Wie Adolf Hitlers Tod erfunden wurde, Teil 1

Hitler1 IconSelbst allerneueste Veröffentlichungen aus russischen Archiven lassen keinen endgültigen Schluss auf Hitlers vermeintlichen Tod zu. Giordan Smith beleuchtet im ersten Teil der dreiteiligen Artikelserie die Aussagen der Augenzeugen von Hitlers Verbrennung vor dem Führerbunker, die sich in wichtigen Details widersprechen.

Linge sagte weiter, dass er damals geglaubt habe, es handle sich um Hitler und seine Frau, doch das habe man ihm erst später bestätigt. Dieses Eingeständnis ist erstaunlich, denn Linge ist die Person, von der alle Augenzeugen behaupten, sie habe Hitlers Leiche die Treppe hinauf in den Garten getragen. Günsche, mit dem Schreiber kurz nach Kriegsende sprach, erzählte sogar noch mehr. Ebenso wie Linge gab er zu, nie Hitlers Leiche gesehen zu haben. Enigmatisch fügte er hinzu:

„Diese Dinge wurden ohne uns erledigt.“ 29

Diese Aussagen wurden von General Helmuth Weidling bestätigt, der den Sowjets am 4. Januar 1946 mitteilte:

„Nachdem ich gefangen genommen worden war, sprach ich mit SS-Gruppenführer Rattenhuber und SS-Sturmbannführer Günsche, und beide sagten, sie wüssten nichts Genaues über Hitlers Tod.“ 30

Auf Grundlage von Schreibers und Weidlings Enthüllungen kann man mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass weder Günsche und Linge – die beiden Fundamente der Legende von Hitlers Selbstmord – noch Mohnke und Rattenhuber irgendetwas mit Hitlers Tod zu tun hatten oder etwas darüber wussten. Man kann zu Recht vermuten, dass niemand, der wirklich wusste, was mit Hitler geschah, jemals öffentlich darüber sprach. Aus Hitlers engstem Kreis in Berlin wusste niemand, was aus ihm geworden war, und die Geschichten, die nach 1945 (im Fall von Kempka und Karnau) und nach 1955 (im Fall von Linge und Günsche) öffentlich verbreitet wurden, waren gelogen. Die betreffenden Personen wollten sich entweder ihren Platz in der Geschichte sichern oder, was wahrscheinlicher ist, sie wurden von den Mächten, die sie gefangen hielten, unter Druck gesetzt, so auszusagen, dass die Selbstmordversion damit gestützt wurde. Möglicherweise wurden Linge und Günsche 1955 aus sowjetischer Gefangenschaft nur unter der Bedingung freigelassen, dass sie entsprechende Aussagen machten.

Fortsetzung im nächsten Heft.

