Das Tagebuch zwischen den Flugzeugsitzen

Manchmal findet man Geschichten im Internet, die sind einfach zu gut, als dass man sich lange mit der Frage aufhalten sollte, ob sie auch stimmen. Für die Wahrheit der folgenden Geschichte können wir unsere Hand leider nicht ins Feuer legen – aber gepackt hat sie uns trotzdem. Angeblich wurde sie schon vor ein paar Jahren online veröffentlicht, aber seltsamerweise innerhalb weniger Tage wieder gelöscht. Jetzt ist sie erneut aufgetaucht – im zwielichtigen Verschwörungs-Forum GodlikeProductions.com. Wir haben die signifikanten Postings für Sie übersetzt. Viel Spaß beim Lesen!

Vor ein paar Tagen flog ich aus dem Urlaub heimwärts. Ich leistete mir ein First-Class-Ticket, weil ich über ein Upgrade verfügte […]. Während des Flugs rutschte mein Handy in die Sitztasche des Vordersitzes und ich musste eine Weile herumsuchen, um es wieder herauszukriegen. Dabei fand ich ein Tagebuch.

Es ist eins dieser im Laden gekauften, künstlerisch gestalteten Notizbücher. Es ist nicht sehr alt, aber offensichtlich schon längere Zeit in Gebrauch, und dürfte den Einträgen und der Handschrift nach aller Wahrscheinlichkeit nach einer Frau gehören. Die Einträge sind nicht datiert, sondern mit aufsteigenden Zahlen versehen; manchmal finden sich auch am Rand Zahlen oder Notizen. Der Name der Besitzerin oder des Besitzers ist nirgends verzeichnet, und alle darin vorkommenden Orte, Menschen und Dinge sind nur mit Buchstabenkombinationen oder Codenamen erwähnt.

Natürlich könnte es sich dabei um totalen Schwachsinn handeln, den ein „Akte X“-Fan hier zurückgelassen hat, um irgendeinem armen Kerl eine Heidenangst einzujagen – aber anderseits gibt es darin ziemlich viele Einträge, die bestimmten Mustern folgen. Ich habe einige Zeit damit zugebracht, sie zu studieren, und möchte sie jetzt anderen zugänglich machen; vielleicht kann sie ja jemand entschlüsseln. Ich selbst bin mittlerweise schon ziemlich besessen davon.

Ich werde jetzt also einige der interessanteren Einträge abtippen und veröffentlichen; vielleicht sogar mit ein paar Bildern, die nicht zu deutliche Hinweise auf die Person geben, um die es hier geht.

Die ersten Einträge:

17

Ich könnte einen Haufen Schwierigkeiten bekommen, weil ich das schreibe, aber scheiß drauf. Ich kann mit niemandem reden, außer mit decom snf iyd noy – als ob die einem jemals (?) helfen würden. Heute zur großen 17 geflogen. Riesenaufregung wegen des Outros in NOLA [wahrscheinlich New Orleans, Louisiana; Anm. d. Übers.]. Sicher, es ist nicht gut, aber wenigstens stellt keiner Fragen. Dazu sind sie viel zu besorgt, wegen der Kontrollen und der Touristen, und genau das will CC [Central Command? Anm. d. Übers.] ja auch. Wer hat denn je von Pearl gehört??

18

Sie haben mich für die Einstufung eingeteilt. MIST!!! Dabei würde ich viel lieber eine Ewigkeit schlafen. Vermisse Mama. Sie klang so traurig, als ich ihr sagte, dass ich dieses Jahr nicht zu Papas Geburtstag kommen kann.

(Anm.: Auslassung nicht durch mich, die Autorin setzt mit Nr. 33 fort.)

33

Endlich draußen aus der Einstufung! Die Leiter sind solche Trottel. Nein, ich habe keine Kontakte. Nein, ich bin kein Spion. Und wenn – glaubt ihr ehrlich, ich würde euch das erzählen?

Mit H und E abends gefeiert. Das beste kantonesische Essen meines Lebens. Habe an KRY St. gedacht und mir den Nudelturm bestellt. Es war so schön, die beiden zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten wie normale Menschen – obwohl es schon komisch war, E nicht in seinem üblichen Anzug zu sehen. Würde morgen ja lieber nicht abfliegen, aber da ist diese große Sache bei DB draußen. Wahrscheinlich sollte ich aufgeregt sein, aber die gehen ja alles derart langweilig und farblos an, dass ich fast selber schon so denke. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist …

(Anm.: Hier wieder eine größere Auslassung durch die Autorin; aber ich springe jetzt ohnehin zu dem guten Zeug weiter, weil die meisten der folgenden Einträge von ganz normalen Sachen handeln. Sie beklagt sich über eine Frau namens B und schreibt wieder, dass sie ihre Eltern vermisst. Aber jetzt folgen die Einträge, die ich echt irre finde.)

