Und die Erde expandiert doch!

Bereits in den NEXUS-Ausgaben Band 7, Nr. 6 (2000) und Band 8, Nr. 3 (2001) [bezieht sich auf die englische Ausgabe von NEXUS] habe ich den Lesern meine Erdexpansionstheorie vorgestellt: Seit Anbeginn des geologischen Zeitalters vor etwa 4.600 Millionen Jahren haben sich der Radius und somit auch die Oberfläche der Erde kontinuierlich vergrößert.

Wendet man alte magnetische Messungen auf die Erdexpansionsmodelle an, so wird deutlich, dass sich alle früheren Magnetpole um die Nord- und Südpole herum akkumulieren. Diese diametrale Anordnung der Pole ist in den herkömmlichen Rekonstruktionen der Plattentektonik nicht möglich, wo die Informationen die Pole betreffend stattdessen zur Erstellung von komplexen, die scheinbare Polverschiebung kennzeichnenden Pfaden verwendet werden. Traditionell versucht man mit diesen magnetischen Befunden, die Erdexpansion zu bestreiten. Versucht man jedoch, mithilfe dieser Befunde den Erdradius zu bestimmen, so stellt man fest, dass sie die Ausdehnung der Erde stattdessen bestätigen.

Es gibt eine Reihe von geodätischen Lösungsansätzen, die auf Vermessungen vom Weltraum aus beruhen, und die sich als nicht schlüssig erwiesen haben. Diese lassen vermuten, dass durch Satelliten gewonnene Beobachtungsdaten auf eine Erde mit statischem Radius beschränkt und somit für die Erdausdehnung nicht weiter relevant sind.

Obwohl die veröffentlichten geodätischen Messdaten für gewöhnlich millimetergenau sind, lassen große, unerklärliche Schwankungen, die sich an den meisten Vermessungsorten weltweit ergeben haben, darauf schließen, dass die Ergebnisse aus den Berechnungen des heutigen Erddurchmessers für die Untersuchungen der vertikalen Plattenverschiebung weniger geeignet sind als für die Studien zur horizontalen Verschiebung. Die veröffentlichten Ergebnisse zur heutigen Horizontalverschiebung der großen Platten sind fast identisch mit den Vektoren, die die durchschnittliche Bewegung über eine Million Jahre hinweg angeben, und die man durch die topografische Erfassung der Ozeane bestimmen konnte. Dieser Schluss lässt sich mit der Erdexpansion vereinbaren und bildet die Grundlage für die Erstellung entsprechender Modelle.

Uralte Meere und Superkontinente

Als ich die bislang veröffentlichten küstengeografischen Daten in die Erdexpansionsmodelle einfügte, stellte ich fest, dass es die großen, alten Ozeane Panthalassa, Tethys und Iapetus der plattentektonischen Theorie auf einer Erde mit einem kleineren Durchmesser nicht gegeben hat. Stattdessen weisen die geografischen Daten auf begrenztere Versionen der Kontinentalmeere Panthalassa, Iapetus und Tethys hin, die auf einer sich ausdehnenden Erde die Vorboten der heutigen Ozeane Pazifik und Atlantik und des entstehenden eurasischen Kontinents darstellten.

Für die Expansionsmodelle ergeben sich aus den küstengeografischen Daten Landoberflächen, die Rodinia, Godwana und Pangäa gleichen – den Superkontinenten und kleineren Subkontinenten, die in der Theorie der Plattentektonik vorkommen. Anstatt dass Bruchstücke dieser alten Kontinente nach dem Zufallsprinzip kollidiert, zerbrochen und verteilt worden sind, um sich willkürlich zu neuen Superkontinenten zu formieren, weisen die küstengeografischen Informationen der Erdexpansionsmodelle darauf hin, dass jeder der Urkontinente die gesamte Geschichte hindurch einen Evolutionsprozess durchlaufen hat.

Jedes der Expansionsmodelle zeigt, dass die Entwicklung der Urkontinente eng verbunden ist mit der Veränderung des Meeresspiegels, ohne dass man hierfür eine zufällige kontinentale Anordnung oder ein Auseinanderbrechen der Kruste heranziehen müsste. Die küstengeografischen Daten zeigen, dass die Umrisse der sich entwickelnden Superkontinente in direktem Zusammenhang zu Veränderungen der Konturen kontinentaler Sedimentbecken, der Krustenbewegung, Klimaveränderungen und Veränderungen des Meeresspiegels während der Entstehung und schnellen Ausbreitung der heutigen Ozeane stehen.

