der Sonne bezeichnen.

An dieser Stelle lohnt sich auch ein Blick auf das planetarische Atommodell, das als Rutherford-Bohr-Modell bekannt wurde. Der große Physiker Ernest Rutherford (1871–1937) und sein ehemaliger Student Niels Bohr (1885–1962) veröffentlichten dieses Konzept etwa 1913. Entsprechend diesem Modell bewegen sich in einem Atom die Elektronen in ähnlicher Weise um den Kern wie die Planeten um die Sonne. In beiden Fällen wirken bestimmte Anziehungskräfte. Im Fall der Sonne und der Planeten handelt es sich um Gravitationskräfte, im Fall des Atoms um die Anziehungskräfte zwischen den negativ geladenen Elektronen und dem positiv geladenen Kern (in der Physik spricht man von der Coulomb-Kraft). Die Analogie zwischen dem Atomkern und der Sonne ist natürlich ästhetisch ansprechend. Ebenso wie die Sonne unser Leben und die Existenz des gesamten Planetensystems bestimmt, so herrscht der Atomkern über das gesamte Atom mit all seinen Elektronen, deren Anzahl mit Z – der Atomzahl des entsprechenden chemischen Elements – angegeben wird.

Etwa ein Jahrzehnt später wurde das klassische planetarische Modell durch das Quantenmodell ersetzt. In diesem Modell bewegen sich die Elektronen nicht „wirklich“, vielmehr bilden sie stehende Wellen.

Die Analogie zwischen dem Sonnensystem und dem Atom geht sogar noch weiter. Ebenso, wie die Sonne nur einen winzigen Bruchteil (ein Trillionstel) des Volumens des gesamten Sonnensystems ausmacht, trägt auch der Atomkern nur etwa den gleichen Bruchteil zum Volumen des Atoms bei. Hätte der Atomkern die Größe einer Blaubeere, dann wäre das Atom so groß wie ein olympisches Stadion. Beim Verhältnis des Volumens der Sonne zum Volumen des Sonnensystems (äußerer Asteroidengürtel) finden wir in etwa den gleichen Wert. Dennoch bleibt die Sonne das massereichste Objekt im Sonnensystem. Die Massen aller Planeten und Asteroiden betragen zusammengenommen etwa ein Siebenhundertstel der Sonnenmasse. Beim Atom beläuft sich der Verhältniswert auf ein Dreitausendstel. Unsere gesamte Masse besteht also praktisch fast ausschließlich aus Atomkernen – wir sind größtenteils leere Behältnisse. Zwar erscheinen wir und alle Objekte, die uns umgeben, dicht und fest, doch handelt es sich dabei um eine Illusion, denn im Wesentlichen bestehen wir aus winzigen Atomkernen, die unregelmäßig im leeren Raum verteilt sind.

Der geschilderte Gedankengang zeigt meines Erachtens, dass die Rolle unserer Sonne nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, beherrscht und beherbergt sie doch unsere gesamte Existenz.

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