Das Ufo-Leak des Jahrhunderts

Am 20. April 2019 wird anonym ein Dokument ins Internet hochgeladen, das seither durch die Ufo-Szene geistert. Es ist auf Oktober 2002 datiert und enthält die Notizen eines Gesprächs zwischen dem Astrophysiker Eric Davis, der stets an den äußersten Enden physikalischer Forschung gesichtet wird, und Admiral Thomas Ray Wilson, der noch kurz zuvor Direktor des US-Verteidigungsnachrichtendienstes DIA war. Das Thema? Ufos und die ultrageheimen Programme der US-Regierung, die tief im Budget der Special Access Programs (SAP) vergraben sind. Laut Richard Dolan ist an der Authentiziät des Dokuments nicht zu rütteln, und es bestätigt, was die Szene schon immer munkelte. Eine Analyse.

Man erzählte Wilson, dass es sich um ein „Reverse-Engineering-Programm“, also um ein Programm zum Nachbau „technischer Hardware“ handle, die man bereits früher geborgen habe. Wilson fragte nach, ob es hier um sowjetische oder chinesische Technik gehe, die nachkonstruiert werden sollte. Nein, antworteten sie, das sei es nicht.

Sie verfügten angeblich über ein intaktes Fluggerät, das ihrer Meinung nach noch flugfähig sei. Interessant daran ist, dass es (a) intakt sein soll und sie (b) bisher nicht herausgefunden haben wollten, wie man es zum Fliegen bringen konnte, sondern es nur für „flugfähig“ hielten.

Sie gaben Wilson zu verstehen, dass „sie nicht wussten, woher es stammte“, obwohl sie eine Vorstellung davon hätten. Jedenfalls handle es sich „um Technologie, die nicht von dieser Erde stammt und nicht vom Menschen, nicht von Menschenhand geschaffen worden“ sei.

Sie gaben auch an, dass das Projekt „seit vielen Jahren“ existiere und nur „quälend langsame“ Fortschritte mache, mit „wenig bis gar keinem“ Erfolg. Es gebe einen „schmerzlichen Mangel an Zusammenarbeit“ mit Außenstehenden und nur sehr wenige Personen, die Zugang zu dem geheimen Material hätten – irgendwo zwischen 400 und 800 Menschen.

Wilson stellte nun einige gezielte Fragen, die sich auf die Ufo-Geschichte bezogen und erkundigte sich nach Dingen wie Roswell und MJ-12. Darauf erhielt er aber keine Antworten. Als er ankündigte, sich weiter oben in der Befehlskette darüber beschweren zu wollen, gab man ihm zu verstehen, dass er ruhig tun sollte, was er für notwendig hielt; die Drohung kümmerte die Anwesenden eindeutig nicht.

Damit war das Treffen beendet. Wilson beschwerte sich tatsächlich beim Special Access Program Oversight Committee (SAPOC; dem Aufsichtsgremium für die SAP-Programme) und erhielt die Auskunft, dass man sich auf die Seite der privaten Rüstungsfirma stelle und seine Beschwerde daher zurückweisen müsse. Er sollte die Sache sofort ruhen lassen und sie am besten gleich vergessen. Daraufhin wurde er wieder wütend. Die Folge war, dass man ihm mit dem Ende seiner Karriere drohte: Sollte er der Anordnung nicht nachkommen, dann würde man ihn nicht zum DIA-Direktor befördern und ihn stattdessen in den Vorruhestand schicken. Dabei würde er wahrscheinlich ein oder zwei Sterne einbüßen …

Im Januar 1998 sprach Wilson mit Jacques Gansler (der im Dezember 2018 verstarb). Gansler war kurz zuvor zum Verantwortlichen der Abteilung für Anschaffungen und Technologie ernannt worden. Wilson erwähnte Davis gegenüber, dass Gansler von irgendjemandem über die Sache unterrichtet worden sei, was ihn offenbar überraschte. Davis fragte, was Jacques Gansler gesagt habe.

Wilsons Antwort darauf ist sehr interessant. „Ufos existieren wirklich, aber die sogenannten Entführungen durch Außerirdische gibt es nicht“, sagte Gansler und riet Wilson dann, das Thema fallen zu lassen. Er würde nicht mehr darüber sprechen.

Damit erschöpft sich der Inhalt der Aufzeichnungen im Wesentlichen. Davis fragte Wilson nur noch, ob er bereit wäre, sich mit Hal Puthoff oder Dr. Kit Green zu treffen, was Wilson jedoch ablehnte.

Wie sind die Dokumente einzuordnen?

Die Aufzeichnungen stehen mittlerweile der Allgemeinheit zur Verfügung und jeder kann sich selbst ein Bild davon machen; mit Sicherheit wird es auch zahlreiche Analysen dazu geben.

In jedem Fall handelt es sich um ein äußerst bedeutendes Informationsleck, weil es bestätigt, was viele einschlägige Forscher seit Langem behaupten: dass es ein streng geheimes Programm gibt, das tief in der labyrinthischen Struktur des US-Verteidigungsministeriums verborgen ist. Dieses Programm existiert praktisch unbeaufsichtigt und erforscht mindestens ein außerirdisches Ufo.

In den Aufzeichnungen ist übrigens nie davon die Rede, ob auch Alien-Leichname geborgen wurden. Darüber wollte man offensichtlich nicht mit Wilson diskutieren. Es gibt ohnehin einige andere hervorragende Quellen, die Informationen über tote Aliens geliefert haben; ein paar davon sind mir über die Jahre persönlich begegnet. Die vorliegenden Dokumente sind jedenfalls eine Momentaufnahme eines äußerst wichtigen Programms zur Erforschung außerirdischer Technologie.

