Masern – eine Kriegsgeschichte

Der Masernhype hat nach den USA auch Deutschland erfasst und sich im aktuellen Impfpflichtgesetz niedergeschlagen. Die Unverhältnismäßigkeit der Maßnahme haben Impfkritiker bereits detailliert dargestellt. Aber kennen Sie auch die Geschichte der Ausrottungskampagne? Sie nahm 1962 ihren Anfang mit dem Mikrobenjäger Dr. Langmuir, der den Masern ein „bemerkenswertes biologisches Gleichgewicht“ bei mäßiger Schwere und niedrigen Todesraten bescheinigt, aber dann doch auf Krieg aus ist. Warum? „Weil wir es können.“ Es ist diese von der Geschichte widerlegte Logik, die immer wieder hervorgeholt wird, wenn die Masern trotz hoher Durchimpfungsrate wiederkehren. Die Lösung: Mehr impfen.

In diesem Jahr hat in Amerika die Angstmacherei bezüglich Masern epidemische Ausmaße angenommen. Es vergeht kein Tag, an dem die Medien nicht wutentbrannte Artikel oder Leitartikel veröffentlichen, in denen sie Hass gegen die winzige Minderheit von Eltern versprühen, die ihre Kinder nicht impfen lassen. Denn denen wird jetzt die Schuld an den Masernausbrüchen gegeben.1–3 Die empfohlene Lösung lautet stets Identifizierung, Verfolgung und Bestrafung der Eltern ungeimpfter Kinder.4–6

Einige staatliche und bundesstaatliche Gesetzgeber reagieren bereits auf die gnadenlose Angstmacherei und schlagen vor, in den staatlichen Impfgesetzen die Ausnahmen von der Impfpflicht aus medizinischen Gründen zu beschneiden sowie alle Ausnahmen zu streichen, die mit Religion oder Gewissen begründet werden.7–10 Solche Ausnahmen helfen nicht nur, Impfschäden und Todesfälle zu verhindern, sie schützen auch die Rechte der Eltern, die bürgerlichen Freiheiten und das ethische Prinzip der informierten Zustimmung beim Eingehen medizinischer Risiken.11

Die amerikanische Regierung, die Weltgesundheitsorganisation, die medizinischen Fachverbände, die pharmazeutische Industrie und die multinationalen Kommunikationsunternehmen sind sich allesamt darüber einig, dass der Masernvirus extrem gefährlich, die MMR-Impfung dagegen absolut sicher und wirksam ist und dass alle Kinder zwei Dosen des MMR-Impfstoffs bekommen müssen, um das Ziel der weltweiten Ausrottung der Masern bis zum Jahr 2020 zu erreichen.12–15

In den letzten beiden Jahrzehnten drehte sich die öffentliche Debatte in erster Linie um Kinder, die Reaktionen auf die MMR-Impfung zeigten, wie beispielsweise Krampfanfälle, Enzephalitis oder Enzephalopathie, oder die eine chronische Erkrankung oder Behinderung davontrugen.16–22 Von der Wirksamkeit der Masernimpfung oder davon, wie die Masernerkrankung vor und nach der Lizenzierung des Impfstoffs in der Mitte des 20. Jahrhunderts beschaffen war, sprach kaum jemand.

Dieser Artikel befasst sich mit dem Versagen der Impfung und basiert auf Belegen, die der wissenschaftlichen und medizinischen Literatur entnommen wurden. Doch von diesen Belegen ist in der öffentlichen und politischen Diskussion über die Masernimpfung und die Zwangsimpfungsgesetze überhaupt nicht die Rede.

Masern in den USA in den 1950er Jahren: mild und zu 90 Prozent nicht gemeldet

Ich erkrankte in den 1950er Jahren an Masern, ebenso wie meine Schwester und die Hälfte aller Kinder in meiner Klasse. Ich erinnere mich noch, dass ich die Schule nicht zu besuchen brauchte, im Haus eine dunkle Brille trug, Hühnersuppe aß und Orangeneis am Stiel lutschte. Ungeduldig wartete ich auf das Verschwinden der Flecken, damit ich wieder zur Schule gehen und meine Freunde sehen konnte. Das Gleiche geschah, als ich Windpocken bekam. Obwohl ich Galmei-Lotion auftrug, war die Sache dieses Mal unangenehmer, und ich kratzte mich dauernd, obwohl ich das nicht sollte.

