Falsche Konzepte über statische Elektrizität

Einige wissenschaftliche Standardlehrwerke enthalten kleine Fehler, die das Verständnis der Lernenden erschweren. Statische Elektrizität ist eins der Themen, bei dem sich diese Probleme häufen. Da solche Fehler in Lehrwerken wie Viren zu agieren scheinen, die unseren Verstand infizieren können, hoffe ich, dass der folgende Beitrag in diesem Sinn wie ein Antivirus wirken wird. Er sollte denen, die ihn lesen, helfen, und mit ein wenig Glück könnte der Inhalt meines Artikels sich genauso über Mundpropaganda verbreiten, wie es die Viren tun. Meine Argumente könnten nach und nach an Bekanntheit gewinnen, und so viele Menschen gegen falsche Vorstellungen immun machen.

Ben Franklins Drachen-Experiment

Viele Menschen glauben, dass Ben Franklins Drachen von einem Blitz getroffen wurde, und dass er so beweisen konnte, dass Blitze elektrisch sind. Eine Reihe Bücher und sogar einige Lexika behaupten dies. Sie irren. Sie sind einem ansteckenden Irrglauben zum Opfer gefallen, einer „wissenschaftlichen Großstadtlegende“, die sich allmählich in immer mehr Büchern verbreitet. Wenn ein Blitz einen Drachen trifft, dann kann der Strom, der sich im Boden ausbreitet, jeden töten, der in der Nähe steht, ganz zu schweigen von demjenigen, der die Drachenschnur hält!

Franklin schrieb über das „Herunterleiten von Blitzen“ eines Gewitters. Was er wirklich tat, war zu zeigen, dass ein Drachen ein winziges bisschen unausgeglichene elektrische Ladung aus dem Himmel abzapfen kann, und zwar während der frühen Phase eines Gewitters, bevor die gefährlichen Blitze drohen. Schwache elektrische Ausläufer in der Luft elektrisierten seinen Drachen, so dass die Härchen des Bindfadens sich aufstellten. An feuchten Tagen ist Bindfaden schwach leitend, und der Bindfaden diente Franklin als „Antennendraht“. Mit diesem Bindfaden elektrisierte er dann einen Metallschlüssel, der daraufhin winzige Funken sprühte. (Dazu braucht man einen Metallgegenstand, denn der Bindfaden selbst kann keine Funken produzieren. Er ist zwar schwach leitend, aber zur Funkenbildung reicht dies nicht aus.) Kein Krachen, kein riesiger Blitz – einfach ein langweiliges, doch welterschütterndes wissenschaftliches Experiment.

Das Vorhandensein von Funken zeigte Franklin, dass manche Gewitterwolken starke elektrische Ladungen besitzen, und daraus schloss er, dass Blitze nichts anderes als riesige elektrische Entladungen sind.

Der verbreitete Glaube, Franklin habe ohne Probleme einen Blitzschlag überlebt, ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich: Kinder könnten auf die Idee kommen, sein Drachen-Experiment nachzumachen und sich dabei zu „schützen“, indem sie den Drachen mit einem Seidenband festhalten, das um einen Schlüssel gewickelt ist.

Man darf sich nicht täuschen: Franklins Experiment war sehr gefährlich. Er hätte jederzeit dabei getötet werden können. Und wenn tatsächlich ein Blitz seinen Drachen getroffen hätte, dann gälte er heute als Kolonialpolitiker, der durch seine eigene Dummheit zu Tode kam, und nicht als berühmter Wissenschaftler und Begründer einer bedeutsamen neuen Forschungsrichtung.

Was ist denn nun „statische Elektrizität“?

1. Statische Elektrizität ist ein wissenschaftliches Forschungsgebiet. Es wird auch „Elektrostatik“ genannt. Das ist das gleiche.

Wenn also statische Elektrizität eine Wissenschaft ist, dann kann sie nicht von Generatoren produziert werden. Genauso wenig, wie man beim Sezieren eines Frosches auf die Biologie stößt. Felsen enthalten keine winzigen Teilchen Geologie. Merke: Hydrostatik ist das Studium des Drucks von Flüssigkeiten; die Newtonsche Statik ist das Studium physikalischer Kräfte. Wo findet man statische Elektrizität? In Physikbüchern und Universitäten.