Endnoten

  1. Vinogradov, V. K. et al. (Hrsg.): Hitler’s Death: Russia’s Last Great Secret from the Files of the KGB. Chaucer Press, London, 2005; Vorwort von Andrew Roberts, S. 11
  2. Thomas, Hugh: The Murder of Adolf Hitler: Truth about the Bodies in the Berlin Bunker. St Martin’s Press, New York,
    1996
  3. „Hitler’s Final Enigma Solved“ in The Sunday Times, Großbritannien, 24.10.1999: „Obwohl man ihm nicht gestattete, sich die Knochen anzusehen, analysierte Perrier russische Archivunterlagen und Photos, die ihm dabei halfen, die Überreste zu identifizieren.“; www.fpp.co.uk/Hitler/docs/death/CorpseID.html
  4. w w w. m u s e u m o f h o a x e s . c o m / h o a x / H o a x i p e d i a /Piltdown_Man
  5. Marchetti, D. et al.: „The death of Adolf Hitler – forensic aspects“ in Journal of Forensic Sciences, September 2005; 50(5), Auszug unter http://journalsip.astm.org/JOURNALS/FORENSIC/PAGES/5060.htm
  6. Dr. Mark Benecke, forensischer Kriminologe, der mit der deutschen Polizei zusammenarbeitet, behauptet, ein Mitarbeiter des russischen Staatsarchivs habe ihm zu seiner Überraschung 2002 die Schädelfragmente gezeigt. Er nahm jedoch keine Probe für eine DNS-Analyse. Laut Benecke habe das daran gelegen, dass er zu dem Zeitpunkt keinen sterilen Bohrer bei sich gehabt hätte. Dies ist vermutlich eine der einfallsreicheren Vertuschungsgeschichten unserer Zeit, denn wenn Dr. Benecke vorher gewusst hätte, dass man ihm die Schädelfragmente zeigt, dann hätte er keine Erklärung dafür liefern können, dass er keine Probe für einen DNS-Test entnommen hat. www.benecke.com/images/hitler_express.jpg
  7. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 210-1
  8. Trevor-Roper, Hugh R.: The Last Days of Hitler. New York, 1947; deutsch: Hitlers letzte Tage. 1948
  9. Ebd., S. 202. Der Bericht über die Befragung Mansfelds in Bremen kann im Internet eingesehen werden unter www.tbrnews.org/Archives/a039.htm
  10. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 72
  11. Ebd., S. 72
  12. Ebd., S. 79
  13. Ebd., S. 196
  14. Bernadotte, Graf Folke: „Slutet. Mina humanitära förhandlingar i Tyskland våren 1945 och deras politiska följder“ (Das Ende. Meine Verhandlungen in Deutschland im Frühjahr 1945 und ihre politischen Folgen), Norstedts, Stockholm, 1945
  15. Zum Beispiel New Castle News, 16.06.1945, und Lethbridge Herald, 16.06.1945
  16. Hansen, Horace R.: Witness to Barbarism. Thousand Pinetree Press, St. Paul, MN, 2002, S. X;  www1.umn.edu/humanrts/edu-mat/witness/wtb_fi rst.pdf
  17. www.nizkor.org/ftp.cgi/imt/nca/nca-06/nca-06-3735-ps (Dokument 3735-PS)
  18. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 283-5, „Report on the Evidence of Hitler’s Death“, ITAR-TASS, 21.06.1945
  19. Ebd., S. 283-4
  20. De Luce, Daniel: „Saw Bodies of Hitler, Braun Burn, Says Guard“ in Globe & Mail, 21.06.1945,  http://collections.civilisations.ca/warclip/objects/common/webmedia.php?im=5091401
  21. Ebd.
  22. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 61-2. Die Aufzeichungen zu Dr. Haases Befragung sowie die anderer Überlebender aus dem Bunker bestätigen, dass Dr. Kunz in dem Zeitraum im Bunker war, als diese Ereignisse stattfanden. Unglücklicherweise enthalten die Aufzeichnungen über Dr. Haases Befragung, die in „Hitler’s Death“ (S. 82-6) veröffentlicht sind, keine Informationen, was Adolf oder Eva Hitler angeht.
  23. nizkor.org/ftp.cgi/imt/nca/nca-06/nca-06-3735-ps
  24. Moore, Herbert und Barrett, James W.: Who killed Hitler? The Complete Story of How Death Came to Der Fuehrer and Eva Braun. The Booktab Press, New York, 1947
  25. Oakland Tribune, 07.09.1947, S. C-3
  26. www.tbrnews.org/Archives/a039.htm
  27. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 24
  28. In einem Bericht für die sowjetischen Behörden vom 18.05.1945 schrieb Mohnke jedoch: „Ich persönlich habe den Leichnam des Führers nicht gesehen und ich weiß nicht, was damit geschah.“; Ebd., S. 178
  29. „Persons Who Should Know Are Not Certain Hitler Died in Berlin Bunker“ in Press-Telegram, Long Beach, Kalifornien, 10.01.1949, S. B-12. Ich gehe davon aus, dass sich das Wort „uns“ auf Hitlers persönliche Bedienstete bezieht.
  30. Vinograd (Hrsg.): Hitler’s Death. S. 238

Kommentare

30. März 2016, 14:19 Uhr, permalink

Richtigstellung von Dogmen

Was schreibt Ihr hier für einen Unsinn.

"Als der grauenvolle Krieg auf sein Ende zusteuerte, wollten Churchill und die britische Regierung dafür sorgen, dass die Geschichte sich nie wiederholen würde"

Hitler wurde benutzt und gehörte mit zur Agenda eines von den Aschkenasim Khasaren-Juden lange vorher ausgehegten Planes, siehe Albert Pike.

