Angststörungen

angst„Es beeinträchtigt mich mittlerweile in so vielen Bereichen. Ich muss mir freinehmen und mache mir Sorgen um meinen Job. Ich vermeide den Kontakt mit Menschen und möchte einfach nur zu Hause bleiben. Der einzige Ort, an dem ich mich wirklich sicher fühle, ist in meinem Bett, eingewickelt in eine Decke …“ – Janet, 35, Angestellte

Seit vielen Jahren bekomme ich nun ähnliche Geschichten wie die von Janet zu hören. In letzter Zeit ist ihre Zahl beträchtlich angestiegen und sie stammen heute immer öfter von jungen Menschen, teilweise sogar von Kindern.

Woher stammt die Energie?

Hier sind ein paar konzeptuelle Überlegungen zur ursprünglichen Ursache für die Angststörungen meiner Klienten. Diese Ideen basieren auf allgemeingültigen Trends, die ich im Laufe der Zeit beobachten konnte. Ebenso erzähle ich Ihnen ein paar der Geschichten aus meiner Praxis, vielleicht liefern sie an Angststörungen leidenden Menschen ein paar Erkenntnisse. Ich tue das in der Hoffnung, Sie beziehen neue, bisher unberücksichtigt gelassene Bereiche in Ihre Suche nach Heilung ein.

Wie wir alle wissen, kann ein Trauma aus der Vergangenheit Angststörungen verursachen. Allerdings habe ich herausgefunden, dass es verschiedene Arten von Traumata gibt.

  1. Es könnte sich um eine Belastung über einen längeren Zeitraum handeln, beispielsweise eine schwierige Kindheit, eine missbräuchliche Beziehung oder länger anhaltendes Mobbing am Arbeitsplatz. Diese Form führt zu einer generalisierten Angststörung.
  2. Die Klienten können auch ein einzelnes Trauma oder eine Serie von Traumata erlitten haben. Das hat einen Zustand erhöhter Wachsamkeit zur Folge und die Angststörung kann jederzeit akut werden, wenn eine Situation der ursprünglichen Quelle dieser Energie ähnelt.
  3. Die am schwierigsten zu entdeckenden Traumata sind jene, wo ein winziges Ereignis eine Flut von Ereignissen aus der Vergangenheit wachruft, die bisher im Unterbewusstsein des Klienten schlummerten. Dieses letzte Ereignis war demnach nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Hierbei handelt es sich in letzter Konsequenz um einen starken Beweis für die Zeitlosigkeit des Unterbewusstseins.

Die kompliziertesten Fälle weisen möglicherweise eine Mischung aus allen drei Arten von Traumata auf.

Die grundsätzlichen Ursachen von Traumata und den daraus resultierenden Angststörungen sind den Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiatern auf jedem Niveau durchaus bekannt. Hierzu möchte ich anmerken, dass die kognitive Verhaltenstherapie in einigen Bereichen ausgezeichnet funktioniert. Es gibt allerdings einige simple Tatsachen, die in weiten Teilen unbekannt sind.

