Die Energierevolution ist da: Interview mit dem Fusionsbotschafter Willi Meinders

fusion Seit er das erste Mal von erfolgreichen Experimenten zur kalten Fusion gelesen hat, lässt Willi Meinders das Thema nicht mehr los. Mit seinem Buch geht er nun den nächsten Schritt, eine breitere Öffentlichkeit über ein unterschlagenes Faktum zu gewinnen: Die Küchentisch-Kernschmelze ist längst bewiesen, völlig ungefährlich – und steht zur Anwendung bereit.

NEXUS: Wo liegt hier Ihrer Meinung nach das Problem?

WM: Die grundlegenden Probleme sind nicht mehr technischer Natur. Die erzielte Überschussenergie ist vielfach mit wissenschaftlichen Methoden gemessen und festgestellt worden. Dutzende Patente wurden erteilt. Gutachten anerkannter Wissenschaftler und Institute bestätigen die Funktion der Technologie. Ginge es bei der kalten Fusion um große Kraftwerksblöcke, würden sie schnell zu Ende entwickelt und gingen dann an die Energiekonzerne weg „wie die warmen Semmeln“. Aber die Reaktoren der kalten Fusion sind klein, ideal für die Versorgung größerer Gebäude oder sogar einzelner Haushalte, und zwar mit Wärme und elektrischer Energie. Dazu braucht man keine Energiekonzerne – und genau deshalb kommt von dort nicht nur keine Unterstützung, sondern sogar Widerstand. Auch der Staat ist nicht so interessiert, wie er es sein sollte, denn mit den Energiekonzernen lebt es sich für ihn ausgesprochen gut, in mehr als einer Beziehung.

NEXUS: In Ihrem Buch kritisieren Sie, dass das ressourcenarme Deutschland quasi als Schlusslicht auf die Erforschung der kalten Fusion aufgesprungen ist, erst nachdem die EU ein Forschungsprogramm dazu aufgelegt hat. Vielen wird gar nicht bekannt sein, dass überhaupt an dem Thema geforscht wird. Wie ist der derzeitige Stand?

WM: Ich glaube, die Lage in Deutschland ist trostlos. Es gibt eine gewisse Zahl engagierter Forscher, die sich mit dem Thema beschäftigen, aber sie sind gegenüber dem Forschungsmainstream völlig in der Defensive und in ihren Karrieren gefährdet. Der Cambridge-Wissenschaftler Huw Price schrieb mit Bezug auf diese weltweit gültige „Regel“ in einem Aufsatz von der „Reputationsfalle“.9 Diese besagt, dass Forscher ihre wissenschaftliche Reputation einbüßen, wenn sie sich dem Thema kalte Fusion widmen. In Italien sind vor Jahren sogar Laboreinrichtungen zerstört worden.

Der Hintergrund ist, dass die kalte Fusion nicht das Ergebnis von Grundlagenforschung ist, sondern ein Ergebnis von Versuch und Irrtum. Diese Methode hat naturgemäß eine wesentlich längere Tradition als die Grundlagenforschung. In der jüngeren Geschichte war es beispielsweise so, dass die Dampfmaschine in ihren Grundelementen von Arbeitern aus dem Bergbau erfunden wurde, um damit die Gruben zu entwässern. Die Wissenschaft der Thermodynamik kam wesentlich später. Das heißt: Diese Wissenschaft verdankt alles der Dampfmaschine, nicht umgekehrt.

Die Grundlagenforschung empfindet sich, im Wesentlichen zu Recht, als die Elite der Wissenschaft. Im Falle der kalten Kernreaktion trifft das jedoch nicht zu. Diese Spitzentechnologie ist ein Produkt des Zufalls. Und was ist daran so schlimm? Die überragenden Ergebnisse sind jedenfalls mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden verifiziert.