Wenn Ihr hier Euren Müll schon ablasst recherchiert die Geschichte erst einmal richtig.
Churchill und Konsorten, die USA und Stalin wollten den Krieg gegen Deutschland, das hat er selber an englische Parlamentarier in einem Brief geschrieben. Übrigens, auch Stalin war Freimaurer und die Aschkenasim Khasaren-Juden sitzen heute immer noch wie früher in der russischen und amerikanischen Regierung. Hitler und seine Regierung hatten viele Versuche mit England und Polen unternommen den Krieg zu verhindern. Auch hatte Hitler dem Volk die Häuser zurück gegeben welche die Aschkenasim Khasaren-Juden dem Volk vorher gestohlen hatten. Der Krieg gegen Deutschland war lange vorher vorbereitet mit einer bis zu 6 bis 12-fachen militärischen Übermacht. Wie kann man nur so verbohrt sein und die echten Reden Hitlers nicht begreifen und die realen Zusammenhänge so falsch schlußfolgern. Wenn Sie das nach so vielen Jahrzehnten Revisionismus immer noch nicht begriffen haben sagt das viel über Ihr Auffassungsvermögen aus. Deutschland "mußte" Russland mit Krieg zuvorkommen. Hitler wußte das Stalin mit Unterstützung der Rothschild's, den USA und England's Deutschland angreifen wollte. Außerdem wurden die Deutschen in Danzig und anderen ehemaligen Reichsgebieten (gestohlenes Land durch die Versailer Diktate) v-o-r dem Krieg verfolgt, gemordet und vertrieben. Wie gesagt davor, nicht im Krieg.
Weiterhin denken Sie mal über den Begriff NAZI nach. Was heißt das wohl. N-A-tional-Z-I-onIst. Endlich Kapiert? Also nicht in Deutschland waren Nazis, sondern die Aschkenasim Khasaren-Juden sind NAZI's.

Nationalsozialist müßte also NASO heißen, nicht NAZI. Nicht Hitler wollte andere Völker vernichten sondern das Sklaven-, Alkohol-, Waffen- und Drogen handelne und Völkermordendende degenerierte Aschkenasim Khasaren-Juden Pack, wie die es schon seit Jahrtausenden tun und für fast alle Kriege und Genozide auf der Welt verantwortlich sind. Geht das endlich mal in den gehirngewaschenen Kopf rein.

31. März 2016, 10:32 Uhr, permalink

Thomas Kirschner

An unseren "Kritiker": Du verkennst unsere redaktionelle Funktion, Mann. Der "Blödsinn" den "wir" da schreiben, stammt aus der Feder des Autors, den wir übrigens selber gar nicht kennen, und für den als Nicht-Deutschen sieht die Geschichte halt anders aus.

Grundsätzlich ist es nicht so, dass wir in der Redaktion hier jeden Artikel selber schreiben und damit unsere eigene Meinung ausdrücken. Das wäre doch viel zu langweilig. Vielmehr übersetzen und publizieren wir im Wesentlichen Artikel aus aller Welt, die wir im Kern für interessant halten, auch wenn manche Details bzw. Aussagen nicht unbedingt unsere eigene Meinung widerspiegeln müssen.

06. April 2016, 12:21 Uhr, permalink

Richtigstellung von Dogmen

Vielen Dank für die Anwort auf mein Kommentar,

man sieht wie die Provaganda der Aschkenasim Khasaren-Juden und Geschichtsfälschung perfekt funktioniert. Schade das bei dem Konzept von Portalen wie das Ihre jeder, oder fast jeder, irgend etwas reinschreiben kann ohne das es wahrscheinlich möglich dieses kostendeckend zu überprüfen zu können. Eigentlich wollte ich hier keine Bemerkungen machen. Aber manchmal geht mir die Hutschnur hoch, da unser eigentlicher Feind die Illuminatenblutlinien, Jesuitenorden und die Dummheit Volksmassen sind, die sich immer wieder gegeneinander aufhetzen lassen, sind. Vor allem das immer wieder mit der gleichen Leier die alten falschen Dogmen bedient werden. Vor allem wenn die eigentlichen Verbrecher in der Weltgeschichte verharmlost werden. Das die alle miteinander verwandten Herrscherfamilien dieses perfide Spiel schon sein Jahrtausenden treiben, sagt viel über die Verdummung des Volkes aus, leider. So langsam sehe ich nicht mehr das sich das noch irgendwie in eine positive Richtung ändern wird.

Trotzdem Ihr Portal ist echt gut und informativ, zu mindest aus meiner Sicht.

28. Januar 2017, 12:05 Uhr, permalink

Zaungast

„Er ist wieder da“ - da hatte also wohl das Buch doch recht?
Ansonsten: Nix Genaues weiß man nicht.

Der Artikel sollte ein Drei-Teiler werden. Von diesem, dem 1. Teil, sollen die unter dem Titel „Weitere Teile“ (=in der rechten Spalte, oben) Links auf die Teile 2 und 3 gesetzt sein. Es gibt diese Links aber nicht, nur auf den 1. Teil - und bei dem befinden wir uns ja schon.

Schade. 10 Monate nach Veröffentlichung des 1. Teils werden wir von Giordan Smith also vermutlich nie erfahren, wer warum Hitlers Tod erfand. Aber wollen und müssen wir das wirklich so genau wissen?

