Informatorische Selbstermächtigung: Persönliche Informationsfreiheit durch Divinationstechniken wie Remote Viewing

selbstermächtigungIm Infochaos der Metamoderne ist ein guter Kompass Gold wert. Und der liegt in uns – doch wie liest man ihn ab? Für Stefan Franke ist Remote Viewing das zuverlässigste Tool, die eigenen außersinnlichen Kräfte zu entfesseln. Die wissenschaftlich entwickelte Divinationstechnik ermöglicht es, unabhängig von äußeren Quellen an Informationen zu gelangen. Das strukturierte Hellsehen macht jeden Menschen zum Souverän seiner persönlichen Informiertheit: Er kann verborgene Talente entdecken, optimale Entscheidungen treffen oder globale Zusammenhänge durchschauen – und selbst Fragen jenseits von Zeit und Raum nachgehen.

Im Sturm der Informationsflut

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie schwer es ist, im endlosen Ozean aus Information und Desinformation den eigenen Kurs zu halten. Wer im Wellengang der Daten treibt, verliert schnell den Überblick und weiß irgendwann nicht mehr, welchem Leuchtturm er noch trauen kann. Die vermeintlich sicheren Häfen polarisierter Lager lösen sich auf, zurück bleibt eine offene See voller Strömungen und Untiefen, die immer neue Perspektiven auftauchen lassen. Klassische Medien­kompetenz reicht oft nicht mehr aus und sogenannte Faktenchecker wirken mitunter wie Phantomlichter auf hoher See: Sie versprechen Orientierung, führen allzu oft aber noch tiefer in die Irre. Alltagswahrheiten und alte Überzeugungen werden fortgespült – und wir treiben auf der Suche nach Orientierung weiter ins offene Meer hinaus.

Wer sich ausschließlich auf äußere Quellen verlässt – egal ob Mainstream- oder Alternativmedien –, verliert leicht den Blick für das Wesentliche. Statt Orientierung zu geben, überlagert die Flut an Informationen heute oft den roten Faden des Geschehens. Das hat auch etwas Gutes – denn diese Situation bietet den Menschen die Chance zu erlernen, Informationen eigenverantwortlich und differenziert zu verarbeiten. Ob diese Chance auch genutzt wird, ist eine andere Frage. Die zunehmende Widersprüchlichkeit und Verwirrung in den äußeren Informationsquellen deutet jedoch darauf hin, dass externe Quellen langfristig den weniger fruchtbaren Weg für die persönliche Entwicklung darstellen.

An dieser Stelle möchte ich das Konzept der „informatorischen Selbstermächtigung“ einführen. Was sich hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt? Im Grunde umschreibt er die Möglichkeit, sich im Zweifel unabhängig von äußeren Informationsquellen machen zu können.

Divination

Die Prämisse dieses Artikels beruht auf einem inneren Ansatz: der Möglichkeit, uns unserer ureigenen, außersinnlichen Fähigkeiten zu bedienen, die bisher brach lagen und nie auf breiter Basis gefördert bzw. schlicht als nichtexistent (materialistisch-reduktionistisches Weltbild) oder bösartig (bestimmte religiöse Weltbilder) deklariert wurden. Der Sammelbegriff dafür lautet „Divination“, was sich kurz mit „Ahnung“ (Intuition), „Voraussage von Ereignissen“ bzw. „Wahrsagekunst“ umschreiben lässt. In diesem Fall ist der Begriff jedoch viel weiter gefasst, da es nicht nur um klassische Prophetie oder zufällig auftretende Eingebungen geht, sondern um die Möglichkeit, gezielt sämtliche Informationen unabhängig von Raum und Zeit zu erfassen.

Es gibt eine Vielzahl an Divinationstechniken, die von klassischen Systemen wie Tarot, Runenwerfen und Ouija über Channeling (Informationen von einer Entität kanalisiert bekommen) bis hin zu modernen, unter Laborbedingungen entwickelten Methoden wie dem Remote Viewing (RV) reichen. Da mein Fachgebiet das Remote Viewing ist, möchte ich das Thema der informatorischen Selbstermächtigung unter diesem Aspekt beleuchten. Die Grundlagen des RV habe ich bereits in meinem NEXUS-Artikel „Fernsehen war gestern: Die nächste Generation der Hellseher“ geschildert (Ausgabe 80, S. 44 ff.). Hier möchte ich nochmals einen verkürzten Abriss für neue Leser geben.

