Freizeit: Neue Trends in meinem Leben

Trike IconMeine Muskeln aufzubauen hat derzeit hohe Priorität für mich. Solange der Winter herrscht, arbeite ich am Liebsten an meiner Rudermaschine. Aber sobald es draußen wieder nett wird, will ich verstärkt Zeit im Freien verbringen und mir die Gegend ansehen. In der Garage steht noch mein Mountainbike, das ich vor Jahren mit einem E-Motor aus China aufgerüstet habe.

Rapid Musical Prototyping

Zu guter Letzt habe ich noch einen Tipp für alle, die gerne elektronische Musik machen würden, aber trotz mächtiger Hard- und Software und mangels musikalischer Ausbildung nie über die kläglichen Anfangsgründe hinausgekommen sind. Eins hatte mich schon immer erstaunt: Die Hersteller bringen zwar wöchentlich neue Monster im Bereich Sounderzeugung auf den Markt, deren technische Komplexität fast jeden Benutzer zuerst mal in eine extreme Lernkurve zwingen. Sie scheinen dabei aber immer stillschweigend vorauszusetzen, dass die User selbstverständlich über genug musikalisches Talent und die Ausbildung verfügen, um danach kreativ mit diesen Geräten zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dass dem oft nicht so ist und mancher tolle Synthesizer kurz nach dem Kauf schon Staub ansetzt, weil sein Besitzer nicht mit der Scham umgehen kann, so ein tolles Gerät zu besitzen, aber nicht drauf spielen zu können. Ich selber kenne diesen Effekt jedenfalls zur Genüge, und ich habe nie verstanden, warum nicht endlich mal jemand in der Industrie auf die Idee kommt, auch für die Bewältigung der musikalischen Seite ein paar zeitgemäße Hilfestellungen anzubieten, die auch dem Nicht-Musiker die Erschaffung sinnvoller musikalischer Strukturen erlauben. Vor etwa zwanzig Jahren gab es einmal für kurze Zeit ein (noch immer) sagenhaftes Gerät mit dem Namen „Hotz-Translator“, das genau dies ermöglichte. Es war eine Mischung aus Hard- und Software, von einem begnadeten Genie geschaffen, aber leider sehr teuer und unzureichend dokumentiert. Daher verschwand es samt seinem Erfinder bald wieder in der Versenkung, obwohl berühmte Bands wie Fleetwood Mac oder Yes ganz verzückt von seinen Möglichkeiten waren.

Rapid Composer

Doch mittlerweile kenne ich zwei Software-Schmieden, die einen neuen Vorstoß unternommen haben, auch Nicht-Musiker ans Komponieren heranzuführen. Das eine Produkt heißt Rapid Composer, das andere Synfire. Ich selber habe mich für Rapid Composer entschieden, doch scheinen mir beide Produkte viel gemeinsam zu haben.

Zuerst einmal geht es darum, sinnvolle Akkordfolgen zur Verfügung zu haben, die das harmonische Grundgerüst jeder Komposition bilden. Rapid Composer bietet davon eine umfassende Auswahl. Es ist aber auch jederzeit möglich eigene Akkordfolgen aufzubauen, und hier macht die Software auf Wunsch Vorschläge, welche Akkorde zusammenpassen. Allein diese Funktion ist sehr bemerkenswert, denn es gibt meines Wissens nach außer dem Hotz-Translator weit und breit nichts, was diese Funktionalität bieten könnte.

Doch das ist längst nicht alles. Sobald die Akkordfolge steht (oder auch vorher), erlaubt das Programm, weitere Spuren zu definieren, auf denen dann die eigentlichen Instrumente spielen: Bass, Keyboard, Streicher und so weiter. Das Geniale dabei ist: Was auch immer in diese Spuren hineingeschrieben wird, folgt automatisch der gewählten Akkordfolge. So passt harmonisch immer alles zusammen.