Nein, was dem Fortschritt der kalten Fusion, besonders in Deutschland, entgegensteht, sind die Verteidigung der Deutungshoheit in Verbindung mit Rechthaberei, Eitelkeit und Ignoranz. Max Planck würde dieser Einschätzung sicher nicht widersprechen. Er schrieb:

„Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“

Negative Statements hoher wissenschaftlicher Institutionen zur kalten Fusion belegen noch heute, dass ein Gros der Wissenschaftler diesem Muster weiterhin folgt. Besonders grotesk ist dabei, dass die Physik gar nicht über ein einheitliches Erklärungsmodell verfügt, denn das Standardmodell der Teilchenphysik und die Quantenphysik passen nicht zusammen. Es bleibt also reichlich Raum für die Erforschung ungeklärter Phänomene, zu denen die – offensichtlich funktionierende – kalte Kernreaktion gehört.

clean

Logo des EU-Projekts CleanHME, das sich zur Aufgabe gesetzt hat, eine neue Energiegewinnungsmethode auf Basis von Metall-Wasserstoff- und Plasmasystemen zu entwickeln

Lassen Sie mich noch eines zu den Forschungsprogrammen der EU sagen: Die kalte Kernreaktion mag weitestgehend eine Zufallsentdeckung sein, aber dann stellt sich doch die Frage, wie ein Zufallsergebnis systematisch zu erforschen ist. Nun, vielleicht kommt man in den offiziellen Projekten dem Ziel ja näher. Aus meiner Sicht wäre es allerdings ebenso sinnvoll, die bereits vorliegenden Ergebnisse zu nutzen, etwa durch Erwerb von Lizenzen oder Firmenbeteiligungen.10

NEXUS: Wie sieht es in anderen Ländern aus?

WM: Bedeutende Forschungen gibt es in den USA, Kanada, Italien (dem Mutterland der kalten Fusion), Schweden, Norwegen, Finnland, Indien, Schweiz, Ukraine, Russland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Israel, Australien, Südamerika, China und – weit entwickelt – in Japan. Den größten Vorsprung haben die USA. Dort profitiert die Forschung unter anderem vom Verteidigungsbudget und die NASA ebenfalls von Steuergeldern. Kleinere Forschergruppen werden zum Teil auch durch kapitalstarke „Gönner“ gefördert – eine Praxis, die es so in Deutschland leider kaum gibt. Ich erinnere mich an einen Blogeintrag bei Dr. Rossi, wo ihn ein Leser unvermittelt aufforderte, sich zu melden, falls er mal Geld benötigt.

NEXUS: Können Sie die wichtigsten Forschungsarbeiten nennen, die den Weg dazu geebnet haben, dass nun doch weltweit an dem Thema geforscht wird?

WM: Alle diese Forschungsarbeiten sind in englischer Sprache verfasst und recht umfangreich. Als Erstes wäre die Arbeit von Pamela Mosier-Boss und Lawrence Forsley zu nennen, die im Auftrag der US-Regierung durchgeführt wurde. Unter dem Titel „Investigation of Nano-nuclear Reactions in Condensed Matter“ kam sie zu dem Schluss: LENR funktioniert. Das Gutachten wurde erst 2016 zur Veröffentlichung freigegeben, obwohl es bereits vier Jahre vorher fertig war. Ich verweise insbesondere auf den Abschnitt 4 auf Seite 81.11

Bereits 2014 war das sogenannte „Lugano-Gutachten“ erschienen. Es handelte sich um eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Schweden und Italien, die mit wissenschaftlichen Methoden den Ecat des Erfinders Dr. Andrea Rossi beobachteten und prüften. Ihr Ergebnis: Er produzierte 32 Tage lang Überschussenergie in nennenswerter Menge und wurde dann gestoppt.12

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Bild aus dem „Lugano-Gutachten“, bei dem Rossis Ecat unter die Lupe genommen wurde.12

Ein weiteres Gutachten stammt von der amerikanischen physikalischen Gesellschaft, ich habe es bereits erwähnt: „Nuclear fusion reactions in deuterated metals“.13

Auch Dr. Andrea Rossi hat kürzlich einen weiteren wichtigen Aufsatz geschrieben, in dem er die Funktionsweise seines Ecats erklärt. Es ist übrigens der mit Abstand meistgelesene Artikel aus dem Bereich Physik bei ResearchGate.14

NEXUS: Wo finden Ihrer Ansicht nach die erfolgversprechendsten Forschungen statt – welche Entwicklungen und Firmen sollte man langfristig im Auge behalten?

WM: Gleichauf an erster Stelle stehen für mich seit Jahren die beiden Forscher Dr. Randell Mills mit seiner Firma Brilliant Light Power und Dr. Andrea Rossi und seine Leonardo Corporation.