1955 wurden 555.000 Masernfälle gemeldet, und es gab in der amerikanischen Bevölkerung, die in diesem Jahr 165 Millionen Menschen zählte, 345 Todesfälle aufgrund von Masern.23,24 Tatsächlich erkrankten etwa drei bis fünf Millionen Amerikaner jährlich an Wildtyp-Masern, meist im Alter unter 15 Jahren.25–27 Bei 3,5 Millionen erkrankten Amerikanern im Jahr 1955 und 345 Todesfällen, betrug die Quote der masernbedingten Todesfälle also etwa 1 zu 10.000.

Die meisten Fälle verliefen, wie bei mir, mild, begleitet von Fieber, Halsschmerzen und einem Ausschlag, der nach einer Woche wieder verschwunden war. Damals suchten die Mütter wegen der normalen Kinderkrankheiten, die jedes Kind durchmachte, nur selten einen Arzt auf. 90 Prozent der Fälle wurden deshalb nicht an die Behörden gemeldet.28 Sieht man sich die Bevölkerungsstatistiken von Anfang des 20. Jahrhunderts an, stellt man fest, dass Masernerkrankungen, die zwar Komplikationen wie Lungenentzündungen, Ohrinfektionen oder Gehirnentzündungen verursachen können, in diesem Land nie zu den hauptsächlichen Todes- oder Invaliditätsursachen zählten.29 Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte vielen Komplikationen mit Antibiotika begegnet werden, weshalb die meisten Eltern und Mediziner in den USA und in Europa Masern bei gesunden Kindern nicht als Problem betrachteten.30

1962: „Mäßige Schwere und niedrige Todesraten“, aber trotzdem: „Lasst uns die Krankheit ausrotten“

1962 beschrieben die berühmten Mikrobenjäger Dr. Alexander Langmuir und Dr. D. A. Henderson, die für die Kampagne zur Ausrottung der Pocken verantwortlich zeichneten, Masern als „selbstlimitierend verlaufende Infektion von kurzer Dauer, mäßiger Schwere und mit niedrigen Todesraten“, die „im Lauf der Jahrhunderte ein bemerkenswert stabiles biologisches Gleichgewicht wahren konnte“.31

Dr. Langmuir erklärte seelenruhig: „Der Rückgang der Sterblichkeit bei Masern zeigt, in welchem Maß wir uns an dieses Gleichgewicht anpassen konnten und mit diesem Parasiten zu leben lernten.“ Doch gleich danach proklamiert er kühn, stolz und mit absoluter Überzeugung:

„Denen, die mich fragen: ‚Warum wollen Sie die Masern ausrotten?‘, gebe ich die gleiche Antwort, die Hillary auf die Frage gab, warum er denn den Mount Everest besteigen wolle. Er sagte: ‚Weil er da ist.‘ Dem könnte man noch hinzufügen: ‚… und weil wir es können.‘“

Dr. Langmuir und Dr. Henderson informierten die medizinische Gemeinde darüber, dass bald eine Masern­impfung auf den Markt kommen werde, und die Gesundheitsbehörden damit nicht nur Masernerkrankungen kontrollieren, sondern den Virus vom Angesicht der Erde tilgen würden.

Bei dem Aktionsplan zur Ausrottung unter dem Motto „Weil wir es können“ sollten die gleichen Such- und Vernichtungsstrategien zum Einsatz kommen, die bereits gegen den Pockenvirus aufgefahren worden waren. Doch dieses Mal sollte der weit weniger tödliche, jedoch stärker ansteckende Masernvirus das Ziel sein. Ebenso wie bei Pocken zielte der Aktionsplan darauf ab, einen Impfstoff in die Körper von Babys und Kleinkindern zu injizieren, um so den Virus auszuradieren.

Den Gesundheitsbehörden, den pharmazeutischen Unternehmen und den Politikern war durchaus klar, dass sie ein Jahrhundert lang Eltern überzeugt hatten, ihre Kinder für einen Krieg gegen Pocken und Kinderlähmung rekrutieren zu lassen. Also war es logisch, die gleiche Art von Krieg auch gegen den Masernvirus zu führen.