Die musikalischen Inhalte für jede Spur lassen sich entweder mit fertigen Patterns bestücken (von denen eine große Zahl schon mitgeliefert wird) oder man kann nach Belieben eigene Patterns importieren, die man entweder selbst schreibt oder aus irgendwelchen Midi-Files herausschnipselt. Oder – und hier kommt ein weiterer Höhepunkt – man überlässt es einfach dem Programm, eine sinnvolle Melodie, eine Bassfolge oder ein Gitarrenriff zu erzeugen. Das tut Rapid Composer mit einer gewissen, nicht zu leugnenden musikalischen „Intelligenz“, die aus weiß Gott welchen cleveren Algorithmen entsteht. Aber Schönheit liegt natürlich im Ohr des Hörers, und wem die Vorschläge des Computers nicht gefallen, der hat ab hier mannigfaltige Möglichkeiten einzugreifen und die Patterns nach Belieben zu frisieren. Und zwar nicht umständlich per Hand bzw. Editor, sondern indem man dem Programm sagt, es möge ein paar Noten verdoppeln oder reduzieren, die Akzente verschieben, Noten verbinden oder spiegeln und was derlei Möglichkeiten mehr sind – es sind derart viele, dass man sich komplett darin verlieren kann.

Rapid Composer und sein Rivale Synfire sind einzigartige Tools. Leider kranken sie (noch?) an demselben Problem wie der Hotz-Translator: Sie werden von Ein-Mann-Firmen betrieben, die schätzungsweise notorisch unterfinanziert sind und deren Entwickler alle Hände voll zu tun haben, die unglaubliche Komplexität ihrer Schöpfungen immer aktuell zu halten, die vielen kleinen Bugs auszumerzen und dann immer noch die nächste Entwicklungsstufe zu verwirklichen. Bei Rapid Composer hat das dazu geführt, dass fast jede Woche ein Update erscheint.

Seinen Kinderschuhen ist das Programm längst entwachsen; voll ausgereift wie die Software der Megafirmen ist es trotzdem noch nicht. Aber das macht die Sache für mich auch spannend und ich genieße den Mailkontakt mit Attila, dem Entwickler, der auf jeden Fehlerbericht und jeden Erweiterungswunsch umgehend reagiert.

Website: www.musicdevelopments.com

Kommentare

01. Februar 2016, 20:31 Uhr, permalink

MaxJoy

Hallo Thomas,

zu der Kompositionssoftware: Vor einigen Jahren habe ich mich auch intensiv mit elektronischer Musik beschäftigt und einige Plugins für Ableton Live programmiert. Sie lassen sich ähnlich wie Synthesizer konfigurieren und improvisieren dann bis in alle Ewigkeit über eine vorgegebene Akkordfolge. Sie sind nicht für musikalische Laien gedacht, aber vielleicht gefallen dir die Beispiele, die ich damals auf myspace hochgeladen habe und sind dir eine Inspiration für eigene Kompositionsversuche.

Viele Grüße! :)

26. Februar 2016, 11:31 Uhr, permalink

Elke

Lieber Herr Kirschner,
Danke! für Ihren Beitrag über das "Dampfen"! Es hat mir letztendlich den Anreiz gegeben das Zigarettenrauchen nach über 35 Jahren aufzugeben:) und ich habe mehr als 1 Schachtel am Tag geraucht.
Und es fällt garnicht mal sooo schwer und ich habe nach 3 Wochen schon mehr Luft und fühle mich besser.
Nun wird ja von Seiten seltsamer Politiker und der EU schwer gegen das "Dampfen" vorgegangen, was sich für mich eigentlich nur mit Korruption erklären lässt. Da werden wichtige Studien einfach weggewischt und ignoriert.
Das wäre vielleicht mal einen konkreten Artikel im Nexus Magazin wert...
Ich glaube dass das "Dampfen" vielen Rauchern helfen kann leichter von dieser Sucht loszukommen und es wird massiv versucht das zu verhindern.
Warum wohl???
Und was mich auch noch in meiner Meinung bestätigt: Meine Katzen mögen den Dampf, ganz im Gegensatz zu Zigarettenrauch:).
Liebe Grüsse
Elke

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