Mills’ Erklärungen zur Theorie hinter seiner Methode sind umfangreich und erreichen gerne einmal mehrere Tausend Seiten. Nichtsdestoweniger ist er konstant erfolgreich und als erstes Unternehmen seiner Art in einen der größten US-Energiekonzerne eingegliedert. Sein Aufsichtsrat liest sich wie ein Who is Who aus Industrie, Banken und Politik, und seine Fortschritte sind transparent dokumentiert. Die Muttergesellschaft von BLP ist die Firma Connectiv-Solutions LLC. Sie beschäftigt sich unter anderem mit dem Sammeln von Verbrauchsdaten, gehört aber zur Exelon Corporation.

Kommentare

20. Dezember 2021, 11:06 Uhr, permalink

Andudu

Danke für den Artikel, ich werde mir das Buch wohl holen. Ich wünschte man könnte sich stattdessen bald mal so ein Gerät in den Keller stellen.

Ich hadere noch, ob das Thema insgesamt Irreführung oder Wahrheit ist. Rossi hatte, wenn ich mich richtig erinnere, schon für 2012 ein marktreifes Gerät angekündigt. Jetzt 10 Jahre später, bekommt man immer noch nichts. Der deutsche Lizenznehmer wurde mit einer Geschichte übers amerikanische Militär abgespeist (oder sowas), wenn die stimmt, dann frage ich mich, warum überhaupt weiterentwickelt wird.

Das Problem, dass super-mächtige Interessenkreise gegen die Technik opponieren, ist auch schon alt und außerdem offensichtlich. Das kann und muss ein Erfinder mitdenken, sprich: auf den normalen Wegen da ein Geschäft draus zu machen, dürfte kaum möglich, u.U. sogar tödlich sein.

Aber verdammt, jeder Privatmann würde sich die Finger danach lecken! Dann vertreibt man das Teil halt ohne Zulassung oder in einem Land, wo das nicht wirklich kontrolliert werden kann. Auch der ein oder andere reiche Rebell könnte hilfreich sein, wenigstens als Schutzpatron. Notfalls macht man einfach die Technik öffentlich und klebt seinen Namen da ran, irgendein Land würde es garantiert bauen und der Weltruhm und Dank wäre einem ebenso gewiss, wie entsprechender Reichtum (spätestens ab dem Nobelpreis :-)

*seufz*

Ich schätze ich werde nicht mehr erleben, dass das kommt. Vielleicht habe ich ja ein bisschen Zeit und Kleingeld über, wenn die Kinder mal raus sind, dann kann ich vielleicht wenigstens rausfinden, ob tatsächlich was dran ist, an der Sache.

05. Juli 2022, 10:06 Uhr, permalink

Johann-Horst

Die schönsten Erfindungen in der Küche, Keller, Garage bringen selbst mit Veröffentlichungen in Zeitschriften oder Youtube nichts. Nicht einmal Bücher darüber aktivieren die Leute. Man muss heute Großfirmen wie BOSCH oder Siemens interessieren und ein Kleinkraftwerk bauen. Damit kann man Druck auf die Politik und Presse ausüben und sich vorstellen, dass nach 10 Jahren die freie Energie nutzbar wird.