2. Statische Elektrizität ist eine Gruppe von Ereignissen, die von Menschen unter diesem Begriff zusammengefasst werden.

Funken und Blitze sind „statische Elektrizität“, obwohl diese beiden Phänomene so ungefähr das Dynamischste sind, das man sich vorstellen kann. Auch das Aneinanderhaften von Kleidungstücken im Wäschetrockner ist „statische Elektrizität“. Der Hafteffekt ist Elektrizität. „Elektrizität“ kann auch „eine Gruppe von Phänomenen“ bedeuten. Und wenn die Socken am Sweatshirt haften, ist das ein Phänomen. Woher kommt „statische Elektrizität“? Aus dem menschlichen Kopf – genauso wie „Wetter“, „Bürokratie“ und andere Gruppen von Phänomenen.

3. Statische Elektrizität ist ein anderes Wort für Hochspannung.

Wann immer wir Hochspannung haben, haben wir auch elektrostatische Anziehung und Abstoßung. Hochspannung kann Flusen oder Papierfetzen anziehen, und sie kann die Haare zu Berge stehen lassen. Bei Hochspannung haben wir zudem große Funken, Knacken, blaues Glühen und Blitze. Hochspannung produziert Ozon, den Stoff, der so seltsam nach Chlor riecht. Diese Dinge sind die Merkmale von „statischer Elektrizität“, aber sie werden niemals durch die „Statik“ elektrischer Ladungen hervorgerufen. Sie werden vielmehr von starken elektrostatischen Feldern erzeugt – eine andere Bezeichnung für „Hochspannung“. Wenn man mit den Schuhen über den Teppich reibt und dann anderen mit dem Finger einen Schlag versetzt, dann hat man seinen Körper mit mehreren Tausend Volt aufgeladen.

4. Statische Elektrizität bedeutet Ladungsungleichgewicht.

Elektrisch neutrale Stoffe enthalten gleichmäßig verteilte Elektronen und Protonen. Die negativ und positiv geladenen Teilchen liegen ganz dicht beieinander, so dass sie sich gegenseitig neutralisieren. Daher bleiben elektrische Phänomene im Alltag oft unbemerkt. Wenn wir aber eine Gruppe Elektronen an eine weit entfernte Stelle verschieben, schaffen wir zwei getrennte Regionen, eine mit negativer und eine mit positiver Ladung. Dieses Ladungsungleichgewicht ist dann von einem elektrostatischen Feld umgeben.

Kommentare

27. März 2009, 15:23 Uhr, permalink

GENSER Ernst

S. g. Autoren,
kann statische Elektrizität auch durch starke Gas/Flüssigkeitsbewegungen ausgelöst werden?
Etwa wenn Gas mit hohem Druck aus Düse in Raum geblasen wird, oder bei rascher Flüssigkeitsbewegung wie Wasserfällen?
lg
ernst