68

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich in der Luft am wohlsten fühle, vor allem bei Überseeflügen. Da ist es manchmal draußen dunkel, alles schläft, die Lampen sind ausgeschaltet, und es gibt nichts als den Lärm der Maschine und die Sterne da draußen. Ich frage mich, ob es sich so anfühlt, Teil eines Kollektivs zu sein: wissen, dass rund um dich andere sind, sie auch zu spüren, aber trotzdem zu fühlen, wie die Isolation des eigenen Verstands einen niederdrückt.

Wahrscheinlich schreibe ich hier nur Scheiße. Egal.

Ich schaffe es halt einfach nicht, die Gedanken an die Tivs aus dem Kopf zu kriegen. Ich weiß schon, dass niemand daran schuld war, sicher. Und ich weiß auch, dass da drinnen nichts von ihnen übrig ist, dass das alles eine neue Masse ist – aber wenn ich ihre leeren Augen blinzeln sehe, sobald ich meine eigenen Augen zumache, kriege ich eine Gänsehaut. Die bloße Vorstellung, so festzustecken … sehen sie eine Rettungsleine? Oder sitzen sie einfach ewig in dieser Dunkelheit fest und nehmen nur gelegentlich winzige, weit entfernte Lichtpunkte wahr?

70

Habe eine Verwarnung bekommen, weil ich ein zu farbenfrohes Kleid getragen habe. Ist das nicht absolut lächerlich? Andererseits rekrutieren die ihre Leute wahrscheinlich nicht wegen ihres Aussehens. Keiner von uns ist besonders schön oder hässlich, sondern eben so durchschnittlich wie möglich. Ich schätze, das ist Absicht. Es fehlt mir dennoch, bunte Farben zu tragen und mich zurechtzumachen. Es sind immer nur die bekannten Gesichter, die auf all die Bälle und Partys gehen dürfen. Unfair. Na ja, eines Tages vielleicht …

Aber ich werde das Kleid nicht zurückgeben. Es gefällt mir, und es war im Ausverkauf! Ich nehme es halt immer auf meine Reisen mit. Irgendwann und irgendwo werde ich es tragen dürfen.

(Anm.: Ich überspringe jetzt wieder einiges. Der nächste Eintrag stammt von einer der Seiten mit am Rand vermerkten Zahlen.)

19 3765 2280 1

101

Habe heute meinen ersten CLO gesehen – also, eigentlich gleich drei von ihnen. H und ich gaben einem der Gesichter Geleitschutz durch das DCB [Dienststelle in Washington, D. C.? Anm. d. Übers.]; vier der Betreuer führten sie durch. Zwei von ihnen müssen ziemlich alt gewesen sein. Sie waren vollständig in lange, rot-orangene Gewänder eingehüllt. Der letzte könnte jung gewesen sein. Er trug ein kürzeres, grünes Gewand und eine tolle Maske, ganz aus Gold und Edelsteinen, mit diesem neutralen Gesichtsausdruck, den sie Fremden gegenüber immer aufsetzen.

Kommentare

19. Februar 2014, 03:25 Uhr, permalink

Gjarðarr

Hier noch etwas interessantes über GLP -> tavistockisfaggish.blogspot.de/

Nur zur Info und Bestätigung dessen, was die site hinter dem link behauptet : Ich hatte mich gestern und heute ein wenig auf GLP umgesehen, jedoch OHNE mich zu registrieren, wozu ich übrigens bei jedem umblättern aufgefordert wurde, dem jedoch nicht nachkam. Nach nicht einmal 24h wurde ich per IP permanent gebannt, mit der Behauptung, ich würde die Seite stalken... kann sich ja jeder selbst seinen Reim drauf machen. ;D

05. August 2014, 13:02 Uhr, permalink

Hobbykoch

Was für ein Zufall! Da schreibt jemand in seinem tagebuch über seine arbeit als vermutliche außerirdischen-betreuerin und lässt dieses tagebuch ausgerechnet dort zurück, wo ein webmaster alternativer Internetseiten sitzt und es schließlich findet. Schön wäre, wenn Sie konkret Stellung beziehen würden, was Sie denn glauben, worum es hier geht.

05. August 2014, 19:00 Uhr, permalink

Dan

dieses Video könnte eine Erklärung sein.

www.youtube.com/ watch?v=SVtk1f935t0

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