Schmutzige Elektrizität als Ursache für Krebs

Elektrizität hat unsere Zivilisation von Grund auf verändert und die Grundlage für den modernen Lebensstil gelegt. Leider kommen jetzt Daten ans Licht, die zeigen, dass sie auch für den Anstieg der großen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit verantwortlich sein könnte. Neue Untersuchungen belegen die frappierenden Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern und zeigen wie Krebs, Asthma und anderen Zivilisationskrankheiten vorgebeugt werden kann, wenn die mittlerweile in jedem Haushalt präsenten Quellen schmutziger Elektrizität eliminiert werden.

EMF und Krebs-Cluster

Seit den frühen 1990er Jahren kam es bei 53 Mitarbeitern eines Postamts in Capalaba, Brisbane / Australien immer wieder zu schweren und tödlichen Krankheiten. Das Gebäude liegt neben einem alten Umspannwerk. Die Untersuchungen des elektrischen Umfeldes wurden aber nie abgeschlossen; bis heute gibt es kein Ergebnis in der Sache. Oft werden solche gehäuft auftretenden Krankheiten (Cluster) auch falsch untersucht: Messungen werden nach Feierabend vorgenommen, wenn das elektrische Umfeld von der Situation tagsüber abweicht, oder erst nachdem die Elektroanlagen schon saniert worden sind. Meistens werden die Krebsfälle als „sporadisch“ oder „zufällig zusammentreffende Ereignisse“ abgetan.

Zwischen 1995 und 2006 kam es in den Fernsehstudios des australischen Rundfunks ABC in Toowong, Brisbane zu einem Brustkrebs-Cluster bei 17 Frauen. Hier wurden die Krebsfälle als arbeitsplatzbezogen eingestuft. Eine genaue Ursache konnte gleichwohl nicht ermittelt werden. Im Jahr 2005 grenzten die Frauen das ihnen verdächtig scheinende Areal genau ein.

Eine Privatfirma (EMC Technologies) führte im April 2005 Messungen der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung durch. Danach entsprachen alle untersuchten Arbeitsbereiche dem ARPANSA-RPS3-Standard.16 Erst am 18. Dezember 2006 untersuchte die ARPANSA das Gelände auch auf niederfrequente EMF. Drei Tage später arbeitete dort kein ABC-Angestellter mehr. Welche Messwerte sich in dem verdächtigen Gebiet genau ergeben hatten, wird in dem Bericht nicht erwähnt.17 Auf dem Gelände hätten Vollständige und präzise Messungen durchgeführt werden müssen, ebenso hätten die von Stoßspannungen (Transienten) verursachten EMF untersucht werden müssen.

Prof. Bruce Armstrong leitete 2006 die ABC-internen Untersuchungen des Krebs-Clusters. Dabei wurden auch andere Risikofaktoren wie Erblichkeit, Lebensstil und Alter analysiert. Im August 2007 wurde Armstrong im australischen Fernsehen zu dem Brustkrebs-Cluster interviewt. Einige der erkrankten Frauen waren frustriert, weil sie glaubten, dass in den Studios vor dem Ausbau der technischen Gerätschaften keine angemessenen Untersuchungen durchgeführt wurden. Dazu Armstrong:

„Sachgerechte Untersuchungen sind sehr wichtig. Wir haben in der Tat ein Problem damit, dass die ABC ihre Leute so schnell von dem Studiokomplex abgezogen hat … Einige unserer Messungen sind dadurch unvollständig geblieben. Deshalb verstehe ich, wie sich die Frauen bei der Sache fühlen. Sie denken, dass nicht genügend getan wurde …“ 18

Dieser Krebs-Cluster war kurz davor, der Welt zu zeigen, dass elektromagnetische Felder Brustkrebs verursachen können. Auch wenn bei der männlichen Studiobelegschaft keine weiteren Untersuchungen durchgeführt wurden, besteht doch die Möglichkeit, dass Prostata- und / oder Hodenkrebs auftrat bzw. sich später noch entwickeln wird. Durch vollständige Messungen des elektrischen Umfeldes hätten alle Beteiligten nur gewinnen können: Die betroffenen Frauen hätten erfahren, was ihren Krebs verursachte. Damit hätten sie (und alle Menschen) bei ihrem nächsten Arbeitsplatz auf sichere Bedingungen achten können. Das Fernsehen der ABC wäre das ideale Medium gewesen, die inständig erwarteten Informationen weltweit zu verbreiten, und die ABC selbst wäre für ihre bahnbrechenden Leistungen gepriesen worden, aufgrund derer Millionen Menschen (und Wissenschaftler) EMF besser verstanden hätten. Ebenso hätte ein Prozess der Arbeitsplatz-Umgestaltung angestoßen werden können.