09. April 2018, 13:01 Uhr, permalink

Wohnhäftling

Ich habe eine Frage: Wenn ich mir die schematischen Darstellungen von gleichspannung und Wechselspannung anschaue dann klingeln bei mir die Glöckchen. Sinusförmige Wechselspannung aus der Steckdose der von +230 volt an höchster Stelle wieder abfällt und über Null nach - 230 volt wandert ist mit seinen halbwellen zeitlich jeweils um die länge (Dauer), der entgegengesetzten verschoben. Nimmt man eine Schere und schneidet an der nullliene entlang erhält man zwei verschiebbare "pole". Schiebe Ich nun die eine Seite also meinetwegen die sinus Seite um eine halbwellen nach vorn oder zurück erhalte ich im Prinzip eine gepulste positive +230v halbwelle die exakt zeitgleich zur gepulste Sinushalbwelle ausstößt, oder in anderen Worten, sie liegen genau übereinander. - 230 +230 ergibt für mich null. Wenn eine abgegebene leistungsphase also eine halbwelle von 0v ¬ 230v und wieder zurück auf 0v von mir aus einen Euro kosten würde und ich nach jeder halbwelle in Richtung meines Verbrauchers wieder eine halbwelle (von 0v - - 230v und zurück auf 0v) zurück zur Steckdose schiebe und das ganze wieder zurück bekomme und wieder zuruckschiebe und und und mit einer Frequenz von 50hz dann schiebe ich doch bloß immer wieder einen Euro won einer tischkante zur gegenüberliegenden tischkante, aber es wird niemals mehr als dieser eine Euro sein weil ich das geborgte nach Benutzung wieder zurückgebe und mir nochmal borge und wieder zurück gebe...... Ein Mann will eine Fracht von München nach Berlin bringen, der man heißt gleichspannung, in seinem Rucksack befindet sich gleichspannung. Er läuft seinen Weg von München nach Berlin und wird mit einem Dankeschön von Berlin nach München zurückgeschickt. Ohne rast lief er geradewegs seinen Weg hin und zurück. Ein anderer Mann, sein Name ist Wechselspannung, soll am nächten Tag dieselbe Arbeit machen. In seinem Rucksack ist Wechselspannung. Der Mann soll eine Lieferung von München nach Berlin bringen, er läuft los und dreht sofort wieder um ohne das er das Ziel in Berlin erreicht hat. Und dennoch kommt aus Berlin ein Dankeschön nach München. Warum? Hat er vielleicht Helfer die sich über die gesamte Strecke immer dapositionieren wo er aprupt umdreht? Möglich, aber dann müssten sie ja alle einen Rucksack voller Wechselspannung haben, bloß wer hat sie ihnen gegeben? Und wie konnte der erste bote der nicht mal aus München rausgekommen ist ein Dankeschön von Berlin erhalten das er in München ausrichten soll? Wie sind bote Nr eins positiv (Herr Wechselspannung und Verbraucher in Berlin miteinander in Kontakt getreten? Vielleicht hat Herr schutzleiter alias Erde ja irgendwas damit zu tun. Herr Gleichspannung brauchen wir ja nicht zu fragen, der kennt Herrn schutzleiter ja gar nicht. Also bei mir schreit da alles auf und tausend Hände klatschen mir mit voller Wucht vor die Stirne als wollten sie mir irgendwas sagen. Und ich würde mich auch nicht damit zufrieden geben wollen wenn man mir sagt Wechselstrom und Gleichstrom bestehe aus + männlich und -weiblich denn wenn wir anstelle des Verbrauchers in berlin einfach das braune und das blaue Kabel verbinden dann wird das blaue Kabel plötzlich zu einem braunen, denn dann haben wir einen Leiter von München nach Berlin und wieder nach München zurück. Das selbe gilt doch auch für die Gleichspannung. Und ich finde das die physikalische flussrichtung irgendwie auch Sowas schreit. Und wie sieht es aus mit der ein Puls Einweg schaltung, angeblich fehlt die negative halbwelle, ich wollte schon immer wissen wie noch dem Verbraucher dann das ich nenn es mal minus aussieht, es fehlt ja in sämtlichen schematischen Darstellungen. Oder was auch gut ist, die Glättung mit einem sie Kondensator nach einer Brückengleichrichtung. Sie füllt ja die Täler auf und macht die spannungsverlauf fast linear, nur wo kommt dieses plus an Energie denn plötzlich her? Ob sinus ob minus ob gleich ob Wechsel letztendlich kann ich doch an jede stelle ein Verbraucher einbauen oder eine Schlaufe legen. Ich habe das Gefühl das ist ein verarscht zu werden, und ich wette da bin ich nicht der einzige. Zum Schluss noch ein Zitat: Wechselstrom schließt sowohl positive als auch negative Spannungen ein, die wie in einer gleichmäßige Sinuskurve (sinusförmige Welle) steigen und fallen. Er kann Energie schneller und weiter übertragen, ohne Energie zu verlieren.... Haha

09. April 2018, 13:12 Uhr, permalink

Wohnhäftling

Bei wem es noch nicht leuchtet dem geb ich mal noch einen schubsen mit dem sogenannten netzfilter: zitat ;Ein Netzfilter ist eine elektrische Schaltung, die sowohl elektrische Störungen von elektronischen Geräten in das öffentliche Stromversorgungsnetz begrenzt (Funkentstörung)

09. April 2018, 13:20 Uhr, permalink

Wohnhäftling

Wechselstrom aus der Steckdose, ohne Anfang, ohne ende, von plus zu minus und zurück, wie eine Drehung. Da hab ich bildlich vor Augen wie die axial Bewegung eines rotors physikalisch auf eine lineare umgewandelt wird, bloß das man uns hier irgendwie versucht weiß zu machen das die pleuelstange sehr viel Energie verschwinden lässt.

09. April 2018, 13:25 Uhr, permalink

Wohnhäftling

Vielleicht bin ich auch einfach nur dämlich

09. April 2018, 13:42 Uhr, permalink

Wohnhäftling

Einen hab ich noch : zitat aus wikipedia: üher benötigten private Verbraucher für Beleuchtung, Radiogeräte, und Fernseher nur geringe Energiemengen. Meist wurde in Privathaushalten nur eine Phase (Außenleiter) des in Europa üblichen Dreiphasenwechselstroms mit 400 V (früher 380 V) Netzspannung und einer Netzfrequenz von 50 Hz gegen den Neutralleiter angeschlossen. So wurden 230 V (früher 220 V) Wechselstrom, auch als Lichtstrom oder Haushaltstrom für die Steckdosen (in Deutschland und Österreich Schuko, in der Schweiz SEV 1011) bereitgestellt.[1]

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