Beschränken wir uns also fürs erste mal mit den Darstellungs- und Denkfehlern im vorhandenen Artikel-Drittel:

1.
Die Todesumstände mögen unvollständig oder falsch überliefert worden sein. Aber ob nur die Todesumstände erfunden wurden oder der Tod an sich, macht schon einen kleinen Unterschied. Will G. Smith bestreiten, dass der Führer in seinem Bunker und zeitnah zum 30.4.45 gestorben ist? Will er also sagen, Hiter habe den Krieg überlebt? Falls ja, in einem Geheimkerker der Alliierten oder inkognito in Freiheit bei guten Freunden? Und dann sollte er doch bitte darüber etwas liefern statt endlos unklare und unwichtige Bunker-Szenarien zu schildern.

2.
Wieso sollten die Alliierten ein Interesse daran gehabt haben, den Deutschen Hitler aus den Herzen zu vertreiben, indem sie ihn (angeblich wahrheitswidrig) als Selbstmörder darstellen?
Hätten sie es nicht viel eher genossen, ihm (und uns Deutschen) in Nürnberg seine Hassreden und Vernichtungsphantasien vor Augen zu halten und mit Bildern seiner Opfer (insbesondere die in den KZ) zu garnieren? Das Anschauen-Müssen der Opfer war eine beliebte Umerziehungsmaßnahme der Alliierten fürs einfache deutsche Volk - da hätten doch Vergleichsbilder zusätzlich Eindruck gemacht, auf denen man gleich neben dem geifernden Gröfaz einen stummen Handschellen-Hitler betrachten kann?

3.
Es ist richtig, dass Himmler mit dem Gedanken spielte, sich gegen Hitler zu stellen. Es ging ihm (Anfang 1945!) aber nicht darum, das Kriegsglück wieder zu Gunsten der Deutschen zu wenden, indem er den irrational gewordenen obersten Führer beseitigte. Es ging ihm vielmehr um sein ganz persönliches Glück: Er hoffte, nach dem bereits absehbaren Sieg der Allierten von diesen als eine Art Widerstandskämpfer behandelt zu werden und vielleicht sogar als Statthalter eingesetzt zu werden. Daher hat er seine eigenen Leute bis zuletzt weiter in den Kampf und in den Tod geschickt, während er noch vor Hitlers Tod und der Kapitulation heimlich Fühler zu den Allierten ausstreckte.
Obwohl er höchstpersönlich jahrelang Hitlers blutige rechte Hand in den KZs war, musste er erst selber desertieren und von den Allierten verhaftet werden, um einzusehen, dass er weder zum Hoffnungsträger der Allierten werden würde noch zu einem zweiten Stauffenberg. Da biss er in die versteckte Gift-Kapsel.

4.
Himmler starb wie Goebbels und Göring und viele andere durch eigene Hand. Zumindest bei Himmler, der es ja auf eine Verhaftung durch die Alliierten ankommen ließ, gab es demnach keine Befürchtung, die eigene Leiche würde von den Alliierten zur Schau gestellt werden.
Man darf getrost davon ausgehen, dass ihm und den anderen und vor allem auch dem zur Selbstkritik absolut unfähigen Adolf Hitler die Behandlung als weiter lebendenr Verbrecher das eigentlich lästige war. Wobei sie sich im eigenen Sprachgebrauch nicht als Verbrecher, sondern als erniedrigte Herrenmenschen gesehen hätten.

5.
Kaum ein Deutscher dürfte sich von den Nazi-Oberen und deren Ideologie alleine deshalb getrennt haben, weil sie als Selbstmörder dargestellt werden bzw. es sind. Die Mehrheit hatte genug eigene Sorgen und keinen Grund, weiter die Führer anzuhimmeln, die sie in den Abgrund geführt haben. Eine MInderheit hielt die Treue und hatte ebenfalls kein Problem mit den Suiziden - und nicht einmal mit Hitlers verbitterter Verurteilung des deuschen „Versager-Volkes“, das sich sowohl seines Führers unwürdig erwiesen habe als auch seine Weiterexistenz als Volk verwirkt habe.

Fazit:
Wie genau Hitler starb, ist zwar interessant, aber geschichtlich nicht sonderlich wichtig. Dass er keinen Suizid habe begehen wollen, ist nicht glaubhaft; die Alliierten wollten ihm jedenfalls bestimmt keinen Suizid andichten. Wer wo echte Knochen von ihm hat, ist nur für Archäologen interessant.

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