Die Krebs-Cluster führen uns lediglich vor Augen, was vielen Menschen täglich zustößt, ohne dass es an die Öffentlichkeit gelangt. Alle Erwachsenen und Kinder leben heute unter dem Einfluss von EMF. Früh-, Fehl- und Totgeburten, eine sich verändernde Geschlechterverteilung und Geburtsfehler werden damit in Zusammenhang gebracht, dass Mütter Elektrosmog ausgesetzt waren.19 Dagegen werden Hodenfehlbildungen, atypisches Sperma, Chromosomen-Mutationen und Geburtsfehler der Nachkommen mit einer Belastung des Vaters in Verbindung gebracht.20 Wenn Väter in Branchen mit starker Elektrosmogbelastung arbeiteten, wurden vermehrt Kinder mit Hirn- und Rückenmarkstumoren geboren.21

Transienten – eine tückische Form des Elektrosmogs

Als „schmutzig“ lassen sich allgemein alle schädlichen elektromagnetischen Felder bezeichnen. Der Begriff ist eingängiger als die wissenschaftlich-technische Sprache, die mit dem Phänomen sonst einhergeht. Aber auch eine andere Form der Elektrizität wird als „schmutzig“ bezeichnet – ihr wird inzwischen ein noch größeres Gefahrenpotential zugeschrieben. Es geht nicht nur um die EMF in der Nähe von Starkstromleitungen und Umspannwerken. Schmutzige Elektrizität gibt es in praktisch jedem Gebäude der Erde – eine unterschwellige Bedrohung, die immer weiter um sich greift und aller Wahrscheinlichkeit nach einer der Gründe für den dramatischen Anstieg vieler Krebsarten und anderer Krankheiten ist.

Dr. Sam Milham erklärte 2008:

„Die neuesten Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass fast alle schweren Krankheiten, die im 20. Jahrhundert aufkamen, damit in Verbindung gebracht werden können, wie wir elektrischen Strom benutzen. Dazu zählen akute lymphatische Leukämie bei Kindern, Brustkrebs bei Frauen, malignes Melanom (Hautkrebs) und Asthma. Regierungen und die Bevölkerung müssen aktiv werden, um die EMF-Belastung für die Allgemeinheit und jeden Einzelnen zu minimieren.“ 22

Schon 1994 war Armstrongs Studie über schmutzige Elektrizität veröffentlicht worden.23 2005 sahen sich Dr. Milham und der Elektroingenieur Lloyd Morgan aufgrund ihrer Besorgnis über einen Krebs-Cluster genötigt, aus dem Ruhestand zurückzukehren. Erst danach kamen endlich genügend Informationen in Umlauf, um einen Paradigmenwechsel auslösen zu können. Das hatte tiefgreifende Auswirkungen auf uns alle.

Die mutigen Forscher hatten ehrenwerte Absichten und verfügten über beeindruckende Referenzen.24 Milham hatte 1982 als Erster EMF-belastete Arbeitsplätze mit erhöhten Leukämieraten in Verbindung gebracht. Morgan hatte selbst einen Hirntumor überlebt und war Direktor der CBTRUS (zentrale Registrierungsstelle für Hirntumoren der USA). Er brachte einen Gesetzeszusatz zur Registrierung gutartiger Hirntumoren in den Kongress ein, der 2002 verabschiedet wurde. Neben Brustkrebs, Leukämie und Erkrankungen des zentralen Nervensystems gehören Hirntumoren zu den auffälligeren Krankheiten im Zusammenhang mit EMF.

Milham und Morgan reagierten auf einen alarmierenden Krebs-Cluster, bei dem es im Jahr 2003 zu 18 Erkrankungen unter den 137 Lehrern einer kalifornischen Schule gekommen war. Damit lag die Zahl der Erkrankten fast dreihundert Prozent über dem Durchschnitt. Nachdem die Schulverwaltung mehrere Anfragen um Unterstützung bei der Auswertung des Clusters abgelehnt hatte, ließ einer der Lehrer die Forscher nach Feierabend in die Schule. Dort führten sie auf eigene Kosten Messungen des elektrischen Umfelds durch. Nachdem sie ihre Ergebnisse der Schulaufsicht gemeldet hatten, wurde Dr. Milham Strafverfolgung wegen Hausfriedensbruchs angedroht. Der beteiligte Lehrer erhielt eine Abmahnung. Die Forscher reichten daraufhin Beschwerde bei der kalifornischen Arbeitssicherheitsbehörde OSHA ein. Schließlich landete die Sache beim eher fortschrittlichen kalifornischen Gesundheitsministerium CDHS. Das CDHS maß die Elektrosmogwerte auf verschiedenen Frequenzbereichen und stellte Milham und Morgan die Werte zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigten eine Belastung mit Transienten. Das ist eine durch Stoßspannungen im Hochfrequenzbereich hervorgerufenen Form der schmutzigen Elektrizität, die sich durch das Leitungsnetz fortpflanzt. [Ein Beispiel dafür sind die „Knackser“ beim Betätigen von Lichtschaltern.] Endlich gab es eine mit höchster Sorgfalt und Seriosität durchgeführte Studie, die Behördenbürokratie und politischen Machenschaften etwas entgegensetzen konnte. Milham und Morgan betonten, dass Transienten ebenso krebserregend sein können wie ionisierende Strahlung,25 bei der die karzinogene Wirkung bereits nachgewiesen ist.

