Das Ufo-Leak des Jahrhunderts

Am 20. April 2019 wird anonym ein Dokument ins Internet hochgeladen, das seither durch die Ufo-Szene geistert. Es ist auf Oktober 2002 datiert und enthält die Notizen eines Gesprächs zwischen dem Astrophysiker Eric Davis, der stets an den äußersten Enden physikalischer Forschung gesichtet wird, und Admiral Thomas Ray Wilson, der noch kurz zuvor Direktor des US-Verteidigungsnachrichtendienstes DIA war. Das Thema? Ufos und die ultrageheimen Programme der US-Regierung, die tief im Budget der Special Access Programs (SAP) vergraben sind. Laut Richard Dolan ist an der Authentiziät des Dokuments nicht zu rütteln, und es bestätigt, was die Szene schon immer munkelte. Eine Analyse.

Dies ist eine höchst bedeutende Aussage. SAPs oder „Special Access Programs“ sind die ursprünglichen, mit Schwarzgeldern finanzierten Geheimprogramme, die fast völlig der Kontrolle durch den US-Kongress entzogen sind. Seit Langem geht man davon aus, dass nicht nur der Kongress keinen Einfluss auf viele dieser Programme hat, sondern auch das Militär selbst, da die SAPs von privaten Rüstungsunternehmen dominiert werden, die dabei oft sogar mehr zu sagen haben als Beamte des Verteidigungsministeriums. Wilson berichtet Davis folglich darüber, dass er erfahren habe, dass die Bergungsprogramme für abgestürzte Ufos tief in anderen SAPs begraben sind und nicht so organisiert wie diese Programme normalerweise, sondern völlig getrennt davon laufen.

Wilson erwähnte dann noch ein paar andere diesbezüglich relevante Namen: Paul Kaminski, General Michael Kostenik sowie Judith Daley, die stellvertretende Verteidigungs-Staatssekretärin für Anschaffungen und Technologie im OUSDAT war. Mit ihrer Hilfe habe er diese ungewöhnliche, für Sonderprojekte zuständige Gruppe finden können, die laut Angaben in den Akten ein sehr hohes Budget hatte – aber dabei könnte es sich laut Wilson auch um einen Fehler im Bericht gehandelt haben.

Davis versuchte nun auf den wichtigsten Punkt zu sprechen zu kommen: In welcher SAP-Unterabteilung haben Sie diese Gruppe gefunden?

Wilsons Antwort: „Schlüsselgeheimnis – kann ich nicht sagen.“

Davis: „Und der Deckname?“

Wilson: „Schlüsselgeheimnis.“

Davis: „Wer war der private Auftragnehmer oder die Regierungsbehörde, die dieses Programm betrieb?“

Wilson: „Eine der wichtigsten Rüstungsfirmen für Luft- und Raumfahrttechnik.“

Davis: „Wer?“

Wilson: „Schlüsselgeheimnis.“

Davis: „Können Sie mir irgendeinen Hinweis geben?“

Wilson: „Leider nein.“

Damit nähert sich die Geschichte ihrem Höhepunkt. Wilson erzählt, dass er „den Programmleiter dreimal angerufen habe. Eines dieser Gespräche war eine Konferenzschaltung mit dem Sicherheitsdirektor und dem Anwalt des Unternehmens.“ Die betroffenen Personen waren eindeutig ungehalten, dass sich Wilson bei ihnen meldete; laut seinen Angaben sprachen sie durchweg in einem „gereizten Tonfall“ mit ihm und zeigten sich verwirrt darüber, dass er nach ihnen gesucht habe. Sie wussten nicht, was er von ihnen wissen wollte, und verhielten sich laut Wilson „aufgeregt“ und „überrascht“.

Wilson setzte sie in Kenntnis darüber, dass er aus den Akten über die OUSDAT-Spezialprogramme von ihrem Programm erfahren habe „und mehr über ihr Programm bezüglich abgestürzter Ufos wissen wolle – welche Rolle sie dabei spielten, was sie hatten etc.“ Er fragte auch, „ob sie je etwas von MJ-12 oder einer ähnlichen Organisation gehört hatten, die mit abgestürzten/geborgenen Ufo-Fluggeräten zu tun hat“.

Das ist ein äußerst spannender Moment: Der stellvertretende Nachrichtendienstdirektor für die Vereinigten Stabschefs der USA versucht sich an Nachforschungen über ein Bergungsprogramm für abgestürzte Ufos, indem er das scheinbar dafür verantwortliche private Rüstungsunternehmen direkt kontaktiert. Wie wir erfahren haben, unterhält er sich mit dem Programmleiter, dem Sicherheitsdirektor und dem Unternehmensanwalt.

Wilson teilt diesen drei Personen mit, dass er offiziell über dieses Programm unterrichtet werden will und diesen Wunsch mit seiner Befugnis als stellvertretender DIA-Direktor und J-2 der Vereinigten Stabschefs äußere. Er sei nicht informiert worden, und das Unternehmen hätte diesen Fehler zu korrigieren.

