Gefährliche Rituale: Gesichtsmasken – mehr Schaden als Nutzen

maskenEs hat sich herumgesprochen: Die Kirche der deutschen Maßnahmenapostel steht auf wackligem Fundament, Dogmen überschallen die Evidenz. Das gilt auch für das liebste Kind der Sicherheitsvorbeter – die Maske.

Aber vielleicht schützen Masken ja andere, wie häufig argumentiert wurde. Wenn ich selber todkrank durch die Gegend laufe, mag diese Modellierstudie von Cowling14 ja in der Tat ein Argument dafür liefern, dass eine Maske die Virenlast in meiner Umgebung verhindert. Aber das ist kein Argument für eine allgemeine Maskenpflicht. Denn Kranke laufen in der Regel nicht in Zügen und Supermärkten herum. Um die Umwelt vor Kranken zu schützen, sollte man besser Maßnahmen ergreifen, damit solche Kranken angemessen zu Hause versorgt werden und eben nicht in Supermärkte gehen müssen. Das wäre machbar etwa durch kommunale Dienste, die beim Einkauf oder bei Besorgungen helfen. Deswegen der Allgemeinheit eine Maskenpflicht zu verordnen ist in etwa so, wie wenn man Menschen vor Einbrechern schützen will, indem man ihnen verbietet, ihr Haus zu verlassen.

Solche Modellierstudien sind in der Regel unbrauchbar für die Beantwortung der Frage, ob das Tragen von Masken Krankheit verhindert. Das Tragen von Masken verhindert vielleicht das Abatmen von Keimen, wenn man selber krank ist. Das Tragen von Masken verhindert möglicherweise auch, dass wir mit einer exorbitanten Virenlast konfrontiert werden, wenn wir vor dem Bett eines Schwerkranken stehen. Aber wer tut das schon im Alltag? Und wer trifft im Alltag bei Aldi einen Schwerkranken, der einem direkt ins Gesicht hustet? Es ist nicht ausgeschlossen, aber sehr selten. Manchmal fallen ja auch Hämmer von Baugerüsten, und sehr selten treffen sie einen unbeteiligten Fußgänger. Ist das ein Grund, mit Sturzhelmen in der Stadt spazieren zu gehen? Auf einem Klettersteig vielleicht schon, aber nicht im Alltag. So ähnlich ist es mit Masken auch: In speziellen Situationen mögen sie durchaus hilfreich sein, aber nicht im Alltag.

Ich will zwei typische Beispiele für viel zitierte Modellierstudien anführen, um das Problem zu illustrieren. Die erste Studie stammt aus Japan und wurde in der Anfangsphase der Pandemie als Beleg für die Wirksamkeit von Masken zitiert.15 Sie war ein Hauptargument bei einem juristischen Prozess in den USA, das die US-Regierung in einem Schreiben anführte. Diese Studie setzte in einem Kunstgehäuse zwei Kunstköpfe mit 25, 50 oder 100 Zentimetern Abstand gegenüber, ließ den einen Kunstkopf virengesättigte Luft ausatmen und maß beim anderen mit und ohne Maske und fand drastische Unterschiede. Was der Leser nur sieht, wenn er sich die Studie sehr sorgfältig durchliest und auch das Supplement aus dem Netz zieht, ist

  • dass die Kunstköpfe in eine kleine Kammer von 40 mal 50 mal 120 Zentimeter Kubatur eingebracht waren,
  • dass eine extrem hohe Virenlast simuliert wurde, wie sie bei Todkranken zu finden ist, und
  • dass die Daten nach einer halben Stunde Sättigung der Luft mit solcher Virenluft erhoben wurden.

Man kann sich mit Recht fragen: Welche Relevanz haben solche Daten für die normale Situation im Alltag? Und vielleicht: Was motiviert Forscher, derart unrealistische Szenarien zu konstruieren und die Tatsache, dass sie unrealistisch sind, so raffiniert zu verstecken?

