Der Hollywood-Code: Kult, Satanismus und Symbolik

hollywoodDass Hollywood nicht nur die altbekannte „Traumfabrik“ ist, sondern auch eine gigantische Gehirnwäschemaschine, die uns mit ihrer Dauerberieselung aus Filmen und Serien bestimmte Ideologien, Verhaltensweisen und Konsumgewohnheiten vermitteln will, das sollte mittlerweile jeder erkannt haben. Man denke nur an die klassischen Kriegspropaganda-Filme, die später durch Antikriegspropa­ganda ersetzt wurden, oder an die „Red Scare“-Science-Fiction-Streifen der 1950er Jahre, die längst von LGTBQBlabla-genormten, politisch korrekten Superhelden-Epen abgelöst wurden.

Wer genau hinschaut, der erkennt die Absicht und ist verstimmt … oder auch nicht, weil das alles eh so offensichtlich ist.

Nikolas Pravda, der den Blog Pravda-TV.com betreibt, sagenhaft viel dafür schreibt und eine prominente Figur in der deutschsprachigen Alternativmedienszene ist, studiert offenbar noch genauer als der durchschnittliche Verschwörungstheoretiker, was da auf der Leinwand oder dem heimischen Fernsehbildschirm zu sehen ist. Deswegen vermutet er in seinem neuen Buch „Der Hollywood-Code“ hinter den bewegten Bildern der US-dominierten Unterhaltungsindustrie auch – siehe Untertitel – „Kult, Satanismus und Symbolik“. Wenn Sie sich jetzt fragen, was diese drei Begriffe miteinander zu tun haben, dann werden Sie sich das nach der Lektüre dieses mehr als 500 Seiten starken Werks immer noch fragen.

In Pravdas Buch wird nämlich alles recht wild und ohne erkennbare logische Reihenfolge zusammengewürfelt. Das beginnt recht harmlos mit dem Einfluss, den der militärisch-industrielle Komplex und die CIA auf die Filmbranche haben – das kennt man, darüber hat man schon einiges gehört, das weiß man nicht erst seit „Top Gun“. Doch auch hier rutschen dem Autor schon gelegentlich okkulte und metaphysische Aspekte in seine Filmbeschreibungen und -interpretationen, und auf diese Aspekte stürzt er sich dann ab dem folgenden Kapitel „Esoterik, Symbolik und Okkultismus“ in aller Ausführlichkeit. Von „Metropolis“ und „Der Zauberer von Oz“ bis „Star Wars“ und „Matrix“ wird für ihn das ahnungslose Publikum mit okkulter Symbolik gefüttert, erlebt in fantasievollen Handlungen verborgene Initiationsriten mit oder wird in den Satanismus eingeführt. Als Filmfreund freut man sich natürlich über die Hintergrundgeschichten und Beobachtungen zu den einzelnen Kinowerken, als Leser jedoch fehlt einem dabei bald der rote Faden. Wer steckt denn jetzt wirklich hinter all den geheimen Botschaften, die uns via Kino vermittelt werden sollen? Freimaurer? Satanisten? Die Illuminaten? Echte Aufklärer, die uns der wahren Spiritualität näherbringen wollen? Crowleyaner? Geheime Kinderschänderringe? Alle zusammen?

Nikolas Pravda deutet die Symbolik von Filmplakaten und einzelnen Szenen, baut Harry Potter ebenso in sein Werk ein wie Jeffrey Epstein, erwähnt die künstlich erzeugte Panik um das möglicherweise ebenso künstlich erzeugte Corona-Virus ebenso wie seltsame Morde, Unfälle und Selbstmorde unter Hollywood-Stars, setzt sich lang und breit mit der „dunklen Seite“ von Walt Disney und seiner mittlerweile weite Teile der Blockbuster-Wirtschaft beherrschenden Unternehmenskrake auseinander, legt die wahre Agenda von Netflix (Bewusstseinskontrolle ist nur ein Teil davon …) offen und analysiert sogar Musikvideos.

Wie gesagt: Es ist von allem ein bisschen da, es liest sich in weiten Teilen sehr gut (in anderen Teilen wieder hat man den Verdacht, dass einfach der Google-Übersetzer über irgendwelche Internetartikel gejagt und der Text nie redigiert wurde), aber es fehlt einfach der logische, stringente Aufbau, der einen nach der Lektüre mit dem Gefühl zurücklässt, man wüsste jetzt wenigstens ungefähr, was der Autor einem sagen wollte. Stattdessen hat man den Eindruck, dass hier einfach thematisch passende Blog­beiträge zu einem Buch zusammengefügt wurden, ohne auf Übergänge und eine übergreifende Geschichte zu achten. Schade darum, weil ja in „Der Hollywood-Code“ durchaus interessante Fakten, Faktoide und Gerüchte versammelt sind.

Was den Gesamteindruck außerdem schmälert, ist die Tatsache, dass ein Großteil der (auch explizit behandelten Filmbilder) von Hand nachgezeichnet wurde; dafür hat man angesichts der heutigen Probleme bei der Beschaffung von Bildrechten ja irgendwie Verständnis – aber es stört doch. Das gilt übrigens auch für Cover und Rückumschlagseite des Buchs, die auf billigem Karton gedruckt sind, der dünner ist als die Buchseiten selbst.

Da bleibt einem nur zu sagen: ein lobenswerter Versuch. Man darf hoffen, dass der Autor das in der geplanten Fortsetzung alles ein bisschen professioneller hinkriegt – und zwar in Form und Inhalt.

Nikolas Pravda
Apricus Ltd.

521 Seiten
ISBN: 978-1-648717-76-5
€ 24,99

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