Die Antwort ist ebenso interessant: Die Firmenvertreter müssten dies erst untereinander besprechen und würden ihn danach wieder kontaktieren. Sie wollen ein persönliches Treffen vereinbaren und die Angelegenheit auf diese Art aus der Welt schaffen.

Zu diesem Treffen kam es dann laut Wilson etwa zehn Tage später, Mitte Juni 1997. Er „flog zu ihnen hinaus“, in ein Konferenzzimmer „in einem Sicherheitsraum“. Dort traf er mit besagten drei Personen – Programmleiter, Firmenanwalt und Sicherheitsdirektor – zusammen. Letzterer, so Wilson, sei vordem für die NSA tätig gewesen und ein Experte für Spionageabwehr.

Die drei bezeichneten sich selbst als Überwachungskomitee oder Torwächter. Das lag daran, dass ein paar Jahre zuvor im Zuge einer Pentagon-Bilanzprüfung das gesamte Programm beinahe ans Licht gekommen wäre. Nun hatten sie dafür zu sorgen, dass das Programm ultrageheim blieb. Bei der Bilanzprüfung waren sie dazu gezwungen gewesen, den behördlichen Untersuchungsbeamten näher über das Programm zu informieren. Danach hatten sie es irgendwie geschafft, eine formelle Vereinbarung mit dem Pentagon zu treffen, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern.

Dies bedeutete, dass es extrem strikte Kontrollmechanismen gab, mit denen man jeden US-Behördenmitarbeiter von dem Programm fernhalten sollte. Der Rang oder öffentliche Status der betreffenden Person spielte dabei keine Rolle. Einen Zugang erhielt man nur, wenn man nicht näher bezeichnete Kriterien erfüllte, die vom Überwachungskomitee festgelegt wurden.

Wilson drückte es so aus: „Entweder auf ihre Art oder gar nicht.“

Darüber war er auch ziemlich verärgert. Die Gruppe agierte ohne angemessene Überwachung duch legitime US-Regierungsbehörden. Außerdem teilte man ihm noch mit, dass dieses Treffen den Zweck habe, ihm jeden Zugang zu dem Programm zu verweigern. Seine Referenzen und seine behördliche Autorität waren zwar korrekt und gültig, doch er stand einfach nicht auf der „BIGOT-Liste“. Damit bezeichnet man in der Welt der Geheimoperationen jene Leute, die eine Sicherheitsfreigabe nach dem Need-to-know-Prinzip haben. Und der Admiral sei eben keine der Personen, die bei Bedarf Zugang zu solchen geheimen Informationen erhalten.

Auf diese Aussage folgte eine recht angespannte Diskussion. Anscheinend hatte Wilson tatsächlich die rechtliche Befugnis, Zugang zu den Informationen zu erhalten, aber das spielte in diesem Fall keine Rolle.

Nun folgt wieder ein interessanter Teil. Als Antwort auf Wilsons Argumente zogen die drei Firmenvertreter ihre BIGOT-Liste aus der Tasche, die 1993 – also vier Jahre zuvor – letztmals aktualisiert worden war. Wilson erwähnte Davis gegenüber keinen der Namen auf dieser Liste, merkte aber an, dass es sich bei beinahe allen Genannten um Mitarbeiter des betreffenden Unternehmens gehandelt habe. Er erkannte darauf keinen einzigen Namen von Militärvertretern, Politikern, Mitarbeitern des Weißen Hauses, Kongressabgeordneten oder -mitarbeitern wieder, ebenso wenig wie von Vertretern der Regierungen Clinton oder Bush senior. Nur eine Handvoll Namen von Pentagon-Beamten war ihm vertraut.

Das Gespräch wandte sich im Folgenden näheren Einzelheiten zu. Der Programmleiter erläuterte Wilson, dass es sich weder um ein Rüstungs- noch ein Nachrichtendienstprogramm, aber auch um kein Sondereinsatz- oder Logistikprogramm handle. Die Frage, was sie denn nun eigentlich seien, entlockte dem Programmleiter nur ein lautes Aufstöhnen. Der Sicherheitsdirektor und der Unternehmensanwalt sagten dann aber zu ihrem Kollegen, dass er ruhig damit herausrücken könne.

Kommentare

04. November 2019, 13:30 Uhr, permalink

Visitor

Es stellt sich bei der UFO-Angelegenheit nur um eine zentrale Frage: Sind diese Flugobjekte nicht-irdischer Herkunft oder sind es zeitreisende Historiker von der Erde.
Beide Möglichkeiten können nicht eindeutig geklärt werden solange nicht die Technik eines solchen Fluggerätes darüber Auskunft gibt oder jemand der so ein Fluggerät steuert.

04. November 2019, 13:57 Uhr, permalink

Daniel

Wäre ja beides irre genug für den konventionellen Verstand. Mir kommt es aber immer lächerlicher vor, bei der Größe des Kosmos anzunehmen, wir wären allein. Und alles für ein Hologramm zu halten, in dem es nur die Erde gibt, deren Bürger in der Zukunft dann noch durch die Zeit reisen können ... ist mir, öh, zu eindimensional.

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