Was war Nibiru?

So prägend und neu Sitchins Spekulationen zur Präastronautik im alten Sumer waren, so gefärbt waren seine Übersetzungen. Heute ist klar, dass der Autodidakt einiges missverstanden hat, unter anderem die Bedeutung des Worts Nibiru. Auch Sitchin-Enthusiasten müssen sich die Frage stellen, wie sich auf einem Planeten X, der den Großteil seiner Umlaufzeit weit jenseits der Sonne im dunklen Weltall unterwegs ist, intelligentes Leben entwickeln soll? Olav Phillips, Herausgeber des legendären Paranoia Magazine, nähert sich der Frage nach der wahren Bedeutung des Wortes aus kulturanthropologischer Sicht und skizziert eine neue Hypothese zur Herkunft und Rolle der Anunnaki.

Schon seit längerer Zeit besteht reges Interesse an der Präastronautik und allem, was mit ihr zusammenhängt. Ich selbst kam vor vielen Jahren mit dem Thema in Berührung, als ich Erik von Däniken las und später verschiedene Filme von Alan Landsburg anschaute („The Outer Space Connection“ und andere). Damals beeindruckte mich vor allem der Grundgedanke hinter all dem, die Vorstellung, dass anhand alter Texte eine urzeitliche Geschichte erzählt werden kann, die sich komplett von der Geschichte unterscheidet, die man uns in der Schule lehrt. Hier ruhte die Lösung zu archäologischen Rätseln. Um es kurz zu machen: Außerirdische!

Die Jahre gingen vorüber und ich schließlich aufs College, wo ich anhand dieser Theorien nach und nach eine neue Weltanschauung entwickelte. An einigen Auffassungen hielt ich weiterhin fest, während ich alternative Erklärungen für die anderen fand, was vor allem auf mein Studium der Soziologie, Kulturanthropologie und Archäologie zurückzuführen war. Meine Studienschwerpunkte legte ich auf die Anthropologie und Soziologie.

Während ich nicht sämtliche Hypothesen akzeptierte, die im Rahmen der Präastronautik vorgeschlagen wurden, fing ich aufgrund eigener Nachforschungen an zu glauben, dass die Welt des Altertums in technischer Hinsicht wesentlich fortschrittlicher war, als wir allgemein vermuten. Die Geschichten des alten Indiens, Europas und anderer Gegenden schienen dieser Annahme Glaubwürdigkeit zu verleihen, wirkten sie doch auf mich, als wären sie aus der Perspektive einer technisch hoch entwickelten Gesellschaft verfasst worden.

Einen Mythos zur Wirklichkeit umzudeuten ist ein riskantes Unterfangen. Der Forscher muss die im Mythos beschriebenen Dinge in einen passenden Kontext setzen, während er gleichzeitig möglichst nah am eigentlichen Narrativ bleibt. Dieser Kulturvergleich kann sehr glatt verlaufen, aber dennoch muss man immer wieder auf reine Vermutungen zurückgreifen. Der Trick liegt darin, Annahmen zu äußern, die im jeweiligen Kontext passend erscheinen.

Als praktisches Beispiel aus meinem Studium soll hier ein Webgewicht dienen. Als Lehrassistent wurde mir einmal ein kleiner pyramidenförmiger Gegenstand mit einem Loch an der Spitze ausgehändigt. Auf den ersten Blick würde niemand erkennen, worum es sich bei einem solchen Objekt wohl handeln könnte. Vielleicht um ein altes Symbol der Illuminaten, eine Art Zahlungsmittel? Mein damaliger Ausbilder riet mir jedenfalls, diesen Gegenstand mit anderen Dingen zu vergleichen, die die Leute heutzutage am selben Ort verwendeten. Also fing ich damit an, mir alltägliche Arbeiten der Menschen auf der Insel, von der das Artefakt stammte, anzusehen. 

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 81 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.

Kommentar schreiben

Folgende Art von Kommentaren sind unerwünscht und werden von uns entfernt:

  • (Schleich-)Werbung jedweder Art
  • Kommentare die nichts zum Thema beitragen
  • Kommentare die der deutschen Sprache nicht gerecht werden
  • Geplänkel mit anderen Kommentarschreibern
  • Kontaktanfragen an die Redaktion (benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular)

Bitte beachten Sie unsere Datenschutzhinweise