Im geschilderten Szenario fällt vor allem auf, dass die Erforschung der Technologie angeblich nur quälend langsame Fortschritte macht. Diese Behauptung stellt einige der gewagten Behauptungen infrage, dass es in den mit Schwarzgeldern finanzierten Geheimprojekten geheime Fortschritte gegeben habe. Das gilt für Geschichten wie die über das ARV und für ein paar noch unglaubwürdigere Thesen der letzten paar Jahre. Das heißt aber nicht, dass alle dieser Behauptungen durch die Wilson-Dokumente entkräftet wären.

Ähnliches gilt für die Aussage, dass Ufos wirklich existieren, es aber keine Entführungen durch Außerirdische gebe. Wir wissen nur, dass Wilson durch eine Person mit dem notwendigen Informationszugang davon erfahren hat – aber wir wissen nicht, wie wahrheitsgemäß oder korrekt diese Aussage war. Hat man Wilson vielleicht nur eingeredet, dass es keine Entführungen gebe, weil dieses Thema noch sensibler ist? Reine Spekulation, sicher – aber man sollte keine dieser Möglichkeiten außer Acht lassen.

Im Endeffekt halten wir nur die äußerst glaubwürdige Aussage einer kleinen Gruppe Menschen – Eric Davis, Hal Puthoff, Kit Green, Edgar Mitchell und sicher noch ein paar andere – in Händen. Diese Leute arbeiteten in aller Stille daran, so viel wie möglich über die Ufo-Vertuschung zu erfahren, und erzielten mit Admiral Wilson einen Haupttreffer.

Dass das Treffen zwischen Davis und Wilson tatsächlich stattgefunden hat, daran sollte kein Zweifel bestehen, ebenso an der Wahrheit von Wilsons Aussagen. Hier sprechen die Aufzeichnungen für sich.

Man darf gespannt sein, was nun passieren wird. Die Gemeinschaft der Ufo-Forscher und ihrer Anhänger ist recht klein, wird diese 15 Seiten aber mit Sicherheit in ihr Gesamtbild der Lage einbeziehen. Doch die eigentliche Frage ist die nach dem möglichen Einfluss der neuen Informationen auf die allgemeine Kultur.

Wir bewegen uns derzeit in eine klar erkennbare Richtung auf eine Ufo-Enthüllung – in welcher Form auch immer – zu. Ich nenne sie kontrollierte Enthüllung, weil sie bisher eben sehr stark kontrolliert verläuft, damit das Phänomen aus einer bestimmten Perspektive wahrgenommen wird. Eine Sache, von der definitiv nicht die Rede ist, betrifft die Art der Vertuschung. Die kontrollierte Enthüllung hat Ufos zu etwas äußerst Geheimnisvollem gemacht, das vielleicht aus einer anderen Welt stammt oder auch nicht. Dabei handelt es sich um eine Fiktion – so praktisch diese auch sein mag, um den gesellschaftlichen Mainstream mit den Tatsachen zu konfrontieren.

Die vorliegenden Aufzeichnungen bereiten diesen Bemühungen ohnehin ein Ende. Sie zeigen uns, dass wir es mit einer außer Kontrolle geratenen Geheimhaltung ohne vernünftige Überwachung zu tun haben. Sie konfrontieren uns mit verärgerten, aufgebrachten Militärangehörigen und Behördenmitarbeitern, die alles Recht der Welt haben, wütend zu sein. All das weist auf eine wahrlich geheime Welt hin.

Ich sage seit Jahren, dass wir diese Angelegenheit in den Griff bekommen müssen, wenn wir eine wirklich gesunde Gesellschaft haben wollen. Wir müssen erkennen, dass es eine gewaltige Kluft zwischen der offiziellen „Wahrheit“ und den realen Tatsachen gibt. Wir müssen aufhören, uns selbst zu belügen und uns weiterhin belügen zu lassen.

Es gibt sicher Gründe genug, Dinge in unserer Welt geheim zu halten. Ich kenne kaum jemanden, der naiv genug wäre, dies nicht anzuerkennen. Doch die (noch dazu langfristige) Geheimhaltung von Informationen von derartiger Tragweite, etwas mit so gewaltigem Potenzial für eine Veränderung – das ist wie ein Krebsgeschwür für die Gesundheit unserer Gesellschaft. Die etablierten Mächte sind dadurch gezwungen, immer weiter zu lügen, und wir verlieren gleichzeitig das Vertrauen in unser eigenes Urteilsvermögen und unsere Sinneswahrnehmungen. Möglicherweise lernen wir aber dadurch auch nur, dem Establishment zu misstrauen, weil wir wissen, dass wir ohnehin belogen werden. Solche Verhältnisse können für keine Gesellschaft gesund sein und gehören daher beendet.

Kommentare

04. November 2019, 13:30 Uhr, permalink

Visitor

Es stellt sich bei der UFO-Angelegenheit nur um eine zentrale Frage: Sind diese Flugobjekte nicht-irdischer Herkunft oder sind es zeitreisende Historiker von der Erde.
Beide Möglichkeiten können nicht eindeutig geklärt werden solange nicht die Technik eines solchen Fluggerätes darüber Auskunft gibt oder jemand der so ein Fluggerät steuert.

04. November 2019, 13:57 Uhr, permalink

Daniel

Wäre ja beides irre genug für den konventionellen Verstand. Mir kommt es aber immer lächerlicher vor, bei der Größe des Kosmos anzunehmen, wir wären allein. Und alles für ein Hologramm zu halten, in dem es nur die Erde gibt, deren Bürger in der Zukunft dann noch durch die Zeit reisen können ... ist mir, öh, zu eindimensional.

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