Richtig sicher bin ich mir nicht mehr, denn der lineare Teil meines Verstandes fängt langsam an zu hicksen. Was ich damit meine, können Sie in meiner Artikelreihe aus Heft 110 und 112 nachlesen, deren Faden ich nun wieder aufnehme. So viel ist klar: Im und um das Bett herum geschehen Dinge, die mein System ins Kreiseln bringen. Im Kopf flüstert zwar immer noch der Nörgler: Wären diese Dinge nicht auch ohne das Bett geschehen? Bildest du dir das alles nicht nur ein? Aber aus der Mitte meines Wesens kondensiert Tropfen für Tropfen die Erkenntnis: Es geht um die Dinge, die mit dem und durch das Bett geschehen. Wissen, Wachstum und Entwicklung – das Teil ist ins Ganze eingewoben.
Im Rahmen dieses Prozesses bin ich auch einem Zusammenhang auf der Spur, den wir in Heft 120 angerissen haben: Ist das Plasma, von dem Wago spricht, nicht doch mit dem Stand der Wissenschaft vereinbar? Er hat es verneint. Aber wenn Sie den Ausführungen von Robert Temple in unserem Interview folgen, klimpert es womöglich im Oberstübchen. Das „staubige, komplexe Plasma“ etwa, von dem Temple spricht, sind an Mikrostaubteilchen gebundene Ionen, also geladene Atome – und dieses im gesamten Kosmos verbreitete Plasma hat quasi-intelligente, selbstorganisierende Eigenschaften, die in der Wissenschaft „noch nicht verstanden“ werden. Nun wird aber die Protomaterie GaNS, mit der auch das Wasser im Plasmabett informiert wird, über eine Art galvanischen, sanft elektrolytischen Prozess hergestellt … und dabei flockt Materie aus den beteiligten Metallen aus. Die meisten, denen ich begegnet bin und die mit dieser Materie arbeiten, sprechen von den „Feldern“, die dadurch erzeugt werden, wie sie sich anfühlen, dass man mit ihnen interagieren kann – und ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass sie eine Art Eigenleben zu führen scheinen. Quasi-intelligenz? Selbstorganisation?
Hmm. Hmm. Und nochmals hmmm …
Noch ein anderer Text hat meine Großhirnrinde gekitzelt: Tony Bushby schreibt in seinem exklusiven Dreiteiler über das wahre Alter der Großen Pyramide. Gähn – ist dazu nicht schon alles gesagt? Na, woher denn: Bushby bekam von den arabischen Hütern des Wissens um die Pyramide exklusive Fotos und Texte zugespielt, die Sie nur bei uns finden – neXklusiv.
Als ich selbst in der Großen Pyramide war (siehe Editorial Heft 78), spürte ich gar nichts: „Alles tot“, dachte ich. „Hier ist nichts mehr.“ Aus den alten Texten in Bushbys Recherche glimmerte dagegen etwas höchst Lebendiges: Die Inschriften auf der damals strahlend weiß glänzenden Außenhaut der Pyramide, das Schimmern in sieben Regenbogenfarben an der Spitze – mir ist, als kröche da gerade eine archaische Erinnerung über meine Haut. Doch mit welchem Wissen wurde die Pyramide erbaut? Und wo ist es hin?
Nun, mit dem modern geschulten Verstand kann man manches vielleicht profaner erklären – der italienische Forscher Marcell Fóti bringt den spekulativen Ausflügen wieder etwas Boden unter die Füße. Genauer gesagt: gegossene Kalksteine. Wie, flüssige Steine? Das geht nicht? Oh doch … und das Rezept, das Sie zu Hause nachbacken können, dürfte ein paar ungelöste Rätsel der alten Baukunst mit simpler Chemie entzaubern.
Auch ein anderer Zauber hat ein Ende: Wie angekündigt ist dies die vorerst letzte Ausgabe des NEXUS im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel. Nach zwei Jahren gehen wir wieder in den Untergrund – aber an der Wurzel fühlen wir uns sowieso am wohlsten. Wenn Sie uns da draußen im Blätterwald entdeckt haben, dann war das sicher kein Zufall – unsere nächsten Eskapaden gibts dann aber nur noch per Abo, Direktbestellung oder bei ausgewählten Distributoren. Wenn Sie einer werden wollen, melden Sie sich. Und wenn Sie genauso an die Zukunft glauben wie ich, dann steht auch mein Angebot „NEXUS Forever“ noch: ein lebenslanges Abo, das gesamte Archiv plus ein paar Goodies. Mein Tatendrang ist jedenfalls ungebrochen – aber das werden Sie ja mitbekommen.
Ein abschließendes Wort zur Zeitqualität: Gerade ging hier die Kündigung eines Abonnenten ein, der meinte, in Kriegszeiten brauche man doch nicht mehr zu lesen. Ich kann Ihnen nur raten: Lassen Sie sich von dem Lärm da draußen nicht ablenken. Die alte Welt wird im Getöse in Stücke gelegt, um Platz für eine neue zu machen. Und die wächst längst heran, hier an der Graswurzel, in den neuen Netzwerken, die allerorten sprießen. Genährt wird sie von einer Kraft, die durch alle Zeiten hallt: Es ist die des tiefsten Herzens, des höchsten Ideals.
Mein frisch gesetzter Zeitkristall legt diese Kraft in mir frei – und er führt Menschen zu mir, die den Ruf ebenfalls hören. Ich bin schon gespannt, wie sie aussehen wird, diese neue Realität – und wie wir ihr gemeinsam Gestalt verleihen.
Tiefsinnige Raunächte!
Ihr Daniel Wagner

Liebe Leser, die Tinte des letzten Editorials trocknete noch, da ging es hier zur Sache: Der polnische Erfinder Wago kam mit prall gefülltem Lieferwagen zu uns nach Thüringen, baute sein Plasmabett auf und blieb eine Woche vor Ort, um den geladenen Gästen Rede und Antwort zu stehen. Für mich war das, was in diesen Tagen geschah, wie das Setzen eines Saatkorns: als hätte ich einen Zeitkristall in unser Feld gesteckt, voller Erlebnisfraktale, die sich gen Zukunft räkeln. Oder funkeln sie gar von dort?
Daniel Wagner ist Herausgeber und Chefredakteur des deutschen NEXUS-Magazins. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist, fremde Texte zu bewerten und den bürokratischen Apparat zu füttern, greift er selbst zur Feder. Seine Interessen flattern am Horizont.
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