13. Januar 2024, 15:32 Uhr, permalink

Bruder Georg A. Ruf

Zwei sensationelle neue Energiequellen der Zukunft sind weltweit in der Entwicklung und im Kommen, nur Deutschland verschläft den Anschluss.
Jeder kann damit seine eigene Energie erzeugen und über sie frei verfügen.
Es ist die Zukunft der Energiegewinnung, eine saubere Energie und Antriebstechnik.
Alle zwei Energiequellen sind die Lösung für sehr viele Probleme unserer Menschheit, der Königsweg der Energienutzung, eine erdbebenartige Verschiebung der Energiemärkte. Sie stellen eine Revolution in der Energieerzeugung dar. Diese Technologie ist im Kommen und hebt unsere Menschheit auf eine neue Zivi-lisationsstufe. Sie sind gerade dabei, in den Energiemarkt zu springen. Wenn es soweit ist, machen alle an-deren Energiequellen keinen Sinn mehr. Sie haben das Potential, unsere Gebäude, Maschinen und Fahr-zeuge umweltfreundlich und sehr kostengünstig mit Energie zu versorgen. Die Kosten sind extrem günstig und die Technik total unkompliziert. Ja bei richtiger Anwendung ist es eine Energiequelle ohne Ende, ja im Überfluss. Es ist eine freie, saubere, unerschöpfliche Energie. Es entstehen keinerlei Belastungen für die Umwelt. Es ist völlig ungefährlich. Es entstehen keine gefährlichen Strahlungen und Abfälle. Der Treib-stoff ist unendlich viel auf dieser Erde vorhanden. Aus einer ganz geringen Masse entsteht durch Umwand-lung hohe Energie. Auf diesem Gebiet wird sich in den nächsten 10 Jahren sehr viel tun. Jedermann kann Strom, Licht und Wärme unabhängig vor Ort haben. Die Kosten sind sensationell tief, ca. 1 Cent/kWh.
Alle Großmächte dieser Welt arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung und Verwendung dieser neuen Energiequelle. Sogar die Militärmächte (z.B. NASA) haben kapiert, dass ihnen diese Energie sehr viel ein-bringen wird und arbeiten damit mit Hochdruck seit ein paar Jahren daran. Z.B. könnte damit ein Raum-schiff eine lange Zeit unterwegs sein, ohne neue Energie tanken zu müssen.
Buch seit Sommer 2021: „Kalte Kernreaktion“ Willi Meinders; Novum Verlag; ISBN:978-3-99107-698-8
A) LENR = Low Energy Nuclear Reaction = (Niedrigenergetische Kernreaktion) „Kalte Fusion“
Der Erfinder für diese Revolution der Energieerzeugung ist Andrea Rossi aus Italien. Er hat inzwischen in Amerika und Schweden schon zwei Kessel in der Produktion: „Ecat-SK“ zur Wärmeerzeugung und „Ecat-SKL“ zur Wärme- und Stromerzeugung. Sie haben eine COP-Zahl (Leistungszahl) von 57. Andere Kessel-arten sind in der Entwicklung.
Schon weit über 100 weltweite Entwicklungen sind von anderen Firmen und Länder im Laufen und werden bald die Märkte überschwemmen.
newsletter@coldreaction.net; www.e-cat-deutschland.de/home.html; coldreaction.net/lenr-die-unendliche-und-saubere-energie-kommt-frueher-als-gedacht.html; thenewfire.wordpress.com/stromkosten-einsparungspotential-am-beispiel-der-deutschen-industrie-durch-lenr-technolgie/ für Auto: translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.lenr-cars.com/&prev=search;
B) SunCell ist eine künstliche Solarenergie von Brilliant Light Power, Erfinder: Dr. Randall Mills. Bei dieser neuen Primärenergiequelle wird ein extrem helles Licht von Hochleistungs-Solarzellen aufgefangen und damit Strom erzeugt. Als Grundstoff genügt Wasser, ja sogar die Luftfeuchtigkeit der Umgebung. Der Wasserstoff aus dem Wasser wird in Hydrino verwandelt. Die Energie, die dabei frei gesetzt wird, beträgt mehr als das 200-fache der Verbrennung von Wasserstoff mit Sauerstoff. Es genügen 17 Liter Wasser um einen Privathaushalt 1 Jahr mit Strom zu versorgen. 1 Liter Wasser reicht aus um mit einem Auto 1600 km weit zu fahren.
Randall Mill ist noch dabei, dazu die Grundlagenforschung und Experimente auszuführen. Aber es dauert nicht mehr lange, bis die ersten Kessel in Produktion gehen.
www.everyday-feng-shui.de/kuenstliche-solarenergie-mit-der-suncell-von-brilliant-light-power/; www.google.com/search?q=suncell&client=firefox-b-d&lr=lang_de&sa=X&ved=2ahUKEwiH6-Om9fPoAhXK8KYKHVTdAFQQuAF6BAgLECk&biw=

14. Januar 2024, 11:12 Uhr, permalink

Redaktion

Danke. Hier unser Interview mit Willi Meinders:

www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/die-energierevolution-ist-da-interview-mit-dem-fusionsbotschafter-willi-meinders

Und hier mit Randy Mills:

www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/hydrino-update-ein-blick-in-die-kessel-des-dr-mills

Der Rossi soll halt mal was liefern und nicht nur labern.

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