1962 verabschiedete der Kongress das Impfungsunterstützungsgesetz (PL 87-868), das von Präsident John F. Kennedy unterzeichnet wurde. Heute kennt man es unter der Bezeichnung Section 317 Immunization Grants Programm – Paragraf-317-Impfzuschussprogramm. Das Gesetz, das Teil einer breiter angelegten Initiative der Bundesregierung zur medizinischen Gesundheitsfürsorge in unterversorgten Gemeinden bildete, wies den Staaten Gelder zu, damit diese intensive Impfkampagnen gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten starten konnten, die auf kleine Kinder abzielten. Das Gesetz wurde 1965 von Präsident Lyndon B. Johnson ergänzt, um auch Gelder für Impfkampagnen gegen Masern bereitstellen zu können.32,33

Im März 1963 gab der Leiter des staatlichen Gesundheitswesens bekannt, dass zwei Masernimpfstoffe eine Zulassung erhalten hatten, ein inaktivierter Masern­impfstoff von Pfizer und ein Lebendimpfstoff von Merck.34 In seiner Erklärung gab der Leiter des staatlichen Gesundheitswesens erneut zu, dass die Todesrate bei Masern in den USA im Vergleich zu unterentwickelten Ländern niedrig lag. Er versicherte der Nation:

„In den Vereinigten Staaten scheint kaum die Notwendigkeit für Massenimmunisierungsprogramme gegeben zu sein.“

Er forderte die Ärzte auf, die neuen Masernimpfungen einfach anzubieten, wenn Kleinkinder in ihre Praxen gebracht werden.

Vor der Einführung von Impfungen übertrugen die Mütter Antikörper an ihre Föten

Damals wussten die Ärzte, dass Frauen, die als Kinder Wildtyp-Masern durchgemacht hatten, während der Schwangerschaft auf passive Weise Antikörper an die heranwachsenden Föten übertrugen. Die Neugeborenen waren daher im ersten Lebensjahr oder auch länger vor Masern geschützt.35,36 Damals bekamen die meisten Kinder Masern auch erst im Alter zwischen drei und zehn Jahren und erwarben damit eine dauerhaft stabile Immunität für das ganze Leben.37,38

Das Immunsystem von Kleinkindern funktioniert anders als das von älteren Kindern oder Erwachsenen.39 Von Anfang an gelang es den Impfstoffherstellern nicht, mit ihren Impfstoffen die natürlichen mütterlichen Masern-Antikörper von Kleinkindern zu dominieren, die die Aufnahme von Impfstoffstamm-Antikörpern blockierten.40 Da heute die meisten Frauen als Kinder geimpft worden sind, können sie die robusten mütterlichen Masern-Antikörper nicht mehr an ihre Neugeborenen weitergeben wie die Mütter der Generationen davor.

Heute sind die meisten Neugeborenen von Geburt an für Masern anfällig, in einem Alter, in dem besonders schwerwiegende Komplikationen auftreten können.41,42 Auch Erwachsene, beispielsweise schwangere Frauen, können heute für Maserninfektionen anfälliger sein, wenn die durch die Impfung erworbenen Antikörper dahingeschwunden sind und keinen Schutz mehr bieten.43

Dass man Neugeborenen die mütterliche Immunität gegen Masern wegnahm, war der erste massive Eingriff in das „bemerkenswert stabile biologische Gleichgewicht“ zwischen Masernvirus und Mensch, das Dr. Langmuir und seine Kollegen ein Jahr vor der Zulassung der Masernimpfstoffe beschrieben hatten. Nun wurden die Impfstoffe schon neun Monate alten Babys verabreicht.

Die Altersempfehlung für die erste Impfstoffdosis wurde 1965 auf zwölf Monate erhöht. 1976 wurde das Alter nochmals erhöht und auf nunmehr 15 Monate festgesetzt, da die Wirksamkeitswahrscheinlichkeit der Masernimpfung zunehmend geringer wurde, je jünger das Kind war.44

Anm. d. Red.: Die Endnoten können bei Bedarf am Ende des Originalartikels „What Is Going On With Measles? The Science and Politics of Eradicating Measles“ auf der Website NVIC.org unter https://tinyurl.com/y4e5qucu eingesehen werden.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 84 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.

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