NSA versuchte Bitcoin-­Nutzer „aufzuspüren“

bitInternet-Paranoiker und Bitcoin-Fans vermuten seit Langem, dass die digitale Währung von amerikanischen Spionen unterminiert wird. Schließlich interessieren sich Regierungsbehörden traditionellerweise dafür, finanzielle Transaktionen bis in die kleinste Einzelheit zu verfolgen und – wenn möglich – zu besteuern. Eine neue techno-libertäre Finanzordnung wäre ganz und gar nicht im Interesse der Staatenlenker und ihrer Geheimagenten.

Wie sich nun herausstellte, hatten die Verschwörungstheoretiker (wieder einmal) nicht unrecht. Geheimdokumente, die der weltbekannte Whistleblower Edward Snowden der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte, decken die Rolle des US-Geheimdienstes NSA beim Vorgehen gegen anonyme Bitcoin-Nutzer auf. Der Geheimdienst nutzte mindestens eine geheimnisvolle Informationsquelle, um mit deren Hilfe „Absender und Empfänger von Bitcoins“ aufzuspüren, wie es in einem streng geheimen Abschnitt eines internen NSA-Berichts vom März 2013 heißt. Laut den Dokumenten verbesserte die Quelle die Fähigkeit der NSA, den weltweiten Internet-Datenverkehr „abzuhören“ und zu analysieren, und griff dazu auch auf eine nicht namentlich genannte Software zurück, die ihren Nutzern Anonymität versprach.

Wie ein weiterer interner NSA-Bericht vom 15. März 2013 aufdeckt, wollte der Geheimdienst zwar mehrere Kryptowährungen überwachen, doch „Bitcoin hat oberste Priorität“. Aus einem Memo vom 29. März 2013 geht hervor, dass die NSA nicht nur das Blockchain-Buchführungssystem von Bitcoin äußerst intensiv untersuchte, sondern sich auch Informationen aus den Computern der Bitcoin-Nutzer beschaffte: Passwörter, Internetaktivität und MAC-(Hardware-)Adressen. Dasselbe Memo deutet auch an, dass noch viel mehr Nutzerdaten gesammelt werden sollten, damit die NSA schlussendlich jeden „anonymen“ Bitcoin-Nutzer eindeutig identifizieren konnte.

„Die finanzielle Privatsphäre ist für die Bitcoin-Gemeinschaft von größter Wichtigkeit“, sagt Emin Gun Sirer, außerordentlicher Professor und Ko-Direktor der Initiative für Kryptowährungen und Verträge an der amerikanischen Cornell University. „Es ist daher damit zu rechnen, dass Leute, die besonders viel Wert auf ihre Privatsphäre legen, nach Bekanntwerden der NSA-Spionageaktivitäten auf andere elektronische Währungen umsteigen werden. Bei Bitcoin darf man jetzt nicht mehr mit Anonymität rechnen.“

Quelle: TheIntercept.com, 20.03.18, https://tinyurl.com/yafnq4w9

Kommentare

22. Juni 2018, 03:09 Uhr, permalink

Abrasax

Es ist bekannt ,daß Regierungen, Finanzsystem und Konzerne an der BlockChainTechnologie sehr interessiert sind und dran intensiv forschen und arbeiten. Die drei oben genannten Akteure wollen diese Technologie natürlich voll beherrschen und dazu gehört, herauszufinden, wie man an die angeblich nicht zugänglichen Daten in der BlockChain herankommen kann und diese beherrscht.

Das bedeutet, es wird eine Seite der BlockChainNutzer geben, welche alle Bestandteile dieser Technologie voll beherrschen und nach Belieben auslesen können un es wird die andere Seite geben, die an diese Daten nicht herankommt. Wir können davon ausgehen, daß derjenige, der die Daten der BlockChain voll auslesen und nach Wunsch manipulieren kann, damit ein enorm mächtiges Werkzeug an der Hand hat.

Darum geht es.

Die vielen "Spieler", die sich heute mit dem Minen usw. beschäftigen, unterstützen diese Forschung mit ihren eigenen finanziellen Mitteln. Ohne diese Bitcoin & Co. Bewegung wäre die Entwicklung dieses Systems und die Forschung daran überhaupt nicht denkbar und möglich.

Es ist paradox, die Menschen, die heute BC minen und nutzen, weil sie meinen, sie möchten an der Entwicklung eines freien und anonymen Geldsystems mitarbeiten, das den Händen der Regierungen und Finanzsysteme und Konzerne entrissen ist, helfen diesem System die Technologie von heute-morgen zu entwickeln und auszufeilen.

Liebe macht den Menschen blind. Und die Liebe zum Geld und zum Gold ist unstillbar.

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