  1. Angststörungen sind ein Sicherheitssystem, keine psychische Erkrankung. Eine Angststörung ist eine Reaktion auf ein Trauma. Die Energie dieses Traumas wird unbewusst gespeichert, nicht bewusst. Logischerweise lässt sich dann nachvollziehen, warum sich eine Angststörung nicht immer durch eine Gesprächstherapie behandeln lässt. Kognitive Verhaltenstherapie wird in bewusstem Zustand durchgeführt, also im Frequenzbereich der Betawellen. Das Unterbewusstsein arbeitet jedoch im Bereich der Alpha- oder sogar Thetawellen. Aus diesem Grund kann kognitive Verhaltenstherapie ein Trauma nicht immer erreichen. Zusammengefasst: Da das Trauma unterbewusst ist, gilt das auch für die Angststörung. Sie ist die speziell konstruierte Lösung des inneren Selbst des Klienten und entspringt daher aus derselben Quelle und hat dieselbe Gehirnwellenlänge wie das Trauma.
  2. Die Traumaenergie wird auf eine bestimmte Art und Weise gespeichert, wenn sie sich im Unterbewusstsein einnistet. Eine Angststörung wird nicht nur im Unterbewusstsein gespeichert, sie bildet ein energetisches Dreieck, in dem ein Ereignis, ein Gefühl und eine Überzeugung verflochten sind. Dieses selbsterhaltende Energiesystem beginnt, Lösungen und Verhaltensweisen zu formen, die der Traumaenergie entgegenwirken. Letzten Endes sind wir doch eine ausgesprochen überlebensfähige Spezies. Manchmal kämpfen wir einfach weiter und geben unser Bestes im Leben, während wir unsere Erfahrungen mit uns herumtragen. Ein Trauma ist so lange nicht vollständig gelöst, solange wir uns nicht mit der ursprünglichen Energie, in der es gespeichert ist, befassen. Das heißt, wir müssen die energetische Geschichte eines Patienten durchleuchten, um das oder die traumatische(n) Erlebnis(se) zu identifizieren, und dann sowohl das Gefühl als auch die Überzeugung ansprechen.

Tim, heute 29, wurde in seiner Kindheit wiederholt durch seinen aggressiven Vater traumatisiert. Seine Vergangenheit kam zum Vorschein, als sein neuer Vorgesetzter eingestellt wurde. Der Mann hatte einen kurzen Geduldsfaden und eine dröhnende Stimme, die er häufig benutzte. Tim erlitt einige Panikattacken an seinem Arbeitsplatz, bevor er sich Hilfe suchte. Die Attacken begannen, auf sein Privatleben überzugreifen. Tatsächlich trat eine davon im Zuge der Trennung von seiner Freundin auf. In tiefem Trancezustand reiste Tim in der Zeit zurück. Er wurde wieder zu dem kleinen, seinem aggressiven Vater ausgelieferten Jungen mit dem Gefühl nackter Angst und überzeugt von auswegloser Gefahr. Der kleine Tim traf dann auf sein 29-jähriges Ich, das ihn in den Arm nahm, ihm Sicherheit gab und seine Auffassung von persönlicher Sicherheit veränderte. Wir lösten Gefühle und Überzeugungen in allen ähnlichen Situationen auf. Dadurch brach innerhalb von Minuten ein über fast drei Jahrzehnte hinweg aufgebautes Sicherheitssystem zusammen. Für die Heilung des Unterbewusstseins begegneten wir dem in Alphawellen in einem Zustand mit derselben Wellenlänge. Seitdem hatte Tim keine Panikattacken mehr und lebt ein Leben ohne hinderliche Angststörung.

Wir wissen, dass sich Wellen mit gleicher Länge, aber entgegengesetzter Schwingung gegenseitig aufheben. Dieses Verfahren wird üblicherweise bei technischen Geräten wie etwa geräuschdämpfenden Kopfhörern genutzt.1 Die Logik der Heilung liegt hier wieder auf der Hand. Ein Trauma wird als Alphawellen gespeichert, also müssen heilende Eingriffe richtigerweise mit derselben Wellenlänge durchgeführt werden.

Die alles entscheidenden Kindheitsjahre

Wir alle wissen, dass unsere Kindheit uns für den Rest unseres Lebens prägt. Die sogenannten „prägenden Jahre“ sind jene Zeit, in der wir unsere Werte und Überzeugungen sowie unser Selbstbild entwickeln. Je nach psychologischem Modell sprechen wir hier von den ersten sieben bis zwölf Lebensjahren. In diesem Zeitraum werden wir von drei Faktoren konditioniert: unserer Umwelt, von unseren bewusst und unbewusst nachgeahmten Vorbildern und unseren Erfahrungen. Die Gehirnwellenlänge spielt jedoch auch hier eine große Rolle. Während dieser Zeitspanne ist das Unterbewusstsein aufnahmebereit. Babys verbringen den Großteil ihrer Zeit im Delta-(Schlaf-)Bereich der Gehirnwellenlängen. Im Alter von zwei bis sechs Jahren befinden sich Kinder meistens im Theta-Bereich, ab sechs Jahren hauptsächlich im Alpha-Bereich. Ab einem Alter von zwölf Jahren bewegen wir uns die meiste Zeit im Beta- oder bewussten Bereich und die Periode des „aufnahmebereiten Unterbewusstseins“ ist abgeschlossen. Deswegen lernen Kleinkinder einerseits so schnell, andererseits werden auf diese Art auch Traumata effektiv gespeichert.