Die Verbreitung von Arten und Mineralien

Wendet man die Erdexpansionsmodelle auf die Verbreitung bestimmter Arten aus Fauna und Flora an, so wird deren Migration und Entwicklung viel leichter erklärbar. Diese kosmopolitischen und provinziellen Verteilungen und Wechselbeziehungen können ohne die Notwendigkeit komplexer plattentektonischer Anordnungs- und Verbreitungsmodelle aufrechterhalten werden. Das steht in striktem Gegensatz zu den Rekonstruktionen der Plattentektoniktheorie, in denen die Art und Weise, auf die die Kontinente angeordnet sind und sich bewegen, nicht mit den bekannten oder zwangsläufigen Migrationsrouten übereinstimmen, die die aufgestellten Verteilungsgrenzen der Arten vorgeben.

Während die Kontinente auseinander brachen und die Ozeane in ihrer heutigen Form auf der sich ausdehnenden Erde entstanden, wurden die ursprünglichen Migrationsrouten der verschiedenen Arten zerstört. Dadurch kam es zu neuen Wechselbeziehungen zwischen den in den jeweiligen Gebieten heimischen Arten, denen es im Laufe der Zeit möglich war, ihr Verbreitungsgebiet auszuweiten. Der Entwicklungsablauf der Arten spiegelt sich deutlich in den Veränderungen des Meeresspiegels und der Ausbreitung der heutigen Ozeane wider. Diese Konkordanz unterstützte die Artenmigration entweder, indem sie die bereits existierenden Migrationsrouten erweiterte und ausdehnte, oder aber löschte ganze Arten aus, weil diese nicht in der Lage waren, sich an die veränderten Verhältnisse anzupassen

Kommentare

02. November 2010, 13:46 Uhr, permalink

septentrion

Für die Erdexpansion, deren Motor immer noch nicht bekannt ist, könnte die Kristallisation des Erdkerns, also die allmähliche Fe/Ne-Abscheidung an der rauen Oberfläche des Erdkerns verantwortlich sein (NTV, 27/28.10.10 “Reise ins Innere der Erde“).

Ob eine Volumenvergrößerung in welcher Zeit, wenn überhaupt, stattfindet, müsste aber erst noch berechnet werden. Kristallisation hat eher den Effekt der Verdichtung.

Überhaupt gibt es gegen das hier vorgetragene Modell starke Bedenken.
Vorausgesetzt wird prinzipiell, dass es durchgehende mittelmeerische Rücken gibt. Einen solche kann man aber eigentlich nur im Atlantik durchgehend feststellen. Der Pazifik hat offensichtlich überhaupt keinen (man schaue auf GoogleEarth), und im Indischen Ozean verlaufen die Meeresrücken auch nicht in der Mitte, sondern zwei parallel von Nord nach Süd, wobei beide am asiatischen Kontinent enden, was sie bei einem kontinuierlichen Wachsen des Erdradius überhaupt nicht dürften.

Was wir an subozeanischen Strukturen vorfinden, ist mehr als verwirrend und lässt eher an katastrophische Ereignisse in der Plattentektonik denken, als an ein stetes Wachsen des Erdballs. Schon der Gedanke, dass sich bei einer Wachstumsrate des Erddurchmessers von wenigen Millimetern im Jahr Kontinentalplatten unter andere schieben, wie im Falle Indiens, und dabei im Laufe der Zeit Gebirge von der Höhe des Himalaya hoch pressen ist mehr als absurd. Die geringe Erhebung der Erdoberfläche wird durch die gleichzeitige und ständige Erosion, also deren Abtragung durch Wind und Regen, mehr als wettgemacht.
Hier müssen Plattenverschiebungen in sehr kurzer Zeit stattgefunden haben, was auch das Vorhandensein einstiger Küsten an den Hängen der Anden hunderte Meter über dem Meeresspiegel beweist.

Das Auffüllen der Ozeane mit Wasser scheint offenbar in sehr kurzer Zeit geschehen zu sein, was durch das Vorhandensein von Flussläufen in Fortsetzung kontinentaler Ströme am Meeresboden bewiesen wird.