Remote Viewing

Remote Viewing wurde in den 1970er-Jahren am Stanford Research Institute als Reaktion auf Gerüchte über sowjetische Psi-Nutzung zu Spionagezwecken entwickelt. Nachdem man unter strengsten Laborbedingungen verifiziert hatte, dass überhaupt etwas an außersinnlicher Wahrnehmung dran ist, begann man, die Möglichkeiten der Psi-Spionage zu erforschen. Das Unterfangen mündete schließlich Ende der 1970er- bis Mitte der 1990er-Jahre in den ersten militärischen und geheimdienstlichen Remote-Viewing-Einheiten. Diese erhielten in einem Zeitraum von rund 20 Jahren wiederholt Aufträge von allen möglichen Regierungsorganisationen, darunter CIA, DIA, Army INSCOM, NASA, Navy, Drogenfahndung und Küstenwache.

Remote Viewing Protokoll

Abb. 1: Ablauf einer klassischen Remote-Viewing-Sitzung als Collage

Als Remote Viewing 1995 aus der Geheimhaltung entlassen wurde – bzw. aufgrund internen Drucks und einiger Leaks entlassen werden musste –, stellten einige der damaligen Veteranen die Technik in der Öffentlichkeit vor (inklusive Session-Demonstrationen im Fernsehen) und bildeten erste Privatpersonen darin aus. Schon bald wurde Remote Viewing auch im deutschsprachigen Raum bekannt. Einen größeren Boom erlebt es seit der Möglichkeit, Sessions online, per Video-Messenger durchführen zu können, was im deutschsprachigen Raum in den frühen 2010er-Jahren begann. Sowohl international als auch im deutschsprachigen Raum gibt es diverse Ausbilder, bei denen man die Technik des Remote Viewings von Grund auf erlernen kann.

Methodik und Protokoll

Es gibt einige Variationen der Remote-Viewing-Methodik, wobei jedoch fast immer auf Papier bzw. ähnlichen Mitteln (z. B. Tablets) gearbeitet wird. Grundsätzlich wird dabei verblindet gearbeitet, sodass der Viewer für den Zeitraum der Session nicht weiß, woran er arbeitet. Er bekommt lediglich eine lange, zufällige Zahlenfolge, die an sich keine Bedeutung hat, aber als geistige Verknüpfung für das Unterbewusstsein zum Ziel („Target“) dient. Der Viewer folgt nun einem bestimmten Protokoll, das so gestaltet ist, dass er sich in einen Zustand hineinarbeitet, bei dem der assoziierende Verstand (der sogenannte „innere Zensor“) immer weiter in den Hintergrund tritt, während der außersinnliche „Datenkanal“ zugleich erweitert wird.

Schon kurz nach Session-Start wird damit begonnen, einfache Sinneseindrücke wahrzunehmen (Farben, Oberflächen, Gerüche, Geschmäcker, Temperaturen, Geräusche, Dimensionen …) und im Protokoll festzuhalten. Diese werden im Laufe einer Session immer komplexer bis hin zu Emotionen, Themen, Handlungen, Absichten, Funktionszusammenhängen usw. Zwischendurch fertigt der Viewer immer wieder Skizzen an, um den dimensionalen Kontakt auszubauen und physische Aspekte im Zielgebiet darzustellen, sofern sie für die Aufgabenstellung relevant sind.

Je nach antrainierter Fertigkeit und Ausdauer ergibt sich irgendwann ein Zustand, in dem außersinnliche Daten mit hoher Komplexität fließen können, ohne vom assoziierenden Verstand blockiert oder verzerrt zu werden. Sollte Letztgenanntes im Verlauf einer Session vorkommen (was vor allem Neulinge betreffen kann), gibt es Methoden, um diese sogenannten „analytischen Überlagerungen“ zu entschärfen. Beide Alleinstellungsmerkmale, also das verblindete Vorgehen und die Entschärfung von analytischen Überlagerungen, dürften Remote Viewing zu einer der wissenschaftlichsten Methoden im oft von Unschärfen und Verstandesüberlagerungen geprägten Divinationsbereich machen.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 119 lesen.

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