Ein letztes Beispiel: Die Universität Witten verordnete im Jahr zwei der Pandemie, dass Vorlesungen nur noch mit FFP2-Masken besucht werden dürften. Basis dafür war ebenfalls eine Modellierstudie, die angeblich bewies, dass nur FFP2-Masken ordentlich filtern.16 Sieht man sich die Studie an und fragt sich, wie dieses Modell berechnet wurde, dann findet man heraus, dass die Autoren zunächst ein weiteres Modell zitieren, auf das sie sich stützen. Das ist ebenfalls von ihrer Arbeitsgruppe. Man muss also diese Studie ausgraben und findet auch dort die gewünschte Information nicht. Denn auch diese Studie zitiert eine dritte aus der gleichen Arbeitsgruppe. Erst dort findet man, dass die Arbeitsgruppe zwei Fallberichte aus der Anfangsphase der Pandemie verwendet hat, um die Virenlast zu definieren. Ein Bericht stammt aus Frankreich, einer aus China. Dort wurde die Virenlast bei einigen todkranken Patienten auf der Intensivstation gemessen. Genau diese Virenlast, die zu den höchsten in der Literatur berichteten Werten gehört, wurde nun verwendet, um das Modell zu bestücken. Dass man dann einen Effekt von FFP-Masken findet, wundert nicht. Aber was einen wundert, ist, dass man diese zentrale Information erst durch Bibliotheksarchäologie ausgraben muss und dass die Autoren mit keinem Wort erwähnen, wie unrealistisch ihr Modell ist.

Die angebliche „Wirksamkeit“ von Gesichtsmasken stützt sich hauptsächlich auf solche experimentellen Studien. Das oben erwähnte interne Papier des Spitzenverbandes der Krankenkassen zitiert zum Beispiel eine tierexperimentelle Studie, die den Effekt von Masken bei Goldhamstern beweist. Schön für die Goldhamster. Aber keine dieser experimentellen Studien ist relevant für Alltagssituationen – auf der Straße, im Supermarkt, in der Kirche, in Zügen oder Flugzeugen (wo im Übrigen extrem gute Belüftung für raschen Luftaustausch sorgt). Und dort, wo solche Alltagssituationen untersucht wurden, finden sich keine Effekte, die gesetzliche Regelungen zum Maskentragen rechtfertigen würden.

Die schädlichen Effekte des Maskentragens

Viele Menschen sagen: „Ist doch egal; hilft es nicht viel, schadet es auch nicht.“ Genau das ist aber falsch. Maskentragen schadet, und zwar nachweislich. Ein guter systematischer Review von Kai Kisielinski und Kollegen fasste insgesamt 109 Studien zusammen, die sich mit negativen Effekten von Gesichtsmasken beschäftigten, 44 davon in der quantitativen Zusammenfassung.17 Sie finden klare Hinweise auf schädliche Wirkungen. Wohlbekannt ist das sogenannte MIES – das Masken-induzierte Erschöpfungssyndrom. Es kommt daher, dass die Gesichtsmasken das Einatmen von Sauerstoff behindern und die Rückatmung von Kohlendioxid erhöhen. Das führt langfristig zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Wir kennen das alle noch aus der Schule, wenn 30 oder 40 Kinder in einem zu kleinen Klassenzimmer saßen: Wir wurden müde, bekamen Kopfweh, schliefen ein oder hatten Probleme, uns zu konzentrieren. Das ist der Effekt von überhöhtem Kohlendioxid.