Das Hauptereignis für den gegenwärtigen Zustand der Erdoberfläche dürfte der Impakt des Meteoriten auf der Yukatan-Halbinsel gewesen sein. Die Küstenlinien der amerikanischen und der afrikanisch-europäischen Kontinentalplatte sind offenbar das Produkt des Einschlags dieses Himmelskörpers, der von Nord-Osten kommend den ganzen Erdmantel entzwei riss und dabei binnen kürzester Zeit den Atlantischen Ozean erzeugte.
Bisherige Modelle gehen von einem senkrechten Einschlag aus. Jedoch erzeugt ein im schrägen Winkel einschlagender Impaktor derart viel Schubkraft, dass die einst durchgehend vorhandene Gesteinsplatte am Einschlagspunkt, also an der heutigen Küste des Atlantiks, zerbersten und die entstandene Kontinentalscherbe (der amerikanische Superkontinent) von dem Energieimpuls des hoch beschleunigten und massereichen Meteoriten weit weg geschoben werden konnte.
Infolge des schrägen Einschlagwinkels drückte sich der Meteoritenkörper auch tief in die mittelamerikanische Kontinentalplatte, weshalb kein gleichmäßig runder Einschlagskrater vorhanden ist.

Durch die plötzliche Entstehung des Atlantiks wurde auch der Lauf eines Urstroms zerrissen, dessen Quelle in der Sahara lag und im Flussbett des Nigers sowie des Amazonas verlief und in den Pazifik mündete. Durch die plötzliche Auffaltung der Anden wurde nun der Lauf des Amazonas umgekehrt, was seltsamerweise in den Mythen der eingeborenen Indios festgehalten ist. Es gibt sogar geologische Indizien, die das Vorhandensein einer unter den Pazifikboden geschobenen Kontinentalplatte andeuten. Auch über diesen versunkene Kontinent, der bei den Anthroposophen als Mun bekannt ist, gibt es indogene Überlieferungen.
Schließlich könnte man sogar Platons Atlantis-Bericht heranziehen, der das Verschwinden eines einzigen riesigen Kontinents in den Fluten des Atlantiks beschreibt, wenn man dieses Verschwinden nicht als Versinken, sondern als weites Wegschieben begreift.

Dass solche Prozesse möglich sind, ist heute in der Geologie und Geophysik allgemein akzeptiert. Das Driften der Kontinentalplatten auf dem flüssigen Magma des Erdmantels und des äußeren Erdkerns ermöglicht also nicht nur allmähliche Kontinentverschiebungen, sondern auch katastrophisch schnelle.

28. Dezember 2013, 15:37 Uhr, permalink

mtprxyludswe

...ergänzend zum ersten Kommentar noch den Hinweis, dass dieses
relativ kurze Ereignis der Ankunft zusätzlichen Wassers auf der Erde
gut bewiesen ist durch die weltweit verbreiteten Erdoberflächen- Effekte
(Gesteine, Erosion,u.s.w.) die heute allesamt in einer Meerestiefe um
die 1000m gefunden werden und aus der Zeit der Tiamat- Katastrophe
stammen, als der Mars verunstaltet wurde und dabei sein Wasser in
den Raum gepustet bekam, welches dann in der Erdbahn wieder ein-
gefangen wurde und als "die Sintflut" einen Namen erhielt.
Ich bin gespannt, wann die Ahnenforscher darauf kommen werden,
in etwa 1000m Wassertiefe nach Siedlungsresten zu suchen.
Wir "schwimmen" also gewissermassen zur Hälfte in Marswasser.
Man untersuche weiter die Effekte der Massenzunahme und Beschleunigungen der Erde bei Eintreffen des Wassers.

26. August 2014, 13:31 Uhr, permalink

Sosita

Nur ein Gedanke von mir.
Wenn sich alles in diesen wundervollen Universen ausdehnt,
warum sollte es gerade bei den Planeten nicht der Fall sei?
Das sich unser Universum ausdehnt ist wissenschaftlich erwiesen.
Alles ist Wachstum, dem auch der wunderschöne blaue Planet unterliegt.
Liebe Grüße euch <3

30. März 2016, 14:14 Uhr, permalink

renate

Die Astrophysikerin Guliana Comforte hat in ihrem Buch "das Sonnenkind", die Geburt einer neuen Erde, ihre wissenschaftlichen Kenntnisse als Astrophysikerin und Spiritualität verbunden. Sehr empfehlenswert !!!
Wenn Wissenschaft über den Tellerrand hinausschaut und verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft werden, dann............

15. April 2016, 10:56 Uhr, permalink

W.Scholz

Ich habe Anfang April in einer Sendung über Geologie den Satz: Die Erde wird jedes Jahr 22mm größer, gehört ohne jede weitere Erklärung. Nur im Zusammenhang mit Vulkanismus.

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