Armstrong et al. 1994 und Milham-Morgan sind die einzigen veröffentlichten Studien zu dieser Form des Elektrosmogs. Beide zeigen einen deutlichen Anstieg des Krebsrisikos bei erhöhter und sich mit der Zeit anhäufender Belastung durch Transienten. Die folgenschwere Erkenntnis: Das Krebsrisiko an der kalifornischen Schule war ähnlich hoch wie das Lungenkrebsrisiko durch Rauchen. Wenig überraschend wurde in dem Cluster auch über Brustkrebsfälle berichtet, dazu Darmkrebs, Gebärmutterkrebs und maligne Melanome. Menschengemachte elektromagnetische Strahlung ist ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung von malignen Melanomen. Hautkrebs war vor etwa 50 Jahren noch selten, breitet sich inzwischen aber immer mehr aus.26

In Russland werden EMF seit über 50 Jahren untersucht27. Heute forschen russische Experten gemeinsam mit Wissenschaftlern und Elektroingenieuren aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Kasachstan und der Ukraine.28 Kasachstan hat zügig Schutzmaßnahmen gegen schmutzige Elektrizität in Industrieanlagen verfügt29 – ein Beispiel, das in allen Ländern der Welt Schule machen sollte.

Kommentare

06. Juni 2011, 17:43 Uhr, permalink

Ronny

Nähere Informationen zu G/S-Filtern wären interessant. :)

07. Juni 2011, 12:57 Uhr, permalink

Thomas Kirschner

@ Ronny:
Wer sich für G/S-Filter interessiert, möge sich bei uns in der Redaktion melden. Wir haben Infos dazu und werden demnächst eine Sammelbestellung aufgeben. Kostenpunkt für ein Set mit 15 Filtern plus Messgerät: Knapp unter 1.000 Euro.

14. Juni 2011, 06:37 Uhr, permalink

Falk Domzig

Danke für Ihr Angebot,
ich bitte auch um nähere Info.
Diese kann auch sehr technisch sein. Als ich klein war, habe ich als Elektro-Ing. gearbeitet (Eisenbahnsignaltechnik).

P.S.
Der Artikel von Walter Last ist wirklich verblüffend. Ich habs schon ausprobiert. Meine Nase ist frei! Wie viele Artikel - einfach gelungen!
F.D.

14. Juni 2011, 09:55 Uhr, permalink

Thomas Kirschner

@ Falk Domzig:
Diese Kommentarfunktion ist NICHT der richtige Weg, um Nachrichten an die Redaktion zu schicken. Bitte schreiben Sie uns eine Email an redaktion@nexus-magazin.de
tk

05. Juli 2011, 13:37 Uhr, permalink

Ralf

Ich habe mich nach diesem Artikel auch etwas in die G/S Filter eingelesen. Es handelt sich anscheinend um kleine Kondensatoren, in einem Plastikstecker verpackt (damit sind 1000€ für 15 Stück natürlich seeehr happig, aber das ist bei "Spezialprodukten" nun mal so, ich habe mir selbst schon mal einen schön verpackten verdrillten Draht um 50€ gekauft ...).

Diese Kondensatoren schließen hochfrequente Spannungen kurz. Die Ströme auf diesen Frequenzen erhöhen sich allerdings vom Störerzeuger zum Filter, daher sollten praktischerweise möglichst direkt an jedem störenden Gerät ein Filter sein - der Weg vom Störgerät zum Filter sendet dann nämlich stärker als zuvor.

Noch besser, wer hätte es gedacht, sind geschirmte Leitungen im Haus zu verlegen, die behalten ihre höheren Frequenzen schön für sich.

lg Ralf

28. April 2017, 11:57 Uhr, permalink

Clemenza Schwarz

Ich amüsiere mich gerade über zwei Dinge ganz köstlich... das ist zum Einen das Datum der anderen hier verfügbaren Kommentare, welches m.A. nicht nur das mangelnde Interesse an der Thematik gesundheitlich relevanter elektromagnetischer Felder zeigt... sondern gleichermaßen zum Anderen das mangelnde Bewusstsein der Masse von Verbrauchern beweisst, die bei dem Begriff EMF ganz offensichtlich aus Unverständnis oder Ignoranz völlig zu vergessen scheinen, dass es sich bei sämtlichen, auf WIFI/ bzw. WLAN basierenden Funktechniken und Gerätschaften um ebensolche gesundheitabträgliche Tatsachen handelt. Handy und Smartphone, offenes WLAN und WIFI Anlagen allenthalben seien daher an dieser Stelle ganz herzlich gegrüßt: Die Mehrheit von Usern ist euch auf den Leim gegangen und im Netz gefangen. Quod erat demonstrandum.

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