Editorial Ausgabe 87

Daniel Wagner EditorialLiebe Leser, über den Jahreswechsel habe ich es tatsächlich geschafft, die Bildschirme auszuschalten und durchzuschnaufen. Das gab mir Gelegenheit, einmal darüber nachzudenken, wo wir stehen – und wie es weitergehen kann.

Ich meine, es ist doch der Wahnsinn, oder? Als wir 2005 gestartet sind, gesellten wir uns zu einem kleinen Haufen Idealisten, die sich die Finger über die Pläne der Elite wundschrieben und alles, was verschwiegen und unterdrückt wurde, ans Licht zerrten. Man hatte das Gefühl, selbst Teil einer Verschwörung zu sein – nur eben einer, die nichts weniger im Sinn hatte, als die Welt zu retten. Das Internet war damals noch so überschaubar, dass man die alternativen Websites an einem Abend durchklicken konnte. Und jetzt? Vor lauter Portalen, Kanälen und Gruppen weiß man gar nicht mehr, wo man anfangen, geschweige denn, wo man aufhören soll. Innerhalb von ein, zwei Klicks weiß man, dass Greta ihre Panikrhetorik von der US-Psychologin Salamon geborgt hat, die uns mittels Notfallmodus für eine Art Rüstungswettrennen mobilisieren will. Ob uns das zurück ins Mittelalter oder in ein neues regeneratives Wunderland katapultiert, bleibt abzuwarten – aber warum erfährt man nur auf Kritikerseiten davon? Auch von der neuen Drohnen-Sichtungswelle in den USA oder den geheimen Sitzungsprotokollen der irakischen Regierung, laut denen Trump dem Ex-Premier mit einer Revolution und Scharfschützen gedroht hat, erfährt man nur im alternativen Netz.

Wobei: Ob die Massenmedien darüber berichtet haben, kann ich Ihnen gar nicht genau sagen, denn auf deren Seiten gelange ich nur noch, wenn mich alternative Kanäle auf lesenswerte Mainstreamartikel aufmerksam machen. Ja, die gibt es noch – aber ansonsten dringt zu mir nur die gute alte Propaganda und Duckmäuserei durch.

Dass es in den sogenannten Qualitätsmedien Schein­skandale wie „Russiagate“ über Monate auf die Titelseiten schaffen, während völkerrechtswidrige Interventionen als humanitäre Aktionen weißgepinselt werden, ist nüchtern betrachtet Beihilfe zum Massenmord. Nun, jedenfalls sehen es die fünf Medienwissenschaftler so, deren Artikel keiner unserer Großen Brüder drucken wollte. Klar, man kann das mit Sachzwängen und Blattpolitik rationalisieren – aber mit derselben Logik wird ja Glyphosat auf unseren Feldern ausgebracht und 5G durchgedrückt.

Da lobe ich mir doch die Vogelfreiheit unseres Blättchens. Wir können Ihnen den Artikel plus weitere verschwiegene Pressemitteilungen des vergangenen Jahres präsentieren, über die Auslassungen des Pharma- und Cannabusiness berichten und ungestört über mögliche Alien-Eingriffe ins Erbgut der Menschheit oder Ufo-Phänomene spekulieren. Bei uns braucht niemand zu fürchten, dafür entlassen zu werden, barrierefrei zu denken – im Gegenteil.

Als kleines freies Blatt können wir uns auch Fragen widmen, die in der öffentlichen Diskussion fehlen. Eine davon ist die, woran wir eigentlich glauben sollen, wenn jahrtausendealte Weltanschauungen in die Brüche gehen. Gary Vey liefert im finalen Stück seiner Trilogie über den Ursprung des Bewusstseins eine Antwort – und sie ist für mich nichts Geringeres als die Basis für eine mätzchenfreie, unabhängige und fundierte Spiritualität.

Die werden wir brauchen, denn die Transformation der Erde ist in vollem Gange – aber geschieht sie auch in unserem Sinne? Dass die neue technokratische Elite ihre Zukunft aus Smart Cities, Vollvernetzung und Mensch-Maschine-Schnittstellen umsetzen wird, steht außer Frage; es geschieht ja bereits. Auch die Weltregierung wird kommen, da gebe ich mich keinen Illusionen hin. Und hier sind wir bei der Frage, wie es weitergehen soll. Wollen wir vor all dem die Augen zumachen und hoffen, dass unsere Protestchen den Moloch aufhalten oder dass Trump oder sonstwer reinen Tisch macht – oder entwickeln wir neue, eigene Strategien?

Mich würde ja brennend interessieren, wie Sie darüber denken. In was für einer Zukunft wollen Sie leben? Und wie wollen Sie dorthin gelangen? Mir schwirren da zwei Gedanken durch den Kopf: Zum einen würde ich gerne die Erfahrungen bündeln, die vor allem unsere treuesten Leser im alternativen Universum gesammelt haben und daraus für alle einen Mehrwert schaffen. Viele von Ihnen sind schon lange dabei und mit uns durch dick und dünn gegangen. Welche konkreten Tipps können Sie den neu Dazugekommenen geben, die bei manchen unserer Themen noch mit den Ohren schlackern? Welche Artikel waren für Sie am nachhaltigsten? Welche Gadgets haben Sie selbst erprobt und können Sie guten Gewissens empfehlen – und welche nicht?

Wenn die Idee bei Ihnen klickt, dann klemmen Sie sich vor den Rechner und schreiben Sie uns – gerne auch über die Kommentarfunktion unter dem Editorial. Wir werden die interessantesten Hinweise und Tipps im Magazin und separat auf der Website publizieren.

Mein zweiter Gedanke hängt eng damit zusammen: Was halten Sie davon, im Herbst diesen Jahres ein NEXUS-Lesertreffen abzuhalten und über all diese Fragen zu diskutieren? Wie das genau aussehen könnte, können wir ja ausbaldowern, falls allgemeines Interesse besteht.

Oh, eins noch. Dass wir so vogelfrei sind, hat nur einen Grund – Sie.

Und dafür wollte ich schon immer mal sagen: Herzlichen Dank!

Ihr Daniel Wagner

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