neuron

Darstellung neuronaler Pfade im Gehirn, aufgenommen mittels Diffusions-Tensor-Bildgebung. (Bild: Thomas Schultz, DTI-sagittal-fibers, CC BY-SA 3.0)

Dr. Bruce Lipton beschreibt dieses Phänomen in seinem Buch „The Biology of Belief“ (2005). Dort hält er fest:

„Die bei unseren Eltern beobachteten grundlegenden Verhaltensweisen, Überzeugungen und Einstellungen werden zu „Standleitungen“ der synaptischen Verbindungen unseres Unterbewusstseins. Einmal in das Unterbewusstsein programmiert, kontrollieren sie unsere biologischen Prozesse für den Rest unseres Lebens […] oder zumindest, bis wir den Versuch unternehmen, sie umzuprogrammieren.“2

Obwohl schulmedizinisch ausgebildeter Arzt, verstand Bruce Lipton diesen kritischen Aspekt unserer Reaktion auf unsere Umwelt. Das bildete die Basis seiner eigenen bemerkenswerten Arbeit.

Im Mutterleib das erste Mal aktiv: unser Bewusstsein

Während unsere bewussten Erinnerungen vielleicht bis in unsere frühe Kindheit zurückreichen, beginnt unser Unterbewusstsein schon vor unserer Geburt zu beobachten, aufzuzeichnen und Energie zu speichern. Aus sämtlichen Erfahrungen unserer Mütter sammeln wir bereits Informationen und beginnen, Energie aufzunehmen. Auch das ergibt logischerweise Sinn, sind wir doch über die gemeinsame Physiologie vollständig verbunden, egal ob biologisch, chemisch oder energetisch, nach Meinung mancher sogar psychisch.

Über die Jahre stellte ich sehr oft fest, dass die Angststörung im Mutterleib entstand und in den prägenden Jahren mit jedem Ereignis weiter wuchs.

Cheryl, 38, reist in einem Zustand tiefer Trance in der Zeit zurück bis vor ihre Geburt. Als ich sie fragte, wie ihre Mutter sich fühlte, antwortete Cheryl, ihre Mutter sei sehr ängstlich und besorgt um dieses, ihr erstes, Kind. Als ich fragte, wie sie das als ungeborenes Kind beeinflussen würde, begann Cheryl zu weinen. Sie hatte versucht, ihrer Mutter zu helfen, und deren Angst übernommen, um die Last zu teilen. Seitdem trug sie das mit sich herum. Wir lösten die Energie und die damit verbundenen Überzeugungen und Gefühle auf und befreiten Cheryl so von ihrer Angststörung.

Dr. Marcy Axness, Professorin für pränatale Entwicklung und Expertin für Elternschaft, sagt dazu:

„Ist eine Mutter während ihrer Schwangerschaft permanent erfüllt von Ängsten oder Stress, so übermittelt sie ihrem Baby die ‚Botschaft‘, sie beide befänden sich in einem unsicheren Umfeld – unabhängig davon, ob dies wirklich stimmt. Das Gehirn des Babys verändert sich tatsächlich, um auf das unsichere Umfeld vorbereitet zu sein, in das es vermeintlich geboren wird!“3

Das eröffnet ganz neue Wege für die Forschung im Kampf gegen die Seuche Angststörung. Obwohl nicht alle auf diese Weise reagieren, kann es unter speziellen Gegebenheiten sein, dass jemandes Angststörung buchstäblich „angeboren“ ist. Auch hier kommt es auf den Einzelnen und seine individuelle Reaktion auf die empfangene Energie an.

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