The Secret Space Program and Breakaway Civilization

Im nebulösen Reich der Ufologie haben sich einige meiner früheren Helden über die Jahre selbst ins Abseits manövriert: Steven Greer, der mit seinem Disclosure Project 2001 einen der wichtigsten neuen Impulse in die Szene gab, gehört für mich inzwischen genauso dazu wie David Wilcock, der sich mit all seinen Superduperinsidern vollends ins Reich der Fantasie verabschiedet hat. Was mir seither fehlte, war die nächste Generation Analytiker, eine aufgeschlossene Sachlichkeit, wie sie Jacques Vallée und Timothy Good für mich verkörpern; eine Gegenstimme zu den leichtgläubigen Fantasten.

Richard Dolan, mit dem ich mich gerade zu beschäftigen beginne, scheint mir so einer zu sein. In dieser Broschüre – ein transkribierter Vortrag Dolans – geht er auf ein Thema ein, das ich bisher nur vonseiten der Märchenerzähler kannte. Es geht um das geheime Weltraumprogramm und die „Breakaway Civilization“ – diese ominöse Splittergruppe, die mittels geheimer ET-Technik längst Mond und Mars besiedelt haben soll.

Dolans Vortrag hat vor allem eins bewirkt: Er hat mich daran erinnert, dass die jüngsten Stars der Ufoszene – Corey Goode, Andrew Basiago, William Tompkins und wie sie alle heißen – mit ihren schillernden Geschichten von Mars- und Zeitreisen einen Schleier aus „Noise“ produziert haben. Mit diesem Begriff bezeichnen die Desinformationseinheiten des Militärs wie das AFOSI den Lügenteppich, der ausgebreitet wird, um die seriöseren Zeugenaussagen zu bedecken. Wer hört schön einem Karl Wolfe oder einer Donna Hare zu, wenn es Insider gibt, die mit Obama durch Stargates zur Marsbasis gereist sind wie Andrew Basagio? Wer einem Wilbert Smith oder Robert Sarbacher, wenn jemand wie Corey Goode erzählt, selbst im geheimen Weltraumprogramm gedient zu haben? Und Dolan nennt noch mehr Namen, die mir im rauschenden Schleier verschluckt zu werden drohen: Vito Saccheri und James Goodall etwa. Allen Aussagen und Analysen gemein ist, dass sie eben doch auf ein Forschungsprogramm hindeuten, das uns seit spätestens den 1950ern verschwiegen wird. Irgendetwas muss ja der Grund dafür sein, dass die Geheimdienste seit den Wiegejahren der Ufoszene Schindluder mit deren Protagonisten treiben – nur was?

Fakt ist: Diejenigen, die – aus welchen Motiven auch immer – die gesamte Ufoforschung diskreditieren und die Wahrheit verwässern wollen, haben ihr Ziel erreicht. Selbst Dolan, der sich alle Mühe gibt, vernünftig zu bleiben und nur die plausibelsten Zeugenaussagen zu präsentieren, kommt eben auch nicht näher heran als an die abgekauten Fragen und Spekulationen: Stammen die unbekannten Flugobjekte, die durch unsere Lüfte geistern, von Menschen, oder sitzen in ihnen tatsächlich außerirdische Besucher? Wird die geheime Technologie und das Wissen um die Existenz von ET zurückgehalten, weil es wirklich alles, was wir wissen, glauben und tun, auf den Kopf stellen würde?

Für mich bergen die möglichen Antworten auf diese Fragen noch immer Zündstoff, obwohl ich nach Jahren der Recherche ähnlich ernüchtert bin wie viele, die sich länger mit Ufos beschäftigt haben. Solange aus dem Bereich nichts Handfestes herauskommt, bleiben Insideraussagen eben nur interessante Märchen, die höchstens unsere Fantasie beflügeln können. Ich habe die Hoffnung aber nicht aufgegeben, genauso wenig wie Dolan. Er scheint mir die Verve zu haben, das Thema auf die nächste Ebene zu tragen, und wer weiß: Vielleicht erleben wir das Disclosure-Wunder ja doch noch. Dass es in eine Dunstwolke gehüllt sein wird, scheint mir allerdings unvermeidlich.

Richard Dolan
Richard Dolan Press
71 Seiten
ISBN: 978-1-537132-55-6
€ 9,56

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