Meine Kollegen von der Universität Witten haben schon im ersten Jahr der Pandemie eine große Befragungsstudie durchgeführt, die etwa 25.000 maskentragende Kinder und deren Eltern erfasste.18 68 Prozent der Kinder gaben an, unter Symptomen zu leiden:

  • Gereiztheit (60 %)
  • Kopfschmerzen (53 %)
  • Konzentrationsschwierigkeiten (50 %)
  • weniger Fröhlichkeit (49 %)
  • Schulunlust (44 %)
  • Unwohlsein (42 %)
  • Beeinträchtigung beim Lernen (38 %)
  • Benommenheit und Müdigkeit (37 %)

Meine Kollegen, zwei Ärzte (Dr. Ronald Weikl und Andreas Diemer), zwei Kindertherapeutinnen (Anna Kappes und Juliane Prentice), Prof. Hockertz und ich haben in einer experimentellen Messstudie den Kohlendioxidgehalt in der Einatemluft bei Kindern unter FFP2- und OP-Masken gemessen. Wir fanden nach nur drei Minuten Maskentragen Kohlendioxidwerte von etwa 13.000 parts per million (ppm).19 Dazu muss man wissen: In der Außenluft beträgt der Kohlen­dioxidgehalt etwa 400 ppm oder 0,04 Volumenprozent. In Innenräumen gilt die Obergrenze von 2.000 ppm oder 0,2 Volumenprozent als gerade noch zuträglich; darüber hinaus drohen Gesundheitsgefährdungen, wie das Umweltbundesamt vor Zeiten festgestellt hat.20 Wir sehen bei Kindern um den Faktor 6 höhere Werte. Bei Erwachsenen sind die Werte etwas niedriger, weil bei ihnen der Totraum zwischen Maske und Gesicht kleiner und ihr Atemzugvolumen größer ist. Daher können sie das Kohlendioxid etwas besser abatmen. Aber selbst bei Erwachsenen haben verschiedene Messungen gezeigt, dass der Kohlendioxidgehalt der Einatemluft unter der Maske etwa um den Faktor 2 bis 3 höher ist als der Grenzwert von 2.000 ppm.21,22

Kommentare

15. November 2022, 11:41 Uhr, permalink

Michael Wimpl

Masken sollte man maximal 40 Minuten am Stück tragen, sodann eine 30-minütige Pause einlegen...so ist es auch im Arbeitsrecht festgelegt, bei Berufsgruppen die Staubschutzmasken (und etwas anderes sind die FFP-2-Masken nicht) tragen müssen...

Worauf gar nicht eingegangen wird ist die Tatsache, dass diese Masken feinste Mikrofasern absondern, die sich in der Lunge ablagern. So wurde bereits bei einigen Lungenbiopsien vor Transplantationen Knötchen festgestellt, die durch diese Fasern aus den Masken hervorgerufen wurden.

22. Dezember 2022, 15:27 Uhr, permalink

Gevatter Schnitter

Eins wundert mich nun doch. Es wurde uns von bestimmten Gruppen immer wieder eingebleut, dass Masken alleine deswegen schon nichts nutzen, weil sie Viren gar nicht abhalten könnten, da die Viren viel zu klein sind, um von einer ffp2- Maske abgefangen werden zu können. Hier im Text klingt das aber schon ganz anders. So werden jetzt wie selbstverständlich z. B. Studien erwähnt, die klar zeigen, dass durch diese Masken Corona und Grippeviren in größerem Maße zurückgehalten werden, als wenn keine Maske getragen würde. Das dies dann aber in Alltagssituationen nicht zutreffen könnte, wirkt auf mich so wie der missglückte Versuch, doch noch recht zu behalten und überzeugt eher nicht. An diesen und ähnlichen Beispielen zeigt sich für mich auf Querdenkerseiten, die gleiche Uneinsichtigkeit mit der ja schon der Mainstream glänzte.

Kommentar schreiben

Folgende Art von Kommentaren sind unerwünscht und werden von uns entfernt:

  • (Schleich-)Werbung jedweder Art
  • Kommentare die nichts zum Thema beitragen
  • Kommentare die der deutschen Sprache nicht gerecht werden
  • Geplänkel mit anderen Kommentarschreibern
  • Kontaktanfragen an die Redaktion (benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular)

Bitte beachten Sie unsere Datenschutzhinweise