Synchronisation von Thetawellen verbessert die Gedächtnisfunktion

Die Synchronisation von Theta-Gehirnwellen mit einem im Handel erhältlichen Gerät erhöht nicht nur die Thetawellen-Aktivität, sondern kurbelt auch die Gedächtnisleistung an. Das ergab sich aus einer neuen Untersuchung des Center for Neuroscience an der University of California, Davis, deren Ergebnisse vor Kurzem in der Fachzeitschrift Cognitive Neuroscience veröffentlicht wurden.Die elektrische Aktivität im Gehirn erzeugt verschiedene Arten von Gehirnwellen, die an der Außenseite des Kopfes gemessen werden können.

Thetawellen treten mit fünf bis sechs Zyklen pro Sekunde auf und werden oft mit einem Gehirn in Verbindung gebracht, das aktiv etwas beobachtet – zum Beispiel dem Gehirn einer Ratte, die sich einen Weg durch ein Labyrinth sucht.

In einer früheren Studie stellten der Psychologieprofessor Charan Ranganath und seine Kollegen am Center for Neuroscience fest, dass eine hohe Thetawellen-Aktivität unmittelbar vor einer Gedächtnisaufgabe die Leistung verbessert.

„Synchronisations“-Geräte arbeiten mit einer Kombination aus Licht und Ton, um so die Gehirnwellenaktivität anzuregen. Der Gedanke dahinter ist, dass über die Sinnesreize vermittelte Schwingungen eine entsprechende Gehirnaktivität anregen. Die Geräte werden gegen eine ganze Reihe von Beschwerden wie Angstzustände, Schlafstörungen, „Stimmungstiefs“ und Lernprobleme angeboten. Bisher gibt es aber kaum veröffentlichte wissenschaftliche Nachweise dafür, dass sie wirklich gegen diese Probleme helfen.

Brooke Roberts, eine promovierte Forscherin aus Ranganaths Labor, erwarb ein Thetawellen-Synchronisationsgerät und beschloss, es zu testen. Sie ließ 50 Freiwillige entweder das Gerät 36 Minuten lang benutzen oder aber 36 Minuten lang weißes Rauschen hören – und dann einen einfachen Gedächtnistest absolvieren. Die Teilnehmer, die das Gerät benutzt hatten, wiesen sowohl eine bessere Gedächtnisleistung als auch eine höhere Thetawellen-Aktivität auf.

Roberts legte ihre Resultate Ranganath vor, der sich vorsichtig interessiert zeigte. Er schlug eine neue Studie mit veränderter Kontrollgruppe vor. Das Experiment wurde also mit 40 weiteren Freiwilligen wiederholt, wobei bei der Kontrollgruppe diesmal die Betawellen angeregt wurden. Betawellen sind ein anderes Gehirnwellenmuster mit 12 bis 30 Zyklen pro Sekunde, das sich im normalen Wachbewusstsein zeigt. Auch hier erbrachte die Thetawellen-Synchronisation eine erhöhte Thetawellen-Aktivität und eine verbesserte Gedächtnisleistung.

Ranganaths Labor führte auch noch eine getrennte Studie durch, bei der die Thetawellen mittels elektrischer Stimulation angeregt wurden. Dies hatte jedoch den gegenteiligen Effekt: Die Thetawellen-Aktivität wurde gestört, die Gedächtnisfunktion vorübergehend geschwächt.

Ranganath drückte seine Überraschung darüber aus, dass die im Handel erhältlichen Geräte anscheinend so gut funktionieren:

„Es ist wirklich erstaunlich, dass dieses Gerät eine Wirkung auf Thetawellen-Aktivität und Gedächtnisleistung zeitigte, die mehr als eine halbe Stunde nach dem Abschalten des Geräts noch anhielt.“

Quelle: University of California, Davis, 22.10.18, http://tinyurl.com/ybjyt6dc

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